Die Top-Werte aus dem Nemax 50 ...


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09.09.01 21:34
Die Top-Werte aus dem Nemax 50 ...

Die Berichtssaison am Neuen Markt ist vorbei, bis auf wenige Nachzügler haben die Unternehmen die Ergebnisse für das zurückliegende Quartal gemeldet. Insgesamt sind die Zahlen verheerend ausgefallen (eine Übersicht finden Sie hier [1] ), aber einige Firmen haben sich selbst in der wirtschaftlich schwierigen Phase ausgezeichnet geschlagen. Die Aktien dieser Gesellschaften werden bei einer Besserung der konjunkturellen Lage zu den Gewinnern gehören. Nachfolgend stellen wir die aussichtsreichsten Titel kurz vor, warnen gleichzeitig aber auch vor denjenigen Gesellschaften, die trotz herber Kursverluste noch zu teuer sind.

Hohes Aufwärtspotenzial besitzt Kontron [ WKN: 523990 ]. Zwar hat das Unternehmen zuletzt seine Planzahlen zurücknehmen müssen, dennoch lassen sich die angestrebten Steigerungsraten sehen. Für das Gesamtjahr 2001 erwartet das Management jetzt einen Umsatzzuwachs von 60 Prozent. Angesichts einer Wachstumsrate von 120 Prozent im ersten Halbjahr scheint dieses Ziel realistisch. Zudem arbeitet Kontron hochprofitabel: In den ersten sechs Monaten blieb bei einem Umsatz von 103 Millionen Euro ein Gewinn von 7,7 Millionen Euro übrig.

Für das Gesamtjahr erwarten wir einen Gewinn je Aktie von 0,60 Euro, für 2002 einen Überschuss von 0,85 Euro. Die Aktie ist bei einem Kurs von 14,5 Euro damit lediglich mit dem 17-fachen der Gewinne für 2002 bewertet. Dabei muss berücksichtigt werden, dass sich das bayerische Unternehmen in einem attraktiven Wachstumsmarkt betätigt. Experten sagen dem Bereich der Embedded Computer Technology jährliche Zuwachsraten von 30 Prozent voraus. Zuletzt ist es Kontron gelungen, schneller als der Gesamtmarkt zu wachsen und nach Umsatz auf den zweiten Platz auf dem Weltmarkt vorzurücken.

Weitere attraktive Titel

Erfolgversprechend ist auch ein Investment in die Aktie von Thiel Logistik [ WKN: 931705 ]. Im Gegensatz zum direkten Konkurrenten D. Logistics  [ WKN: 510150 ], der in Teilbereichen zuletzt mit Problemen zu kämpfen hatte, laufen die Geschäfte bei den Luxemburgern rund. Der Umsatz von Thiel kletterte im zweiten Quartal im Jahresvergleich um 182 Prozent auf 213,8 Millionen Euro, der Gewinn verdoppelte sich auf 9,4 Millionen Euro.

Besonders interessant bei Thiel ist die starke Position im Bereich HealthCare-Logistik. In dieser Sparte optimieren die Luxemburger die Geschäftsabläufe in Krankenhäusern. Branchenexperten räumen diesem Markt hohe Wachstumsraten für die Zukunft ein. Bei einem erwarteten Gewinn je Aktie von 0,70 Euro für 2001 und 1,10 Euro in 2002 ergibt sich ein bescheidenes KGV von 14.  

Durch ein sehr günstige Bewertung besticht auch Pfeiffer Vacuum [ WKN: 691660 ]. Trotz der Schwäche in der Halbleiterindustrie, dem Hauptabsatzmarkt für die Vakuumtechnologie des Unternehmens, und einem leicht rückläufigen Umsatz hat Pfeiffer Vacuum den Gewinn im ersten Halbjahr im Jahresvergleich um knapp 30 Prozent gesteigert. Im Gegensatz zu vielen anderen Neuer Markt-Firmen klappt bei den Hessen das Kostenmanagement.

Über die Zukunft bei dem Weltmarktführer für Vakuumpumpen braucht man sich keine Sorgen machen. Die Kassen sind prall gefüllt, so dass die Marktposition mit Zukäufen weiter ausgebaut werden kann. Künftig sollen zudem die Produkte verstärkt auch in andere Branchen wie die boomende Biotechnologie verkauft werden. Die Abhängigkeit von der zyklischen Halbleiterbranche wird damit weiter reduziert. Sicherlich ist bei Pfeiffer Vacuum nicht mit Wachstumsraten im hohen zweistelligen Bereich zu rechnen, die aktuelle Bewertung entspricht aber lediglich einem KGV für 2002 von 13 - für ein Wachstumsunternehmen fast geschenkt.

Wo ist Vorsicht angebracht

Man sollte es zwar kaum meinen, aber selbst nach den drastischen Kursverlusten der letzten Wochen droht bei einigen Titeln aus dem Nemax 50 weiteres Ungemach. So hat Intershop [ WKN: 622700 ] im zweiten Quartal einen Verlust von 28 Millionen Euro eingefahren. Verbrennen die Ostdeutschen weiter so viel Geld, könnte der Gang zum Konkursrichter noch in diesem Jahr drohen. Auf dem aktuellen Niveau von 1,85 Euro ergibt sich eine Marktkapitalisierung von 160 Millionen Euro - zu viel angesichts der prekären finanziellen Lage.

Nicht viel besser geht es dem Konkurrenten BroadVision [ WKN: 901599 ]. Im abgelaufenen Quartal setzte das amerikanische Unternehmen mehr als 240 Millionen Dollar in den Sand. Auch vor einem Einstieg bei diesem Titel raten wir daher ab.

Von Übernahmegerüchten profitiert immer wieder die Aktie von PrimaCom [ WKN: 625910 ]. Allerdings ist es fraglich, ob ein Wettbewerber bereit ist, die 850 Millionen Euro an Verbindlichkeiten zu übernehmen, die Primaom inzwischen aufgetürmt hat. Auch hier sehen wir Pleitegefahr.

Gähnende Leere in den Kassen auch bei Steag Hamatech [ WKN: 730900 ]. Zieht die Nachfrage nach Maschinen für die Produktion von optischen Speichermedien nicht bald an, dürfte es kritisch um das Unternehmen werden. Zum 30.06. weist das Unternehmen noch liquide Mittel von 8,2 Millionen Euro aus, der Mittelabfluss aus dem operativen Geschäft lag in den ersten sechs Monaten bei 6,7 Millionen Euro.

Quelle: 05.09.2001 stockworld  

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