Die Luxus-Gehälter der Kassen-Bosse


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05.08.03 08:17
SPIEGEL ONLINE - 05. August 2003, 8:13
URL: 
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,259991,00.html

Kostenexplosion
 
Die Luxus-Gehälter der Kassen-Bosse

Die sprunghaft angestiegenen Verwaltungskosten haben die Krankenkassen offenbar zum Teil durch allzu üppige Gehälter verursacht. Das Bundesversicherungsamt stieß bei einer Prüfung der Vorstandsverträge offenbar auf eine Vielzahl von überhöhten Vergütungen.

Krankenkassen: Zu tief in die Pulle geguckt?
AP
GroßbildansichtKrankenkassen: Zu tief in die Pulle geguckt?
Hamburg - Das Versicherungsamt habe sich die Vorstandsverträge von rund 120 bundesweit tätigen Betriebs-, Innungs- und Ersatzkassen vorlegen lassen, berichtet die "Bild"-Zeitung. Dabei hätten die Prüfer in neun Fällen aufgedeckt, dass Kassen ihren Chefs zu hohe Gehälter zahlten. So erhielten Vorstände von kleinen Krankenversicherungen mit nur bis zu 20.000 Mitgliedern zwischen 100.000 und 120.000 Euro Gehalt im Jahr.

Scharfe Kritik an den gestiegenen Verwaltungsausgaben der Kassen übte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Versicherte und Patienten (DGVP), Ekkehard Bahlo. Der Zeitung sagte Bahlo: "Es wäre besser, das Geld der Versicherten für die Kranken auszugeben als für die Verwaltung der Kassen." Nach Angaben des Sozialministeriums vom Montag sind die Verwaltungskosten der Gesetzlichen Krankenkassen im vergangenen Jahr auf ein Rekordhoch von gut acht Milliarden Euro oder 5,6 Prozent der Gesamtausgaben geklettert.

Einem Bericht der "Financial Times Deutschland" zufolge will die Barmer Ersatzkasse weitere Geschäftsstellen schließen, um Kosten zu sparen. Die Barmer habe seit 1999 mehr als 1300 Mitarbeiter entlassen und 300 Geschäftsstellen geschlossen. "Diesen Weg werden wir weiter gehen", sagte eine Barmer- Sprecherin dem Blatt.

Die Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK) Brandenburg erwäge betriebsbedingte Kündigungen. Nach Angaben der "Financial Times Deutschland" sagte ein Sprecher der AOK Brandenburg zu möglichen Kündigungen in seinem Hause: "Das wird diskutiert." Die Kasse ist mit derzeit rund 2000 Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber des Bundeslandes.

Fusionswelle erwartet

Außer Kontrolle: Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen
DER SPIEGEL
GroßbildansichtAußer Kontrolle: Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen
Bei den Betriebskrankenkassen (BKK) kündigen sich nach wegen deren prekärer Finanzlage weitere Fusionen an. Der Präsident des Bundesversicherungsamts, Rainer Daubenbüchel, sagte dem Berliner "Tagesspiegel", seine Behörde habe in diesem Jahr schon sechs BKK-Zusammenschlüsse genehmigt. Sechs weitere seien in Bearbeitung. "Wir gehen davon aus, dass es noch mehr Fusionen geben wird." Nach seinen Angaben will die BKK Berlin mit der BKK Stadt Hamburg zusammengehen. Auch die BKK Opel und die BKK Aktiv seien fusionsbereit.

Die Bundesregierung kündigte an, die hohen Verwaltungskosten der Kassen im Rahmen der Gesundheitsreform reduzieren zu wollen. So sollen die Kassen künftig gegenüber ihren Versicherten offen legen, wie hoch der jeweilige Anteil der Verwaltungs- und Personalausgaben ist. Darauf werde es einen Anspruch geben, sagte eine Ministeriumssprecherin am Montag in Berlin.

Für 2003 wurde den Kassen bereits eine Null-Runde verordnet. Von 2004 an sollen zudem die Verwaltungsausgaben der gesetzlichen Krankenkassen nur entsprechend den Einnahmen steigen dürfen. dpa ks yyzz bk/gp 050132 Aug 03


 

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