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Neuester Beitrag: 17.02.20 05:47
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Eröffnet am: | 05.01.06 16:57 | von: Fundamental | Anzahl Beiträge: | 298 |
Neuester Beitrag: | 17.02.20 05:47 | von: smalatrhodm. | Leser gesamt: | 125.505 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 3 | |
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Penny Stocks - Warum sie so gefährlich sind!?
Brigitte Bardot spielte 1956 überzeugend in "und ewig lockt das Weib...". Am Aktienmarkt wird derzeit die x-te Folge der neverending Soap "und ewig lockt der Pennystock..." aufgeführt. Anleger stürzen sich auf quasi wertlose aber steigende Papiere wie Amitelo und Swiss Hawk in der Hoffnung einen Dümmeren zu finden, der ihnen die Aktien zu einem höheren Preis wieder abkauft. Lesen Sie, warum die Zockerei noch gefährlicher ist, seitdem zusätzlich die Leerverkäufer in dem Spiel mitmischen. Wenn die Geschäfte schlecht laufen, braucht es neue Ideen. Das gilt auch für die unsäglichen Aktienlistings aus der Schweiz, die dem Anleger in 99 Prozent der Fälle nur eines bringen - Verluste! Seit bei einigen Brokern das Shorten aller am deutschen Kurszettel gehandelten Aktien möglich ist (wenn auch nicht offiziell erlaubt), haben neue Listings aus der Schweiz im ungeregelten Freiverkehr einen schweren Stand. Kaum wird ein neues Listing an den Markt gebracht, stürzen sich auch schon die ersten Leerverkäufer auf das Papier. Leerverkäufer leihen sich von ihrem Broker Aktien, die sie selbst gar nicht besitzen und verkaufen Sie dann am Markt mit der Absicht, sie später zu günstigeren Kursen wieder zurückzukaufen. Die Differenz kann als Gewinn eingestrichen werden. Weil gleichzeitig immer weniger deutsche Kleinanleger die Aktien kaufen, bleiben die Initiatoren auf ihren großen Aktienpaketen sitzen. So weit, so gut. Das Problem: Irgendwoher müssen die geliehenen Aktien ja kommen und wenn sich nicht mehr genügend Aktionäre finden lassen, die ihre Aktien verleihen, ist das Spiel aus. Die Depotbank droht an, die Shortposition glattzustellen, weil sie die Aktien an die Verleiher zurückgeben muss. Es folgen erzwungene Käufe ("Zwangseindeckungen"). Weil diese quasi alle gleichzeitig stattfinden, entsteht kurzfristig eine abnormal hohe Nachfrage und die Aktie schießt in die Höhe (dies nennt man Short-Squeeze). Für Leerverkäufer, die nicht schnell genug reagieren, kann das sehr teuer werden. Schließlich sind die möglichen prozentualen Kursverluste beim Shorten nach oben unbegrenzt. Das heißt: Es besteht die Gefahr für die Leerverkäufer, unter Umständen ein Vielfaches ihres Einsatzes zu verlieren. Das macht Leerverkäufe von Pennystocks so gefährlich. *Reverse Split erzeugt künstliche Knappheit Inzwischen haben die betreffenden Firmen offenbar eine alte Möglichkeit, Aktien künstlich zu verknappen, wiederentdeckt: Den Reverse Split. Der Reverse-Split ist das Gegenteil eines herkömmlichen Aktien-Splitts. Bei letzterem werden die Aktien geteilt. Beispielsweise bekommt dann jeder Anleger für eine Aktie eine neue Aktie zusätzlich und der Kurs der Aktie halbiert sich. Beim Reverse-Split werden dagegen mehrere Aktien zusammengelegt. Beispiel Amitelo: Es gab vor dem Split 90 Millionen Aktien. 30 Millionen davon sind im Zuge der jüngsten Kapitalerhöhung ausgegeben, aber dabei für ein Jahr gesperrt worden (was an sich schon ein Warnsignal ist). Es wurde ein Reverse-Split 100:1 angekündigt. Das heißt: Die Zahl der ausstehenden Aktien hat sich gehundertstelt. Statt 90 Millionen gibt es nun nur noch 900.000 Aktien, von denen nur 600.000 Aktien frei handelbar sind. Wer vorher 1.000 Aktien gehabt hat, der hat jetzt nur noch 10 Aktien, dafür ist der Kurs aber 100-mal so hoch. Vor dem Reverse-Split lag der Kurs in etwa bei 2,6 Cent. Der faire Kurs nach dem Reverse-Split ist damit 100-mal so hoch, also ca. 2,60 Euro - theoretisch! Der Effekt: Die optische Kurssteigerung lenkt das Interesse auf eigentlich längst "ausgelutschte" Penny-Stocks und lockt Zocker an. Mit dem Aktienkurs steigt das Handelsvolumen und interessierte Kreise bekommen wieder die Möglichkeit sich von quasi wertlosen Aktienpaketen zu trennen, auf denen sie immer noch sitzen. Genau einen solchen Reverse-Split vollzog am Montag die Schweizerische Amitelo, die in der Vergangenheit bereits mehrmals Negativschlagzeilen produziert hat. Dubios: Eigentlich sollte der Reverse-Split erst bei der außerordentlichen Generalversammlung (Schweizer Variante der Hauptversammlung) am 5. September in Zürich vollzogen werden. So war es jedenfalls in der Einladung angekündigt. Nun hat man das Ganze kurzerhand vorgezogen. Warum das so gemacht wurde, darüber schweigt man sich bei Amitelo aus. Möglicherweise ließ man sich von einer anderen Schweizer Zockeraktie, Swiss Hawk, inspirieren. Dort wurde der Reverse-Split nämlich bereits knapp eine Woche vorher, am Dienstag, dem 12.08. vollzogen. Mit durchschlagendem Erfolg: Der Kurs stieg von 0,125 Euro bis auf 0,57 Euro. Die Aktie hat sich also mehr als vervierfacht, ohne dass sich operativ irgendetwas verändert hätte.
*Sogar die Banken waren überrascht Zurück zu Amitelo: Offenbar kam der Split sogar für die Depotbanken überraschend. So überraschend, dass einige die Depots der Kunden nicht rechtzeitig angepasst hatten. Die Folge: Aktionäre, die schnell reagierten, konnten ihren alten Aktienbestand zu neuen, also den 100-fachen Kursen verkaufen. Das taten dann auch einige. Die Folge: Der Kurs stürzte zunächst ab. Nach Einbuchung des Splits hatten Aktionäre auf einmal einen negativen Bestand an Aktien (Klar, wenn jemand seinen Bestand von 10.000 Stück verkauft hat, obwohl er nach dem Reverse-Split nur noch 100 Stück hätte haben dürfen, dann entsteht ein negativer Bestand von 9.900 Stücken). Diese Aktien mussten nun natürlich wieder zurückgekauft werden, um den Bestand auszugleichen. Noch ist unklar, wer für den Bestandsausgleich und die damit verbundenen Kosten gerade stehen muss: Der Broker oder der Kunde. Hieraus ergibt sich also ein weiteres Risiko, das Sie als Aktionär haben, wenn Sie sich auf Short-Transaktionen in solch dubiosen Papieren einlassen. Inzwischen mehren sich aber die Spekulationen, dass noch mehr hinter der Geschichte steckt und die Panne bei der Depoteinbuchung des Reverse Splits nicht die einzige Ursache für den folgenden kometenhaften Anstieg der Aktie war. Möglich ist, dass interessierte Kreise bewusst große Aktienpakete von Amitelo am Markt aufgekauft und so nahezu den gesamten Free-Float unter Kontrolle gebracht haben. Vom Kursanstieg angelockte Zocker kauften die wenigen verbliebenen frei handelbaren Aktien dann noch auf, so dass eine immer weiter steigende Nachfrage auf ein kaum noch vorhandenes Angebot traf. Zur dramatischen Zuspitzung der Situation kam es dann am Donnerstagmorgen als alle Banken eine Short-Sperre für die Aktie verhängten. Denn sich eindeckende Leerverkäufer verschärften dann den Angebotsengpass noch zusätzlich. Die Folge: Die Aktie stieg weiter, die Verluste bei den "Shorties" wurden immer größer und immer mehr mussten ihre Position "glattstellen". Der Kurs explodierte nun regelrecht und erreichte am Freitagmorgen in der Spitze schier unglaubliche 23 Euro - nachdem der Kurs am Montag noch bei gut einem Euro gestanden war und quasi gleichzeitig eine weitere Kapitalerhöhung zum Preis von umgerechnet 1,50 Euro vollzogen worden ist. Die Kursentwicklung hatte sich also vollkommen von der Realität abgekoppelt.
*Die mutmaßlichen Drahtzieher der Aktion Der Börseninformationsdienst Investment24 behauptet nun in einer Pressemeldung, dass hinter der Entwicklung eine konzertierte Aktion von zwei deutschen Tradern stünde, die nach dem Reverse Split tatsächlich gezielt den Free Float aufgekauft haben sollen. Diese Vorgehensweise verstößt gegen §20a des Wertpapierhandelsgesetzes und gegen das Verbot der Marktmanipulation. Als "Täuschungshandlung" gilt demnach "das Ausnutzen einer marktbeherrschenden Stellung über das Marktangebot bei einem Vermögenswert zu einer nicht marktgerechten Preisbildung". Das gezielte Aufkaufen des Großteils der vorhandenen Aktien zum Zwecke der Kursmanipulation wird dabei als "Cornering" bezeichnet und fällt unter dieses Verbot. Wenn tatsächlich eine manipulative Kursveränderung eintritt, was bei Amitelo unstrittig scheint, dann handelt es sich dabei um eine Straftat und den Tätern droht eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren. Auch hier gilt: Eine solche Aktion ist nur bei sehr kleinen Aktien-Gesellschaften möglich. Beim Kurs von gut einem Euro und nur 600.000 ausstehenden Aktien konnte der Free Float bei Amitelo mit relativ wenig finanziellem Aufwand unter Kontrolle gebracht werden. Das heißt umgekehrt: Wenn Sie als Privatanleger in solche Papiere investieren, setzen Sie sich einem erhöhten Risiko der Kursmanipulation aus - egal ob Sie die Aktie regulär kaufen oder leerverkaufen. Ohne Insiderinformationen ist es dabei ein reines Glücksspiel, ob Sie auf der richtigen Seite positioniert sind. *Halten Sie sich von solchen Papieren fern Was Sie auch bedenken sollten: Unabhängig davon, wer hinter einer Manipulation steckt und wie diese umgesetzt werden soll, ist sie nur dann möglich wenn Sie als Kleinanleger mitspielen. Wenn kein Kleinanleger derartige Papiere kauft, dann funktioniert auch keine "Masche", so ausgeklügelt sie auch sein mag.
Das Fazit kann nur lauten: Lassen Sie unbedingt die Finger von Amitelo und anderen dubiosen Pennystocks. Sie machen sich sowohl bei einem Kauf als auch bei einem Leerverkauf zum Spielball der Initiatoren! Diese haben einen Informationsvorsprung und wissen was hinter den Kulissen gespielt wird. Sie als Kleinanleger zahlen dann meistens die Zeche. |
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Von Matthias Eberle und Dorit Heß 23.02.2009
Rund um den Globus haben Banken und Investoren, Unternehmen und Privatleute das Spiel mit billigen Schulden überdreht, die führende Volkswirtschaft USA vorneweg. Eine schnelle Erholung scheint indes immer unwahrscheinlicher. Trotz Konjunkturprogramm rutscht der Konsumtempel USA immer tiefer in die Krise - und droht Deutschland mitzureißen.
Bild vergrößern Rolltreppe abwärts: Nahezu alle führenden Industrienationen stecken synchron in einer Rezession. handelsblatt.com
NEW YORK. Wo ist der Boden? Liegt das Schlimmste bald hinter uns? Oder setzt sich die Rezession mit steigender Dynamik fort? Die Fragen im US-Wirtschaftssender CNBC sind seit Wochen seltsam eintönig, die Antworten der Experten ungewöhnlich ratlos. Auffällig ist allein, dass die Zahl derjenigen schwindet, die eine schnelle Erholung im Land der raschen Krisenbewältiger prophezeien. Dass sich der Mainstream inzwischen auf eine lange Krise einrichtet und Mini-Lichtblicke bei dem einen oder anderen Frühindikator eher als Fehlsignal denn als Hoffnungsschimmer interpretiert, hat einleuchtende Gründe.
Die Welt erlebt eine historisch äußerst seltene Situation, in der die führenden Industrienationen annähernd synchron in einer tiefen Rezession stecken. Kaum hat die Wirtschaftslokomotive Amerika Totalschaden vermeldet, geht in Europa die Kohle aus.
Beispiel Deutschland: Der Anteil der deutschen Exporte in die USA sank zwar von 2001 bis 2007 von 10,6 auf 7,6 Prozent. Dennoch ist die USA nach Frankreich der bedeutendste Absatzmarkt für hiesige Exporteure. 2007 gingen Waren im Wert von mehr als 73 Mrd. Euro über den Atlantik. Das Genick gebrochen hat der hiesigen Wirtschaft aber nicht allein die wegbrechende Nachfrage aus den USA. Es sind vielmehr die indirekten Auswirkungen: Wenn die Amerikaner weniger Konsumgüter nachfragen, zieht das auch China und kleinere asiatische Länder nach unten.
Dass Asien ebenfalls Dampf verliert, zerstört ein fest eingeprägtes Weltbild, in dem sich irgendwo auf dem Planeten stets Oasen des Wachstums finden lassen. Unternehmen müssen in Krisenzeiten ihre Expansion nur in konjunkturell unbeschadete Regionen lenken, dann werde die Wirtschaft schon wieder auf Touren kommen, hieß die Devise bisher.
2009 funktioniert das nicht mehr. Rund um den Globus haben Banken und Investoren, Unternehmen und Privatleute das Spiel mit billigen Schulden überdreht, die führende Volkswirtschaft USA vorneweg. "Das Wachstum der Vermögenswerte war eine Illusion, nicht aber das Wachstum der Schulden", schreibt Wirtschafts-Nobelpreisträger Paul Krugman in seinem jüngsten Gastkommentar für die "New York Times". Es werde Jahre dauern, bis der Berg wieder abgetragen ist. Wer noch immer an einen raschen Umschwung wie zuletzt nach dem Terror des 11. September 2001 glaubt, sollte zwei aktuelle Befunde untersuchen, die im täglich gelieferten Zahlensalat zwischen allzu vielen Nullen leicht untergehen.
Erstens: Amerikas Haushalte haben durch die Einbrüche an den Immobilien- und Finanzmärkten inzwischen rund 15 Billionen Dollar verloren: Konsumieren war gestern, Sparen ist das Gebot der Stunde. Damit fällt der bisherige Dynamo der Weltwirtschaft aus, vermutlich für lange Zeit.
Zweitens: Finanzexperten taxieren den verbliebenen Abschreibungsbedarf im US-Bankensystem auf mindestens weitere zwei Billionen Dollar - eine Summe, die das Eigenkapital aller Institute bei weitem übersteigt. Zwar wird der Staat systemkritische Banken weiter vor dem Kollaps schützen, wie bereits bei Citigroup und Bank of America zu besichtigen. Beruhigend ist das freilich nur auf den ersten Blick. Die Rezession und insbesondere der einbrechende US-Jobmarkt mit seinen Rückkopplungen auf die Kreditportfolien der Banken fachen vielmehr Spekulationen um eine Verstaatlichung großer Institute an.
Diverse ökonomische Daten, die diese Woche veröffentlicht werden, dürften die Gerüchte um neue Rettungseinsätze aus Washington eher befeuern als entkräften. Ein neuer Tiefstand des Verbrauchervertrauens wird ebenso erwartet wie ein deutlicher Rückgang der Aufträge für langlebige Wirtschaftsgüter und eine Revision des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Schlussquartal 2008 von minus 3,8 Prozent auf minus 5,4 Prozent.
Die Notrufe im amerikanischen Auto- und Bankensektor weisen darauf hin, dass sich die Schmerzen 2009 noch verschlimmern. Joseph LaVorgna, US-Chefökonom der Deutschen Bank, prophezeit für das laufende Quartal ein reales Minus der Wirtschaftsleistung von 6,5 Prozent und warnt vor einer "brutalen ersten Jahreshälfte".
Die wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Ära der Entschuldung seien selbst mit den mutigsten Konjunkturprogrammen nicht aufzufangen. Eine rasche Erholung sei allein deshalb unwahrscheinlich, weil etwa 70 Prozent der beschlossenen Stimulus-Ausgaben und Steuerkürzungen ihre Wirkung frühestens im Jahr 2010 entfalten.
Quelle: Wirtschaftswoche Online (wiwo.de)
Der Fondsmanager Olaf-Johannes Eick kauft sich mit seinem Privatvermögen von einem Fehlinvestment frei. Für einige von ihm gemanagte Dachfonds hatte Herr Eick Anteile einer kleinen Beteiligungsgesellschaft (Petrocapital Resources, WKN: A0Q7HU) gekauft, um damit gegen Inflationsgefahren geschützt zu sein, weil die Beteiligungsgesellschaft angeblich über beträchtliche Goldreserven verfügt. Vermutlich wurde er hierbei gezielt mit Falschinformationen über den Tisch gezogen. - Wie auch Immer: Die Aktie fiel innerhalb eines Jahres von 3,00 EUR auf unter 0,30 EUR und ist temprär von Börsenhandel ausgesetzt, wegen der Streitereien zwischen Management und Gesellschafter..
Als Grund für den Freikauf mit seinem Privatvermögen gibt der Fondsmanager in seinem aktuellen Management-Kommentar "Verantwortungsbewusstsein - ein hohes Gut" vom 20. April 2010 folgendes an:
"Warum nun dieser gewaltige Schritt, dessen Gesamtvolumen immerhin den gesamten Einnahmen aus der Beratungstätigkeit über einen beträchtlichen Zeitraum entspricht? Wie schon geschildert, gibt es keinerlei aufsichts- oder andere rechtliche Notwendigkeit; die Entwicklung eines Wertpapiers ist immer die Chance und das Risiko des Inhabers, hier der Fonds. Doch gerade das zuvor erklärte Verantwortungsbewusstsein, verbunden mit der Vorbildfunktion in einer der Öffentlichkeit zugänglichen Position, waren hier ausschlaggebend. Nicht nur die gefühlte moralische Verantwortung gegenüber den Anlegern, sondern auch die Beendigung der dadurch vorhandenen inneren Belastung, waren tragend."
Hier scheint ein grundsätzlich ehrlicher Fondsmanager auf die Unredlichkeit anderer reagiert zu haben. Ein seltener und dubioser Anflug von Ehrlichkeit an der Börse, der sicherlich wenig Nachahmer finden wird.
Man muss allerdings auch bedenken, dass Herr Eick, der studierter Mathematiker ist, seine Fonds mit einem emotionslos geführten Handelssystem führt und so auch bewirbt. Hier wirkt sich ein emotional intendiertes Fehl-Investment natürlich besonders geschäftsschädigend aus.
„Wie ich Milliarden verzockte“:
Ex-Skandalhändler Kerviel schreibt Buch
Lange Zeit war es ruhig um ihn geworden, doch jetzt sorgt der ehemalige Skandal-Händler Jérôme Kerviel, der seinem alten Arbeitgeber Société Générale durch ‚luftige Spekulationsgeschäfte’ einen Verlust von fast 5 Milliarden Euro einfuhr, kurz vor seinem im Juni beginnenden Prozess wieder für Schlagzeilen – er hat sich erstmals als Buchautor erprobt. Auf 270 Seiten schildert der 33-jährige Franzose in "L'engrenage - Mémoires d'un trader" (Das Räderwerk - Erinnerungen eines Traders) das im Verlag Flammarion erscheint, seine Sicht der Dinge und spricht konkret die Vorwürfe gegen seine Person sowie auch seine Zeit im Gefängnis an. Dabei bekennt sich Kerviel auch zu seinen Fehlern, wobei er aber dennoch nicht für den finanziellen Verlust gerade stehen will und es ablehne, für ein verrückt gewordenes Finanzsystem zu büßen. Auch den Milliardenverlust habe de facto nicht er eingefahren, sondern SocGen selbst, da sie die offenen Positionen damals zu Schleuderpreisen verkauft habe.
Mit seinem Enthüllungsbuch hofft Kerviel, einen Beitrag zur öffentlichen Diskussion über Bankerpraktiken leisten zu können, zitiert ihn die französische Zeitung "Le Figaro".
5 Jahre Knast möglich
Der Prozessbeginn gegen Kerviel – der bereits seit einiger Zeit für eine Computerfirma arbeitet - ist für den 8. Juni anberaumt. Im Fall einer Verurteilung drohen ihm – neben einer Geldstrafe von 375.000 Euro – eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren wegen Untreue, Dokumentenfälschung und Manipulation von Computerdaten.
Quelle: FONDS professionell Online vom 3. Mai 2010
mal ein interessanter Bericht von Das Investment
Egbert Prior
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Zahl der Aktionäre in Deutschland ist nach einem Zwischenhoch Anfang 2012 in der zweiten Jahreshälfte wieder deutlich gesunken. 8,8 Millionen Menschen hatten zum Jahresende direkt und/oder indirekt Geld in Aktien investiert, wie das Deutsche Aktieninstitut (DAI) am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Rund 1,3 Millionen Anleger kehrten den Börsen im zweiten Halbjahr 2012 wieder den Rücken, viele nutzten nach Einschätzung des Aktieninstituts die gute Entwicklung der Kurse für Gewinnmitnahmen.
In den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres hatten viele Menschen aus Angst vor Inflation und wegen der extrem niedrigen Zinsen für Sparprodukte Geld in Aktien oder Aktienfonds gesteckt. Per Saldo blieb damit über das Jahr hinweg ein leichter Zuwachs von 200.000 Aktienbesitzern.
'Die Ergebnisse unserer Umfrage zeigen, dass die Aktienakzeptanz in Deutschland noch lange nicht so gefestigt ist, wie dies im Interesse gerade auch der Bevölkerung läge', bilanzierte die Chefin des Aktieninstituts, Christine Bortenlänger. 'Emittenten, Finanzdienstleister und Verbände müssen gemeinsam noch stärker deutlich machen, dass die Aktie als Beteiligung an einem Unternehmen eine langfristig attraktive Anlageform ist.'
Von Zeiten des Börsenbooms 2001, als zum Beispiel die 'Volksaktie' der Telekom die Menschen an die Aktienmärkte lockte, sind die Aktionärszahlen in Deutschland ebenso weit entfernt wie von den Aktionärsquoten angelsächsischer Länder.
Zum Vergleich: Im Jahr 2001 zählte Deutschland fast 13 Millionen Aktionäre, die Aktionärsquote lag damals bei 20,0 Prozent. Börsencrash, Kursabstürze und Finanzmarktkrise verunsicherten in der Folge insbesondere viele Kleinanleger dauerhaft. Im Verlauf des Jahres 2012 sank die Aktionärsquote in Deutschland von 15,7 Prozent im ersten Halbjahr auf 13,7 Prozent zum Jahresende./ben/DP/edh
Quelle: dpa-AFX
Hendrik Leber, Acatis
Welches ist die bessere Anlagestratgie: Trendfolge oder Rebound? Hendrik Leber von der Vermögensverwaltung Acatis sagt zwar ganz klar: Die Trendfolge ist sicherer und bringt statistisch mehr Rendite. Und doch ist Leber mit ganzem Herzen Schnäppchenjäger - und vertraut dabei den Leitwölfen.
boerse.ARD.de: Setzen Sie lieber auf beständig steigende Aktien oder suchen Sie nach stark gefallen Aktien in der Hoffnung auf den großen Gewinn?
Hendrik Leber: Ich bin ein typischer Fallen-Angel-Investor, ein Aktien-Schnäppchenjäger. Ich schaue mir die Problemfälle an, da bekomme ich einen guten Gegenwert. Wie im Supermarkt setze ich auf Sonderangebote, das ist mein Naturell.
boerse.ARD.de: Wäre das auch eine Strategie für die breite Masse der Privatanleger?
Leber: Die meisten trauen sich das nicht. Der durchschnittliche Anleger hat es lieber, mit der Herde mitzulaufen. Auf gefallene Engel zu setzen, dazu braucht man starke Nerven.
boerse.ARD.de: Die Schnäppchenmentalität scheint verbreiteter als Sie denken. Gerade bei K+S und Commerzbank fragt mancher Anleger: Soll ich da jetzt billig zugreifen?
Leber: Das stimmt. Aber gerade bei Commerzbank und K+S muss man vorsichtig sein. Die unmittelbare Zukunft sieht nicht gut aus.
boerse.ARD.de: Die echten Engel sind also offenbar nicht so leicht zu finden. Kann man dem durchschnittlichen Privatanleger dann überhaupt empfehlen, nach gefallenen Engeln zu suchen?
Leber: In der Tat ist meine Strategie nichts für den kleinen Privatanleger, der sich nicht ausgiebig mit der Börse beschäftigt. Die Strategie ist auch für den Profi anspruchsvoll. Denn es geht darum, die Schnittmenge von Momentum und Value (Bewertung) zu finden, und da wird es spannend.
boerse.ARD.de: Das müssen Sie genauer erklären.
Leber: Getreu meinem Value-Ansatz suche ich nach unterbewerteten Aktien. Und nach dem Momentum-Ansatz versuche ich, die Trendumkehr einer Aktie im richtigen Moment zu erkennen. Im Grunde ist das der Fall, wenn die Aktie den Boden erreicht hat und dreht.
boerse.ARD.de: Genau das ist der Punkt, an dem viele Investoren scheitern, Privatanleger wie Großinvestoren. Wann ist der Boden erreicht?
Leber: Der Boden ist nicht leicht zu erkennen. Für mich hat sich als brauchbares Kriterium erwiesen, darauf zu achten, wann die Analystenmeinung dreht. Es gibt Leitwölfe bei den Analysten und Mitläufer. Wenn die Leitwölfe ihre Meinung zu einer Aktie ändern, folgen mit zeitlicher Verzögerung die Mitläufer.
boerse.ARD.de: Das wäre also auch ein brauchbares Mittel für den kleinen Privatanleger zuhause?
Leber: Das wäre es grundsätzlich, aber er hat die Informationen nicht. Wir als Vermögensverwalter kaufen sie teuer ein.
boerse.ARD.de: Auch Analysten irren, wie Statistiken zeigen. Warum sollte das ein verlässliches Kriterium sein?
Leber: Als Leitwölfe unter den Analysten gelten diejenigen, die eine hohe Trefferquote in der Vergangenheit hatten. Deren Prognosen haben eine höhere Qualität, vielleicht weil sie einen besseren Draht zum Management haben oder weil sie die Informationen aus der Branche und zum Unternehmen besser interpretieren können.
boerse.ARD.de: Welche gefallenen Engel haben Sie denn mit dieser Strategie gefunden?
Leber: Die holländische Post ist so ein Fall. Jahrelang gab es nur schlechte Nachrichten von der PostNL. Die Pensionsverpflichtungen gingen hoch, der Briefabsatz runter. Aber seit Jahresanfang ändert sich das. Es ist ein typischer gefallener Engel, der nun Momentum entwickelt.
boerse.ARD.de: Bei der Commerzbank ist das nicht der Fall?
Leber: Meine ganz persönliche Meinung ist, dass noch nicht alle schlechten Nachrichten raus sind. Die Schiffsfinanzierungen wurden noch nicht runterbewertet. Solange ich nicht weiß, ob alle Altlasten aus der Bilanz rausgespült ist, traue ich mich da nicht ran. Die Zahlen sind immer noch zu schön.
boerse.ARD.de: Und wie ist das bei K+S? So mancher könnte meinen, nach den Kursverlusten gibt es eine Chance auf Wiederauferstehung.
Leber: Nein, das sehe ich nicht. Bei K+S haben die Leitwölfe schon abgewertet, aber die Nachläufer noch nicht. Das heißt, es dürfte weiteren Abwärtsdruck geben.
boerse.ARD.de: Was sagt denn die Statistik: Welche Anlagestrategie ist die bessere?
Leber: Ganz klar: Momentum schlägt Value. Statistisch gesehen ist die Rendite höher, wenn man auf den Trend setzt, als wenn man nach gefallenen Engeln sucht. Beim Momentum-Ansatz macht ein Anleger nicht so viele Fehler. Bei Value-Käufen fällt die Aktie oftmals noch, nachdem der Investor bei einer Aktie eingestiegen ist.
boerse.ARD.de: Und trotzdem bleiben Sie bei ihrer Schnäppchen-Jagd, beim Value-Ansatz?
Leber: Ich entscheide mich zum Kauf einer Aktie aufgrund der Bewertung, setze also hier auf Value. Bei der Gewichtung der Aktie setze ich auf das Momentum: Wenn eine Aktie gut läuft, dann fahre ich sie hoch. Damit kombiniere ich beide Strategien.
boerse.ARD.de: Und wann verkaufen Sie?
Leber: Wenn der faire Wert erreicht ist.
boerse.ARD.de: Sie bleiben nicht in einer Aktie investiert, solange der Aufwärtstrend intakt ist?
Leber: Genau. Das mag nach gängiger Meinung ein Fehler sein, aber bislang sind wir damit gut gefahren. Trotzdem sind wir ständig bemüht, unsere Strategie zu verbessern. Überdenkenswert wäre zum Beispiel, das Momentum auch für die Gewichtung beim Ausstieg heranzuziehen, um bei steigenden Kursen noch eine Weile dabei zu bleiben.
Das Interview führte Bettina Seidl.
Just got the US economic forecast for 2016, Short- and long-term interest rates will be on the rise. Higher rates not only affect government budgets, but also the investment outlook for U.S. bonds and stocks. On top of that, given the rich stock valuations and rising interest rates, investors will expect earnings growth to come through.
http://www.profitconfidential.com/...lysis/u-s-economic-outlook-2016/