EURO: Allmählich wird es bunt

Die Kleinste ist die mobilste - langsam breiten sich ausländische Münzen in Deutschland aus.

Frankfurt am Main - Die Kupfermünze von nur einem Cent kommt in Europa offenbar am meisten herum. Das hat Dietrich Stoyan, Professor für Statistik an der TU Bergakademie Freiberg in Sachsen laut der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" festgestellt. Er hat bundesweit die Bürger dazu aufgefordert, ihm zu melden, wann sie erstmals eine ausländische Euro-Münze erhalten haben und welche. An der Euro-Melde-Aktion haben bis Ende Januar 5500 Anrufer teilgenommen.

Am häufigsten tauchten in den ersten drei Januarwochen Münzen österreichischer Prägung in der Bundesrepublik auf. "Die österreichische Häufung kann sowohl mit der Nachbarschaft als auch mit der Winterurlaubssaison erklärt werden", sagt Stoyan.

Von den Grenzgebieten aus, treten die Münzen ihren Siegeszug quer durchs Land an. Französische Münzen sind nicht allein im Südwesten besonders häufig im Portemonnaie, sondern auch in Thüringen, Sachsen, Niedersachsen und Berlin-Brandenburg. Die niederländische Prägung mit dem Konterfei von Königin Beatrix wurde auch in München, Dresden und der Region Braunschweig gesichtet.

Auf längere sich geht Stoyan davon aus, dass die Euro-Verteilung ein Gleichgewicht findet, das den Anteilen der nationalen Prägung an der gesamten Münzmenge entspricht. Davon sei man aber weit entfernt. Bislang hätten ausländische Münzen in Deutschland noch Seltenheitswert.