Em.TV vor Durchbruch!
WM-Aktien 2006: Dauerwerbesendung
Noch 248 Tage, dann erfolgt der Anpfiff zur Fußball-WM 2006 in Deutschland. Mehr Spiele, mehr Zuschauer, mehr Merchandising als 1974 - von dem Milliardenspiel erhoffen sich viele Firmen gute Geschäfte. Heute: WM-Aktienfavoriten aus der Medienbranche.
TV total: Rund um den Globus flimmerten im Sommer 2002 mehr als 41.100 Stunden Programm zur Fußball-WM über die Bildschirme. Damit lockte das Turnier in Japan und Südkorea kumuliert 28,8 Milliarden Zuseher vor den Schirm - ein Rekord, der bald gebrochen werden soll.
Experten sprechen im Zusammenhang mit der WM 2006 in Deutschland vom größten Medienspektakel aller Zeiten. Und das gibt auch Medienunternehmen einen Schub. Am deutschen Aktienmarkt finden sich drei Branchenvertreter, bei denen sich ein direkter Bezug zur Fußball-WM im eigenen Land schon jetzt herstellen lässt: Premiere , EM.TV und CTS Eventim .
Kurze Börsenhistorie
Als einziger Kanal in Deutschland wird Premiere alle 64 Spiele des Turniers direkt übertragen. Mit dem runden Leder soll neue Kundschaft gelockt werden. Die Börse erwartet das, was der Abosender in seiner kurzen Börsenhistorie deutlich zu spüren bekam.
Zwar hatte der größte Börsengang einer Medienfirma in Deutschland den Anlegern satte Zeichnungsgewinne beschert. Doch vergangene Woche erreichte das mittlerweile im MDax vertretene Papier bei 23,17 Euro ein neues Tief und lag mehr als 17 Prozent unter dem Ausgabepreis. Für den Tiefschlag sorgten die Altaktionäre. Eine aus dem britischen Private-Equity-Haus Permira und den Banken HypoVereinsbank, BayernLB und Bawag bestehende Investorengruppe verkaufte mehr als ein Viertel aller Premiere-Aktien.
Die Dresdner Bank erklärt, nun sei die Spekulation aus dem Papier. "Dadurch entfällt ein wesentlicher Risikofaktor, der die Kursentwicklung bislang negativ beeinflusst hat", sagt Analyst Chris-Oliver Schickentanz. Für den Kauf der Medienaktie spreche das "Quasi-Monopol" von Premiere auf dem deutschen Pay-TV-Markt. Schließlich rechnet Schickentanz "mit einem deutlichen Wachstumsschub durch die Fußball-WM."
Rund 50 Lizenzverträge für EM.TV
Anders als bei Premiere ist das WM-Geschäft bei EM.TV teilweise schon in trockenen Tüchern. Das Medienunternehmen vermarktet die Merchandisingrechte für Europa. Bis jetzt haben die Münchner knapp 50 Lizenzverträge abgeschlossen. Auch der größte Umsatzbringer des Konzerns, DSF, setzt voll auf Fußball. Neben vielen Sondersendungen zur WM hat der Sportkanal seine Berichterstattung über das runde Leder in der laufenden Saison um den Uefa Cup noch erweitert. Seit längerem halten sich Gerüchte, wonach Premiere seine Fühler nach dem Sender ausstreckt. WM- und Übernahmefantasie im Gemisch mit erstmals operativ schwarzen Zahlen bescherten den EM.TV-Aktionären seit Jahresanfang ein Plus von fast 80 Prozent.
Mit dem Dritten im Bunde kann der Ex-Highflyer dennoch nicht Schritt halten. Bis dato schaffte der Kurs von CTS Eventim 2005 ein Plus von 113 Prozent. Das SDax-Mitglied vertreibt die begehrten WM-Eintrittskarten.
Fußball dürfte jedoch der zweitrangige Grund für die Rally der CTS-Aktie sein. Hauptsächlich hat das Ticket- und Konzertunternehmen die Börsianer mit dem Gewinnwachstum überzeugt: Von Januar bis Juni 2005 verdienten die Münchner mehr als im gesamten Geschäftsjahr 2004.
Analysten halten bei dem Medienwert nach dem Kurshöhenflug den Ball nun aber eher flach. So stufte die DZ Bank CTS Eventim auf "Halten" herab.
Wolfgang Hagl ist Redakteur bei "Börse Online".
Ist nun die Frage, worauf man nun setzten sollte, raus aus EM.TV und rein in die Premiere - Aktie..? Der Kurs der EM.TV- Aktie scheint diese News allerdings schon vorweggenommen zu haben, machte er den aktuellen Aufschwung kaum mit. Sollte Premiere den neuen hauseigenen Sportsender bestätigen, dürfte es sich mit Sicherheit nochmals negativ auf die EM.TV-Aktie auswirken. Schätze in gut einem Monat wissen wir mehr...
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casino
Einem Bericht der Rheinischen Post zufolge soll Premiere für eine Übernahme des Sportsenders DSF, im Besitz von EM.TV, 200 Millionen Euro auf den Tisch legen wollen. Bereits seit längerem schwelen Gerüchte, dass der Pay-TV-Sender Interesse an dem frei empfangbaren Sportkanal habe. Der Preis wird von Analysten als „hoch“ bezeichnet, was Druck auf die Premiere-Aktie ausüben soll. Nutznießer wären dann die Papiere von EM.TV.
Forget it. EM.TV ist die langweiligste Aktie in meinem Depot!
Cu
Röckefäller
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Es ist ein Sender der fest etabliert ist im Deutschen Fernsehen und eine gewisses Image und einen hohen Bekanntheitsgrad besitzt, das sind Sachen die auch sehr wichtig sind.
Zudem braucht man kein neues Team zusammenzustellen sondern hat eine gut funktionierende Einheit.
EM.TV-Chef Werner Klatten hat die erneuten Gerüchte über einen Verkauf des Sportsenders DSF an Premiere energisch dementiert. Der DSF sei für sich allein genommen nicht verkäuflich, betonte Klatten gegenüber n-tv.
"An der Meldung der Rheinischen Post ist nichts, aber auch gar nichts dran", so Klatten. Der DSF spiele innerhalb ihrer Unternehmensstrategie eine gewaltige, eine tragende Rolle. Darum habe man auch schon in der Vergangenheit gesagt, dass er nicht verkäuflich sei.
Die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" hatte unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtet, dass der Bezahlfernsehsender Premiere doch DSF kaufen wolle. EM.TV wolle den Sportsender für rund 200 Mio. Euro an Premiere veräußern. Auch die EM.TV-eigene Produktionsfirma Plaza Media, die hauptsächlich DSF-Sendungen abwickelt und das Internet-Portal Sport1 sollten zu Premiere wechseln, schrieb das Blatt weiter.
Branchenexperten halten einen Kauf von DSF für die "einzig realistische Variante", mit der Premiere seine Fußball-Rechte optimal nutzen könnte. DSF sei die ideale Marketingplattform für Premiere. Dem Bezahlsender wird seit längerem Interesse am DSF nachgesagt, er hatte dies aber erst im Juli wieder dementiert. EM.TV hatte wiederholt erklärt, der Spartensender stehe nicht zum Verkauf.
Premiere braucht Abspielkanal
Im August hatte der Bezahlsender erstmals sämtliche Rechte an der Fußball-Champions-League erhalten, auch die für das frei empfangbare Fernsehen. Dazu hatte sich der Sender für drei Jahre von der Saison 2006/07 an nicht nur die Rechte für die Live-Übertragung des größten europäischen Vereinswettbewerbs im Pay-TV, sondern auch im Free-TV gesichert. Vorstandschef Georg Kofler stellte daraufhin einen eigenen frei empfangbaren Sender in Aussicht.
Der DSF hatte zuletzt die Übertragungsrechte für die meisten Uefa-Pokal-Spiele deutscher Fußball-Mannschaften in den nächsten drei Jahren erworben.
@ mammo1962: versuche hier weder zu pushen, noch zu bashen, gebe nur mit was ich gelesen habe. kein grund also billig zu dissen- ausserdem ist die börse in heutigen zeiten nicht ähnlich anzusehen wie ein casino, nur mal so als anregung...
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Zur Zeit sind da einige Unsicherheiten drin. Was passiert mit DSF? Wie gehen die Klagen aus? Kann sein, dass Röckefeller recht hat, dass der Kurs noch weiter sinkt. Nach meiner Einschätzung wird das W-jedoch nicht zustande kommen und Anfang nächsten Jahres stellen einige fest, dass die WM ins Haus steht und dass es da bestimmt einige Unternehmen gibt, die daran Geld verdienen werden. em.tv gehört dazu.
Vielleicht bin ich zu einfach strukturiert, bislang habe ich diesbezüglich aber keinen Widerspruch erfahren.
Viele Grüße
Herzbube
Viel zu volatil und perspektivlos z.Zt., meine Meinung...
Cu
Röckefäller
Realtime-Taxe: Geld: 4,63 Vol. 2.210
Brief: 4,65 Vol. 2.500
Taxierungszeitpunkt27.10.2005§12:18:31 Uhr
akt. Spread 0,020
Last§4,64 Vol. 5
Kurszeit27.10.2005§12:11:56 Uhr
EM.TV-Chef Werner E. Klatten über die Boombranche Sportvermarktung, die Haffa-Brüder und Chancen im Wett-Geschäft
Herr Klatten, EM.TV steht für den Aufstieg und den Zusammenbruch des Neuen Marktes. Die berühmt- berüchtigten Haffa-Brüder haben das Unternehmen beinahe zu Grunde gerichtet. Was hat Sie motiviert, ausgerechnet deren Job zu übernehmen?
Die Lage war Ende 2001 tatsächlich äußerst prekär. EM.TV stand vor einem Riesenberg von Problemen. Die Unternehmensstruktur war viel zu komplex, die Risiken erheblich, und die Mitarbeiter waren verständlicherweise demotiviert. Doch genau diese desolate Situation hat mich gereizt.
EM.TV war früher ein Filmrechtehändler. Was machen Sie heute?
Heute verdienen wir unser Geld mit den beiden Geschäftsfeldern Sport und Unterhaltung. Wobei Sport die wesentliche Säule ist.
Da kommt die Fußball-Weltmeisterschaft wahrscheinlich gerade recht.
Oh ja. Wir haben bereits 2002 die exklusiven europäischen Vermarktungsrechte für die Lizenzprodukte zur WM 2006 vom Weltfußballverband Fifa erworben. So haben wir unter anderem Lizenzen an Kar-stadtQuelle, C&A und Bertelsmann für eine Vielzahl von Produkten rund um die Weltmeisterschaft vergeben. An jeder Lizenz verdienen wir eine Provision. Darüber hinaus werden auch unser Sport-TV-Sender DSF und unser Internet-Portal Sport1 von diesem Event profitieren. Und unser Produktionsunternehmen Plazamedia wird zwei Teams für die Produktion der Live-Spiele stellen.
Was kommt nach der WM?
Sport bleibt ein hochattraktiver Markt. Fußball wird immer gespielt und wächst. Davon werden wir profitieren.
Wie steht EM.TV heute insgesamt da?
Das Unternehmen ist saniert, ist liquide, alle Bereiche sind rentabel. EM.TV hat wieder Ansehen am Kapitalmarkt. Unsere Aktie wird zunehmend attraktiver. Dies alles zeigt, dass die Sanierung gelungen ist.
Sind die Mitarbeiter die gleichen wie damals?
Vorstand und Aufsichtsrat sind nach der Ära Haffa komplett neu besetzt worden. Auch auf der Ebene darunter gab es viele Veränderungen. Aber das Gros der Mitarbeiter ist unverändert.
Viele von ihnen hatten EM.TV-Aktien und wurden angesichts der gigantischen Kursgewinne Millionäre.
Ja, aber in den allermeisten Fällen wohl doch nur auf dem Papier.
Der Name EM.TV ist wegen der Vergangenheit stark vorbelastet. Haben Sie nie an eine Namensänderung gedacht?
Schon, aber so lange wir noch mit Themen aus der Vergangenheit zu tun haben, wäre es Augenwischerei, eine Veränderung vorzunehmen. Schließlich klagen ehemalige Aktionäre noch gegen das Unternehmen und wir selbst haben Organhaftungsklagen gegen die früheren Vorstände und Aufsichtsräte laufen.
Und wenn die Vergangenheit einmal abgeschlossen ist?
Ich schließe nicht aus, dass wir dann unseren Namen ändern. Dagegen spricht allerdings, dass EM.TV insbesondere am Kapitalmarkt ein sehr bekannter Markenname ist. Um einen neue Marke ähnlich bekannt zu machen, müsste ich sehr viel Geld ausgeben.
Wie ist Ihr Verhältnis zu den Haffa-Brüdern heute?
Es war ganz am Anfang ein beinahe freundschaftlichen Verhältnis. Heute ist es eher ein Nicht-Verhältnis und im Wesentlichen dadurch gekennzeichnet, dass wir gegen die Haffa-Brüder klagen. Was die Aktionärsklagen gegen EM.TV angeht, sind wir aber gleicher Meinung: Wir halten sie für unbegründet.
Die Kläger berufen sich ja darauf, dass sie EM.TV-Aktien Ende 2000 auf Grund einer falschen Pflichtmitteilung gekauft haben. Ist das Unternehmen in seiner Existenz gefährdet, wenn die Kläger Recht bekommen?
Nein. Das Gesamtvolumen aller Klagen gegen uns beläuft sich auf rund 11,5 Millionen Euro. Das ist alles andere als existenzgefährdend. Bis heute hat noch kein Gericht gegen EM.TV entschieden. Es gelingt in der Regel nicht, einen Kausalzusammenhang zwischen einer Unternehmensmitteilung und einer Anlageentscheidung zu beweisen. Deshalb bin ich weiterhin zuversichtlich, dass wir hier obsiegen werden.
Der Abo-Fernseh-Konzern Premiere ist scharf auf Ihren Sport-TV-Sender DSF . Werden Sie verkaufen?
Sport macht heute mehr als 80 Prozent unseres Geschäfts aus. Innerhalb des Sports wiederum hat das DSF zentrale Bedeutung. Mit einem Verkauf von DSF würde ich die Unternehmensstrategie Sport über Bord werfen. Das DSF ist für sich genommen also nicht verkäuflich - es sei denn wir einigen uns über eine strategische Allianz für den Sportbereich als Ganzes.
Wie könnte diese strategische Allianz konkret aussehen?
Ich habe viele Ideen, aber noch nicht für die Öffentlichkeit.
Premiere könnte EM.TV doch auch einfach übernehmen.
Dafür gibt es keine Anzeichen. Es ist auch nicht meine Aufgabe, über den Sinn eines solchen Schrittes nachzudenken. Was ich getan habe, ist, Premiere eine intensive Kooperation anzubieten.
Jetzt wollen Sie auch ins Wett-Geschäft einsteigen. Was versprechen Sie sich davon?
Das ist ein sehr interessanter Markt. Sollte das staatliche Wett-Monopol wegfallen, wofür wir gute Chancen sehen, wollen wir hier kräftig mitmischen.
Andere Anbieter wie Oddset oder Betandwin sind doch schon lange in diesem Geschäft tätig. Wie wollen Sie denen Marktanteile abjagen?
Wir haben einen großen Vorteil gegenüber den Konkurrenten: Mit DSF und Sport1 verfügen wir über ideale Plattformen, über die wir unsere Wett-Angebote massiv vertreiben könnten. Wenn wir grünes Licht vom Gesetzgeber erhalten, dann können wir sofort loslegen.
Analog zu Ebay im Internet führt der Kanal Arena, an dem EM.TV beteiligt ist, Auktionen im Fernsehen durch. Ist da viel zu holen?
Wir glauben, dass es in diesem Markt langfristig ein großes Potenzial gibt. Sehen Sie nur, wie erfolgreich die Teleshopping-Kanäle laufen.
Wo wollen Sie mit EM.TV noch hin?
Zunächst einmal soll der Konzern 2005 erstmals seit Jahren schwarze Zahlen vor Steuern schreiben. Doch wir müssen unsere Aktivitäten kontinuierlich ausweiten und internationalisieren. Angesichts des beinharten Wettbewerbs in der Branche werden wir jedenfalls so schnell nicht durchatmen können.
Werden Sie bei EM.TV wieder aussteigen, wenn Sie das Gefühl haben, dass die Sanierung beendet ist?
Ich liebe Umbruchsituationen in Unternehmen. Diese Umbruchsituation ist bei EM.TV nicht mehr gegeben. Jetzt geht es darum, das Unternehmen in eine sichere Wachstumsphase zu bringen. Dies ist auch für mich eine spannende Aufgabe. Ich bin aber nicht der Typ für den Job, die Stellschraube Rentabilität um ein paar Millimeter zu verändern.
Gespräch: Sebastian Wolff / Berliner Zeitung, erschienen 31.10.2005
ansonsten gibt es bis zum 22. november keinen, grund zu verkaufen. da kommen dann die neuen quartalszahlen und die dürften planmässig gut aussehen.
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herr kofler von premiere?
2.) auch ohne analysten brauchst du die eckdaten (KV, Marktkapitalisierung, Aktien Anzahl etc.) nur mit firmen ähnlicher ausrichtung zu vergleichen, die machen fettere gewinne bei vergleichsweise niedrigeren kursen. und jeder der mir jetzt mit der wm kommt, dem kann ich nur sagen, dass das wohl das offenste geheimnis überhaupt ist und die phantasie bereits im kurs gepreist ist.
3.) wer die ewigen märchen vom übernehmer, "der mit aller macht den kurs drücken will" auch bei em.tv glauben möchte: bitte schön. bei preisen unter 3,80 bin ich dabei. dadrüber ist und bleibt der zock zu risikobehaftet, wie wir heute wieder sehen konnten: und ab gings unter die 4 euro marke! vergesst endlich premiere, die müssen erstmal zusehen, dass sie das ausgegebene geld wieder reinkriegen, wird schon schwer genug. da bleibt definitv keine kohle für die em.tv-komplett-übernahme..!
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Aus unsere Sicht ist der Kursverlust trotz der beiden Belastungsfaktoren übertrieben. Denn der Verkauf von DSF macht strategisch gesehen kaum Sinn. Zwar würde er EM.TV eine Menge Geld in die Kasse spülen. Doch fraglich ist, ob das Unternehmen ohne den Sender, der für das Gros von Umsatz und Ergebnis sorgt, überlebensfähig ist. Aus Anlegersicht hätte der Deal mit Premiere nur Charme, wenn EM.TV komplett vom Abo-Sender übernommen würde oder einem Verkauf von DSF eine Sonderdividende folgen würde.
Mehr Risiko liegt tatsächlich im Poker um die Bundesliga-Rechte. Denn ohne Fußball dürfte es DSF schwer haben, zu wachsen. Allerdings sehen wir gute Chancen, dass die Liga-Manager auf Kontinuität setzen und die Münchner – wenn auch zu einem höheren Preis – erneut zum Zug kommen.
Unsere wesentlichen Argumente, die EM.TV-Aktie zu kaufen, halten wir für weiterhin in Takt. Zum einen läuft die Vermarktung der WM-Merchandisingrechte gut. Die an die Fifa zu zahlenen Minimumgarantien hatte EM.TV nach eigenen Angaben schon im Juni eingenommen. Gleichzeitig sollte das steigende WM-Fieber in Deutschland Zuschauer und Werbekunden von DSF bei Laune halten. Entscheidend sind jedoch die Zahlen: Zum Halbjahr zeigte sich Vorstandschef Werner Klatten optimistisch "Wir haben unserer Planung übertroffen." 2005 möchte der Manager vor Steuern den Break-even schaffen. Ob Klatten noch auf Kurs ist, erfahren Anleger am 23. November. Dann veröffentlichen die Münchner ihren Quartalsbericht per 30. September. Bis dahin sollte nur absolut hartgesottene Anleger zugreifen.
Fazit: KAUFEN
Kurs am 7. November 2005: 3,77 Euro
Stoppkurs: 2,95 Euro
09:59 09.11.05
Alle Aktien in dieser Nachricht: EM.TV AG
Nach Ansicht der Experten des Anlegermagazins "Der Aktionär" sollten Anleger bei der EM.TV-Aktie (ISIN DE0009147207/ WKN 914720) zugreifen.
Auch in der Berufung habe das Oberlandesgericht München die Klage mehrerer Aktionäre gegen EM.TV und dessen Gründer Thomas Haffa abgewiesen. Wie die Richter erklärt hätten, hätten die Kläger nicht beweisen können, dass der Auslöser für ihren Kauf von Aktien des Unternehmens vor fünf Jahren fehlerhafte Ad-hoc-Meldungen der Gesellschaft gewesen seien.
Auch die noch vorliegenden Klagen gegen die Gesellschaft dürften abgewiesen werden. Selbst wenn Premiere aktuell wenig Interesse an dem günstig bewerteten SDAX-Titel zu haben scheine, bleibe EM.TV ein Übernahmekandidat.
Die Experten von "Der Aktionär" empfehlen Anlegern bei der EM.TV-Aktie zuzugreifen.
Quelle: aktiencheck.de
manager-magazin.de, 09.11.2005, 16:30 Uhr
http://www.manager-magazin.de/it/artikel/0,2828,384001,00.html
EM.TV
Gewinn bringende Fußball-WM
Pünktlich zur Weihnachtszeit beginnt das Geschäft mit der Fußball-WM. Ob auf Handtüchern, Bechern oder Polohemden - die WM-Maskottchen werden allgegenwärtig sein. In Europa profitiert vor allem EM.TV von dem Boom. Als Inhaber der Vermarktungsrechte verdient das Unternehmen an jedem verkauften Artikel.
Hamburg - Zur Weihnachtszeit werden die Produkte mit dem offiziellen Logo der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 verstärkt als potenzielles Geschenk für Fußballbegeisterte in den Läden auftauchen. Die drei grinsenden Gesichter werden uns von Trinkbechern, Wandteppichen und Polohemden anlachen.
Werben für die Fußball-WM 2006: Die brasilianische Fußballlegende Pele, Franz Beckenbauer, das Fifa-Maskottchen "Goleo VI" und der sprechende Fußball "Pille"
Es wird Sammelfiguren geben und Computerzubehör, und es gibt sogar ein Unternehmen, das suggeriert, sein "Eau de Parfum" und "Eau de Toilette" verbreite einen speziellen WM-Duft - wie immer der auch riechen mag.
Insgesamt haben bisher 43 Firmen in Europa die Rechte an offiziellen Lizenzprodukten zur WM erworben - und damit die Lizenz, das Logo, den WM-Pokal oder das offizielle Maskottchen "Goleo VI" auf diesen Produkten abbilden zu dürfen. Hinter alledem steht für den europäischen Bereich die in Unterföhring bei München ansässige EM.TV AG . Dem Medienunternehmen gehört der Sportsender DSF, das Internet-Sportportal Sport1 und der TV-Sportproduzent Plazamedia.
Zwei Milliarden Dollar Umsatzpotenzial
Vor allem aber erwarb EM.TV im April 2002 die exklusiven europäischen Vermarktungsrechte im Merchandising an der Fifa WM Deutschland 2006. Mit der Vermittlung von Lizenzen im Gebiet "Rest of the World" (außer Japan) hat die Fifa die Lizenzagentur Warner Brothers Consumer Products beauftragt. Lizenzagentur für Japan ist die Firma Dentsu.
Der Merchandising-Markt ist riesig. Experten taxieren das Potenzial rund um die Fußball-WM im Einzelhandel auf zwei Milliarden US-Dollar Umsatz (rund 1,7 Milliarden Euro), wovon laut Prognose etwa 80 Prozent in Europa generiert werden sollen.
Rainer Hüther, außer als Geschäftsführer des DSF auch als Vorstand Sport bei EM.TV tätig, freut sich: "Die Lizenzverträge sichern uns bereits mehr als die Minimum-Garantie, die wir beim Erwerb des Vermarktungsrechts der Fifa zusichern mussten. Schon heute ist damit sicher, dass die Vermarktung der Merchandising-Rechte für EM.TV ein Gewinn bringendes Geschäft sein wird."
KarstadtQuelle als Multiplikator
Die Strategie des Unternehmens erklärt Michael Caudera, bei EM.TV für das Projekt Europäisches Lizenzprogramm der WM 2006 verantwortlich, so: "Unser Ansatz bestand darin, zunächst ein breites Netz von Distributionskanälen zu schaffen, um potenziellen Lizenznehmern nicht nur eine Lizenz, sondern aus einer Hand auch gleich eine Handelsplattform für deren Produkte bieten zu können."
Bald allgegenwärtig: Das offizielle Logo der Fifa WM 2006
Ein Meilenstein war dabei gewiss die Vereinbarung mit KarstadtQuelle über die Einrichtung von rund 300 offiziellen WM-Shops in den Kaufhäusern, wo all die schönen Erinnerungsstücke an das Sport-Großereignis angeboten werden.
EM.TV legt, so Caudera, Wert darauf, ein möglichst breites Produktspektrum an eine geringe Zahl von Lizenznehmern zu vergeben: "Grundsätzlich können Unternehmen jeder Größe eine Lizenz erwerben. Wer sich das Geschäft mit der WM nicht entgehen lassen möchte, sollte über fundierte Marktkenntnisse, eine ausreichende Infrastruktur und gute Distributionsmöglichkeiten verfügen", so Caudera.
Kleinere Unternehmen müssen gewährleisten, dass sie die Finanzierung eines solchen Projektes sicherstellen können, wozu vor allem die Entwicklung und Herstellung oder der Produkteinkauf gehören, aber auch Logistik und Vertrieb.
In folgenden Bereichen sind nach Angaben von EM.TV noch Lizenzen frei: Schirme, Schmuck (eingeschränkt), Babyzubehör, Porzellan und Keramik, Körperpflegeprodukte, Kaugummis, Tierbedarf (ohne Futter). Bis zur WM werden sich sicherlich auch für diese teils randständigen Produkte noch Lizenznehmer finden.
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