Eine fast perfekte inverse SKS// Steffens


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1352445 Postings, 7385 Tage moyaEine fast perfekte inverse SKS// Steffens

 
  
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01.09.07 08:08

Eine fast perfekte inverse SKS

von Jochen Steffens

Nur sehr selten bilden sich „echte“ Schulter-Kopf-Schulter-Formationen (SKS). In den meisten Fällen stimmt zwar der Kursverlauf mit einer SKS-Formation überein, aber die Umsatzentwicklung passt nicht. Oft werden aber auch Formationen, die man wirklich nur mit einem hohen kreativen Einsatz als eine Schulter-Kopf-Schulter-Formationen bezeichnen kann, als solche tituliert, um ein wahlloses Kursziel mit einer Scheinanalyse zu untermauern.

Warum ich das schreibe? Im Dax bildet sich gerade eine „fast“ perfekte inverse SKS. Und diese inversen SKS sind sehr seltene Formationen, da sie sich von einer SKS-Topformation in der Entstehungsdauer erheblich unterscheiden. Sie brauchen meistens ein Vielfaches an Zeit, um ausgebildet zu werden. Wesentlich häufiger sind schnelle Bodenformationen, wie zum Beispiel eine V-Umkehr, der Doppelboden (W-Formation), die 123-Erholung und andere.

Doch obwohl diese inverse SKS geradezu perfekt scheint, hat sie einen entscheidenden Haken, der sich nur durch eine genaue Analyse offenbart:

Mit der rechten Maustaste hier klicken, um Bilder downzuloaden. Um Ihre Privatsphäre besser zu schützen, hat Outlook den automatischen Download dieses Bilds vom Internet verhindert. Chart

Erste Voraussetzung für eine inverse SKS:

Es muss zu einer, meistens sich beschleunigenden Abwärtsbewegung kommen, die unter hohem Umsatzvolumen ihr Ende findet. Das ist in unserem Chart eindeutig gegeben. Dieser Abwärtsbewegung sollte unter sinkendem Umsatz eine kleine Erholung folgen. Auch das ist der Fall. Damit ist die linke Schulter gebildet.

Zweite Voraussetzung für eine inverse SKS

Eine weitere Abwärtsbewegung sollte daraufhin die Kurse unter das Tief der linken Schulter treiben. Meistens ist der Umsatz zum Tief des Kopfes hin etwas geringer als in der linken Schulter. Im Dax ist der Umsatz im Kopf der SKS jedoch offensichtlich größer. Das ist allerdings kein Makel.

Dem sollte eine Erholung folgen, welche die Kurse über das Niveau der linken Schulter treibt. Der Umsatz kann in dieser Erholung ansteigen, sollte aber das Niveau der ersten Erholung übertreffen. Das ist in diesem Fall nicht gegeben!

Dies ist aber kein Ausschlusskriterium, so dass ich bis hierhin durchaus noch von einer regelgerechten SKS ausgehen würde.

Dritte Voraussetzung für eine inverse SKS

Dieser Erholung sollte eine dritte Abwärtsbewegung folgen, die sich dadurch auszeichnet, dass der Umsatz wesentlich niedriger ausfällt, als in der linken Schulter und im Kopf. Auch dieses Kriterium ist erfüllt.

Vierte Voraussetzung für eine inverse SKS nicht erfüllt!

Anschließend sollte es zu einer Aufwärtsbewegung kommen bei der der Umsatz deutlich ansteigt. Diese Aufwärtsbewegung sollte die Nackenlinie der SKS nach oben durchbrechen. Ganz wichtig ist, dass dieser Durchbruch von einem auffälligen Anziehen des Umsatzes begleitet wird! Denn erst das ist die eigentliche Bestätigung des Ausbruchs und ein wichtiges Kriterium.

Doch im Dax fehlt eindeutig das hohe Volumen beim Ausbruch! [Interessanterweise ist dieses Volumen im DAX-Future zu erkennen, wobei dort die SKS aus anderen Gründen zweifelhaft ist.] Insoweit kann man sich auf diesen Ausbruch tatsächlich nicht verlassen und eben deswegen ist es nur eine fast perfekte SKS. Wäre es zu diesem Umsatzanstieg gekommen, dann hätte die SKS eine Eintrittswahrscheinlichkeit von 90%! Allerdings nur dann!

Kursziel einer SKS ist die Spanne des Kopfes zur Nackenlinie an die Nackenlinie nach oben gespiegelt (blaue Rechtecke). Dies würde einem Kurs von 8000 Punkten entsprechen.

Bodenformation trotzdem nicht unwahrscheinlich

Trotz allem ist diese Formationen durchaus als Bodenformationen akzeptabel. Eine Eintrittswahrscheinlichkeit von 90% bedeutet schließlich auch, dass das Kursziel in 10 von 100 Fällen „nicht“ erreicht wird.

In unserem Fall rechne ich mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit von circa 70-75%, eben weil im DAX Future ein solcher Umsatzanstieg zu erkennen war. Aber das bedeutet eben, dass in einem Viertel aller Fälle selbst bei einer solchen fast perfekten SKS das Kursziel nicht erreicht wird!

Aber selbst eine Eintrittswahrscheinlichkeit von 75 % ist noch sehr hoch. Andere Formationen liegen im Bereich von 60 bis 70%. Lediglich das Island Reversal ist meiner Erfahrung nach ähnlich verlässlich.

Sollten die Kurse die Nackenlinie jetzt noch einmal von oben testen, an dieser anschließend abprallen und dann unter hohem Umsatz wieder ansteigen, würde die Eintrittswahrscheinlichkeit sogar wieder auf über 80% ansteigen.

Fazit:

Sehr verlässlich ist diese Formation nicht mehr. Fällt der Kurs nun wieder deutlich unter die Nackenlinie, streichen Sie die inverse SKS einfach. Kommt es zu einem Retest, sollten Sie hingegen mit einem starken Anstieg rechnen. Vielleicht aber nur bis zur 7800er Marke, da dort eine wichtige Widerstandszone im Dax zu finden ist.

Ben Bernanke und Bush

Und jetzt bin ich gespannt, was Ben Bernanke so alles zu sagen weiß. Und Bush will ja auch noch reden. Gerüchten zufolge will er den eigentlich Leidtragenden der Subprimekrise, den kleinen Häuslebauern, unter die Arme greifen – stimmt, bald fängt ja der Wahlkampf an. Auch diese Rede wird sicherlich spannend.

Ich wünsche Ihnen ein geruhsames Wochenende

Viele Grüße

Ihr

Jochen Steffens

Quelle: Investor's Daily Abonnenten

Gruß Moya

 

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