Der Juni an der Wallstreet hat es in sich
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 02.06.03 13:00 | ||||
Eröffnet am: | 02.06.03 09:33 | von: Nassie | Anzahl Beiträge: | 3 |
Neuester Beitrag: | 02.06.03 13:00 | von: Stox Dude | Leser gesamt: | 594 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 1 | |
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"Sell in May and go away": Jeder, der sich für die Börse interessiert, wird dieses Sprichwort schon einmal gehört haben. Im Klartext: Aktien verkaufen und Urlaub machen. Am besten bis in den Herbst, denn erst dann hauchen die Investoren dem Markt wieder Leben ein, kann es weitergehen. Das Sprichwort basiert auf historischen Untersuchungen und die haben ergeben, dass Anleger in den Sommermonaten nichts verpassen.
Betrachtet man allerdings nicht die letzten vier oder fünf Jahrzehnte, sondern lediglich einen Zeitraum von neun Jahren, dann lautet die Quintessenz: Nehmen Sie den Juni noch mit, es sollte sich lohnen. Vor allem dann, wenn Sie Ihr Kapital im Technologiesektor investiert haben.
Von 1994 bis 2002 hat der Nasdaq Composite, der Leitindex für Aktien aus dem Hightech-Segment, im Juni nur dreimal einen Verlust erlitten. 1994 betrug der Rückgang 4,1 Prozent, 1996 4,7 Prozent und 2002 9,5 Prozent. In den anderen Perioden durften sich die Marktteilnehmer hingegen über Gewinne freuen. Und die fielen durchweg beeindruckend hoch aus.
Der schwächste Anstieg erfolgte im "Bärenjahr" 2001 mit plus 2,4 Prozent, der stärkste 2000 mit plus 16,6 Prozent.
Standardwerte hinken hinterher
Nicht ganz so gut wie im Nasdaq lief es im Dow Jones. Der Index für die 30 führenden US-Gesellschaften weist für die Gesamtperiode zwar ebenfalls eine positive Bilanz auf, die fällt aber weniger eindeutig aus als im Nasdaq. Fünfmal beendeten die Blue Chips den Juni im Plus, viermal im Minus.
Während der Composite selbst im Bärenmarkt nur einmal (2002) negativ tendierte, hagelte es im Dow gleich dreimal (2000/01/02) in Folge Verluste. Zuletzt (2002) verringerte sich der Wert des Weltleitindex um 6,9 Prozent auf 9.243 Zähler. Der Beobachtungszeitraum markierte gleichzeitig den höchsten Verlust im Monat Juni seit 1994.
Fazit: Der Juni ist weitaus besser als sein Ruf, vor allem wenn man den Technologiesektor als Messlatte heranzieht. Die Vorzeichen für den Juni 2003 stehen ebenfalls günstig. Die Stimmung an Wall Street hat sich merklich aufgehellt, der Trend zeigt klar nach oben. In den letzten Wochen quittierten die Investoren schon kleinere Kurskorrekturen mit kräftigen Käufen, zudem sind die Handelsumsätze kräftig gestiegen.
Und wenn es schief geht? Auch nicht schlimm, denn die Chancen sind hoch, dass die Notierungen im kommenden Juni (2004) höher stehen als heute. Sowohl der Dow Jones, als auch der Nasdaq lagen in sechs von neun Fällen über dem Niveau des Vorjahres.
Chartanalyst Morning-Flash
Die stärksten Wochengewinne an den Börsen seit rund zwei Monaten, ein sich wieder aufhellendes US-Konjunkturklima und ein Euro, der zuletzt wieder gegenüber dem US-Dollar an Wert verlor und die deutsche Exportindustrie etwas entlastete - der altbekannteBörsenslogan "Sell in May and go away" hat sich in diesem Jahr zumindest nicht bewahrheitet und stattdessen hat der Dow Jones um rund vier, der S&P 500 um fünf und der Nasdaq um rund neun Prozent in diesem Monat zugelegt, berichten die Experten von "Chartanalyst Morning-Flash".
Sei dies nun der Auftakt zu mehr? Nun, tatsächlich hätten sich die charttechnischen Vorzeichen vielfach erkennbar verbessert - wenngleich die marktechnische Analyse genauso oftmals ob der überhitzten Konstellation zur Vorsicht mahne. Desweiteren sei es dem DAX bislang trotz maßgeblicher Schützenhilfe der US-Leitbörsen nicht gelungen, seine markanten Widerstandslevels nachhaltig zu überwinden - übrigens genauso wenig wie dem wohl meistbeachteten Index, dem S&P 500.
Ferner komme die von den Experten an dieser Stelle bereits vor Wochen angedeutete Konsolidierung des starken Euro-Anstiegs nicht überraschend hinzu, sondern sei angesichts der zuvor extrem überkauften Strukturen nur folgerichtig. Jedoch dürfte dies nichts an der mittelfristig unveränderten Aufwärtstendenz gegenüber dem US-Dollar ändern, wofür schon einzig die entsprechenden Äußerungen der Bush-Administration in Bezug auf die "Abkehr von der starken US-Dollar-Politik" zur Stützung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit sprechen würden. Die Experten würden aus diesem Grund weiterhin auf der abwartenden Seite bleiben, jedoch klare Kurschancen wie zuletzt z. B. beim Nikkei mit geringem Kapitaleinsatz nutzen.