Drastische Maßnahmen bei Ford
Seite 2 von 2 Neuester Beitrag: 16.11.05 21:15 | ||||
Eröffnet am: | 11.01.02 21:39 | von: calexa | Anzahl Beiträge: | 27 |
Neuester Beitrag: | 16.11.05 21:15 | von: Anti Lemmin. | Leser gesamt: | 17.641 |
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Ford fällt zurzeit synchron mit General Motors, ist aber nicht so schlecht gestellt. GM ist Pleite-gefährdet - und hat die Delphi-Pleite gleich doppelt an der Hacke: 1. Rentenansprüche (es gab Garantien), 2. mögliche Engpässe in der Teileversorgung. Ford hingegen hat mit Visteon (dem eigenen Ableger a la Delphi) keine Teileversorgungs-Probleme. Außerdem wurde das Kredit-Rating nicht erneut, wie jetzt bei GM, herabgestuft. Allerdings gab es bei Ford heute eine Rückrufaktion für 220.000 Autos, bei denen Kabel und Tankhalterungen ausgewechselt werden müssen.
Ich schätze, dass es in den nächsten Tagen/Wochen eine unerwartete Rettungsaktion für GM geben wird. Entweder knicken die Gewerkschaften ein oder der Staat gibt Garantien. Bei einer "Institution" wie GM - mit 300 Milliarden Dollar in Anleihen - können sich die USA IMHO keine Pleite erlauben (die Lage ist ähnlich wie bei Fannie Mae, der halbstaatlichen Immobilienbank), sonst könnten ausländische Investoren, die zurzeit wieder stärken in USA investieren, nachhaltig abgeschreckt werden. Da Ford im wesentlichen "synchron" mit GM fällt, dürfte bei einer GM-"Rettung" auch Ford einen Satz nach oben machen.
Ich gebe zu: Das ist sehr spekulativ, aber die riskierten Beträge sind ja auch entsprechend klein.
Ford, die Nr. 2 in den USA, steht IMHO irgendwo in der Mitte zwischen GM und DCX, ist aber fast so schlecht wie GM gepreist. Dass eine Wende zum Guten möglich ist, hat Zetsche bei DCX ja erfolgreich vorgeführt.
Bislang hat US-Milliardär Kirk Kerkorian (derselbe, der DCX verklagte) lediglich erklärt, er wolle GM zu 31 Dollar nachkaufen, um seinen Anteil auf 10 % aufzustocken. Gekauft jedoch hat er noch nicht.
GM gilt als "too big to fail" - zu groß, um Pleite zu gehen. Doch wenn Kerkorian nicht bald kauft, werden die Leute denken, dass er seinem guten Geld nun kein schlechtes hinterherwerfen will. GM würde dann abstürzen, und bald würden - wie bei Enron - Gerüchte über Liquiditäts-Engpässe kursieren.
Um GM zu retten, könnte die 5-%-Dividende ausgesetzt werden, um damit (als "Köder") die Gewerkschaften zum Einlenken zu bewegen. Würde Kerkorian danach kaufen, wäre GM schnell wieder bei 31 Dollar.
Ford könnte dann wieder Kurse um 9 Dollar sehen. Geht GM hingegen pleite, hätte Ford zumindest einen heimischen Konkurrenten weniger.