Der "Warum..." Thread
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 22.03.03 23:13 | ||||
| Eröffnet am: | 22.03.03 12:29 | von: flexo | Anzahl Beiträge: | 7 |
| Neuester Beitrag: | 22.03.03 23:13 | von: hjw2 | Leser gesamt: | 595 |
| Forum: | Talk | Leser heute: | 1 | |
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Warum will man uns mit irgendwelchen Facharztbesuchszuzahlungen verarschen?
Warum kann das SPD-nahe Nahverkehrsunternehmen Üstra in Hannover 50 Mio. € Verlust erwirtschaften (oder pro Einwohner 100€)?
Warum fliegt eine Oppositionspolitikerin nicht mal rein privat in die U.S.A.?
Warum muß man eigentlich Arbeitslosenversicherungsbeiträge für eine Versicherung bezahlen, die der Staatsanwalt schon lange wegen Untreue geschlossen haben müsste?
Warum kann eine Ärztin 1,5 Mio € mit Patienten erwirtschaften obwohl die Patienten schon länger tot sind?
Warum merken die Parteien nicht, das die staatliche Familienplanung trotz immer höherer Kosten in den letzten 25 Jahren versagt hat?
Warum ist Franz Müntefering das geworden was er heute ist?
Denkmalgeschützte Bauten ein Haufen Geld kosten und keine Lobby haben, außer Grüne. Und die Grünen sind ja neuerdings Kriegstreiber und Verbrecher.
Weil Fachärzte bei MLP bereits vor Studiumende mit 1 mio Euro verschuldet sind, weil erstmal ein Haus, ein Porsche und ein Reitpferd gekauft werden müssen, und das muß man vor den Nachbarn auch noch rechtfertigen.
Weil 50 mio Verlust unter den Begriff "verantwortlich gehandelt" fällt, ich kenne da eher Milliardenbeträge
Weil die USA keine Nigger einfliegen läßt, und Schwarze gehören eben dazu. Zumindest für die Amis.
Weil man Staatsanwälte nicht küßt, aber der Film trifft kaum die Realität. Solange Staatsanwälte nicht auf Staatskosten nach Bangkok fliegen dürfen, um auf Staatskosten zu vögeln, solange werden die verbissen ihren Job verfolgen, anstatt, so wie ein normaler Mensch, die Dinge gelassener zu sehen.
Soll ich weiter machen?
Kommentar
Rainer Balcerowiak
Kriegsgewinnler
Asoziale SPD-Großoffensive
Ganz so unglücklich, wie sie immer tut, dürfte die Bundesregierung wohl nicht gewesen sein, als in der Nacht zum Donnerstag die ersten Marschflugkörper in Bagdad einschlugen und den Beginn des Krieges markierten. Denn schlagartig verschwanden die Diskussionen über die geplanten »Reformen« des Arbeitsmarktes und der Sozialsysteme aus der medialen Öffentlichkeit. Doch was kurz vor dem ersten Bombenhagel am Golf in dieser Hinsicht bekannt wurde, ist eine Kampfansage an alle aktuellen und künftigen Arbeitslosen. Nach Plänen von Bundeswirtschaftsminister Clement soll die Gewährung der auf das Niveau der Sozialhilfe abgesenkten Arbeitslosenhilfe in Zukunft an eine unbeschränkte Arbeitspflicht gekoppelt werden. Jeder Job soll demnach unabhängig von Qualifikation und Berufserfahrung zumutbar sein, selbst wenn er mit einem Wohnortwechsel verbunden ist.
Statt die üblichen relativierenden Halbdementis im Stile von »nicht abgestimmter Referentenentwurf« abzugeben, beeilte sich die SPD-Spitze Mitte dieser Woche, eine entsprechende Veröffentlichung der Berliner Zeitung voll und ganz zu bestätigen. Schließlich basiere Arbeitslosenhilfe nicht auf einem Rechtsanspruch, erklärte SPD-Fraktionsvize Ludwig Stiegler, und der Kanzler bekräftigte unter dem Beifall der Grünen, daß alle »Reformvorhaben« von der Einschränkung der medizinischen Versorgung bis zur Zwangsarbeit Punkt für Punkt schnellstmöglich umgesetzt werden.
Hörbare Reaktionen »linker« SPD-Abgeordneter waren seitdem nicht zu vernehmen. Fraktion und Partei scheinen durch die unausgesprochene, aber unübersehbar im Raum stehende Rücktrittsdrohung des Kanzlers und seines »Superministers« für den Fall des Scheiterns des »Reformpakets« vollständig paralysiert zu sein. Selbst aus den Gewerkschaften ist größtenteils nur unverbindliches Gemecker zu vernehmen. Einzig die IG Metall scheint entschlossen zu sein, ernsthaft gegen diese Pläne Front zu machen und entsprechend zu mobilisieren. Für »Friedenskanzler« Schröder ist der alles beherrschende Krieg jedenfalls die beste Kulisse für eine möglichst geräuschlose Großoffensive auf den sozialen Schlachtfeldern Deutschlands.