Welt der Egoisten


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Neuester Beitrag: 03.11.02 10:54
Eröffnet am:02.11.02 11:31von: eckiAnzahl Beiträge:17
Neuester Beitrag:03.11.02 10:54von: knipser 2Leser gesamt:1.746
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51345 Postings, 8681 Tage eckiWelt der Egoisten

 
  
    #1
02.11.02 11:31
LEITARTIKEL: Welt der Egoisten

SIEGFRIED BAUER
 
Die Börse hat die Wende geschaft. Die Pessimisten sind ausgestiegen, die Kurse klettern wieder. Die deutsche Wirtschaft befindet sich dagegen weiter auf Talfahrt, vor allem mental. Der Glaube an die eigene Stärke, das Vertrauen auf Produkt und Personal, Pläne und Perspektiven ist einem Großteil der Unternehmen abhanden gekommen. Er macht in Weltuntergangsstimmung, malt Pleitenszenarien aus und plant nicht wie bislang Wachstum, sondern Rückschritt: weniger Umsatz, weniger Ertrag, weniger Beschäftigte. Natürlich überzeichnet die Wirtschaft bewusst, um auf den volkswirtschaftlich gefährlichen und in Teilen auch schon wieder korrigierten Ankündigungskatalog von Rot-Grün zur Sanierung der Staatsfinanzen zu reagieren. Aber Tatsache ist: die Lage ist schlecht, die Stimmung noch viel schlechter.

Endlich hat auch die Bundesregierung erkannt, was schon die Altvorderen wussten: Wirtschaft ist zu einem Großteil Psychologie. Je mehr die Unternehmen schwarz sehen, desto mieser wird es der Konjunktur gehen. Denn wer nicht an den Erfolg glaubt, wird auch keinen haben. In diesem Punkt sind sich Wirtschaft und die Kicker von Bayern München derzeit nicht unähnlich.

Wenn Superminister Wolfgang Clement meint, dass es keinen Grund für "Zukunftspessimismus" gebe, so legt er den Finger auf die Wunde. Die deutsche Wirtschaft steht im internationalen Vergleich noch ganz gut da, auch wenn sie gemessen am Wachstum derzeit am Ende der EU-Tabelle herumkrebst. Und sie hat schon oft gezeigt, dass sie aus Krisen gestärkt hervorgeht, wenn sie mutig zupackt. Aber dafür will sie Vorbilder und braucht die richtigen Rahmenbedingungen. Gerade darin zeigt sich, warum die Stimmung im Keller und Jammern auf hohem Niveau Gesellschaftssport geworden ist: Es gibt in diesem Land kaum noch Menschen, die bereit sind an einem Strang zu ziehen, sondern nur noch Egoisten.

Die Bundesregierung müsste diese Vorreiterrolle zu allererst spielen, in dem sie mutig erklärt, vor welch kolossalen Herausforderungen diese Gesellschaft in diesem Jahrzehnt steht und wie mit welchen Einschnitten in Besitzstände und Gewohnheiten diese zu lösen sind. Doch sie traut sich nicht einmal zu sagen, was langfristig in Sachen Renten- und Krankenversicherung auf die Deutschen zukommt.

Stattdessen übt sie sich in Flickschusterei, in dem schnell eine Finanzierung für jedes sich öffnende Loch gesucht und gefunden wird. Besonders verhängnisvoll dabei: Sie bestraft mit immer neuen Steuern und Lasten die Leistungsbereiten, um auch sie letztlich zu demotivieren. Wer hören muss, dass der Bund spart, in dem er die Steuern und Sozialabgaben erhöht und dass dies auch noch "sozial ausgewogen" und "gerecht" ist, wie das Schröder-Team betont, muss sich vorkommen wie in einem falschen Film: Irgendwas läuft hier verkehrt.

Alternativen? Keine. Die Opposition reagiert mit Fundamentalkritik an allem und jedem und verdrängt dabei, warum sie die Wahl verloren hat: Weil sie sich schon vor dem 22. September nicht mit konkreten Lösungsvorschlägen hervortat - im übrigen bis heute nicht. Auch alle - Verbände, Interessenvertreter, Gewerkschaften, Rentner und Beamte - sind jederzeit fürs Sparen und Kürzen, nur nicht bei sich selbst. Kurz: Dieses Land lähmt sich zunehmend selbst. Der Pessimismus ist berechtigt. Zumindest moralisch.

Erscheinungsdatum: Samstag 02.11.2002

http://www.suedwest-aktiv.de/landundwelt/politik/artikel432392.php

Interessanter Artikel. Ich würde lieber über sowas diskutieren.....
 

25195 Postings, 8556 Tage modStimmt alles,

 
  
    #2
1
02.11.02 11:54
aber es gibt eine Alternative:
Nämlich die Wachstumskräfte der Wirtschaft zu mobilisieren.
Um das zu bewerkstelligen, müsste man fundierte volks-
und betriebswirtschaftliche Kenntnisse und Erfahrungen
aus wirtschaftlicher langjähriger Tätigkeit besitzen.
Das alles habe ich bei Grün-Rot noch nie bemerkt
(ausser bei Metzger von den Grünen), allerdings
ist diese wirtschaftliche Kompetenz bei Schwarz-Gelb
schon stärker ausgeprägt. Ca. 40% der MdBs sind eben
Beamte. Hinzu kommen die vielen Juristen, die von
ihrer Denke vielfach nur fragen "Wo (Gesetz) steht das?".
Eine Änderung zeichnet sich nicht ab.
Mit der ökonomischen Situation Deutschlands wird es
daher weiter abwärts gehen.
Derartige historische Prozesse hat es schon immer gegeben.
Vielleicht wird Deutschland in 10 oder 20 Jahren von
den osteuropäischen Menschen übernommen, die haben
noch Hunger und Biss.  

10365 Postings, 8415 Tage chartgranateSehr guter Artikel !!

 
  
    #3
02.11.02 12:17
Das mit dem Volksspoert "Jammern"kann ich aus meinen Beobachtungen voll unterstreichen,allerdings nicht ausnahmslos immer auf hohem Niveau.Allerdings jammern die auf dem hohen Niveau auch ganz gerne,allerdings muss man auch ein klein wenig den immer stärker werdenden Druck von allen Seiten beachten,heute das Niveau eines Vorhjahres zu halten ist sicherlich in vielen Bereichen eine sehr gute Leistungwird aber als solche nicht gewichtet sondern unter "Stagnation" abgetan.Das Anspruchsdenken hat sich leider den tatsächlichen Gegebenheiten und Möglichkeiten noch nicht angepasst und erschafft daher falschen und kontraproduktiven zusätzlichen Druck.....
Das Kernproblem ist die Politik dieses Landes innerhalb der letzten 10 Jahre,völlig wurscht unter welcher Farbe.Hier müssten teilweise dramatische Änderungen und Neuausrichtungen her,die allerdings in vielen Bereichen sehr schmerzhaft sein würden und auch nicht ohne grossen Kampf (etwa gegen Gewekschaften)von 'Statten gehen könnten.Und hier setzt eben das Hauptproblem der Politik ein,ihr Selbsterhaltungstrieb in Sachen Macht und Eigenvorteilen (politischer Brachialegoismus,ebenfalls völlig Farbenübergreifend)und ein daraus permanenter Weichei-Gesülze-Gestocherkurs ohne Rückrat derer die regieren und diese permante Destruktionstatktik um jeden Preis der Opposition,die jeglichen konstruktiven Ansatz negiert und auch gute Ansätze der Regierung nur permanent bekämpft,rein um des politischen Kampfes um Macht und Recht willens.Keiner gönnt keinem mehr nichts und so dreht sich das Politiktheater nur noch in seiner eigenen Welt um seinen eigenen Kreis und entfernt sich mehr und mehr von der Realität..... Selbsucht,Egoismus und nur das gebrauchen der Waffe Zukunftsfurcht und Pessismissmus (weil das ja medienpolitisch besser ausschlachtbar ist) sind die Wurzeln diesen Übels.Zu diesem Thema gäbe es soviel zu sagen....da reicht ein Tag und ein Thread nicht aus....leider.
Um aber mal hier auch selbst einen konstruktiven Vorschlag zu machen sage ich,daß es innerhalb der Politik nur zu Veränderungen kommen kann,wenn an entscheidenden Stellen auf Bundes-und Landesebene gestandene Wirtschaftsfachleute und Managertypen die vielen Sesselpupser und der Realität schon lange entrückten Beamten-Juristen-und sonstigen Pseudomachern ablösen würden.Dazu müsste es allerdings für solche Leute vernümftige Quereinstisgsmöglichkeiten (man nehme mal den Anlauf und versuche sich als Externer  durch den Politiksumpf einer x-beliebigen Stadt in Deutschland hochzukämpfen und echte Veränderungen anzustreben...in unserem ausgeklügelten System des Lobbyismus und der gegenseitigen Arsckriecherei und Machtgeschacher, und unglaublich tiefer Verflechtungen der Gefälligkeiten,diesem irrwitzigen Mikrokosmus Politik,ist das die Hölle....)und zum zweiten müssten auch entsprechende Anreize geschaffen werden (monitärer Art mit z.Bsp.erfolgsabhängigen freien Prämienfaktoren...warum sollte ein wirtschafts-oder arbeitsrelevanter politischer Entscheider nicht nach dem Verlauf bestimmter wirtschaftlicher Kennzahlen und der Arbeitslosenquote flexibel mitentlohnt werden...???und auch durch Schaffen echter Freiräume um wirklich etwas entscheiden und umsetzen zu können....),aber auch daran würde es dann ja schon scheitern.....
Dennoch ist das für mich einer der wenigen Ansatzpunkte um wirklich neues Gedankengut,welches sich dann auch an der Realität orientiert,und unternehmerische Kreativität die unserem Politiksumpf dringend fehlt in unsere heutige Politlandschaft zu implementieren.....
Ein unendliches Feld..........  

19279 Postings, 8864 Tage ruhrpottzockerEgoisten und Jammerlappen !

 
  
    #4
02.11.02 12:19

Beste Beispiele dafür sind die Kritiker hier an Board. Kritik halte ich zwar für absolut nötig; aber sie sollte konstruktiv sein, zumindest Ansätze für Lösungsvorschläge bieten.

Das ist überhaupt nicht der Fall. Und Grund dafür sind Egoismus und Faulheit.

Die Regierung könnte sich tatsächlich wesentlich geschickter verhalten. Ihr Konzept ist wirklich nicht rund. Aber sie hat das Dilemma thematisiert. Das ist schon mal ein Einstieg.

Vielleicht bequemen sich auch einmal Oppositionspolitiker, sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Aus dieser Ecke kommt nur Geschrei und heisse Luft ! Deshalb werden sie auch die nächsten Wahlen mit Pauken und Trompeten verlieren - zu Recht abgestraft vom unterschätzten Bürger !

ariva.de  

19279 Postings, 8864 Tage ruhrpottzockerIch fühle mich übrigens geschmeichelt, dass

 
  
    #5
02.11.02 12:21

Leitartikler meine von mir seit Monaten hier im Board geäusserten Grundgedanken und teilweise sogar die Bezeichnungen übernehmen.

ariva.de  

3862 Postings, 8451 Tage flexoWenn nur die Stimmung schlecht ist, geht´s ja.

 
  
    #6
02.11.02 13:24
Aber so kann man den Artikel nicht stehenlassen - Eine Republik im Würgegriff von Verbandsinteressen ist keine subjektiv schlechte Stimmung sondern eine offensichtliche Fehlentwicklung.
Sieht man solch eine Fehlentwicklung -und die ist sogar für jeden Arbeitnehmer (an Hand seiner Gehaltsabrechnung)) sichtbar- sollte man sich einmal überlegen ob die Konsenspraktiken noch funktionieren.
Das Problem in Deutschland ist, das die zahlreichen Verbände (inzwischen oft weit entfernt von den Interessen ihrer Mitglieder)auch tatsächlich nur noch für die Selbsterhaltung arbeiten.
Es handelt sich bei Gewerkschaften und Bundesverbänden praktisch um "Bundesländer ohne Land", die im Namen ihrer Mitglieder Geld aufsaugen - um ihnen zu schaden.
Da helfen übrigens auch keine Volkswirtschaftler, die wurden viel zu lange ernst genommen, die Ergebnisse sind erschreckend.  

2573 Postings, 8429 Tage josua1123Nicht alles den Regierenden

 
  
    #7
02.11.02 13:25
in die Schuhe schieben
krempelt lieber die Ärmel hoch.....

Engagement der Arbeitnehmer
85 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland verspüren keine echte Verpflichtung ihrer Arbeit gegenüber, 16 Prozent von ihnen sind sogar "aktiv unengagiert"


Die veröffentlichte Gallup-Studie beziffert den gesamtwirtschaftlichen Schaden mit mehr als 200 Mrd. Euro


Schwache Mitarbeiterbindung, hohe Fehlzeiten und niedrige Produktivität sind Folgen fehlenden Engagements am Arbeitsplatz. Der gesamtwirtschaftliche Schaden allein in Deutschland: 211,4 bis 221,1 Mrd. EURO, was fast dem gesamten Bundeshaushalt 2003 (EURO 246, 3 Mrd.) entspricht. Dies ergab eine Studie der Gallup GmbH Deutschland.

Die Studienleiter haben auch geschlechtsspezifisch Interessantes herausgefunden: 19 Prozent der weiblichen, aber nur elf Prozent der männlichen Arbeitnehmer sind engagiert im Job.

Der Anteil der "engagierten" Mitarbeiter erweist sich über alle Alters- und Bildungsgruppen sowie im Hinblick auf das Beschäftigungsverhältnis hinweg als nahezu gleich groß. Unter älteren Arbeitnehmern (45 Jahre und älter) zählt jedoch jeder Fünfte zur Gruppe der "aktiv Unengagierten", während dies bei den jüngeren Arbeitnehmern (18 bis 30 Jahre) nur für jeden Zehnten zutrifft.

Weiter ist in der Gruppe der Arbeitnehmer mit Volks- beziehungsweise Hauptschulabschluss die Gruppe der "aktiv unengagierten" Mitarbeiter größer als bei Kollegen mit Abitur beziehungsweise einem Hochschulabschluss (22 zu 12 Prozent). Ferner lassen sich "aktiv unengagierte" Mitarbeiter eher bei Teilzeit- als bei Vollzeitbeschäftigten ausmachen (21 zu 14 Prozent).

Der wichtigste Grund für das fehlende Engagement derart vieler Mitarbeiter ist schlechtes Management. Arbeitnehmer geben unter anderem an, dass sie nicht wissen, was von ihnen erwartet wird, dass ihre Vorgesetzten sich nicht für sie als Menschen interessieren, dass sie eine Position ausfüllen, die ihnen nicht liegt, und dass ihre Meinungen und Ansichten kaum Gewicht haben.

Noch gravierender ist, dass Mitarbeiter wahrscheinlich immer unengagierter werden, je länger sie bei ihren Unternehmen bleiben. So verliert das menschliche Kapital - das eigentlich durch Weiterbildung und Entwicklung wachsen sollte - zu oft an Wert, da Manager und Unternehmen es versäumen, aus dieser Investition Kapital zu schlagen.


Teure Fluktuation

Das Verhältnis von Fehltagen bei "aktiv unengagierten" Mitarbeitern zu "engagierten" Mitarbeitern liegt bei sieben zu fünf. Der Aussage "Ich beabsichtige, heute in einem Jahr noch bei meiner derzeitigen Firma zu sein" stimmten nur 42 Prozent der "aktiv unengagierten" Mitarbeiter absolut zu, gegenüber 90 Prozent der engagierten. Das Ergebnis: höhere Mitarbeiterfluktuation, die Unternehmen teuer bezahlen müssen.

Doch der Schaden macht vor den Betriebsgrenzen nicht halt: Nur 17 Prozent der "aktiv unengagierten" Mitarbeiter sind gewillt, die Produkte oder Leistungen ihres Unternehmens weiterzuempfehlen, verglichen mit 64 Prozent der engagierten Mitarbeiter.

Ähnlich verhält es sich bei der Frage nach der Weiterempfehlung des eigenen Arbeitsplatzes an Freunde und Bekannte ("aktiv unengagierte" Mitarbeiter: drei Prozent gegenüber "engagierte" Mitarbeiter: 59 Prozent).

Darüber hinaus sind die "aktiv unengagierten" Mitarbeiter gestresster als die "engagierten" Mitarbeiter (36 zu 25 Prozent); lediglich jeder Fünfte plant, seinen Karriereweg beim derzeitigen Arbeitgeber zu gehen - gegenüber 76 Prozent der "engagierten" -, und hat weniger Spaß bei der Arbeit (13 zu 75 Prozent).

Nach den Berechnungen der Gallup GmbH würde der wirtschaftliche Gewinn, wenn ein Unternehmen mit beispielsweise 20.000 Mitarbeitern die Gruppe der "aktiv unengagierten" Mitarbeiter von 15 auf zehn Prozent verringern könnte, rund 5,6 Mio. EURO pro Jahr betragen. (red/DER STANDARD, Printausgabe, 25./26./27.10.2002)

Die Untersuchung basiert auf einer unter der deutschsprachigen Bevölkerung ab 18 Jahre im Juni/Juli durchgeführten Mitarbeiterzufriedenheitsstudie. Befragt wurden 993 Arbeitnehmer. Die im Rahmen dieser Untersuchung verwendeten zwölf Fragen stehen in signifikantem Zusammenhang mit Ergebnis- und Leistungsmesswerten für die Mitarbeiter in deutschen Unternehmen. In den vergangenen drei Jahren hat Gallup im Rahmen seiner Mitarbeiterengagement-Beratungstätigkeit weltweit mehr als 3,4 Millionen Arbeitnehmer befragt




www.gallup.de

jo.
 

25195 Postings, 8556 Tage modDer Fisch fängt immer vom Kopf her

 
  
    #8
02.11.02 13:29
an

zu stinken.

Der Kopf ist eben die Bundesregierung.  

2573 Postings, 8429 Tage josua1123Deutschland

 
  
    #9
02.11.02 13:33
arbeitet nicht wegen Rot-Grün??

Es kann alles so einfach sein,gell mod

jo.  

10365 Postings, 8415 Tage chartgranatedas ist das

 
  
    #10
02.11.02 13:34
hauptproblem der "Ich-AG"."Was,wo und wann" ist eigentlich sch....egal,die Fragen sind lediglich "wieviel"und "wie".Identifikation und Loyalität sind mehr und mehr aussterbende Werte,aber welch Wunder wenn man den Stellenwert dieser Werte in unserer heutigen Gesellschaft anschaut und vor allem auch mal hinterfragt inwieweit diese Werte dann auch wirklich geürdigt werden,monitär und menschlich.......Da  kann man solche Werte als Arbeitnehmer schon mal in Frage stellen,wird es einem doch im Sport,in der Politik und oft eben auch in der Wirtschaft vorgelebt,daß der reine "Ich-Faktor"oftmals das einzig wichtige und auch überlebenswichtige Moment ist......
Hier muss man dann eben doch eine Etage höher mit der Kritik ansetzen,denn der Fisch stinkt hier am Kopf zuerst!Nur wenn wichtige alte Werte und Tugenden auch wieder eine entsprechende Anerkennung finden und gefördert werden kehren sie auch wieder stärker ins Bewusstsein zurück,und das können nun mal nur Entscheider und Arbeitgeber inszenieren........überall da wo es geschieht passiert auch etwas positives für alle Beteiligten!  

3862 Postings, 8451 Tage flexoRot-Grün wäre zu einfach,

 
  
    #11
02.11.02 13:36
beide großen Parteien haben jahrzehntelang dafür gesorgt das es in Deutschland kein Geld für wichtige Sachen und den sozialen Anspruch gibt.
Die Wiederverinigung ist übrigens eine schlechte Entschuldigung: Auch davor war die Republik über beide Ohren verschuldet und jedes Mütchen wurde mit Geld gekühlt...  

357 Postings, 8256 Tage knipser 2RPZ,du alte rote socke

 
  
    #12
02.11.02 13:40
es sind nicht nur egoismus u. faulheit die ursachen für unser dilemma:sondern fehlender
Mut u. Dummheit!
der zweite fehler im system ist:das kapital steht über der arbeit!
der aufbau D konnte nur gelingen,als alles am boden war,u. jeder einsehen musste,dass man ohne den anderen nicht vorwärts kommt;kapital nicht ohne arbeit,u. andersrum.
heute ist dies eben etwas anders:das kapital kommt ohne arbeit aus!
die entwicklung von maschinen u. industrierobotern hat einen solchen sprung gemacht,dass
der mensch als ein faktor ausgedient hat.gebraucht werden nur noch spezialisten u. ein paar hifis zum füllen der maschinen u. zur abnahme des endproduktes.
d.h.,wir leben in einer vollkommen anderen zeit,als dies nach dem krieg war!
unser gesammtes system ist aber immernoch aus der gründungszeit der BRD!
heute kann man eben nicht mehr einfach so mit "ruhiger hand" o. durch "aussitzen" regieren.von jedem dorfdepp wird flexibilität verlangt(ein pottler soll halt nach bayern zum arbeiten,der ossi in den westen fahrn zum arbeiten,u. alles auch umgedreht,man soll eben 5 berufe erlernen statts einem,etc........).nur allein die politik braucht dies nicht?da wird von effizienz u. flexibilität gesprochen,u. in wirklichkeit werden nur die millarden VERWALTET,die man sich von den leuten holt.langt es nicht,so holt man sich eben noch mehr;basta!
der 22.09.02 war die geburt einer neuen regierung.neugeborene lernen als erstes mama,papa u. danke zu sagen.was sagte unsere regierung?
      ---------------STEUERERHÖHUNG-----------
das damit frust aufkam ist doch wohl klar!?
u. nun zum thema mut u. dummheit:stell dir mal vor,unser bundeskanzler hat den IQ einer knallerbse.er kann aber gut reden,u. sieht dazu noch fotogen aus:-)))
glaubst du,dass der sich schlaue leute holt,die ihn beraten?
glaubst du,wenn er dies täte,dass die berater ihn für voll nehmen würden,u. ihm das beste raten?
alles kann man im moment mit nein beantworten!u. so kommen eben die "dummen" an die macht.u. was diesen dummen ganz besonders fehlt;ist die einsicht,dass es veränderungen geben muss;weil--------sie sind ja dumm!
die,die es besser wissen,denen fehlt der MUT dies zu sagen.sie gehen lieber zum kapital u. verkaufen sich teuer.
u. die,die den mut haben etwas bewegen zu wollen,kämpfen gegen windmühlen!
ich sehe jedenfalls keinen,der folgendes wagen würde:
1)abschaffung o. zumindest ein anpassung unseres sozialsystems(renten-arbeit-krankenversicherung)an die heutige zeit!jede hausfrau könnte besser mit dem geld umgehen u. wirtschaften als es unsere aufgeblähten instanzen!
2)höhere besteuerung der firmengewinne,welche aus industrieproduktionen stammen!da,wo arbeit als faktor nicht gebraucht wird,muss eben geld für arbeitslose geholt werden.
3)besteuerung von  kapitalgewinnen zu mindestens 80%!wenn jemand in der lage ist von zinsen u. dividenten zu leben,so kann er ruhig etwas abdrücken!
die frage ist aber:wollen wir dies ?????????
für mich wäre dies ein rückschritt ins jahr 1900 tubak.
es ist eben eine verrückte zeit in der wir leben.in diesen 3 P oben,ist eine gewisse wahrheit drin.man müsste aber visionen haben,wie dies umzusetzen wären.eine glückliche ausgewogene hand besitzen,damit jeder etwas davon hat.sowie den mut u. das wissen besitzen,um dies umzusetzen!
da aber unsere spassgesellschaft nur egoisten,faule säcke,idioten,etc.....produziert,wird eben alles beim alten bleiben,u. es kommt evtl. noch schlimmer(mehr steuern--mehr gejammer).
also nehme ich dies alles mit gelassenheit u. sehe zu,wie ICH u. meine familie mit dem arsch an der wand kleben bleib!
cu,knipser(ehemals karo,wilde 13.o. soll ich sagen:zahnlose tiger?)




 

6537 Postings, 8116 Tage SchnorrerWir sollten einfach mehr Atomkraftwerke bauen.

 
  
    #13
02.11.02 13:52
Jedes Atomkraftwerk kostet mind. 12 Milliarden Euro. Bei zehn Kraftwerken gibts schon mal 1% Wachstum. Frei nach dem Motto: "Der Stromverbrauch sinkt, aber der Bedarf steigt".

Und eine Olympiade würde auch für ein weiteres Prozent sorgen, am besten in Veitshöchheim (wegen permanentem Hochwasser, da kann man immer abreißen und neu bauen), ja und dann noch ein paar Autobahnen. So einfach ist das.  

51345 Postings, 8681 Tage eckiFreut mich doch was angestossen zu haben. :-)

 
  
    #14
02.11.02 15:07
Lässt sich ein konsens finden, zu was der Staat da ist? Im Moment ist entweder überhaupt kein Handlungsspielraum mehr da, oder eben nur einer aufgrund einer höheren Neuverschuldung, dabei nehmen doch hauptsächlich die Schulden den Spielraum.

Sind alle Vorgaben von wegen gleicher Besteuerung aller Einkunftsarten und das dann nach Leistungsfähigkeit vergessen? Jede Kürzung einer Subvention wird lautstark bejammert und versucht die Republik total zu blockieren. Hätte ein radikale Reform wirklich bessere Chancen umgesetzt zu werden? Was muss noch alles passieren, damit die Bevölkerung bereit ist, echte Reformen (Einschnitte!!) mitzutragen, oder ist es etwa nur die Politik nicht bereit dazu? Ist der föderale Staat mit 16 teilweise nicht lebensfähigen Ländern so noch Zeitgemäß, sowohl als Gestaltungs- als auch als Kontrollinstanz?

Meiner Meinung nach wäre ein wichtiger Schritt die Transparenz: Z.B. die Abschaffung der Arbeitgeberbeiträge zu den Sozialversicherungen. Die gehören aufs Brutto drauf und die Steuertabellen entsprechend angepasst, ab dann sehen die abhängig Beschäftigten endlich auch, was wirklich Sache ist. Der Unternehmer hat sowieso den gesamten Kostenblock zu tragen, da ist das halbe-halbe machen doch nur Augenwischerei.

Genauso gehört z.B. schon lange ein Doppel der Arztrechnung auch an die Kassenpatienten, nur das die mal sehen, was so alles wieviel kostet. Ich bin Privat versichert und bin immer wieder erstaunt, dass so ein 10 Minuten Gespräch mit der Arzt mit Blick in den Hals 300DM von meiner Eigenbeteiligung kostet. Aber die Durchschläge werden ja von der Lobby verhindert, es ist bequemer so.

Es gibt viel zu tun. Anpacken oder klein-klein und jammern?

Grüße
ecki  

13475 Postings, 9031 Tage SchwarzerLordVorhin war auf N24 darüber eine interessante D.

 
  
    #15
02.11.02 16:35
Hierzulande funktioniert eine anpackende Rede nicht zum Zusammenhalten. Es kann nur das Gefühl vermittelt werden, daß auf lange Sicht es wieder alles planbarer und überschaubarer wird. Es geht nicht um kurzfristige Opfer. Dazu wären viele Bürger bereit. Aber die Aussicht auf eine permanente Verschlechterung bis ans Lebensende demotiviert fast das ganze Land. Darauf läßt sich nichts aufbauen. Und bislang kam noch kein Hinweis, wie ein wirklich perspektivischer Umbau erfolgen kann.
Ohne verbesserte Konjunkturlage kein Aufschwung --> mehr Arbeitslose --> noch mehr Löcher bei Steuern+Sozialabgaben --> mehr Unzufriedenheit/Unsicherheit --> mehr Kaufzurückhaltung --> weiterer Abschwung usw.  

51345 Postings, 8681 Tage eckiEin wesentliches ungenanntes Feld ist die Bildungs

 
  
    #16
03.11.02 00:36
politik.

Habe gestern gehört, dass die BRD jetzt ganz am unteren Ende ist im Anteil der Hochschulabsolventen an einem Jahrgang nur noch 18 oder 19% ziehen eine Studium fertig durch. Also mal ganz unabhängig von der Qualität.

Das ist entschieden zu wenig, für ein land, dass ausser einem (zumindest früher vorhandenen) Vorsprung an Infrastruktur, Wissen, Ausbildung, Gesellschaftlichem Frieden und gewissen deutschen Tugenden auf dem Weltmarkt nicht viel zu bieten hat.

Sowas erhält sich nicht von allein, da muß investiert werden, nicht in Kohlesubventionen, die ja irgendwann (viel zu langsam) auslaufen, aber auch nicht z.B. in der Landwirtschaft. Da werden Überschüsse wegsubventioniert und gleichzeitig auch noch die Landwirtschaft in Ländern ausserhalb Europas ruiniert, und das auf Kosten der Zukunft.

Grüße
ecki  

357 Postings, 8256 Tage knipser 2@ ecki

 
  
    #17
03.11.02 10:54
um es einmal etwas zynisch zu sagen:
seit alice schwarzer geht alles die bachgass runter!
wenn es um bildung geht,wer ist dort meistens minister?     frauen!
wenn es um erziehung geht,wer ist dort meistens minister?   frauen!
ausserdem will man festgestellt haben,dass intelligenz durch das weibliche gen vererbt wird!
schau dir doch mal die ganzen faulen,aufgetackelten,blonden weiber an!was soll denn da noch raus kommen?
seit die weiber ihre emanzipation reiten,seit dem geht es bergab!
erziehung u. vorbildung eines kindes waren früher die domäne der frau.heute werden kinder zwar gewollt,aber bitte ohne vollgeschissene windeln!also ab in die kindergrippe,kiga o. ähnliches,damit madam zeit hat sich zu verwirklichen.
nur zum verstehen:ich will keine sklavin o. hausmütterchen als frau.aber;man sollte prioritäten setzen,nicht dem konsum blind hinterher rennen,u. dies gilt für beide seiten!eben eine ausgewogenheit,mit der beide leben können.
erziehung u. bildung fängt eben in der kleinsten zelle der gemeinschaft an:
          IN DER FAMILIE
das der staat seinen teil beitragen muss,ist genauso sonnenklar!
cu,knipser
 

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