Die DDR muss draußen bleiben!
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 15.09.04 18:38 | ||||
Eröffnet am: | 14.09.04 18:27 | von: Zambano | Anzahl Beiträge: | 25 |
Neuester Beitrag: | 15.09.04 18:38 | von: joker67 | Leser gesamt: | 1.476 |
Forum: | Talk | Leser heute: | 2 | |
Bewertet mit: | ||||
Warnung an Energie Cottbus
Auch Rot-Weiß Essen möchte offenbar etwas zur Debatte um die Angleichung der Lebensverhältnisse beitragen. Der Fußball-Zweitligist hat den Fans von Energie Cottbus, die sich zu ihrer Herkunft bekennen, mit einem Stadionverbot gedroht.
Konkret soll jenen Schlachtenbummlern der Zutritt verweigert werden, die T-Shirts oder Schals mit Symbolen des untergegangenen Arbeiter- und Bauernstaates tragen. "Es werden vermehrt DDR-Symbole gezeigt, um die Fans aus dem Westen zu provozieren", erklärte der Essener Sicherheitsbeauftragte Uhlenbroich. Zudem spiele die "von den ostdeutschen Fans vorgetragene DDR-Nostalgie" eine nicht unerhebliche Rolle beim "gegenwärtigen Ost-West-Konflikt, was die Verteilung staatlicher Ressourcen angeht".
Daher sei das Mitführen von DDR-Symbolen untersagt. Die deutsch-deutsche Begegnung findet übrigens am 19. September statt
Ist sicher ne Geschmackssache aber verbieten geht ganz klar zu weit!
Gruß Zambano
Aufstand der "Madgermanes"
Freitagsdemo in Maputo – Mosambikaner schwenken die DDR-Fahne und fordern auf Deutsch ihr Geld zurück – als Vertragsarbeiter hatten sie in der DDR gearbeitet, die Hälfte ihres Lohnes wurde ihnen damals vom Gehalt abgezogen und sollte nach Rückkehr in die Heimat ausbezahlt werden – doch dieses Geld bleibt seit Jahren verschwunden. Dann halten sie das Bild von Virgilio Amade hoch – er wurde bei einer solchen Demo erschossen. Mosambiks Regierung unterdrückt mit brutaler Härte die Proteste der Rückkehrer, denn das Geld ist wohl von ihr veruntreut worden.
In gebrochenem Deutsch beten sie ein "Vater unser" – Trauer bei den Madgermanes, den Deutschen, wie die Vertragsarbeiter hier genannt werden. So demonstrieren sie seit Jahren jeden Freitag – denn Deutschland hat die meisten 1990 nach der Wiedervereinigung von einem Tag auf den anderen zurückgeschickt.
Wir besuchen den ehemaligen Vertragsarbeiter Hilario Sitoe zuhause. Als er Mitte der achtziger Jahre für vier Jahre in der DDR arbeiten konnte, da hatte der heute 35jährige das große Los gezogen. Daß Deutschland ihn und seine Frau Leia mit dem Fall der Mauer hinauskomplimentierte und in die Armut der afrikanischen Lehmhütten zurückschickte, diesen Schock haben Rückkehrer wie sie bis heute nicht verkraftet. Als Leiharbeiter wurden die beiden in die DDR geschickt, "antiimperialistische Bruderhilfe" nannte man das damals. Hilario und Leia haben in Cottbus geheiratet - die DDR wurde zu ihrer Heimat. "Nicht alle Leute mochten uns", sagt Hilario, "es gab Rassismus, aber es war trotzdem ein gutes Leben für uns. Wenn ich könnte, würde ich sofort zurückgehen, aber Deutschland will uns nicht mehr."
Im DDR –Fernsehen feierte man die Ankunft der Afrikaner im Wohnheim Lenin. Die Propaganda zeichnete das Bild einer heilen Welt. Insgesamt 20 000 Mosambikaner haben damals in den volkseigenen Betrieben gearbeitet. Hier haben Arbeiter wie Hilario festgestellt, dass die Rentenbeiträge, die ihnen in der DDR vom Gehalt abgezogen worden waren, verschwunden sind. Denn in Wahrheit ist dieses Geld von Mosambiks Regierung einbehalten und zur Tilgung von Staatsschulden benutzt worden, die das Land in der DDR hatte, unter anderem wegen ausgiebiger Waffenkäufe. Die Vertragsarbeiter wurden also als "Staatssklaven" von der eigenen Regierung missbraucht. Von seinen Rentengeldern wird Hilario, wenn überhaupt, nur ein paar hundert Euro bekommen, das hat er vom Arbeitsministerium schriftlich.
"Sehen Sie, von solchen Gummi-Geschossen bin ich unlängst getroffen worden, sagt Hilario Sitoe ehemaliger Vertragsarbeiter, so unterdrückt unsere Regierung die Proteste. Sie haben uns betrogen, sie haben unser Geld für ihre Schulden verwandt, aber davon wollen sie nichts wissen." Doch die Proteste gehen weiter. Vor kurzem haben die Rückkehrer die deutsche Botschaft in Maputo für fünf Tage besetzt – wohl hat Deutschland 20 Millionen Euro nach Mosambik überwiesen, aber die Rückkehrer haben davon fast nichts bekommen. Sie wollen, dass Deutschland Druck auf ihre Regierung macht. "Wir glauben, dass die Botschaft genaue Unterlagen über unsere Renten- und Sozialabgaben besitzt, sagt Hilario. Die wissen doch, wie viel Geld uns abgezogen wurde."
Doch weder die deutsche Botschaft noch Mosambiks Arbeitsministerium wollten sich vor der Kamera äußern. Mosambiks Frelimo-Regierung sieht sich von den Protesten in ihrer Autorität bedroht, meinen Menschenrechtsanwälte wie Alice Mabote. Bei dem Streit ums Geld gehe es deshalb um mehr als nur einige tausend Euro, die wohl jedem Rückkehrer individuell zustehen. Deswegen werden Madgermanes wie Hilario massiv unter Druck gesetzt. "Mosambik ist immer noch ein Ein-Parteien-Staat", sagt Alice Mabote von der Menschenrechts-Liga Mosambik, "Kritik bleibt unerwünscht. Und deswegen werden die Demonstranten eingeschüchtert und zusammengeschlagen. Es gibt immer noch keine Freiheit hier."
Abends treffen sich die DDR-Mosambikaner in einer Barraca, einer einfachen Kneipe – dort träumen sie dann von besseren Zeiten. Seit über zehn Jahren fordern sie ihr Geld zurück – in Wahrheit wollen sie wohl ihr vergangenes Leben in Europa zurückhaben. Sie fühlen sich von allen betrogen – deshalb sind sie so wütend, deshalb sind sie so auf das verschwundene Geld fixiert. "Deutschland und Mosambik – sie beide haben uns im Stich gelassen", fügt Hilario noch hinzu, "deswegen sind wir so frustriert." Drinnen spielt eine Band afrikanische Rhythmen, die Madgermanes haben noch trotzig ihre DDR-Fahne aufgehängt. Die sozialistische Bruderhilfe von damals hat sie entwurzelt, nun fühlen sie sich nirgends mehr heimisch – und bleiben unglückliche Wanderer zwischen zwei Welten.
KADER SPIELERDATEN | |||||
Tk Nr | Name | Geb.datum | Nation | Sta. | Vereinsbei. |
1 | Adler | 14.10.67 | Deutschland | D | 01.07.95 |
2 | Remacle | 26.05.77 | Belgien | EU | 01.07.03 |
3 | Tieku | 16.03.74 | Ghana | NE | 01.07.01 |
4 | Izepon | 07.01.80 | Brasilien | NE | 01.07.03 |
5 | Baciu | 01.05.75 | Rumänien | EU | 31.08.04 |
6 | Cichon | 09.07.76 | Deutschland | D | 01.07.04 |
7 | Rietpietsch | 26.03.74 | Deutschland | D | 01.07.01 |
8 | Montero | 16.01.74 | Spanien | EU | 29.08.03 |
9 | Keita | 19.10.75 | Belgien | EU | 01.07.04 |
10 | Velichkov | 04.02.74 | Bulgarien | EU | 01.07.03 |
11 | Chiquinho | 21.03.74 | Brasilien | NE | 01.07.04 |
12 | Aliaj | 24.09.76 | Belgien | EU | 01.07.03 |
13 | Haeldermans | 22.04.75 | Belgien | EU | 01.07.04 |
14 | Simioni | 29.09.74 | Brasilien | NE | 01.07.03 |
15 | Reichert | 17.05.83 | Deutschland | D | 01.01.97 |
16 | Tokody | 01.09.80 | Ungarn | EU | 30.01.04 |
17 | Keidel | 06.03.77 | Deutschland | D | 01.07.04 |
18 | Kalinic | 16.05.79 | Kroatien | EU | 01.07.04 |
19 | Salifou | 01.06.83 | Togo | NE | 08.08.02 |
20 | Ouedraogo | 07.09.80 | Burkina Faso | NE | 01.07.03 |
22 | Luginger | 08.12.67 | Deutschland | D | 01.07.98 |
26 | Ertural | 22.10.84 | Türkei | EU | 01.07.04 |
27 | Ouro-Akpo | 05.06.82 | Togo | NE | 01.01.03 |
28 | Börkel | 15.04.81 | Deutschland | D | 01.07.00 |
30 | Costa | 04.11.73 | Portugal | EU | 30.07.03 |
34 | Bajzat | 22.06.81 | Ungarn | EU | 13.08.04 |
Legende:
D= Hat einen deutschen Paß
FD= Fußball Deutscher
EU= Europäer
NE= Nicht-Europäer
Stand 14.09.2004 um 12:40 Uhr
Froh, dieses Missverständnis ausräumen zu können,
Talisker
Meldung war von ROT-WEISS ESSEN die rede.
Die DDR muss draußen bleiben!
Warnung an Energie Cottbus
Auch Rot-Weiß Essen möchte offenbar etwas zur Debatte um die Angleichung der Lebensverhältnisse beitragen. Der Fußball-Zweitligist hat den Fans von Energie Cottbus, die sich zu ihrer Herkunft bekennen, mit einem Stadionverbot gedroht.
Konkret soll jenen Schlachtenbummlern der Zutritt verweigert werden, die T-Shirts oder Schals mit Symbolen des untergegangenen Arbeiter- und Bauernstaates tragen. "Es werden vermehrt DDR-Symbole gezeigt, um die Fans aus dem Westen zu provozieren", erklärte der Essener Sicherheitsbeauftragte Uhlenbroich. Zudem spiele die "von den ostdeutschen Fans vorgetragene DDR-Nostalgie" eine nicht unerhebliche Rolle beim "gegenwärtigen Ost-West-Konflikt, was die Verteilung staatlicher Ressourcen angeht".
Daher sei das Mitführen von DDR-Symbolen untersagt. Die deutsch-deutsche Begegnung findet übrigens am 19. September statt .
Du erst müssen lesen, dann schreiben.:-))