Das Problem der Kriegsgefangenen


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Neuester Beitrag: 22.03.03 21:16
Eröffnet am:22.03.03 20:35von: NassieAnzahl Beiträge:4
Neuester Beitrag:22.03.03 21:16von: DarkKnightLeser gesamt:555
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16074 Postings, 8193 Tage NassieDas Problem der Kriegsgefangenen

 
  
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22.03.03 20:35
Kriegsgefangene stellen alliierte Truppen vor Herausforderungen
Von Brian Bergstein, AP

22. März 2003 Tausende Iraker haben statt ihrer Waffen die Hände erhoben und sich den vorrückenden amerikanischen und britischen Truppen ergeben. Eine gute Nachricht für die Alliierten. Die Frage ist nur: Wohin mit all diesen Menschen?

Die ersten Kriegsgefangenen in Südirak, darunter US-Berichten zufolge eine komplette irakische Heeresdivision mit 8.000 Mann, wurden einfach zusammengetrieben und mit Stacheldraht eingezäunt. Danach machten sich die alliierten Truppen nach eigenen Angaben daran, Zeltlager zu bauen und die uniformierten irakischen Soldaten und Kämpfer in T-Shirts mit Medikamenten, Essen und Wasser zu verpflegen. Gleich nachdem die ersten hundert Iraker überliefen, hätten britische Einheiten mit dem Bau von Gefangenenlagern begonnen, hieß es in einer Mitteilung der britischen Streitkräfte.

Viele ergaben sich Reportern

Die Bewachung der Kriegsgefangenen wird aufwändig, wenn sich die Erwartungen der US-Strategen erfüllen. Amerikanische Offiziere rechnen damit, dass 270.000 Iraker - über die Hälfte der gesamten Heeresmacht - ihre Waffen niederlegen werden. Schon im letzten Golfkrieg waren die US-Truppen von der Zahl der Deserteure nahezu überwältigt: 69.000 Iraker liefen damals zum Feind über. Viele von ihnen wanderten suchend über die Schlachtfelder und hielten regelrecht Ausschau nach jemandem, dem sie sich ergeben konnten - und sei es ein Reporter. Die Beschäftigung mit so vielen Gefangenen hielt damals mehrere amerikanische Einheiten in ihrem Vormarsch auf.

Irakische Offiziere dürfen Waffen behalten

Irak weist Zweifel an der Kampfbereitschaft seiner Streitkräfte zurück. Alle bisherigen Kriegsgefangenen der USA seien Zivilisten, sagte Informationsminister Mohammed Said el Sahhaf. So oder so sind sie für die alliierten Truppen eine logistische Herausforderung. Und sie könnten zur Bedrohung werden: Die Kriegsgefangenen bleiben im Rücken der voranschreitenden US-Streitkräfte, wie der frühere Pentagon-Sprecher und heutige Flüchtlingshelfer Kenneth Bacon anmerkt. Nach Angaben des Chefs der Organisation Refugees International sicherten die Streitkräfte irakischen Offizieren gewisse Privilegien zu, um Unruhen unter den Gefangenen zu vorzubeugen: „Offiziere dürfen ihre Handfeuerwaffen behalten, in ihren Kasernen bleiben, und die alliierten Truppen haben versprochen, sie sobald wie möglich als Sicherheitskräfte einzusetzen“, sagt Bacon.

Amerikaner tragen Wörterbücher bei sich

Für die Gefangennahme sind die US-Streitkräfte gerüstet: Um Missverständnisse zu vermeiden, tragen Soldaten an der Front ein englisch-arabisches Wörterbuch mit Befehlen wie „Stehenbleiben oder ich schieße“ und „Ergebt euch“ bei sich. Sie haben auch Judogriffe geübt für den Fall, dass sich ein Gefangener gegen die Durchsuchung auf Waffen wehrt.

Nach der Festnahme sollen Militärpolizisten, die den Kampfeinheiten folgen, die Gefangenen übernehmen und in sicherere Lager bringen. Eine ständige Haftanstalt soll eingerichtet werden, Kuwait und andere Nachbarstaaten wollen allerdings keine Kriegsgefangenen aufnehmen - es muss also ein sicherer Ort in Irak gefunden werden. Rechtsexperten der Streitkräfte sollen sicherstellen, dass die Gefangenen nach den Vorgaben der Genfer Konvention behandelt werden.

Saddam versprach Behandlung nach Genfer Konvention

Ob aber Irak sich daran hält, scheint ungewiss. Innenminister Diab el Ahmed hatte zunächst erklärt, britische und amerikanische Soldaten sollten sich nicht auf den Schutz der Genfer Konvention verlassen, diese Drohung aber später zurückgezogen. Saddam Hussein versprach eine faire Behandlung von amerikanischen und britischen Kriegsgefangenen: „Ihre Rechte gemäß der Genfer Konvention werden respektiert werden, obwohl die US-Regierung grausame Verbrechen gegen unser Volk und die Menschlichkeit begangen hat“, hieß es in einer im Fernsehen verlesenen Stellungnahme des irakischen Regierungschefs. Nach dem letzten Golfkrieg hatten mehrere amerikanische Kriegsgefangene von Schlägen und sexuellem Missbrauch durch ihre irakischen Aufseher berichtet.

 

34698 Postings, 8641 Tage DarkKnight1939 hatte Deutschland eine Bevölkerungszahl

 
  
    #2
22.03.03 21:07
von 110 Millionen Menschen. Laut offiziellen Angaben sind 4 Millionen Soldaten und 4 Millionen Zivilisten getötet worden. Danach jedoch hatten die BRD nur noch 65 Millionen und die DDR 15 Millionen Einwohner.

Da klafft eine kleine Lücke. Aber ich werde nicht weiter darüber nachdenken, weil der Russe eh an allem schuld ist.

Und das "Starvation Program" wird heute immer noch mit "Morgenthau-Plan" übersetzt. Wasn Euphemismus.  

2101 Postings, 8145 Tage ribaldEinwohnerzahl

 
  
    #3
22.03.03 21:12
Ende 1999 hatte Deutschland 82,2 Mill. Einwohner

und damit etwa 22 Mill. mehr
als kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs.


Quelle: Statistisches Bundesamt
 

34698 Postings, 8641 Tage DarkKnight@ribald: dann haben mir die Reste an Nazi-

 
  
    #4
22.03.03 21:16
offizieren, die damals in den 70ern noch Lehrer sein durften, etwas falsches erzählt. Ich entschuldige mich für mein Gedächtnis.  

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