Ein paar Gedanken ...
Seite 1 von 2 Neuester Beitrag: 24.06.02 18:26 | ||||
Eröffnet am: | 11.07.01 22:48 | von: short-seller | Anzahl Beiträge: | 39 |
Neuester Beitrag: | 24.06.02 18:26 | von: MONG | Leser gesamt: | 9.807 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 2 | |
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Eigentlich hätte schon längst eine ausgedehnte Rally beginnen müssen. Aber bis zum heutigen Tage ist sie leider ausgeblieben. Sind die Zinssenkungen etwa wirkungslos verpufft ?
Es scheint so als ob die amerikanische Wirtschaft stärker angeschlagen ist, als bisher angenommen. Meine ganz persönliche Meinung dazu: Die zuletzt gezeigten Erholungstendenzen waren nur eine kurze Zwischenerholung auf dem Weg nach unten. Genau wie ein Börsenverlauf immer wieder durch kleine Unterbrechungen gekennzeichnet ist, so ist dies auch bei einem Konjunkturverlauf.
Gerade die bereits angezeigten Gewinnwarnungen und Entlassungen versprechen nichts gutes. Es scheint sich langsam aber sicher eine Spirale zu entwickeln, die kräftig nach unten zieht. Sinkende Gewinne der Unternehmen bewirken automatisch fallende Aktienkurse - diese wiederum sinkende Einkommen. Die Einkommen lähmen wiederum den Konsum - was dann zu weiter sinkenden Erträgen führt. Ein Teufelskreis !!!
Zum ersten mal glaube ich daß "Big Al" das Spiel verloren hat. Auch die Wirtschaftkrisen in Südamerika, Asien und der Türkei sind m.E. nur die ersten Anzeichen einer weltweiten Wirtschaftskrise. Es scheint als ob Al erst die Zinsen zu stark anhob und nun versucht alles rückgängig zu machen - was jedoch mißlang.
Bei uns am NM kommt noch ganz erschwerend hinzu, daß hier Betrug zum Tagesgeschäft zählt(e). Viele ernste Anleger sind vergrault worden. Ich selbst habe Ende Mai große Teile aus diesem Segment liquidiert. Gerade weil man auf verschiedene Unternehmen vertraute, ist die Enttäuschung besonders groß. Auch Unternehmen wie EM.TV hatten gezeigt wie aus einem "blue chip" mit tollen Wachstumsraten ein absoluter underperformer werden kann. Übrig bleiben marktenge Werte ohne Substanz die lediglich zum Spielball der Trader mutieren.
Dann gibt es noch ein weiteres großes Problem: Der Euro ! Hier wurde in einer "Währungsunion" etwas zusammengelegt was nicht zusammen gehörte. Es war so als ob man versucht ein Puzzle mit einem Hammer zu legen. Auf der einen Seite prosperierende Staat wie Frankreich, die Niederlande oder Deutschland. Auf der anderen Seite Länder wie Italien oder Griechenland mit hohen Inflationsraten, deren Zahlen anläßlich der Währungsverschmelzung extra beschönigt wurden. Die derzeitige Haltung der EZB ist an sich richtig, aber das Problem ist einfach daß eine einheitlich Euro-Inflationsrate falsch ist. Es gibt Länder die brauchen hohe Zinsen und andere nicht. Daher werden wir mit ziemlicher Sicherheit in ein paar Jahren den Tod des Euro miterleben.
Kurzum sehe ich für die nächsten Jahre äußerst schwarz für den Aktienmarkt, denn wir stehen wohl gerade erst am Beginn einer schweren Wirtschaftskrise. Natürlich wird dieser Abwärtstrend immer wieder von Erholungen geprägt sein. Was sollte man im Moment tun ? Frei nach Kostolany wäre es der Zeitpunkt zu kaufen. Aber irgendetwas in mir sträubt sich diesmal dagegen und ich behalte meinen cash-Anteil bei.
Grüße
Shorty
Was den Euro betrifft bin ich gänzlich anderer Meinung..
Ich bin absolut vom Euro überzeugt und ich möchte meine Meinung einmal begründen.
1.
Die amerikanische Wirtschaft brummte, die Unternehmensgewinne stiegen gewaltig. Europa wurde wach und kauft amerikanische Aktien, wie in einem Tollhaus. Amerikanische Aktien kaufen heißt, US-Dollar kaufen, DM, France etc. verkaufen.
Fazit: der US stieg mit Beginn des amerikanischen Wirtschaftaufschwungs. Erinnern wir uns, der Dollar wurde vor nicht allzu langer Zeit mit DM 1,40 gehandelt und alle Welt jammerte, daß der noch bis DM 1,-- fallen könnte. Es kam, wie wir wissen, alles anders...
jetzt jammert alles wieder und ist verzweifelt. DM nicht mehr .. Nur noch Euro - Lieber Gott - laß uns unsere Mark.
Welch ein Quatsch.
Die Amerikaner sind clever. Fester US = billige Importe aus Fernost, aber auch Verschuldung in der Außenwirtschaft in gigantischen Beträgen.
2.
Das amerikanische Wirtschaftswachstum sinkt gigantisch, die amerikanischen Firmen jammern - warum ??? Gigantischer Vertrauensverlust für amerikanische Aktien bedeutet, Verkauf der Aktien - man schmeißt US-Dollars weg - und stärkt damit den Euro, je größer das Vertrauen an der Amis-Wirtschaft sinkt.
Fester US-Dollar = teure amerikanische Waren, die keiner haben will, weil sie zu teuer sind.
Fazit:
Der US-Dollar muß/wird weiter fallen, weil die US-Unternehmen - Gründe siehe oben - auf einen fallenden US-Dollar drängen, weil wie gesagt, die Gewinne dahinschmelzen.
Der US-Dollar wird fallen, weil die Amerikaner das immer so drehen, wie es ihnen am genehmsten ist. Ob dabei unsere europäischen Exporte zurückgehen werden, ist denen letztlich erst einmal egal...
Ich rechne auch mit Blick auf die für Europa günstigen Wachstumsmärkte Osteuropa für wesentlich bessere Perspektiven für die Wirtschaft und daraus resultierend auch mit besseren Perspektiven für den Euro.
MFG
MONG
Zinsen spielen aber insbesondere für die stark wachsenden Unternehmen auch nicht mehr die Rolle, um Zinsen zu vermeiden werden die Unternehmen durch Anleger mit Geld ausgestattet. Viele Wachstumsunternehmen zahlen auch keine oder kaum Dividende. Das Zinsproblem ist es nicht.
Die Geschäftsmodelle der "Internetwirtschaft" funktionieren nicht so wie anfangs beschrieben (Werbeeinnahmen) und darum sind die neuen Märkte jetzt da wo sie auch ohne Internet gewesen wären.
Und das der Euro abgeschafft wird, das sind Phantasien - das Problem des Euro sind die hohen Staatsquoten - übrigens ist Frankreich in Sachen Staatsquote und Staatswirtschaft ganz vorne dabei (siehe Elf). Ich sehe vor allem in Europa nach der Implosion der neuen Aktienmärkte eine Implosion der Sozialsysteme. Und hier bin ich von meiner Euroskepsis abgewichen, die EU-Organisation mag schwerfällig und teuer sein aber in Sachen Wettbewerb erringt sie sich einen Orden nach dem anderen - auch die Deutschen müssen vom liebgewonnenen öffentlich-rechtlichen Sozialismus Abschied nehmen und wer weint dem eine Träne nach?
Wenn also die Umsätze dort ausbleiben, schlägt sich dies auf die hiesigen Gewinne nieder. Das wiederum wird natürlich auch die Gewinne der Börsennotierten Unternehmen drücken und damit zu weiteren Kursverlusten führen. Ich befürchte ernsthaft daß wir derzeit auf der Spitze eines Eisbergs sitzen.
Flexo: Aber nicht jede Zinssenkung erreicht auch das gewünschte Ziel. Sieh dir nur mal Japan an. Die Zinsen befinden sich fast auf einem Niveau nahe Null aber dennoch schwächelt die Wirtschaft und die Börse weiterhin.
Grüße
Shorty
"Die Importe sind im Mai um 2,4% auf 116,07 Mrd. USD gefallen, der niedrigste Stand seit Februar 2000. Die Exporte sind hingegen um 0,9% auf 87,73 Mrd. US-Dollar gestiegen.(mn) Internet: http://www.platow.de "
Hauptsächlich gesunkene Importe sind dafür verantwortlich. Es ist also noch gehörig Sand im getriebe der amerikanischen Wirtschaft. Wieviel allerdings hier die Ölpreise ausmachen und das Ende der auffüllen der Lagerbestände, kann ich leider nicht beziffern. Da hat vielleicht jemand anders einen besseren Einblick.
Was der Euro in nächster Zeit macht, ist mir nicht so klar. Einfaches Szenario wäre ein "seitwärts-fallen" bis kurz vor Jahresende und danach eine Trendwende zu steigendem Euro. Aber Börse ist selten einfach. Vielleicht steigt der Euro deshalb jetzt schon, weil er erst später steigen sollte und sich keiner auf dem falschen Fuß erwischen lassen will? Der Euro in der Hand und unter dem Kopfkissen wird das nötige Vertrauen kriegen. Bis jetzt wirkt der Euro auf viele noch sehr künstlich.
Jedenfalls sieht es so aus, als ob es die träge europäische (deutsche) Wirtschaft nur 2 oder 3 Quartale schafft stärker als die amerikanische zu wachsen.
Daß die Börse trotzdem steigt ist eine logische Reaktion der Börse. Aber laßt euch nicht täuschen. Das ist nur Augenwischerei. Ganz bewußt lagen viele Ergebnisse um 1-2 cents über den Erwartungen. Wahrscheinlich wollen irgendwelche Insider aussteigen und sorgen deshalb für "positive" Zahlen.
Wichtig ist doch nur daß die Gewinne DRAMATISCH einbrechen. Für eine Rezession ist der Abschwung viel zu steil.
Grüße
Shorty
Viele Aktien haben noch relativ wenig gelitten. Und genau diese sind es die nun vor einer Korrektur stehen. Denn in einer Weltwirtschafskrise kann KEIN Unternehmen gegen den Strom schwimmen. Siehe zuletzt Siemens, Bayer, BASF & Co. Wenn zum heutigen Tage noch keinne Gewinnwarnungen kamen, sind diese entweder nur verzögert oder die Bilanzen frisiert.
Heute stehen wir am Abgrund, morgen ...
Grüße
Shorty
Nas (grün), S&P500 (rot), Dow (blau):
Das ist doch auch eine mögliche Sichtweise. Wo soll es denn NOCH hingehen? Und jetzt der längere Zeitraum in logarithmischer Darstellung Nas (blau), Dow (grün)
Gut, eine Unterstützungslinie unter dem Langfristchart ließe noch Platz für einen weiteren Fall oder eine Seitwärtsbewegung über etliche Monate. Aber mir gibt zu denken, daß die US-Standardwerte (nicht Siemens oder Bayer) sich gut gehalten haben. Auch heute ist bei einem Fall der Nas z.B. Johnson&Johnson wieder gestiegen. Haben wir das Ärgste vielleicht schon überstanden und erleben jetzt nur eine Übertreibung in den Technologietiteln nach Unten?
Naja, die Stimmung ist am Boden, aber könnte sich das nicht schnell ändern? Man sagt, wenn die letzten Bullen aufgeben, ist das Schlimmste vorbei. Warst Du der letzte Bulle?
R.
Die Konjunkturphasen früherer Zeiten waren alle ähnlich in ihren Zyklen, mit den USA als Lokomotive und Europa als trägen Gepäckwagen hinterher.
Durch die Sonderkonjunktur in 1990 ff. wurde alles zeitlich verzögert, hinzu kam die Euphorie der New Economy.
Es ist alles wieder beim Alten, aber unterschätzt bitte nicht die Möglichkeiten einer gekonnten Fiskal- und Geldpolitik und vor allem einer flexiblen Gesellschaft wie die der USA. Jedoch erfordert dies kluge wirtschaftsorientierte Leader.
Haben wir die hier bei uns?
Fazit: Wir rutschen höchstwahrscheinlich in eine echte Rezession, während die Amis sich relativ schnell fangen!
.. und die Auswirkungen auf den $?
Erwartete Rendite und Sicherheit locken immer das scheue Reh!
MfG
Es ist eigentlich allg. bekannt, dass größere und Großunternehmen in Boom-Zeiten einen kleineren Gewinn ausweisen als sie wirklich erreicht haben und damit stille Reserven bilden, die sie dann in rezessiven Phasen auflösen.
Mit dieser Bilanzpolitik kommen sie unter Steuer-, Beschäftigungs- und PR-Aspekten besser durch die Konjunkturphasen.
Dagegen kleine, mittlere und Start-Up-Unternehmen haben diese Möglichkeit nicht, sind also krisenanfälliger.
MfG
m.
Die Menschen sind hektischer, ihre Firmen auch und sehr ungeduldig.
Schlechte Nachricht, sofort wird gespart, alle Taschen zu!
Gute Nachricht, raus mit dem Geld, morgen kommt neues.
Deshalb wird sichdie Wirtschaft schnell wieder erholen, der Bedarf setzt den Zwang.
Ob es die Aktienkurse auch tun, ist etwas ganz anderes. Ich werde den Gedanken nicht los, daß z.Zt. sehr viel manipuliert wird, und zwar auf allen Ebenen.
Ich suche derzeit stets nach den Motiven, werde manchmal fündig und habe doch das Gefühl der Hilflosigkeit. Doch Hoffnung nicht aufgeben, rät Kritiker.
Im Winter 1929/30 geriet Deutschland in den Strudel der sich aus dem Zusammenbruch der New Yorker Börse im Oktober 1929 entwickelnden Weltwirtschaftskrise.
Der Kapitalstrom nach Deutschland versiegte, als die für die deutsche Wirtschaft so dringend benötigten ausländischen Kredite abgezogen wurden. In den USA und in Europa setzte sich zunehmend nationaler Protektionismus durch, das Welthandelsvolumen fiel von 1929 bis zum Tiefpunkt der Revision 1932 um 25 Prozent.
Der deutsche Warenexport sank in demselben Zeitraum von 13,5 auf 5,7 Milliarden Reichsmark, da der Außenhandel ebenso rapide zurück ging wie die Industrieproduktion des Deutschen Reichs, die um ca. 40 Prozent fiel.
Firmenzusammenbrüche, Bankenschließungen und Massenarbeitslosigkeit waren die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise. Zwischen September 1929 und Anfang 1933 stieg die Zahl der Erwerbslosen in Deutschland von 1,3 auf über sechs Millionen. Jeder dritte Arbeitnehmer war damit ohne Beschäftigung.
Das Realeinkommen sank um ein Drittel, Armut und Kriminalität nahmen sprunghaft zu. Massenverelendung kennzeichnete in der Wirtschaftskrise das Alltagsleben breiter Bevölkerungsschichten. Die verbreitete Resignation und Verzweiflung vieler Millionen Menschen drückten Walter Ballhause in seinen Photographien und Karl Weinmair (1906-1944) in seinen Lithographien eindrucksvoll aus. Hoffnungslosigkeit kennzeichnete die Gesichter der Dargestellten. Für ältere Menschen bestand keinerlei Hoffnung auf eine Anstellung. Auch jüngere Arbeitslose mußten jede Chance eines kleinen Verdiensts ergreifen, um dem gefürchteten sozialen Abstieg und der Obdachlosigkeit zu entgehen. Viele Menschen erkannten nur im Freitod einen Ausweg aus ihrer existenziellen Not. Andere versuchten durch Heimarbeit, Hausieren und Tauschgeschäfte, den täglichen Überlebenskampf zu gewinnen oder zogen als Straßenmusikanten von Haus zu Haus. Für unzählige Frauen war Prostitution der letzte Ausweg.
http://www.dhm.de/lemo/html/weimar/industrie/wirtschaftskrise/
Kann mir gut vorstellen, das einige der Großen (Banken usw.) bewußt den Markt nach unten drücken um Supergünstig langfristige Gewinne erzielen zu können.
Mein Tip Durchhalten.
Siehe Tabelle:
http://www.ariva.de/board/thread.m?nr=76199&jump=386214jump386214
Ich habe im Tredad
http://www.ariva.de/board/thread.m?a=all&nr=76883&996
schon auf die Merkmale eines drehenden Marktes hingewiesen. Vielleicht interessierts ja den einen oder anderen.
Übrigens war heut wieder nach 5 Tagen der erste positive Tagesabschluss (wenn auch winzig) Charttechnisch ein "Morning star". Vielleicht ist der Wochenanfang wieder besser.
Zeitindex: Diese Woche
Kern der Aussage: Wenn die Nasi mitspielt könnte zumindest der Wochenstart etwas besser werden.
Tag meinst. Dann ist aber Deine Aussage ist m.E. blödsinn.
Wir haben zwar im noch leicht im plus geschlossen
jedoch gibts trotzdem einen schwarzen Candle.
(Eröffnung höher als Schluß)
Alleine schon deshalb ist ein Morning Star nicht möglich.
eigentlich wollte ich hier noch einen Chart reinstellen,
bin ich aber scheinbar zu blöd dazu.
Seit der Weltwirtschaftskrise haben Wirtschaftswissenschaft und Wirtschaftspolitik viel dazugelernt im Sinne von Krisenmanagement.
Die Frage ist nur, ob die Regierenden davon wissen bzw. auf ihre fachkompetenten Berater hören. Helmut Schmidt war bei uns der letzte Bundeskanzler, der Dipl.-Volkswirt ist.
2 Richtungen bestimmen im wesentlichen die moderne Ökonomie:
- der Keynesianismus und
- der Monetarismus, der seit ca. 1973 in der westlichen
Welt die politisch herrschende Lehre ist.
Im folgenden werde ich für die Interessierten kurz beide Richtungen darstellen (=Kopien).
britischer Nationalökonom, Diplomat, Politiker und Publizist, der als einflussreichster Wirtschaftswissenschaftler des 20. Jahrhunderts gilt. Keynes wurde am 5. Juni 1883 in Cambridge geboren. Er besuchte das Eton College und studierte an der Universität Cambridge, wo er später auch eine Professur innehatte.
Er fungierte als Delegationsführer des britischen Schatzamtes bei der Friedenskonferenz in Paris (1919) und machte sich als Kritiker des Versailler Vertrags einen Namen. Da er sich mit seinen Vorstellungen nicht durchsetzen konnte, trat er von seinem Amt zurück. In seinem Werk The Economic Consequences of the Peace (1919, Die wirtschaftlichen Folgen des Friedensvertrags) sagte er voraus, dass die hohen Reparationszahlungen in Deutschland zu einer Zunahme von Nationalismus und Militarismus führen würden.
In A Treatise on Money (1930, Vom Gelde) befasste er sich mit Fragen der Geldtheorie. Unter dem Eindruck der Weltwirtschaftskrise entstand sein Hauptwerk The General Theory of Employment, Interest and Money (1936, Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes). Darin befasste er sich mit der Depression, der Phase des Tiefstands im Konjunkturzyklus, und insbesondere mit der damit verbundenen Arbeitslosigkeit. Er war davon überzeugt, dass die so genannten Selbstheilungskräfte der Wirtschaft nicht funktionieren könnten. Nur der Staat könne durch seine Fiskalpolitik, d. h. Steuersenkungen, höhere Staatsausgaben und Sozialleistungen, die Arbeitslosigkeit beseitigen. Sparen verlängere die Stagnation, da weniger konsumiert und daher von den Wirtschaftsunternehmen weniger investiert würde. Der Staat müsse Nachfrage erzeugen, um die fehlende Nachfrage durch die privaten Haushalte auszugleichen. Nur so könne ein höherer Beschäftigungsstand erreicht werden.
1944 war Keynes Delegationsführer bei der Finanz- und Währungskonferenz der Vereinten Nationen, der Konferenz von Bretton Woods. Dort befürwortete er die Gründung der Internationalen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung und des Internationalen Währungsfonds. Keynes verstarb am 21. April 1946 in Firle, einem Ort in der englischen Grafschaft Sussex.
Keynes' Ideen haben die Wirtschaftspolitik vieler Regierungen seit dem 2. Weltkrieg grundlegend beeinflusst; so den New Deal des US-amerikanischen Präsidenten Roosevelt. Der Keynesianismus, das ist die Lehre Keynes sowie deren Weiterentwicklung durch andere Wirtschaftstheoretiker, bestimmte die Wirtschaftspolitik der Industrienationen über drei Jahrzehnte, von 1945 bis 1975, maßgeblich.
amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler. 1976 erhielt Friedman den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften für seine Leistungen auf dem Gebiet der Konsumanalyse, Geldgeschichte und Geldtheorie sowie für seine Darstellung der Komplexität der Stabilisierungspolitik.
Friedman wurde am 31. Juli 1912 in New York geboren. Er studierte an der Rutgers University und der Universität von Chicago. Erste Berufserfahrungen sammelte er als Volkswirtschaftler für verschiedene Bundesbehörden in Washington D.C. (von 1935 bis 1940 und von 1941 bis 1943). Von 1946 bis 1976 wirkte er als Professor der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Chicago.
Friedman gilt als profiliertester Vertreter der modernen Geldtheorie, des Monetarismus, in der die so genannte Quantitätstheorie weiterentwickelt wurde. Nach dieser Theorie kommt der umlaufenden Geldmenge entscheidende wirtschaftspolitische Bedeutung zu. Milton vertrat in seinen Arbeiten die These, dass eine Zentralbank dann am besten die Wirtschaftsstabilität fördern kann, wenn sie die Geldmenge mit einem Prozentsatz zunehmen lässt, der sich an der langfristigen Wachstumsrate des realen Sozialprodukts einer Volkswirtschaft orientiert. Nach seinen wirtschaftspolitischen Vorstellungen, die maßgeblich die Politik der Reagonomics und des Thatcherismus beeinflusst haben, soll der Staat sich möglichst wenig in die Wirtschaftsabläufe einmischen. Die Kräfte der Freien Marktwirtschaft könnten von sich aus eine ausgewogene und nichtinflationäre Wirtschaftswachstumsrate erzeugen.
Von seinen Werken auf deutsch erschienen sind Kapitalismus und Freiheit (1971), Die Theorie der Preise (1977), Die optimale Geldmenge und andere Essays (1976), Es gibt nichts umsonst (1979), Chancen, die ich meine (1980; zusammen mit seiner Frau Rose Friedman), die Tyrannei des Status quo (1985), Fünf Aufsätze (1985) und Geld regiert die Welt (1992).
Sicherlich gibt es im INET noch eine Vielzahl zusätzlicher bedeutend besserer Links.
MfG
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