Die Ritalin-Gesellschaft
Seite 1 von 2 Neuester Beitrag: 07.01.10 04:15 | ||||
Eröffnet am: | 25.01.09 20:58 | von: Schepper | Anzahl Beiträge: | 45 |
Neuester Beitrag: | 07.01.10 04:15 | von: Mme.Eugenie | Leser gesamt: | 7.821 |
Forum: | Talk | Leser heute: | 1 | |
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Es gibt genügend Literatur, die den Nachweis erbringt, wie leichtfertig wir unsere Kinder für krank erklären auf Drogen setzen. Die wenigsten wissen ja, dass Ritalin chemisch ganz eng mit Kokain verwandt ist. (Scheinbar neutrale) Selbsthilfegruppen und ADHS-Zentren in Detuschland werden von Novartis gesponsert. Ein dichtes Netz von Desinformation und wissenschaftlichen Halbwahrheiten (die Mediziner wollen ja auch profitieren) soll verhindern, dass die Menschen ihre Kinder solchen Praktiken verweigern.
Für den Anfang ist das Buch von DeGrandpre sicher eine hilfreiche und leicht lesbare Einführung in die komplexe Entstehungsgeschichte von unangepassten Verhaltensweisen bei Kindern. Oder Jürgen Blech: Die Krankheitserfinder.
Eine Generation wird krankgeschrieben
ps.: Das, was wir sähen - werden wir ernten - und wenn es die Kiddies sind...
Schönen Abend noch aus einem langsam wieder kälter werdenden Freistaat...
cryandgree
letzten jahrzehnt ist gigantisch.
Kein Wunder, dass die Konzerne
diesen Markt aufs Messer verteidigen.
Sehr gut recherchiert. Es wird Dir die Augen auch über Ritalin hinaus öffnen. Ritalin wird natürlich auch abgehandelt.
ADHS wird größtenteils ab dem Grundschulalter diagnostiziert.
Mehr als achtzig Prozent der Grundschullehrer sind Frauen, auch in Kindergärten gibt es kaum männliche Erzieher.
"Wenn wir wollen, dass es unsere Töchter einmal leichter haben, müssen wir es unseren Söhnen schwerer machen" – das stand vor zwanzig Jahren in der "Emma".
Wer früher auf dem Schulhof raufte, galt als "Lausbub", während dies heute von Pädagogen/-innen als "sozial defizitär" gesehen wird, der Begriff "Feminisierung der Pädagogik" sei hier erwähnt.
Mal kurz abgesehen von der hier bereits erwähnten profitabel arbeitenden Pharma-Industrie: Weitere Berufszweige sind hier mittlerweile stark expandiert und werden an ADHS wohl auch nicht schlecht verdienen, zumal die Krankenkassen bei Kindern die Behandlungen stets anstandslos übernehmen: Psychiater/innen & Psychologen/innen, Ergo-Therapeuten/-innen, Moto-Päden/-innen, usw.,usf.
Es ist in erster Linie ein gesellschaftliches Problem. Und deshalb schwierig zu lösen.
Ritalin abgesetzt.
Gruß
Talisker
Neulich ist mir auch bei uns an der Uni eine Studenten-Zeitschrift in die Hände gefallen, in der eine Umfrage veröffentlicht war, nach der 20% (oderso) aller Studenten auf Ritalin oder andere leistungssteigernde Mittel zurückgreifen. Ritalin und ähnliches werden so zu einer Art Mode-Droge für überforderte Leistungsbringer. Da ich selbst aber weder Erfahrungen damit hab, noch weiß, ob es Nebenwirkungen hat (ich vermute mal ganz stark, dass das der Fall ist), stehe ich da mal skeptisch beobachtend an der Seite und warte auf mehr Informationen, bevor ich mir meine Meinung bilde.
Nach kurzer Befragung der allwissenden Müllhalde ist das Zeug verschreibungspflichtig. Das deutet auf jeden Fall schonmal darauf hin, dass es wohl nicht nebenwirkungsfrei ist und demnach auch nicht bedenkenlos für irgendwelchen Prüfungsstress genommen werden sollte. Andererseits ist es immer ne Frage, ob etwas mehr Schaden, als Nutzen bringt. Morphium z.B. ist ja nun zweifelsohne ganz harter Tobak und zu Recht verschreibungspflichtig, hat aber trotzdem seinen Sinn z.B. als starkes Schmerzmittel, wenn andere versagen. Und wenn jetzt wie in deinem Beispiel Koks gegen irgendwelche Krankheiten wirkt und der Nutzen in der Therapie größer ist, als das Suchtrisiko, dann wird es wohl auch (sinnvollerweise) für Betroffene auf Rezept zu erhalten sein.
es gibt aber auch kinder, die wirklich adhs haben, wo aufmerksamkeit, intensive betreuung und ein riesen freizeitangebot nicht ausreichen. eltern dieser kinder haben es sehr schwer, weil ihre sprösslinge als ungezogen gelten und den unterricht oft stören, sich schlecht in den klassenverband einfügen können. oftmals wird adhs bei diesen kindern viel zu spät erkannt, was für die betroffenen kleinen patienten das größte problem ist. die fühlen sich nämlich oftmals unverstanden, über- bzw unterfordert und treten von einem fettnäpfchen ins nächste.
adhs ist eine krankheit und keine modeerscheinung der 90-er jahre! bei den betroffenen ist häufig eine ererbte dysfunktion, welche das botenstoffsystem im gehirn betrifft, für die krankheit verantwortlich.
übrigens gibt es einige krankheitsbilder, außer adhs, deren ursache ebenfalls eine störung der botenstoffe im gehirn ist. m. parkinson ist so eine krankheit, niemandem fällt es ein, einem arzt zu unterstellen, er würde so eine diagnose stellen, um jemanden grundlos mit medikamenten vollzupumpen. auch hier ist eine diagnose nicht einfach und bedarf einiger erfahrung des diagnostizierenden arztes. das ist bei adhs nicht anders!
(In einer 1990 von Zametkin und Mitarbeitern durchgeführten Studie wurde der Glucose-Stoffwechsel des Gehirns bei erwachsenen ADHS-Patienten und gesunden Kontrollpersonen verglichen. Die PET-Aufnahme zeigt links den zerebralen Glukoseverbrauch einer Person ohne ADS und rechts einer Person mit ADS bei einer bestimmten Aufgabenstellung. Die Studie war die erste große funktionell-bildgebende Untersuchung zur ADHS und bildete die Grundlage für viele weitere Studien. Die spezifischen Befunde konnten in nachfolgenden Studien allerdings nur teilweise reproduziert werden./
http://de.wikipedia.org/wiki/ADHS)
Oder hast du dich noch nie mit dem Feld der Drogen auf Rezept beschäftigt?
Auch wenn ich persönlich das Pulver, egal in welcher Farbe verabscheue!!!
Und wenn studierende Ritalin als billigen Koksersatz einnehmen, ist das für mich mehr wie bedenklich und hat nichts mehr mit ADHS zu tun...