Deutz - Turnaround Kandidat !


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Neuester Beitrag: 20.03.09 06:38
Eröffnet am:15.12.04 19:17von: lancerevo7Anzahl Beiträge:3
Neuester Beitrag:20.03.09 06:38von: brunnetaLeser gesamt:13.954
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3186 Postings, 7583 Tage lancerevo7Deutz - Turnaround Kandidat !

 
  
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15.12.04 19:17

3. DEUTZ – Turnaround-Kandidat

Anfang Dezember begann für 20 Lehrlinge der Einstieg ins Berufsleben beim Motorenbauer Deutz. Mit diesen zusätzlichen Lehrstellen erhöht das Kölner Unternehmen sein Ausbildungsplatzangebot noch einmal deutlich und hat nun 53 Auszubildende im ersten Lehrjahr unter Vertrag. Die Gesamtzahl der Lehrstellen beträgt damit mehr als 200. Aber nicht nur für Azubis ist der Konzern eine gute Wahl. Zwar dürfte im Geschäftsjahr 2004 ein Minus anfallen, ab dem nächsten Jahr sind jedoch wieder kräftige Gewinne zu erwarten. Daher ist die Aktie auch für Investoren interessant.

So hat Firmenlenker Gordon Riske eine klare Vision. Das Leitmotto lautet: Deutz - the engine company. Dazu gehört die klare Fokussierung auf Kernkompetenzen. So will das Unternehmen als Spezialist für Motoren seine Produktpalette ausbauen und profitabel wachsen. Die Marke Deutz ist schon seit rund 140 Jahren eine feste Größe in der Welt der Gerätehersteller. Als unabhängiger Motorenhersteller für Diesel- und Gasmotoren umfaßt das Sortiment Aggregate für alle Anwendungsbereiche mit Leistungen von 4 bis 4000 KW.

Fitneß-Programm

Um seine Ziele zu erreichen, hat sich der Konzern 2000 ein Fitneß-Programm auferlegt. Dieses wurde 2003 abgeschlossen und scheint nun erste Früchte zu tragen. Beispielsweise konnte die Produktivität seit 2000 um 16% gesteigert und die Fehlerkosten um 35% gesenkt werden.

Zudem wollte die Gesellschaft Kooperationen forcieren, um die internationale Wettbewerbsposition zu stärken. Wichtig war dem Konzern dabei, seine Unabhängigkeit zu bewahren. Deshalb suchte Deutz nach Möglichkeiten der Zusammenarbeit auf der vertrieblichen, fertigungstechnischen und technologischen Ebene. Daraus resultiert eine Produktions- und Marketingkooperation mit Uzel dem größten türkischen Traktorenhersteller. Hinzu kommt ein Technologie-Transfer-Vertrag mit FAW dem größten Nutzfahrzeughersteller Chinas. Und auch die Zusammenarbeit mit der italienischen Gesellschaft Same Deutz-Fahr wurde erweitert. Same hatte 1995 die Landmaschinensparte Deutz-Fahr von der damaligen Klöckner-Humboldt-Deutz AG übernommen. Seitdem ist die italienische Gruppe einer der wichtigsten Abnehmer von Landtechnik-Motoren aus Köln. Ferner hat man die Kooperation mit Volvo ausgebaut. Mit dem schwedischen Konzern arbeitet Deutz seit 1998 zusammen.

Erneuerbare Energien versprechen Potential

Nach eigenen Angaben kommt auch die Neuausrichtung des Geschäftsbereiches Deutz PowerSystems gut voran. Hier produziert Deutz seine Mittel- und Großmotoren, die überwiegend in der dezentralen Energieerzeugung zum Einsatz kommen. Im Fokus des Segmentes liegt die umweltschonende und wirtschaftliche Energieerzeugung mit modernen Gasmotoren. Ferner soll das Servicegeschäft für Dieselmotoren im Stationär- und Marineeinsatz forciert werden. Alle einschlägigen Aktivitäten werden nun in Mannheim gebündelt, in der neuen, eigenständigen Gesellschaft Deutz Power Systems.

Im Bereich Gasmotoren hat Deutz 2003 den Umsatz kräftig gesteigert und nimmt heute in Deutschland und Westeuropa eine führende Stellung als Systemanbieter ein. Großes Potential wird mittelfristig auch bei den erneuerbaren Energien erwartet: Dabei wandeln die hauseigenen Motoren Gase zum Beispiel aus Mülldeponien, Kläranlagen oder Biogasanlagen in elektrische und thermische Energie um. Durch die Bündelung der Aktivitäten am Standort Mannheim und die Konzentration auf profitable Anwendungsbereiche kann der Konzern die erforderlichen Kostensenkungen im Mittel- und Großmotorengeschäft umsetzen. Von den weltweit rund 1.550 Beschäftigten fallen dabei bis zu 400 Stellen weg.

Insgesamt will die Gesellschaft mit ihren Maßnahmen die Herstellungskosten deutlich senken. Der Vorstand spricht davon, mittelfristig die Ertragskraft um etwa 20 Mio. Euro zu verbessern und den Cashflow erheblich zu steigern. Die Kosten von 40 Mio. Euro für die Straffung der Organisation und die Zusammenführung der Aktivitäten sollten daher gut angelegt sein. Ob sie tatsächlich in dieser Höhe anfallen, oder höher bzw. weniger hoch sind, kann aber noch nicht gesagt werden. Bislang hat der Konzern lediglich eine pauschale Rückstellung in dieser Größenordnung gebildet.

Umschuldung durch Wandelanleihe

Neben den strategischen Erfolgen wurde zudem die Bilanzstruktur verbessert. Sehr erfreulich dabei ist der weiter gesunkene Schuldenberg. Zum 30. September 2004 summierten sich die Verbindlichkeiten bei Kreditinstituten auf 189,7 Mio. Euro, nach 249,8 Mio. im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Dazu beigetragen hat eine Umschuldung. So hat die Gesellschaft eine Wandelanleihe ausgegeben. Deutz flossen dadurch 54,2 Mio. Euro zu. Mit einer Verzinsung von 3,95% pro Jahr auf den Nennbetrag von 3,40 Euro dürfte sie kostengünstiger sein als Kredite bei Bankinstituten. Zur Rückzahlung ist die Wandelanleihe am 22. Juli 2009 fällig. Bis dahin können Investoren von ihrem Wandlungsrecht auf jeweils eine Stückaktie Gebrauch machen.

Gute operative Ergebnisse trotz Sonderkosten

Positiv entwickelte sich auch der operative Cashflow. Mit plus 25 Mio. Euro in den ersten neun Monaten konnten hier wieder ordentliche Rückflüsse erzielt werden. Im Vorjahr lag er noch bei minus 0,8 Mio. Euro. Dies zeigt, daß die Ergebnisse wieder auf Vordermann gebracht wurden. Auch wenn unter dem Strich noch ein großes Minuszeichen steht. Dies resultiert aber aus den Kosten für die Restrukturierung von Deutz PowerSystems. Im 2. Quartal bildete der Konzern dafür die oben genannte Rückstellung von 40 Mio. Euro. Deshalb fällt der Fehlbetrag mit 29,9 Mio. Euro so beträchtlich aus. In den ersten drei Quartalen 2003 konnte unter dem Strich noch ein Plus von 2,5 Mio. Euro verbucht werden.

Operativ sieht es da wesentlich besser aus. Das EBIT kletterte um 16,8% auf 35,5 Mio. Euro. Mit einer um 12,4% verringerten Zinsbelastung von 22,6 Mio. Euro vermehrte sich das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 4,6 auf 12,9 Mio. Euro.

Umsätze legen zu

Der Umsatz lag mit einem Wert von 897,5 Mio. Euro 6,7% über dem Vorjahresniveau. Der Auslandsanteil am Umsatz erhöhte sich leicht von 74,4 auf 74,7%. Insgesamt verkaufte die Gesellschaft 131.658 Motoren und damit 13,5% mehr. Die größten Steigerungen erzielte dabei der Bereich Kompaktmotoren. Hier erhöhten sich die Erlöse um 8,1% auf 675,5 Mio. Euro. Das operative Ergebnis stieg in diesem Segment um 7,2% auf 49 Mio. Euro.

Das Geschäft mit Mittel- und Großmotoren erreichte einen Umsatz von 222 Mio. Euro und damit eine leichte Verbesserung von 2,5%. Der bisher negative Absatztrend konnte damit umgekehrt werden, obwohl die Steigerungen noch nicht signifikant sind. Allerdings sollte die laufende Restrukturierung hier weiter für Auftrieb sorgen. Erfreulich hier ist ferner, daß sich das operative Ergebnis von -1,4 auf 3,6 Mio. Euro verbessern konnte.

Gedämpfter Optimismus

Trotz erster Anzeichen einer Abschwächung der bisher kräftigen Nachfrage erwartet Deutz für 2004 eine deutliche Steigerung des Umsatzes und des operativen Ergebnisses gegenüber dem Vorjahr. Unterstützung bekommt die Firma von dem Auftragseingang, der gegenüber dem Vorjahr um 10,3% auf 982,6 Mio. Euro gestiegen ist. Als belastende Faktoren für das kommende Jahr nannte der Vorstand die sich wahrscheinlich abschwächende US-Konjunktur und die gestiegenen Öl- und Stahlpreise, die auch weltweit die Wirtschaft etwas dämpfen könnten. In Deutschland und Westeuropa, wo die Belebung der Binnennachfrage nach wie vor ausbleibt, ist daher mit einem leichten Rückgang der Exportnachfrage zu rechnen, so der Firmenlenker.

Potential für die Aktie

Dennoch rechnen wir mit steigenden Aktienkursen. Deutz hat seine Hausaufgaben gemacht und mittel- bis langfristig sollte der Konzern weiter in Schwung kommen. Die Weichen dafür hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren gestellt. Zwar dürfte 2004 noch ein dickes Minus anfallen, das aber hauptsächlich durch die Restrukturierungs-Aufwendungen verursacht wurde. Operativ sah es deutlich besser aus. Dieser Trend dürfte sich 2005 weiter fortsetzen und ein ordentlicher Nachsteuer-Gewinn sollte wieder anfallen. In den vergangenen Monaten ist der Kurs bereits angesprungen und konnte sich von den Tiefs im August kräftig erholen. Nun konsolidiert die Aktie den kräftigen Anstieg aus. Um sich langfristig zu positionieren bietet das aktuelle Niveau daher eine gute Einstiegsmöglichkeit.

KENNZAHLEN: Deutz AG
WKN630500
ISINDE0006305006
Kurs Frankfurt 15.12.20042,94 Euro
52-Wochen-Hoch4,77 Euro
52-Wochen-Tief2,30 Euro
Empfohlenes Stop Loss2,80 Euro
Unser AnlageurteilLangfristiger Kauf

 

5230 Postings, 7456 Tage geldsackfrankfurtwas für ein chart !

 
  
    #2
16.11.06 13:14
was für ein KZ ?  

27132 Postings, 6170 Tage brunnetaDeutz-Motor stottert

 
  
    #3
20.03.09 06:38
Wegen der schlappen Konjunktur ist auch die Nachfrage nach Motoren eingebrochen. Das bekommt der Kölner Motorenhersteller Deutz zu spüren: Das SDax-Unternehmen rutschte in die roten Zahlen, die Aktie stürzt ab.
http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_341298&go=aktie

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