Die Klimaritter, eine antikapitalistische Revolte


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Neuester Beitrag: 27.12.22 12:49
Eröffnet am:01.05.16 00:56von: lumpensamm.Anzahl Beiträge:4.948
Neuester Beitrag:27.12.22 12:49von: hello_againLeser gesamt:866.783
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10665 Postings, 7265 Tage lumpensammlerOzonloch, war da nicht was?

 
  
    #2226
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24.09.19 01:00
Es gibt Erfreuliches zu berichten: Dieses Jahr ist das Ozonloch abnormal klein. Das Dumme an der Geschichte: Keiner weiß, wieso? Bis auf die ARD natürlich: das Klima ist Schuld! Nur das Problem, letztes Jahr war es abnormal groß und da hatten wir doch auch Klima, wir sogar ganz viel davon. Irgendwie scheinen die langsam zurückgehenden Chlorine nicht so der Brüller zu sein. Kein Wunder, die werden auch in ppb (Milliardstel) gemessen und sind dieses Jahr nicht viel anders als letztes Jahr. Verzwickte Sache das mit der Atmosphäre. Zum Glück hat uns der Spaß nicht viel gekostet. Ob jetzt ne blaue oder ne grüne Soße im Kühlschrank rumeiert, ist doch egal. Gutes Klima kostet ja auch nichts. Gut, 70 Milliarden sind kein Pappenstil, aber he, was solls, sone Bioklimaanlage kostet nun mal. Kein Fleisch mehr wär schon doof, Waschmaschine teilen ist auch nicht so mein Ding, und jeden Morgen beim KlimaStuffz antreten, um die Befehle für die Tagesklimarettung zu erhalten, würde auch nerven. Wenn sie mir dann noch nen australischen Klimaflüchtling ins Schlafzimmer setzen, hört der Spaß aber wirklich auf. Wie war das nochmal mit dem Ozonloch? Wenn wir nicht entsagen, verbrennen wir, aber subito, und zwar alle, und jetzt das?
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69298 Postings, 5795 Tage Fillorkillder IQ deiner Argumente

 
  
    #2227
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24.09.19 01:40
war schon mal deutlich besser. Jeder weiss, was den tendenziellen Wiederaufbau von Ozon kausal triggert, ohne deshalb andere sekundäre Einflüsse auszuschliessen. Wolltest du hier nicht den Beweis antreten, dass man Klimawissenschaft auch wissenschaftlich kritisieren kann ?

10665 Postings, 7265 Tage lumpensammlerAb und zu darf ich auch mal Joe Sixpack

 
  
    #2228
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24.09.19 11:25
Deshalb mein Argument noch einmal aufgedröselt:

Es gibt einen wesentlichen Mechanismus, der das Ozon laut CAMS beeinflusst: "Ozone depletion is directly related to the temperature in the stratosphere. This is because stratospheric clouds, which have an important role in the chemical destruction of ozone, only form at temperatures below -78°C. These polar stratospheric clouds contain ice crystals that can turn non-reactive compounds into reactive ones, which can then rapidly destroy ozone as soon as light from the sun becomes available to energise the chemical reactions. This dependency on polar stratospheric clouds and solar radiation is the main reason the ozone hole is only seen in late winter/early spring." https://atmosphere.copernicus.eu/monitoring-ozone-layer

Der stellv. Chef der CAMS zu BBC:
"Right now I think we should view this as an interesting anomaly. We need to find out more about what caused it ... It's not really related to the Montreal Protocol where we've tried to reduce chlorine and bromine in the atmosphere because they're still there. It's much more related to a dynamical event. People will obviously ask questions related to climate change, but we simply can't answer that at this point." https://www.bbc.com/news/science-environment-49714987

Das klingt etwas komisch, einerseits ist es halbwegs klar, wie es funktioniert und wieso das Loch dieses Jahr so klein ist. Dann wieder doch nicht, wenn die Presse wegen außerplanmäßig höherer Temperatur das Klima ins Spiel bringt. Der gute Mann wiegelt da vollkommen zurecht ab, denn der Treibhauseffekt von CO2 hat das genaue Gegenteil von dem zur Folge, was sich hier abspielt, nämlich stratospheric cooling. Es war bisher immer ein wichtiges Argument der Klimaritter. Schaut her, die Stratosphäre kühlt sich ab, der beste Beweis, dass die Theorie stimmt (was natürlich Kokolores ist, Ozon als THG hat den gleichen Effekt). Also hier mit Klima zu kommen, wäre kontraproduktiv für die Saga. Außerdem glaube ich ihm, dass sie wirklich nicht wissen, wie diese Erwärmung zustande kommt.

Wenn also die Temperaturen da oben so sehr schwanken können und einen so mächtigen Einfluss auf die Ozonbildung haben, dann kann genau das schon millionenfach vorher passiert sein. Vielleicht gibt es sogar Zyklen dazu, die mit den Meeresströmungen zusammenhängen. Wir haben einfach nicht genügend weit zurückreichende Messdaten aus der Statosphäre, um hier überhaupt belastbare Hypothesen aufstellen zu können. Der Einfluss der Chlorine (Bromine) scheint im Vergleich zu diesem Effekt eine ziemlich untergeordnete Rolle zu spielen.
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10665 Postings, 7265 Tage lumpensammlerWeitere Aspekte des Ozonlochs

 
  
    #2229
24.09.19 13:08
Erst kürzlich wurde entdeckt, dass sich die Antarktis durch das steigende CO2 sogar abkühlt. Die trockene/Dünne Luft kehrt den treibhauseffekt um und dort verliert man plötzlich mehr Wärme statt weniger in der Troposphäre und wahrsch. (meine Interpretation) erwärmt sich im Gegenzug die Stratosphäre. Damit könnte man theoretisch den Effekt Ozoneffekt erklären. Was dagegen spricht ist, dass der Abkühlungseffekt sehr klein ist und nur ganz allmählich von statten geht. Das hier ist eher eine disruptive Angelegenheit und spricht nicht für einen großen Einfluss des negativen CO2 Effekts.

Generell: Ob das mit dem Ozon und den FCKW jetzt ein Schlag ins Wasser war oder nicht, ist mir rel. egal. Denn die Lösung dazu war weder schmerzhaft noch teuer, noch hatte sie irgendwelche politische Auswirkungen. Man konnte die Maßnahme aus reiner Vorsorge implementieren. Im Gegensatz dazu ist das Klimagedöns eine noch komplexere Geschichte mit noch viel mehr Unsicherheiten und hätte dafür aber fulminante negative Auswirkungen auf den Planeten und unser aller Leben, wenn man die Kampfesoteriker machen ließe, wie sie wollten. Das Vorsorgeprinzip tritt damit in Konkurrenz zu Menchenrechten, Wohlstand , Lebensqualität und politischem Systemwechsel. Deshalb zieht das Argument "Beim Ozonloch hat es doch auch geklappt" hier ganz und gar nicht. Hier vergleicht man eine 5 cm große Plüschmaus mit einem 1.000-Tonnen Kohlebagger.

10665 Postings, 7265 Tage lumpensammlerWenn man denkt, es geht nicht mehr dümmer,

 
  
    #2230
1
26.09.19 16:22
kommt ein Maas daher und beweist das Gegenteil. Wenn es das Klima nicht schafft, dann nehmen wir unseren Untergang mit Klimakriegen selbst in die Hand. Das könnte ich ihm sogar glauben. Allerdings genau anders herum. Er ist nämlich der Prototyp eines solchen Schwachkopfs, der so einen Krieg gegen einen potenziellen Abtrünnigen dieser totalitären Selbstlegitimationssause anzetteln würde.

https://www.welt.de/politik/deutschland/...von-Krieg-und-Frieden.html

Wann erreichen Hysterie und Dummheit endlich ihren Höhepunkt? Ah, das Universum haben wir klimatisch noch nicht vernichtet. Vorher kämen allerdings noch unser Sonnensystem und die Milchstraße. Kann also noch ne Weile dauern, bis diese Vollpfosten von der Realität überrant werden.

10665 Postings, 7265 Tage lumpensammlerWas sich so tut

 
  
    #2231
1
27.09.19 12:31
Die E-mobility wird zunehmend kritisch gesehen. Singapur hat gerade die Batteriefahrzeuge ausgeschlossen. Nicht machbar in deren Netz, generell wenig sinnvoll und Kontraproduktiv für deren CO2-Strategie. Die Autohersteller haben sich einen Maulkorb verpasst und bleiben bei ihren von der Politik forcierten, sehr ambitionierten Turnaroundplänen. Die Frage wird sein, ob diese ganzen Spielzeuge, wenn sie in den nächsten 2 Jahren in den Markt drängen, auch Abnehmer finden werden. Die hängt wiederum an der Förderung und die wiederum an der Kohle, die der Staat hat. Die 54 Milliarden des bisher geplanten Pakets dürften aufgrund des wachsenden Drucks auf die öffentliche Tränen- und Serotonindrüse durch Greta & Co. wohl noch deutlich steigen. Ich halte eine Verdoppelung nicht für ausgeschlossen. Mal sehen, wie die Kapitalmärkte und der Euro das schlucken werden.

Apropos Greta: Sie hat in New York eine Hollywood-reife Vorstellung hingelegt. "Wie könnt ihr es wagen, meine Zukunft und die aller Kinder zu riskieren?" Gegenfrage: Wie können deine durchgeknallten Taktgeber es wagen, dir eine Hirnblockade und eine Psychose zu verpassen und mit deiner daraus resultierenden, vollkommen verbeulten Sicht auf die Welt eine emotional infantile und rational debile Öffentlichkeit zu terrorisieren?

Aprospos Öffentlichkeit terrorisieren. Diese hysterische Massenumnachtung erzeugt erstmals messbaren Gegenwind. Bisher dachten die Extremisten unter den Klimawandlern, sie könnten in ihrer grenzenlosen Unterbelichtung jede persönliche Psychose als Taktvorgabe in der Öffentlichkeit ausleben. Man hat es ihnen ja jahrelang durchgehen lassen. Jetzt formiert sich eine als Witz gedachte Bewegung FFH (Fridays for Hubraum), gewinnt innerhalb von Tagen 400.000 Follower und schließt aktuell die Pforten wegen Hasskommentaren und Morddrohungen wieder. Es ist genau das zu sehen, was im Großen seit langem passiert. Dem identitären und immer stärker ausgrenzenden Impuls des sich radikalisierenden links-grünen Mainstreams folgt nun die Reaktion. Keine Ahnung, was die FFH Knappen eigentlich wollen, wahrscheinlich wenig Fundiertes, aber es ist vollkommen klar, dass von den Extremisten abgesehen eine ganze Reihe von Leuten die Nase voll hat von dieser außer Rand und Band geratenden Klimasause. Für die nächsten Monate gilt: Wer einen Spalt schlägt, darf sich über das Auseinanderbrechen nicht wundern.

Auf politischer Ebene werden dieselben Grabenkämpfe ausgetragen. Seit Jahren drängen sich die "Rechtspopulisten" immer weiter in den Vordergrund. Sie schwingen nicht nur in Osteuropa das Zepter. Auch in F, GB und IT wären sie wohl stärkste Kraft, wenn heute gewählt würde. Die EU ist am Kippen. Das kommt nicht alleine von den Migrationsthemen, sondern zunehmend von hanebüchenen Utopien, Gängelungen, Hexenjagden anstelle des Angehens realer Probleme. Entgegen der Darstellung in der Öffentlichkeit und der noch aktuellen Machtverteilung ist die europäische Basis wohl schon deutlich weiter rechts, als man - v.a. in Deutschland - wahrhaben will. In Russland, Südamerika und USA sowieso. D.h. global betrachtet rast der politisch korrekte und linke "Mainstream" auf eine Wand zu und versucht verzweifelt, seine Haut zu retten. In UK und USA spitzt sich das mit der Ausbootung des PM/Präsidenten zu. Das dürfte, ob nun mit oder ohne Erfolg ziemlich hässlich werden. Denn wer weiß, was der Mob auf der Straße anstellt, wenn ihre politische Vertretung entmachtet im Straßengraben landet. Das gilt für beide Seiten.

Die Zeichen stehen wohl zunehmend auf Sturm.

10665 Postings, 7265 Tage lumpensammlerAch ja

 
  
    #2232
2
27.09.19 13:01

Greta hat zusammen mit 14 anderen internationalen Teenagern 5 Länder, darunter Deutschland, angeklagt, die UN Kinderrechtskonvention zu verletzen. Interessante Details:

  • Grund ist die nicht ausreichende Klimapolitik und der dadurch forcierte Weltuntergang samt "No future for the kids"
  • Angeklagt konnten nur solche Länder werden, die die UN Kinderrechtskonvention auch unterzeichnet haben.
  • China, Indien, Russland und USA, die größten "Klimasünder" sitzen deshalb nicht auf der Anklagebank
  • Beauftragte Rechtsvertretung der Kinder ist die Kanzlei Hausfeld (die auch VW wegen des Dieselskandal am Haken hat)

  • Initiator und Koordinator der Show ist Earthjustice, eine NGO, die sich darauf spezialisiert hat, Staaten und Unternehmen wegen Umwelt- und Menschenrechtsverletzungen zu verklagen.

Wie kann man für Menschenrechte einstehen und gleichzeitig Kinder für politische Zwecke instrumentalisieren und missbrauchen?

69298 Postings, 5795 Tage FillorkillDie E-mobility wird zunehmend kritisch gesehen.

 
  
    #2233
1
27.09.19 14:00
Stimmt schon, da formiert sich eine globale Widerstandbewegung gegen die E-Mob. Selbst in Singapur, wo sie nun wirklich Sinn machte, gibt es keine Chance mehr für das hässliche E-Auto. Nur ganz wenige tanzen da noch aus der Reihe, dein Chef gehört beispielsweise dazu:

...Volkswagen treibt die E-Mobilität so konsequent und engagiert voran wie kaum ein anderer Autohersteller. Bis 2025 will der Konzern mehr als eine Million reine Elektro-Autos pro Jahr bauen und verkaufen. Für diese größte E-Offensive in der Automobilgeschichte investiert der Volkswagen Konzern in den kommenden fünf Jahren knapp 44 Milliarden Euro in Elektromobilität, autonomes Fahren, neue Mobilitätsdienste und Digitalisierung. Dies entspricht rund einem Drittel der Gesamtinvestitionen im Planungszeitraum von 2019 bis 2023....

https://www.volkswagen-newsroom.com/de/e-wie-e-offensive-4842

10665 Postings, 7265 Tage lumpensammler#2233

 
  
    #2234
3
27.09.19 17:14
Singapur kommt ja nicht von mir:

https://www.focus.de/auto/...tarke-argumente-dagegen_id_11119364.html

Mein "Chef" fährt eine riskante Strategie und steht damit ziemlich alleine da. Sein Kalkül ist, die anderen über den Stückzahleffekt auszubooten und so noch deutlich mehr als das Notwendige zu verkaufen, also den politisch gewünschten Turnaround. Nicht umsonst sagt das der Konzern, der noch am nächsten an der Politik dran ist. Der Rest macht Batterie-mobility, weil es die Politik per CO2-Flottenemission so vorgibt. Es wäre die erste befohlene technische Disruption, die sich durchsetzt. Ich wette dagegen.

10665 Postings, 7265 Tage lumpensammlerÖko-Wirtschaft

 
  
    #2235
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28.09.19 22:03
Weniger ist mehr... Es geht nicht mehr weiter so... Wir können nicht ewig wachsen...

So das malthusianische, grüne Mantra, geschnitzt aus der Einbildung einer nicht existenten Nachhaltigkeit und der Fata Morgana eines natürlichen Gleichgewichts. Die Tatsache der Evolution ist die Falsifizierung der Hypothese und outet die Protagonisten als Anhänger eines Kults, bestenfalls. Die Welt wird sich immer ändern, durch unser Co2, das der Schalentiere im Meer oder das der Termiten im Boden, durch unseren Stickstoff, den der Viechergülle oder durch den vergärten Mais, bevor er zu Strom wird. Wir sind die einzige Spezies auf der Erde, die bewusst Neues schaffen kann - zum Guten wie zum Schlechten. Die Leugnung dieser Eigenschaft ist mindestens religiös fundiert, deren Unterdrückung verbindet fehlendes Abstraktionsvermögen mit Psychose. Es ist deshalb eine Psychose, weil sie den Überlebensinstinkt auszuklammern versucht und an die Stelle des eigenen Überlebens, das eines virtuellen Planeten pappt. Der Untergang dieses virtuellen Planeten würde das virtuelle Leben auf der Erde auslöschen, logisch! Aber das Opfern des eigenen Status Quo würde fast dasselbe mit der eigenen Spezies tun. Wir müssten uns wieder irgendwo zwischen Löwe und Delphin einordnen. Das ist zwar theoretisch besser, weil ja der virtuelle Planet gerettet würde. Aber es ist ziemlich doof, wenn dieses Ergebnis sicher und der virtuelle Planetentod tatsächlich nur virtuell wäre.

Das grüne Narrativ ist logisch betrachtet eine mentale Sackgasse, in jeder Hinsicht. Zum einen wegen der nicht existenten Logik dahinter, s.o. Zum anderen, weil er eine Denkpanne nach der anderen produziert. Das „Weniger ist mehr!“ und „wer braucht schon Wachstum?“ sind ebensolche Kamellen, die vor allem von den linken Zugusurpatoren gerne aufgegriffen werden. Tatsächlich führte das zu einer brachialen Abwärtsspirale. Wer würde noch investieren, wenn die Zukunft weniger Return brächte als die Gegenwart? Die Kombination mit Kapitalismus scheidet definitiv aus. Es bliebe nur der Kommunismus, wo der Staat diktiert, was produziert, zugeteilt und konsumiert wird.

Den Naiven, die von einem goldenen Mittelweg träumen, sei die Entwicklung des Ökodax ans Herz gelegt. Es wurde bereits versucht, ist krachend gescheitert und wird nur nicht zugegeben. Dabei wäre es auch logisch so einfach, das Narrativ zu entzaubern. Kapitalismus fußt auf der grenzenlosen Zukunft. Ist eine Grenze in Sichtweite, egal ob als Pflöcke eingeschlagen oder als Felswand gewachsen, macht das Kapital die Biege, was den Sozialisten ein ums andere Mal wurmt, weil er so gerne da hätte, um hehre Motive oder einfach sich selbst bedienen zu können.

Ganz anders tickt das Weltenrettertum. Es ist von vorneherein limitiert. Ein Gefahrenstoff x hat die Konzentration y und muss auf z herunter, um das Überleben des Planeten zu sichern. Bedient man sich zur Senkung der Konzentration kapitalistischer Methoden, wird das Kapital fliehen, sobald z in Sichtweite ist. Hier gibt es keine Wachstumsstory, die Kapital anziehen würde, von der globalen Ausdehung des Narrativs einmal angesehen. Übrigens ein nicht zu verachtender Grund für das Klimamärchen. Das ist die erste Tapete, die man hervorragend global ausrollen konnte. Die Ozongeschichte mag da nur Generalprobe gewesen sein. Aber zurück zum Degrowthing. Mit jeder Verbesserung, die erzielt wird, verliert das jeweilige Narrativ seine Attraktivität, weshalb der Kapitalismus hier versagen und zwangsläufig der Staat eine progressiv wachsende Rolle einnehmen muss. Damit hat jedes grüne Narrativ den Sozialismus und das Scheitern in den Genen.
Angehängte Grafik:
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10665 Postings, 7265 Tage lumpensammlerEs grünt so grün

 
  
    #2236
2
30.09.19 01:53
Weil Onkel Kleber im Sommer die Waldbrände so bitterlich beweint hat, hier mal was zu seiner Beruhigung. Dass die Erde in den letzten Jahrzehnten grüner wurde, dürfte jedem einleuchten, der in Biologie bei der Photosynthese aufgepasst hat. Wieviel davon Gras, Busch oder Wald ist, war durch den Blattindex nicht so richtig quantifizierbar.

Letztes Jahr haben ein paar Wissenschaftler per Satellit nachgemessen, was sich so tat. Und siehe da: Zwischen 1982 und 2016 nahm die mit Bäumen bedeckte Fläche netto um 7% bzw. 2,24 Millionen Quadratkilometer zu. Gleichzeitig nahmen Buschfläche und kahle Fläche um zusammen in etwa denselben Betrag ab.

Das Bild zeigt, wo die Zu- und Abnahmen stattfanden. Südamerika als einziger Kontinent im Minus, der Rest dick im Plus. Im Text beklagt sich der Autor über die Abnahme der kahlen Fläche, aber gut, einen Tod muss man eben sterben. Wald oder kahl, wie hätten Sie‘s denn gerne?

Quelle: Song et al, 2018, Global Land Change from 1982-2016
https://www.nature.com/articles/s41586-018-0411-9
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10665 Postings, 7265 Tage lumpensammlerDer Hysterieproporz

 
  
    #2237
1
01.10.19 18:26
Je weiter die politische Stimmung kippt und je weiter die Wirtschaft abschmiert, desto lauter wird das Weltuntergangsgeheule. Es kommt unweigerlich zum Punkt: Jetzt mit Gewalt, oder die Sause ist erledigt. Die Fragen nach Vernunft oder Maß sind längst obsolet. Es geht nur noch darum, wer wessen Leben zerstört. Die Realisten die Traumawelt der Hysteriker oder die Hysteriker die reale Welt, in der beide leben.

10665 Postings, 7265 Tage lumpensammlerDer Donald und der Boris sind Schuld

 
  
    #2238
1
02.10.19 13:02
Die Welt titelt heute "Die USA schädigen die deutsche Autoindustrie in erheblichem Maße". Der Brexit und vor allem der Zollstreit hätten die deutsche Autoindustrie geschädigt. Seitdem Donald Trump den Chinesen heimleuchtet, hätten die Autohersteller Probleme und die Deutschen sogar "in erheblichem Maße".

https://www.welt.de/wirtschaft/article201270166/...blichem-Masse.html

Komischerweise zeichnen die Absatzzahlen ein anderes Bild. Die deutsche Autoindsutrie ist auch in 2018 in China gewachsen und in den USA, wo die Zolldrohungen ggü. der EU auch ein heißes Thema waren, sind die Absatzzahlen der Hersteller gerade einmal um 4.500 Fahrzeuge nach unten gegangen. Kein Wunder, die produzieren ja alle vor Ort.

Das Handelsstreitthema zw. USA und China wird vollkommen überbewertet. Es hat so gut wie keinen Einfluss auf die deutsche Autoindsutrie. Was dieses Jahr aber massiv eingesetzt hat, ist das, was auch den chinesichen Markt 2017 ins Wanken brachte. Es ist die mit der forcierten emobility gestreute Verunsicherung, was für ein Auto man kaufen soll. Dieser Zug wird noch eine Weile weiterrollen, ohne dass die emobility das Gap wird füllen können. Im Gegenteil, da werden Abermilliarden hineingepumpt, von denen keineswegs sicher ist, dass die jemals den Weg zurück in die Kassen finden.

Politisch korrekt lastet man das angerichtete Chaos den üblichen Verdächtigen, also den bösen Buben aus USA und UK  an. Die Realität hat nur nichts damit zu tun, aber seit wann stört das unsere Medien?
Angehängte Grafik:
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10665 Postings, 7265 Tage lumpensammlerOoops

 
  
    #2239
2
02.10.19 17:42
Fleisch und Wurst doch nicht krebsfördernd. Mist, ganz umsonst 10 Jahre wie ein Hahn gelebt (aber nur mit einer Henne). Weder gesünder geworden noch das Klima gerettet. Vielleicht macht das Hühnerfutter ja den Planeten wärmer. Die Anzahl der Vegetarier müsste eigentlich mit den Temperaturen korrelieren. Ein neuer Hockeystick notwendig?

https://annals.org/aim/fullarticle/2752328/...ne-recommendations-from

Ist dann der IARC, der Kaffee, Fleisch und Glyphosat als krebserregend eingestuft hat, ein Haufen esoterischer Volltrottel? Man weiß es nicht, aber es deutet ...

10665 Postings, 7265 Tage lumpensammlerKommt das Verhalten bekannt vor?

 
  
    #2240
1
02.10.19 21:59

Noch lachen sie über die moralische Erniedrigung
Bald demolieren sie das Objekt des Hasses
Am Ende ist der Fahrer dran

6122 Postings, 2872 Tage MammonslaveExtinction Rebellion...

 
  
    #2241
2
04.10.19 13:23
...will ab der kommenden Woche die Hauptstadt verkehrstechnisch lahmlegen.

GUT SO.

Durch die Radikalisierung von Teilen der Klimaaktivistenbewegung wird sich die jetzt noch schweigende bzw gleichgültige Mehrheit der Bevölkerung positionieren müssen.

Die öffentliche Meinung kippt und das Ende der momentanen Hysterie wird eingeläutet.  

10665 Postings, 7265 Tage lumpensammlerDer rote Faden

 
  
    #2242
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07.10.19 01:00
Ich bringe mal wieder meine Leier von Adam und Eva. Die empirischen Indizien sind einfach zu erdrückend, dass wir in einem Eva-Zyklus leben. Ich würde sogar behaupten, dass wir uns bereits kurz nach dem Höhepunkt befinden. Das Karussell hat sich zu schnell gedreht und wird vor unseren Augen Opfer der Fliehkraft. Egal, wo man hinsieht, ob nun bei den Gesundheitsdebatten um Fleisch, Partikel und Nox, bei der Klimasause, beim Migrationsthema oder der unsäglichen Gendergeschichte. Überall geht es im Kern um die weiblichen Stärken Risikoaversion, Konservation und Inklusion. Doch die sind, wie bei Männern eben auch, nur Spiegelbild ihrer Schwächen und letztere treten in Evas kulturellem Abstiegskampf zunehmend zutage. Als da wären die Anfälligkeit für Ängste und damit verbunden die größere Neigung zu psychischen Störungen sowie Hysterie.

Die Rationalität hat sich aus all diesen Debatten längst verabschiedet, wenn sie überhaupt jemals Bestandteil war. Was mir jedoch erst allmählich und am Ende schlagartig bewusst wurde, ist der rote Faden, der sich systematisch durch all diese Themen zieht. All diese Themen entstammen aus Feldern, in denen Frauen die Mehrheit stellen. Der größte und wahrscheinlich wichtigste Bereich ist die Erziehung vom Kindergarten bis in die Sozial- und Politikwissenschaften an den Unis. Weitere sind die Medizin, öffentliche Verwaltung und Tätigkeiten bei NGOs. Da werden die politischen Themen der öffentlichen Debatte, ob nun drängend oder nicht, gesetzt und genau dort befindet sich der Ausgangspunkt für das Framing der Gesellschaft. Denn aus diesen Leuten werden Journalisten und Politiker und selbst wenn sie einen normalen Beruf ergreifen, hinterlässt das Mindsetting in Kindergarten, Schule und Uni Spuren.

Es wundert deshalb auch nicht, dass die heillos politisierte Wissenschaft Dreh- und Angelpunkt all dieser Debatten ist. Man hat es tatsächlich geschafft, komplette Luftschlösser als Pseudoaxiome zu installieren, wie die Genderdebatte eindrücklich zeigt. Bezeichnend dafür der verlinkte Beitrag aus Norwegen, wo ein Komiker schon vor Jahren auszog, um den Genderista das Fürchten zu lehren. Man fasst sich an den Kopf, aber es ist wie beim Klima auch, die Empirie wird einfach geleugnet. An deren Stelle wird ein unverrückbares politisches Dogma und als negative Motivation eine fiktive Bedrohung von bösen politischen Kräften oder gleich vom zukünftigen Weltuntergang gesetzt. Damit hält man die Gefolgsleute bei der Stange. Das hat mit Wissenschaft nicht mehr die Bohne zu tun, das ist reine Politik, sowohl von der Form als auch von den Ergebnissen her.

Dabei wusste es schon ein armer Wissenschaftswicht namens Occam vor ein paar Hundert Jahren. Wenn du mehrere Hypothesen für ein Phänomen hast, nimm die einfachste.  Gerade bei den Geschlechtsunterschieden und mit den Erkenntnissen aus der Evolution ist die einfachste die, dass es angeborene Unterschiede gibt und dass weibliche und männliche Gehirne anders sind. Genauso wie die Gehirne unterschiedlicher Menschen anders sind und weshalb Intelligenz partiell vererbbar ist. Wir sind eben nicht zu 100% formbar, auch wenn einige das nicht glauben wollen. Gerade in Skandinavien, wo Programm um Programm ablief, um die Frauen in Ingenieursberufe zu tragen, kam das exakte Gegenteil heraus. Je wohlhabender und offener eine Gesellschaft wird, desto mehr leisten sich, einfach das zu tun, was ihnen gefällt. Und das sind bei Frauen nun mal keine technisch-naturwissenschaftlichen Berufe und bei Männern keine Pflegeberufe.

Bis dieser Aberglaube wieder verschwindet, werden wohl noch einige ziemlich enttäuscht werden müssen. Die Abkehr von all diesem Unfug kann nur emotional erfolgen. Rational ist das Meiste längst widerlegt, ohne dass das irgendwelche Spuren bei den Anhängern hinterlassen hätte. Die Renitenz der beiden norwegischen Genderforscher in dem Filmchen spricht da Bände. Dagegen kommt man mit Argumenten nicht an.

10665 Postings, 7265 Tage lumpensammlerDer Kohlenstoffkreislauf

 
  
    #2243
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08.10.19 00:47
Laut IPCC AR5 Kap.6 sieht der Kreislauf wie im Bild dargestellt aus. Die Atmosphäre enthält 830 Petagramm (1 Pg = 1 Milliarde Tonnen = 1 Gigatonne = 1 Gt) Kohlenstoff (C). Mit 3,65 multipliziert erhielte man das Gewicht von Co2. Im weiteren werde ich wie der IPCC nur von PgC sprechen, den gebundenen Sauerstoff vernachlässigen wir einfach.

Zunächst einmal muss eine Irreführung aufgeklärt werden muss. Das Meer, obwohl so unscheinbar dargestellt, enthält  va. 50 mal soviel C wie die Atmosphäre. Der weitaus größte Teil davon befindet sich in den Tiefen.

Je nach Lokalität können das nur wenige Hundert Meter bis zu einige Kilometer Tiefe sein. Dieses Tiefenwasser bleibt aber nicht da unten, sondern es ist Teil der Meeresströmung. Das Oberflächenwasser erhitzt sich durch Sonneneinstrahlung, gibt wegen geringerer Co2 Löslichkeit bei höheren Temperaturen Co2 an die Atmosphäre ab, fließt polwärts, kühlt dabei wieder ab, nimmt jetzt wieder Co2 aus der Atmosphäre auf, vermischt sich mit polarem Schmelzwasser und verschwindet, weil nun schwerer, kurz vor den Polen in den Tiefen. Dort nimmt es je nach Konzentration dort unten noch mehr Co2 und Nährstoffe auf und taucht 1000 Jahre später (!) wieder in Äquator- und Polnähe wieder auf. Verantwortlich dafür sind starke Winde und die Korrioliskraft, die Oberflächenwasser in Küstennähe wegschieben und so das Tiefenwasser quasi nach oben ziehen. Dazu später mehr.

Land und Meer sind über die Atmosphäre aneinander gekoppelt. Man kann sich das als ein System aus 2 Kesseln vorstellen, die mit einem Rohr verbunden sind. Der kleine Kessel (Land) entnimmt jeden Frühling und Sommer 120 Pg C aus dem Rohr (Atmosphäre) und formt daraus Pflanzen und Blätter. Photosynthese ist das magische Wort dafür. Der bildlich gesprochene Unterdruck im Rohr saugt wiederum Co2 aus dem großen Kessel (Meer). Der physikalische Prozess dafür ist der Druckausgleich zwischen den beiden Partialdrücken eines Gases in 2 unterschiedlichen Medien (Henry’s Law). Im Herbst und Winter dreht sich der Prozess wieder um.  Wäre das System im Gleichgewicht, würde dann dieselbe Menge C wieder über die Atmosphäre vom Land ins Meer zurückfließen. Kein Baum wäre mehr gewachsen als ein anderer vermodert wäre und kein zusätzliches Pflänzchen hätte Wurzeln geschlagen. Gleichgewicht ist aber seit Bestehen unseres Planeten ein Fremdwort für ihn. Er kennt es schlicht nicht. Zuviele sich gegenseitig direkt und indirekt beeinflussende, teils überlagernde Prozesse und zufällige Störfaktoren verschieben das Gleichgewicht mal in die eine, mal in die andere Richtung.

In diesem Wirrwarr aus Photosynthese, Leben und Sterben, Termitengeschäftigkeit, Bodenatmung, Fäulnis, Korallenbildung und -tod behauptet die Wissenschaft, dass es ein stetiges zyklisches, natürliches Schwanken der Co2 Konzentration im Rohr gegeben hätte. Die 120 Pg, die die Atmosphäre jährlich mit dem Land austauscht plus die 80 Pg, die es im gleichen Zeitraum mit dem Meer handelt, wären quasi der Normalzustand.

Jetzt kommen wir daher und ballern zusätzlich 8 Pg durch unsere carbonischen SUV-Freuden in die Atmosphäre. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, machen wir auch noch Regenwälder und sonstige Pflänzchen platt, weil wir Platz für unsere Steaks und unsere Villen benötigen. Das belastet das Atmosphärenkonto noch einmal mit 1 Pg. Diese Sünden bleiben nicht ungestraft, denn das Meer, physikalisch kein Kostverächter, wenn es um Co2 geht, rebelliert plötzlich, wenn es das 13C Isotop im Co2 Molekül plötzlich vermisst. Der Partialdruckwächter im Meer rümpft also die Nase wie ein Türsteher vor einer Münchner Disko und sagt: „Nada!“ Mit dem Resultat, dass laut IPCC nur ein Teil (ca. 1/3) der bösen, fossilen Co2 Moleküle Eintritt finden.

Jetzt muss man wissen, dass natürlicher Kohlenstoff im Wesentlichen nur aus 12C und 13C Isotopen besteht. Und zwar in der Verteilung 99% zu 1%. Die Spuren von 14C mit einem Billionstel Anteil schenke ich mir. Fossiler Kohlenstoff hat einen deutlich geringeren Anteil an 13C. Der Einfachheit halber setzen wir ihn einfach auf Null und nehmen an, er bestünde nur aus 12C. Jetzt marschiert eine Armada aus Co2 Molekülen auf die Meeresoberfläche zu und der Türsteher sagt „Halt!“ Danach zählt er durch bis 99 und wenn er bei 100 landet und immer noch kein 13C Isotop dabei war, verweigert er den nächsten 33 Molekülen den Eintritt. Klingt das nach Physik?

Genau so ist die Argumentation des IPCC. Von den 8 Pg C, die wir emittieren, finden nur 2,6 Pg den Weg ins Meer, ein kleiner Teil wandert angeblich ins Gehölz und satte 4 Pg verrotten auf ewig in der Atmosphäre. Das macht physikalisch überhaupt keinen Sinn. Wäre das Meer die Senke, als die der IPCC es sieht, gäbe es den Unterschied im Partialdruck wegen niedrigerer Co2 Konzentration und es würde anstandslos jedes fossile Co2 Molekül aufnehmen, das wir in die Atmosphäre schicken. Den angeblich vollen Puffer wegen der bereits aufgenommenen Co2 Moleküle gibt es schlicht nicht. Würde es ihn geben, wäre er bei dieser Sensibilität schon millionenfach in der Erdgeschichte übergelaufen und wir hätten das gesehen, was wir heute sehen. Nämlich, dass sich Co2 in der Atmosphäre ansammelt, weil es an Land und im Meer keinen Platz findet.

Gibt es eine alternative Erklärung? Ja, die gibt es sehr wohl und die Indizien deuten auch sehr stark in diese Richtung.
Angehängte Grafik:
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10665 Postings, 7265 Tage lumpensammlerKorrektur #2243

 
  
    #2244
08.10.19 10:05

Im vorletzten Absatz steht: " Danach zählt er durch bis 99 und wenn er bei 100 landet und immer noch kein 13C Isotop dabei war, verweigert er den nächsten 33 Molekülen den Eintritt."

Richtig muss es heißen:  Danach zählt er durch bis 99 und wenn er bei 100 landet und immer noch kein 13C Isotop dabei war, verweigert er den nächsten 67 Molekülen den Eintritt.

9936 Postings, 8937 Tage bauwiAutonomes Fahren - Große Hürden und Chancen

 
  
    #2245
08.10.19 14:19
Autonomes Fahren soll die Mobilität revolutionieren. Software sei Dank. Eine andere Revolution ist nachweislich da: Flugzeuge, die wie von Geisterhand abstürzen. Für Autohersteller sollten die Unglücke eine Warnung sein.

Zwei Flugzeugabstürze innerhalb eines halben Jahres, 346 Tote, die Flugzeuge vom Typ 737 Max 8 weitgehend am Boden, deren Hersteller Boeing ebenso. Und das ausgerechnet in einer Branche, die sehr stark reglementiert ist und bisher sehr gewissenhaft gearbeitet hat, um die wohl sichersten Produkte herzustellen, mit denen Menschen direkt in Berührung kommen. Dazu gehörte das Prinzip, alle kritischen Soft- und Hardwarekomponenten doppelt und dreifach auszulegen, damit kein einzelner Ausfall katastrophal endet. Hier hagelt es Vorwürfe gegen Boeing, weil das bei einem Sensor offensichtlich nicht der Fall war.
Ein weiteres Prinzip: Aus jedem Fehler sofort lernen, damit er nie wieder passiert. Doch auch das ist Boeing innerhalb von fünf Monaten nicht gelungen. Dies ist das wirklich Besorgniserregende.
Im Fokus steht dabei das "Maneuvering Characteristics Augmentation System" (MCAS). Es ist eine Art zweiter Autopilot, der einige Besonderheiten der neuen Baureihe Max 8 wie von Geisterhand korrigieren soll. Die Bauform der 737-Flotte ist seit mehr als 50 Jahren weitgehend unverändert, während sich die Triebwerke in Form, Größe, Leistung und Verbrauch weiterentwickelt haben, was teilweise kritische aerodynamische Eigenschaften nach sich zieht.
Bis zum Vorfall in Jakarta hatte Boeing die Existenz dieser Software den Piloten der Baureihe jedoch verschwiegen. Sie wussten daher nicht damit umzugehen. 26-mal hat die digitale Geisterhand während der Startphase die Nase des Flugzeugs Richtung Boden gedrückt, beim 27. Mal hat sie schließlich gegen den Piloten gewonnen.
An diesem Punkt unterscheidet sich der Vorfall in Jakarta vom aktuellen Absturz in Äthiopien. Denn man muss davon ausgehen, dass die Piloten von ET 302 von der Existenz der Geisterhand zumindest wussten, aber das hat augenscheinlich nicht geholfen. Boeing steht massiv unter Druck und hat eilig ein Software-Update versprochen. Damit soll eine neue Geisterhand die Kontrolle übernehmen.
Das Verstörende an dem Absturz von Flug ET 302 ist, dass dieser zu belegen scheint, dass selbst die eigentlich vorbildliche Luftfahrtindustrie die Auswirkungen ihrer Software nicht mehr kontrollieren kann.
Für andere Branchen und deren Kunden bedeutet dies nichts Gutes. Digitale Geisterhände sind der Kern vieler Innovationen. Sie waschen unsere Wäsche mit weniger Waschmittel und weniger Wasser noch sauberer, sie bereiten den Espresso zu wie ein Barista, und sie reinigen die Abgase unserer Autos. In den Geisterhänden steckt oft viel künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen und ähnlich moderne Magie. Manche Geisterhände sind großartig, manche nicht. Dazu zählen Programme, die Schaden anrichten oder gar töten können.
Wenn autonomes Fahren irgendwann Realität ist, werden möglicherweise viele Geisterhände ineinandergreifen, die potenziell töten können – Fahrer oder Passanten. Hier im Katastrophenfall die Frage zu klären, welche Hand warum wohin gegriffen hat, wird eine Herkulesaufgabe werden, denn die Automobilindustrie ist sehr viel weniger reglementiert als die Luftfahrtbranche. Hier herrscht nicht das Prinzip, aus Fehlern sofort zu lernen.
Dabei gibt es Software, die so einfach, offen und überschaubar ist, dass man mit rigorosen Methoden beweisen kann, dass diese stets genau so agiert wie gewünscht. Daraus lassen sich dann – auch wenn dazu noch einige Fortschritte in der Forschung nötig sind – komplexere Systeme konstruieren, denen man ebenfalls mit gutem Grund und in jeder Situation vertrauen kann.
Doch die Existenz der Verfahren allein reicht nicht, damit sie auch angewendet werden. Bei den heutigen Gegebenheiten werden sie beispielsweise keine verlässliche, verständliche und beweisbar optimale Abgasregelung in unsere Dieselautos bringen. Dafür braucht es eine deutlich striktere Regulierung der automotiven Softwareproduktion – die in jedem Fall geboten erscheint – sowie entsprechende Kompetenz in den Regulierungsbehörden.
Diese Art Software zu entwickeln ist zugegeben sehr aufwendig und daher teuer. Für Software in Espressomaschinen mag der Weg daher unverhältnismäßig sein. Aber er ist mehr als sinnvoll für jede Software, die bei schlechter Programmierung Menschen schaden kann. Wenn die Marktzulassung von sicherheitskritischen Programmen konsequent durch den Gesetzgeber orchestriert würde, wäre das auch ein langfristiger Standortvorteil im Sinne von "Software made in Germany".
Die Alternative ist eine Dystopie, in der wir von Systemen umzingelt sind, die uns im Normalfall sehr komfortabel und effektiv unterstützen, aber auch – scheinbar wahllos – versagen, ohne dass die Gründe nachvollziehbar sind und wir daraus sofort lernen können.
(Der Artikel ist von Holger Hermanns)
Hermanns ist Professor für Informatik an der Universität des Saarlandes und Sprecher des Sonderforschungbereichs 248 für verständliche Softwaresysteme.

790 Postings, 2398 Tage NansenSind sonnige Temperaturen um 20 Grad C

 
  
    #2246
2
11.10.19 18:26
an einem 12. Oktober nun erfreulich oder schon gefährlich? Nebenbei, die deutsche Windkraftindustrie braucht dringend unser aller Unterstützung!

https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/...-prozent-a-1290933.html  

10665 Postings, 7265 Tage lumpensammlerDie arme Windkraftindustrie

 
  
    #2247
2
12.10.19 00:00
Zitat aus dem Spiegelartikel: "Die Branche leidet an umständlichen, ausufernd bürokratischen Vorgaben in den Genehmigungsverfahren", sagt der Energieexperte. "Zudem fehlt es an genügend Flächen für neue Windturbinen."

Der sogenannte „Energieexperte“ ist ein bezahlter Schreiberling vom Staat und dem Bundesverband Windenergie (BWE).  Und über was dieser Experte und das Weltuntergangsmegaphon Krokodilstränen vergießen, ist herzzerreißend. Von Klagen wegen Verletzung von Artenschutzvorgaben oder Gefährdung des Flugverkehrs durch Drehfunkfeuer ist da die Rede. Ich zerfließe vor Mitleid. Baut mal eine Straße, fällt einen Baum oder noch schlimmer homologiert ein Auto. Da schoeßen plötzlich  Bürokratenmühlen aus der grünen Hölle empor, von denen noch nie einer gehört hat. All das kennt die grüne Branche nicht. Die durfte bisher alles und hat den Leuten die Dinger einfach vor die Nase gesetzt, weshalb sie letztere gestrichen voll haben.

Die Feststellung, dass nicht genügend Flächen für die Mühlen vorhanden wären, übertrifft alles. Wenn unsere Panzeruschi also keine Flächenerweiterungsrichtlinie durch die EU boxen kann, dann schlage ich vor, wir packen unser Sturmgewehr und ziehen mal wieder gen Westen und Osten. Sorry Boris, sorry Vladimir, aber wir brauchen einfach mehr Platz! Damals wolltet ihr - durchaus nachvollziehbar - unsere Genbeglückung nicht, aber wie wär‘s denn jetzt mit ein paar harmlosen Windmühlen? Bitte, bitte, wir brauchen den Strom und dafür die Welt, um eben sie zu retten. Ist doch logisch, oder?

10665 Postings, 7265 Tage lumpensammlerExtinction Rebellion fein säuberlich filletiert

 
  
    #2248
13.10.19 20:22

10665 Postings, 7265 Tage lumpensammlerKein Staubsaugerauto

 
  
    #2249
1
14.10.19 11:03
Der Staubsaugerhersteller Dyson gibt seine Pläne für ein E-Auto auf. Man will wohl dem chinesischen Massensterben von E-mobility-startups nicht folgen oder man erkennt, dass die begrenzte Nachfrage nach E-Mobilen auf eine geballte Produktionskapazität treffen wird. Da blieben, wenn überhaupt, nur Brotkrumen übrig. Dafür bände man sich ein immenses Risiko um den Hals.

https://www.bild.de/auto/auto-news/auto-news/...uf-65273558.bild.html

Die e-mobility ist eine Fata Morgana. Sie wird am globalen CO2-Ausstoß nichts ändern. Erstens, weil ihre Marktdurchdringung nicht ausreichen wird. Zweitens, weil die CO2 Bilanz nicht soviel besser ist als die der bisherigen Fahrzeuge. Im Gegenteil, kurzfristig dürfte der CO2-Ausstoß sogar steigen. Denn die Batterien wollen zuerst einmal energetisch aufwändig produziert werden. Die angeblich CO2-neutralen Montagefabriken (das möchte ich zuerst einmal sehen, wie das alles praktisch funktioniert) täuschen darüber hinweg, dass die vorgelagerte Chemie andernorts mehr fossile Energie verpulvert. Damit wirsd die E-Monilität eine Nische bleiben, best case eine große (10%). Das Klimakabinett hat es aber so beschlossen, also müssen Bürger, Industrie und Klima folgen, ist doch klar. Die Industrie geht schon mal in Vorleistung, ob Bürger und v.a. Klima folgen, ist zu bezweifeln. Wenn das Resultat dann Stadt-Hybrid-SUVs mit 800 PS sind, gibt es das große Kragenplatzen bei den Moralaposteln.  

10665 Postings, 7265 Tage lumpensammlerDie Wüste lebt

 
  
    #2250
1
14.10.19 12:51
https://podcasts.rp-online.de/gutleben/2019/04/18/...r-geben-koennte/

Da ist leider was schief gegangen bei der Rheinischen Post. Statt Verwüstung des Planeten sagt ein Geologe Ergrünung der Shara voraus. Nebenbei outet er die Weltuntergangsbeschwörung als Propaganda.

über Notrickszone. https://notrickszone.com/2019/10/12/...warming-least-of-our-problems/

Es ist, wenn man die wissenschaftlichen Berichte quer liest auch vollkommen normal, dass in wärmeren Phasen die Erde ergrünt und Wüsten dann zurückgedrängt werden. Was allerdings passiert, ist eine Wasserentnahme durch mehr Photosynthese sowie mehr Siedlungs- und Agrarflächen. Dadurch sinkt der Grundwasserspiegel und bereits vorher kahlen Flächen  wird das Restwasser entzogen wodurch diese verwüsten. Das ist lokal aber sehr unterschiedlich und hat nichts mit unserem CO2 sondern mit unserer schieren Existenz zu tun.

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