Die Wandelanleihe 07/10 ist jetzt handelbar
Der 400% (Tax)Kursanstieg, der heute morgen vermeldet wird, ist nur auf nachlässige Betreuung (ich vermute Verwechslung zwischen Prozent und Euro) zurück zu führen und hat keinerlei Aussagekraft.
Das Wandeln ist zurzeit uninteressant. Aber die Verzinsung kann sich trotz des derzeitigen Zinsniveaus noch sehen lassen.
Man muss natürlich davon überzeugt sein, dass es wirklich keine Insolvenzgefahr gibt.
Der Ausgabekurs war 110%. Oktober 2010 werden (wenn nichts dazwischen kommt) 160% ausbezahlt.
Je 20 Euro Nennbetrag kann man durch Wandel 20 Aktien bekommen.
Steigt der Kurs der Aktie über 5 Euro, MUSS gewandelt werden.
Das ist schon ein extremer Wert.
Ohne Vertrauensverlust und vom Ausgabekurs her gerechnet, wäre der faire Kurs irgendwo bei 115%.
Auch das macht deutlich, wie viel Vertrauen in kurzer Zeit verloren gegangen ist
Bei IEM ist das aber nicht unbedingt zutreffend, weil der Markt für die WA sehr eng ist.
Zu 110 zeichnen und zu 75 verkaufen (statt 4 Jahre warten und 160 kassieren) - da muss denjenigen der Mut schon ganz und gar verlassen haben.
Dieses Verhältnis verstehe ich nicht so ganz. Eigentlich müssten sich beide Kurse doch so ungefähr im Gleichtakt bewegen.
Ob die neue Anleihe akzeptiert wird, muss sich erst noch zeigen. Besonders interessant wirken die Konditionen nicht. 120 Optionsrechte für 40 Euro Anleihe-Nennwert klingt nur im ersten Moment gut. So lange keine wirkliche Aussicht besteht, dass der Aktienkurs einmal wieder den Euro erreicht, sind die Optionsrechte wenig wert. 10% Verzinsung gab es mal bei Bahnanleihen in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts, aber da stand noch der Staat dahinter und nicht eine stark insolvenzgefährdete Firma. Ja ich weiß, stark insolvenzgefährdet klingt hart, aber wenn man die letzten drei ad-hoc Meldungen zusammen nimmt, kann man zu diesem Schluss kommen.
Wenn die Anleihe tatsächlich kommt, nimmt IEM zunächst maximal 3 Mio brutto ein. Ein schöner Teil davon geht an die VEM-Bank. Der steht ihr auch zu, denn sie darf den Emissionsprospekt vom letzten Jahr ja nicht einfach abschreiben. Der Prospekt kostet mit Sicherheit mehr als die Hälfte des letztjährigen. Wenn man den Nettoertrag betrachtet, kosten diese 3 Mio EK dann eher 13% als 10% Zins. Viel günstiger als der teure Octagon-Kredit wird die Sache unterm Strich also nicht, höchstens wenn der Aktienkurs über den Euro steigt.
Und wozu das ganze? "Stärkung der Eigenkapitalbasis"? So sagt man, wenn man ganz dringend Geld braucht.
Wenn der Absichtserklärung vm vergangene Mittwoch nicht bald ein entsprechender Vertrag folgt, ist das Ende absehbar. Kommt er, gibt es immerhin Chancen. Das ist dann zu bewerten wie das Überstehen der Vorqualifikation in einem Sportwettbewerb.
75,00 % bB
3.160 Euro nominal
Auch nach der bemwerkenswerten Absichtserklärung ist das Vertrauen in die Überlebensfähigkeit der Firma sehr gering.
Das Volumen ist zwar deutlich größer als bei der Wandelanleihe, aber so wie das Ganze aufgebaut wurde, könnte der Markt auch bei diesen Werten (Anleihe mit und ohne Schein, und der Schein allein) sehr eng sein.
Das meiste wird in festen Händen bleiben.
Von der OA wurden nur wenige Stücke gezeichnet, da wäre eine Einführung an der Börse witzlos.
hätte ein paar nähere fragen zu dieser wa und bin überzeugt, dass du mir helfen kannst. es wäre sehr nett, wenn du dich diesbezüglich bei mir per email (libero2006@gmx.de) melden würdest.
danke,
libero
Kurz gesagt: Je 100 Euro Nennwert bekommst Du am Ende der Laufzeit, das ist Oktober 2010, 160 Euro. Wenn die AG bis dahin zahlungsunfähig werden sollte, bist Du nicht besser abgesichert als irgendein anderer Gläubiger. Außerdem kannst Du unterwegs für je 20 Euro Nennwert 20 IEM-Aktien bekommen, deswegen heißt es Wandelanleihe. Im Detail ist das dann etwas komplizierter.
Zu den "Vermutungen", ich glaube dass die Chancen für das Überleben der AG durch die Ad-Hoc von gestern gestiegen sind, und dass die Anleihe momentan unterbewertet ist. Wenn aber die Filmbibliothek doch verkauft wird, geht Substanz verloren und dann sehe ich die Sache kritisch.
Es sieht so aus, als ob vergeblich auf Schnäppchen gelauert wird.