Der "Weltwirtschaftskrise 2.0" Thread


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Neuester Beitrag: 09.01.12 17:26
Eröffnet am:20.11.11 19:59von: D.W.S.Anzahl Beiträge:62
Neuester Beitrag:09.01.12 17:26von: videomartLeser gesamt:6.234
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249 Postings, 5434 Tage D.W.S.Verbrauchervertrauen Uni Michigan

 
  
    #26
23.11.11 18:09
"A gauge of consumer sentiment reached 64.1 in the final reading for November -- the highest reading since June -- compared with 60.9 in October, according to Wednesday reports on the data from the University of Michigan and Thomson Reuters. A preliminary reading for November pegged the gauge at 64.2"

Das Verbrauchervertrauen ist ein guter Index um die "Stimmung" innerhalb der Bevölkerung auszumachen, die den Konsum und somit die Wirtschaft wesentlicht beeinflusst. Mit einem Wert von 64.1 liegt das Verbrauchervertrauen der Universität von Michigan ca. 0.5 Punkte unter den Erwartungen. Auch wenn es eine relativ deutliche Verbesserung zum Oktober darstellt, ist das Verbrauchervertrauen immernoch auf einem relativ niedrigen Niveau....

http://www.marketwatch.com/story/...mer-sentiment-hits-641-2011-11-23

Viele Grüße  
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249 Postings, 5434 Tage D.W.S.Neuer "Stresstest" in Amerika

 
  
    #27
2
23.11.11 20:09
Die Nachricht ist eigentlich schon von gestern, aber nicht minder aktuell...

Anscheinend wird nun nach Europa auch in Amerika ein neuer Stresstest angewandt und dieser hat es von den Bedingungen insich. In dem neuen Szenario wird ein quasi Europa-Gau UND eine Rezession in den USA durchgespielt, die es in sich hat...

Im Szenario geht man von einer Arbeitslosenquote von mind. 13% bis 2013 aus, einem Einbruch des Dow Jones vom jetztigen Niveau von 50% und von fallenden Hauspreisen um nochmals 20% aus sowie von einem Wirtschafseinbruch von rund 8% und einem Wachstum bis 2014 von nicht mehr als 3% jährlich...

"Banks must submit their plans to the Fed by Jan. 9 for the "stress tests," which apply to 19 firms that participated in similar tests earlier this year and 12 more with at least $50 billion in assets that have not participated in similar tests before ... When the stress tests are complete, the Fed said it will publicly disclose its estimates of bank revenue and losses and estimates of bank capital ratios for the 19 largest firms."

Teilnehmen werden also die 31 größten Kreditinstitute von denen von den 19 größten die Ergebnisse veröffentlicht werden. Zu den 19 gehören:

"The 19 bank holding companies participating in the 2012 CCAR are: Ally Financial Inc., American Express Company, Bank of America Corporation, The Bank of New York Mellon Corporation, BB&T Corporation, Capital One Financial Corporation, Citigroup Inc., Fifth Third Bancorp, The Goldman Sachs Group, Inc., JPMorgan Chase & Co., Keycorp, MetLife, Inc., Morgan Stanley, The PNC Financial Services Group, Inc., Regions Financial Corporation, State Street Corporation, SunTrust Banks, Inc., U.S. Bancorp, and Wells Fargo & Company."

Jetzt stellt sich mir die Frage warum diese strengen Bedingungen, die doch schon teilweise von einer Katastrophe ausgehen, wenn man doch mit stabilen Wachstum rechnet? Vielleicht ist man sich hinter den Kulissen doch nicht so sicher?
Jedenfalls wäre es eine Katastrophe wenn die Annahmen tatsächlich so eintreffen würden. Wie der "Stresstest" ausfällt, kann man sich ja denken. Auch die Banken werden nichts, aber auch gar nichts zu lachen haben...

Quellen:

http://www.federalreserve.gov/newsevents/press/...bcreg20111122d1.pdf

http://www.businessinsider.com/...s-to-stress-test-portfolios-2011-11

Viele Grüße  

249 Postings, 5434 Tage D.W.S.Krise erreicht Deutschland

 
  
    #28
23.11.11 20:31
Ursprünglich wollte die Bundesrepublik heute 10-jährige Anleihen mit einem Volumen von 6 Mrd. begeben. Letztendlich fanden sich aber nur Investoren für 3,65 Mrd..
Von Experten wird das als Katastrophe bezeichnet und als ein generells Misstrauensvotums gegen den Euro, wenn selbst das Land mit der besten Bonität in Europa sich nicht in gewünschtem Umfang refinanzieren kann. Die durchschnittliche Rendite betrug zur Zeit der Ausgabe 1,98%.

"Es ist besorgniserregend, dass die beste Bonität Europas sich nicht im geplanten Umfang refinanzieren konnte"

"Wir werten das als Misstrauensvotum gegen die Euro-Zone."

"Die Auktion war extrem schlecht. Die immense Höhe der deutschen Schulden lastet auf der Nachfrage."

"Das ist ein absolutes Desaster. Wenn selbst die Deutschen gerade einmal eine Deckung von 0,65 für ihre Benchmark-Anleihe hinbekommen, welche Hoffnung besteht dann noch für andere Staaten? Das ist die schlechteste Auktion, die ich in diesem Jahr gesehen habe."

http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/...bsolutes-desaster/60133049.html

Die Auktion schickte die Märkte auf Talfahrt und die Renditen für Anleihen stiegen für nahezu alle Mitglieder der Eurozone.

Viele Grüße  

249 Postings, 5434 Tage D.W.S.@ Kritiker

 
  
    #29
1
23.11.11 20:47
Was den Ursprung der Krise in Amerika angeht, kann ich dir nicht recht geben...

Ich denke, dass es ziemlich klar ist, dass die Spekulationen der Banken am Häusermarkt, die leichtfertige Kreditvergabe schließlich zu einem Platzen der Blase geführt haben, die seit 2004 kontinuierlich aufgebaut wurde...
Die somit verursachte Bankenkrise führte zu der Kreditklemme, die schließlich auf die Realwirtschaft übergegriffen hat und sich dann nach und nach zu einer Weltwirtschaftskrise ausgeweitet hat...

Allerdings hast du mit einem Punkt nicht ganz unrecht. Während dem Aufschwung seit 2009 hält der Roboter in den USA immer mehr Einzug. Im Zuge von  Produktivitätssteigerungen und Kostenreduktion werden immer mehr "einfache" Arbeiten von vollautomatisierten Maschienen übernommen. Der Einzug von "Roboter" trifft also vorallem die gering qualifizierten Arbeiter.
Das erklärt auch warum das GDP der USA schon längst das Level vor der Rezession erreicht hat, aber der Arbeitsmarkt immernoch auf so niedrigem Niveau verharrt. Dazu gibt es auch einen interessanten Artikel aus dem Manager-Magazin...

http://www.manager-magazin.de/unternehmen/...ie/0,2828,797629,00.html

Inwieweit das mit einem Verfall der Kultur zusammenhängt kann und will ich nicht beurteilen. Zuerst stellt sich da auch die Frage, ob man in Amerika eine "Kultur" hat, die sich mit der in der "Alten Welt" vergleichen lässt.
Jedefalls kommt es zu einem Werteverfall und zwar nicht nur an den Finanzmärkten. Aber besonders der Werteverfall an den Finanzmärkten und die Gier nach immermehr Gewinn ist gefährlich, öffnet sie der Spekulation die Tür. Damit werden auch zukünftige Krisen ausgelöst durch Fehlspekulationen immer wahrscheinlicher....

Viele Grüße  

1036 Postings, 4813 Tage marketcrashbei uns

 
  
    #30
23.11.11 21:07
in der örtlichen REWE Kaufhalle hatten die mal so Selbstbedienungskassierer aufgebaut. Ich fand die Teile klasse, dadurch das doppelt soviele vorhanden waren wie vorher besetzte Kassen hat man quasi nicht angestanden. Die wurden dann aber wieder abgeschafft weil der allgemeine durchschnittspöbel zu dumm war die idiotensichere Bedinung hinzukriegen.  

249 Postings, 5434 Tage D.W.S.@ marketcrash

 
  
    #31
23.11.11 21:20
UND genau das ist das Problem. Ich möchte ja nicht sagen, dass ich gegen technologischen Fortschritt bin, nein ganz im Gegenteil, aber die USA hat eben das Problem, dass im Moment im Zuge von Kosteneinsparungen minderqualifiziertes Personal einfach durch solche Maschinen ersetzt werden. (Daher auch die derzeitige Arbeitsmarktkrise)....
Maschinen haben eben die Vorteile, dass man sie nur einmal bei der Anschaffung bezahlen muss, sie arbeiten (meistens) genauer und werden nicht krank und auch die Instandhaltung hält sich in Grenzen. Kurzum, sie sind auf Dauer billiger als "meschliches" Personal...
Für schlecht qualifizierte Arbeitnehmer hat das natürlich fatale Folgen. Wenn sie ersteinmal entlassen wurden, wird es fast unmöglich wieder eine Anstellung zu finden. Es herrscht einfach ein Überangebot auf dem Markt. Man "fälllt" dem Staat zur Last und nicht zuletzt auch dauerhaft, weil man nach einer Zeit einfach die Motivation verliert nacht etwas zu suchen. Sozialausgaben des Staates sinken und man selbst ist auch keine Unterstützung für die heimische Wirtschaft. Daher sehe ich den massiven Ausbau von "Roboterarbeitskräften" mit einem lachenden und weinenden Auge.

Zur 10-jährigen Anleihe von Deutschland:

Nach der fehlgeschlagenen Emission der Staatsanleihen explodiert die Rendite um 11% auf über 2%.

http://www.bloomberg.com/apps/quote?ticker=GDBR10:IND

Aber auch spanische und italienische Anleihen nehmen wieder Kurs auf die 7% und liegen damit deutlich in der "Todeszone" in der eine Refinanzierung am Kapitalmarkt praktisch unmöglich wird.

Viele Grüße  

249 Postings, 5434 Tage D.W.S.Ifo-Geschäftsklimaindex

 
  
    #32
24.11.11 17:20
"Das ifo Geschäftsklima für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands hat sich im November erstmals seit vier Monaten wieder etwas verbessert. Der leichte Anstieg resultiert aus geringfügig weniger skeptischen Geschäftserwartungen der Unternehmen. Die aktuelle Geschäftslage ist den Firmenangaben zufolge unverändert positiv. Die deutsche Wirtschaft schlägt sich vor dem Hintergrund der internationalen Verwerfungen weiterhin vergleichsweise gut."

Hans-Werner Sinn
Präsident des ifo Institutes

Der Ifo stieg, wie die meisten bestimmt schon wissen, etwas überraschend auf 106,6 Punkte nach 106,4 im Vormonat und 113,6 im Vorjahresmonat.
Da bleibt der Jubel der Mainstreammedien auch nicht lange aus...

"Unternehmen stemmen sich gegen die Krise...Stimmungswandel in der deutschen Wirtschaft: Das wichtigste Konjunkturbarometer, der Ifo-Index, ist im November überraschend gestiegen. Trotz Schuldenkrise schauen die Firmenmanager positiv in die Zukunft..."

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,799658,00.html

Man sollte aber doch bei aller Freude darauf achten, dass der ifo-Index nur ein Stimmungsindikator ist (auch wenn es der wichtigste ist). Wie sich die Konjunktur entwickelt, sollte man aus den "harten" Daten versuchen zu bestimmen. Ein Grund zur Entwarnung ist das noch lange nicht...

Hier die Veröffentlichung des ifo-Geschäftsklimaindex einschließlich Chart...

http://www.cesifo-group.de/portal/page/portal/...o/d1index/10indexgsk

Viele Grüße  

249 Postings, 5434 Tage D.W.S.Rendite belgischer Staatsanleihen

 
  
    #33
24.11.11 17:39
Heute steigt die Rendite der belgischen zehnjährigen Anleihen um knapp 5% auf 5,7%. Seit Mitte September ist die Rendite der Anleihen von 3,6% auf 5,7% gestiegen. Damit wird wohl die EZB auch bald beligische Anleihen aufkaufen müssen. Ab ca. 6,5% befindet man sich in der Todeszone, inder die Kreditzinsen schneller wachsen als das BIP...

Grund für den heutigen Anstieg ist die Feststellung der dortigen Übergangsregierung, dass der Preis des belgischen Teils der Pleitebank Dexia, den man an Frankreich gezahlt hat, zu hoch war und dass die Garantien in Höhe von 55 Mrd. , die die belgischen Steuerzahler übernommen haben wahrscheinlich nicht aufzubringen sind (im schlimmsten Fall der Fälle). Nun soll nachverhandelt werden. Frankreich wird hier sicherlich nicht sehr entgegenkommend sein, geht es doch hier um ihr AAA-Rating...

Die Summe aller Garantien die Belgien an den Bankesektor gegeben hat, beläuft sich auf schlappe 130 Mrd. (BIP 2010 353 Mrd.)!!!
Was passiert, wenn die Garantien alle Abgerufen werden, kann man sich leicht vorstellen. Jedenfalls werden dann die Renditen für Staatsanleihen zweistellig...

http://www.bloomberg.com/apps/quote?ticker=GBGB10YR:IND

http://www.tijd.be/nieuws/ondernemingen_financien/...4-3095.art?ckc=1

Viele Grüße  

249 Postings, 5434 Tage D.W.S.China HSBC-PMI

 
  
    #34
24.11.11 17:53
Auch aus China kamen gestern wenig ermutigende Daten zur Wirtschaft.
Der vorläufige Flash Manufacturing Purchasing Managers Index (PMI) der HSBC-Bank für China sank im November 2011 auf 48,0 Indexpunkte, nach 51,1 Punkten im Oktober was einem 32-Monatstief gleichbedeutend ist...
Werte über 50 deuten auf eine Expansion des verarbeitenden Gewerbes hin. Umgekehrt bedeuten Werte unter 50 Kontraktion.

Link öffnen um zu den Charts zu gelangen...

http://www.markiteconomics.com/MarkitFiles/Pages/...ease.aspx?ID=8816

Aber auch hier gilt, dass man den Stimmungsindikator nicht überbewerten soll. Nichtsdestotrotz steigt das Risiko, dass wir auch bei den belastbaren Wirtschaftsdaten eine Verschlechterung sehen werden...

Jedenfalls scheint man in China besorgt zu sein. Die Kapitalvorschriften wurden wieder etwas entschärft um die Kreditvergabe anzukurbeln...

http://www.sfgate.com/cgi-bin/article.cgi?f=/g/a/...sLV4FNF6K50XZ.DTL

Viele Grüße  

1036 Postings, 4813 Tage marketcrashich versteh dich

 
  
    #35
1
24.11.11 18:01
die Firmen sacken den Produktivitätszuwachs samt Gewinn ein , und der Staat darf aber die überflüssig gewordenen dann auffangen. Das lustige ist solche Fortschritte sind allesamt Produkte öffentlicher Forschung an den Unis, die Firmen bezahlen meist nur einen lächerlichen Alibibeitrag und sacken den Gewinn dann selber ein !  

249 Postings, 5434 Tage D.W.S.Indikatoren für Europa

 
  
    #36
24.11.11 18:05
Wenn man sich diese drei Charts (Arbeitslosenquote, Baugenehmigungen und Auftragseingang) der Euro-Zone anschaut, sieht man wie schlecht es der Euro-Zone wirklich geht und wie unbedeutend die Nachricht von einem um 0,2 Punkten steigenden ifo-Index ist...

Die Baugenehmigungen befinden sich nahe eines Allzeittiefs, die Arbeitslosenquote mit 10,2% nahe eines Alleithochs und die Auftragseingänge müssen gerade herbe Rückschläge verkraften. Die Entwicklung sollte einen bei den harten Sparmaßnahmen in Griechenland, Portugal und jetzt auch Spanien, Italien und bald Frankreich nicht verwundern. Bis wir hier wieder einen Aufwärtstrend sehen, kann es noch einige Zeit dauern.

http://www.bmonesbittburns.com/economics/amcharts/nov2411.pdf

Viele Grüße  
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249 Postings, 5434 Tage D.W.S.Fiskalunion

 
  
    #37
24.11.11 18:31
Die Fiskalunion, wie Schäuble bereits sagte, rückt immer näher....

""We will make proposals for closer political cooperation because a lot of confidence in politics in Europe has been lost," Ms. Merkel said."

Obwohl man schon seit einiger Zeit beobachten kann, dass die EU in ihrer jetzigen Zusammensätzung nicht haltbar ist, zeigen die Politker keinerlei Einsicht und wollen jetzt politisch und wirtschaftlich noch enger zusammenarbeiten. Dass das ein Fehler ist, wird sich spätestens in den nächsten Jahren zeigen. Wie sollen auch Länder, die strukturell so unterschiedlich sind jemals unter einen Hut gebracht werden, ohne dass das eine Land dem anderen das Wasser abgräbt...

http://online.wsj.com/article/...2970204630904577057642190392170.html

Wenigstens hält die Merkel (noch) an ihrer Meinung in Bezug auf die Eurobonds fest. Die Eurobonds würden wahrscheinlich nichts bis fast nichts nützen. Schon gar nicht würden sie etwas an den strukturellen Problemen lösen. Eines ist aber sicher. Kommen die Eurobonds, kommen auch neue Ausgaben auf uns deutsche Steuerzahler zu.

Viele Grüße  

249 Postings, 5434 Tage D.W.S.Italien

 
  
    #38
25.11.11 18:20
Nach einer schlechten Auktion von Staatsanleihen erklimmen die Renditen für italienische Anleihen neue Hochs. Die 10-jährigen liegen aktuell bei rund 7,2%. Die 2- und 5-jährigen sind ebenfalls auf neuen Hoch bei rund 7,6%.

2-jährig: http://www.bloomberg.com/apps/quote?ticker=GBTPGR2:IND

5-jährig: http://www.bloomberg.com/apps/quote?ticker=GBTPGR5:IND

10-jährig: http://www.bloomberg.com/apps/quote?ticker=GBTPGR10:IND

Damit liegen alle Renditen der Anleihen jenseits der 7% Grenze und die zwei- und fünfjährigen sind den 8% näher als den 7%.
Das ist ein großes Problem, denn die Finanzierung an den Kapitalmärkten wird immer schwieriger und bald möglicherweise schon ganz unmöglich. Obwohl die EZB weiterhin italienische Anleihen aufkauft, schafft man es nicht die Kurse zu stabilisieren. Meiner Meinung nach ist das auch nicht mehr möglich. Die ganze Krise hat eine Eigendynamik entwickelt, die man nicht mehr unter Kontrolle halten kann...

Mich haben manche Kommentare einiger User in anderen Foren verwundert. Anscheinend war die deutsche Anleihenemission gar nicht sooo schlecht und ihnen war klar, dass sie "scheitern" wird, wenn nur 2% geboten werden, denn wer legt sein Geld schon für 2% für 10 Jahre an?
Zunächst einmal gibt es genug, die ihr Geld auch nur für 1,8% anlegen (siehe USA) und wenn man so argumentiert, müsste man mindestens von Investorenseite aus 10% verlangen. Untem Strich wird die Inflation alle Zinseinnahmen auffressen und noch ein wenig mehr. Wer glaubt, dass die Inflation bei den niedrigen Leitzinsen und den Anleihenkäufen der EZB bei 3% bleiben wird, wird wohl getäuscht werden, insbesondere dann wenn die Wirtschaft endgültig in eine Rezession gleitet.


"Mr. Monti said French President Nicolas Sarkozy and Ms. Merkel "told me they are aware that a crash in Italy would inevitably lead to the end of the euro, causing the deadlock of the process of European integration and resultingin unforeseeable consequences.""

Wie ernst die Lage ist, kann man aus diesem Zitat erlesen. Griechenland kann Europa VIELLEICHT vertragen, Italien definitv nicht mehr...

http://online.wsj.com/article/...2970204630904577059702484791324.html

Viele Grüße  

249 Postings, 5434 Tage D.W.S.Herabstufung von Ungarn

 
  
    #39
25.11.11 18:32
Nach dem Ungarn ankündigte finanzielle Unterstützung zu beantragen, wurde das Land auf "Junkbond"-Status Ba1 mit negativen Ausblick herabgestuft. Moody's hält den Schritt für notwendig, da es schwierig wird ein Haushaltsdefizit von "nur" 2,5% zu erreichen, da ein nur schwaches Wirtschaftswachstum erwartet wird und die Refinanzierungskosten stark ansteigen werden (wen wundert das?!). Auch die Staatsverschuldung von 82% der Wirtschaftsleistung ist keinesfalls als niedrig zu bezeichnen.

Die Regierung spricht von einer gezielten "financial Attack". Ob gezielte Attacke oder nicht. Es ändert nichts an der Lage von Ungarn. Jetzt muss man eben sehen, wie man so klarkommt. Mit Sparen ,wie in Griechenland, wird das jedenfalls nichts....

http://www.reuters.com/article/2011/11/25/...ys-idUSTRE7AO0O620111125

Viele Grüße  

249 Postings, 5434 Tage D.W.S.Das Märchen Konsumwunder Deutschland

 
  
    #40
2
25.11.11 18:50
Jedes Mal wenn man die Zeitung aufschlägt, liest man "Die Deutschen sind wieder in Kauflaune" und selbst der Wirtschaftsminister wird nicht müde zu verkünden, wie wichtig der private Konsum für den Aufschwung ist...

Entweder sind das gezielte Fehlinformationen um uns zu verblöden, oder die wissen es selbst nicht besser und glauben ihren eigenen Müll auch noch selbst.

Heute wurde die Schätzung zum Wirtschaftswachstum im 3.Quartal veröffentlicht. Das BIP wuchst zum Vorquartal um 0,5% was einem Anstieg zum Vorjahresquartal 2,5% bedeutet. Zwar stiegen die privaten Konsumausgaben zum Vorquartal um 0,8%, allerdings ist das mitunter auf eine geringere Sparquote von "nur" noch 9,4% nach 10,6% zurückzuführen (vgl. USA 3,7%). Um den Tatsächlichen Anteil des privaten Konsums und dessen Entwicklung besser einsehen zu können, hier der Chart, der den privaten Konsum mit den Exporten vergleicht...

Während die Exporte seit dem Jahr 2000 um rund 83% zulegten, legte der private Konsum ca. 5,5% zu. Die Arbeitnehmerentgelte lagen sogar 1% UNTER dem Niveau von 2000. Soviel zum "Konsumwunder" Deutschland.
Es müsste vielmehr "Exportwunder" heißen und dieses Wunder kommt nicht von ungefähr wie man an der Entwicklung der Arbeitnehmerentgelte sieht.
Der Chart zeigt auch, wie schief die deutsche Wirtschaft aufgestellt ist und wie stark wir von Exporten abhängig sind. Geht es der Euro-Zone schlecht (60% der Exporte gehen in die Euro-Zone), oder Amerika bzw. China schlecht, geht es uns schlecht. Wir haben keinen privaten Konsum, der die Wirtschaft wie in Amerika stützt (gegenteiliges Negativbeispiel).

Wenn man also etwas von "Konsumwunder" liest, sollte man das immer mit Vorsicht genießen...  
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1036 Postings, 4813 Tage marketcrashund jetzt noch ne kurve

 
  
    #41
25.11.11 20:02
wo die Unternehmensgewinne dargestellt werden dann sieht man wo die Kohle hinging ! Bei uns in der Engineering Abteilung wurden im Jahr 2011 23 Leute eingestellt, 20 davon über Arbeitnehmerüberlassung, 3 befristete direktanstellung und 1 unbefristet ! Alles Ingenieure wohlbemerkt !  

249 Postings, 5434 Tage D.W.S.Rating Belgien

 
  
    #42
25.11.11 20:47
Die Ratingagentur S&P hat das Rating von Belgien auf AA heruntergesetzt. Anscheinend hat man dort bemerkt, dass auch die Renditen der belgischen Staatsanleihen stark am steigen sind und somit die Refinanzierung zu akzeptablen Konditionen erschweren...

"S&P said on Friday that with exports of over 80% of GDP, Belgium is one of the most open economies in the euro zone and is therefore highly susceptible to any weakening of external demand. The firm said it could lower the rating further if net general government debt were to increase above 100% of GDP, as a consequence of rising economic and fiscal pressures, due in part to the continuation of political uncertainty."

Der ganze Artikel hier:

http://online.wsj.com/article/...ODEBTRATINGS&articleTabs=article

Ebenfalls interessant der interaktive Chart mit der Auflistung aller Länder in Europa und ihrem Rating:

http://online.wsj.com/article/...TRATINGS&articleTabs=interactive

Die belgische zweijährige Anleihe erklimmt unbeindruckt davon neue Höhen und die Rendite steigt heute eher moderat um 0,66% auf über 5%.

http://www.bloomberg.com/apps/quote?ticker=GBGB2YR:IND

Viele Grüße  

249 Postings, 5434 Tage D.W.S.Grafik Unternehmenseinkommen

 
  
    #43
1
25.11.11 20:56
Hier ist die Grafik zu den Unternehmens- und Vermögenseinkommen verglichen mit dem Exportvolumen. Man sieht sehr deutlich, dass die Graphen weitesgehend synchron verlaufen. Ich glaube auch, dass die Grafik nochmals verdeutlich wie wichtig der Export für die deutschen Unternehmen ist. Bricht der Export ein, so auch die Unternehmensgewinne.

Ich habe vergessen im Post #40 die Quelle anzugeben. Die Grafik stammt aus www.querschuesse.de , genauso wie die hier aus diesem Post. Querschuesse arbeitet die Informationen sehr gut auf und man findet interessante Grafiken. Allerdings ist die Berichterstattung subjektiv und die Meinung eines einzelnen, daher sollt man sich zum Bilden einer eigenen Meinung immer Quellen neben Querschuesse ansehen. Als Denkanstoß ist die Seite aber durchaus geeignet... .

Weitere Informationen zur Schätzung des BIP im dritten Quartal findet ihr hier:

http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/...=renderPrint.psml

Viele Grüße  

249 Postings, 5434 Tage D.W.S.Grafik nachgereicht

 
  
    #44
25.11.11 20:56
Hier die Grafik...  
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249 Postings, 5434 Tage D.W.S.Dirk Müller

 
  
    #45
1
26.11.11 11:13

Der Irankrieg wird 2012 kommen...

http://www.youtube.com/...=player_detailpage&v=Apr2m0qeTMI#t=217s

 

Viele Grüße

 

 

17202 Postings, 6536 Tage Minespecdafür ist kein Geld mehr da

 
  
    #46
1
26.11.11 11:14
der Zerfall der EU wird kommen, die USA werden eien neue Blüte erleben

9973 Postings, 9162 Tage bauwiSelbst wenn kein Geld mehr da ist, ziehen die noch

 
  
    #47
26.11.11 11:22
was vom Zaun. Vorher werden natürlich noch alle diplomatischen Register gezogen.
Doch warum die USA eine neue Blüte mit dieser Staats- und Privatverschuldung erleben soll, ist zumindest mir, erklärungsbedürftig.
Die Binnenkonjuktur wird dort nicht ewig funktionieren.

249 Postings, 5434 Tage D.W.S.@ Minespec und bauwi

 
  
    #48
26.11.11 16:47
Für Krieg ist immer Geld da. Wie du sicherlich gelesen hast, wollen die Republikaner sogar die Militärausgaben erhöhen und das bei so klammen Kassen!!! Lieber kürzt man dort die Hilfe für Opfer von Naturkatastrophen um für den Staat lächerliche Millionen, die für die Menschen aber existenziell wichtig sind...
Wenn es hart auf hart kommt, wird eben Geld gedruckt. Krieg war und ist immernoch das beste Mittel um aus einer Rezession herauszukommen und das Wachstum und die Nachfrage anzukurbeln. Die Staatsschulden steigen dann eben halt weiter. Man muss den Krieg wie ein riesiges Konjunkturpaket sehen, insbesondere in einem Land wie Amerika wo so viel von der Rüstungsindustrie abhängt. Das ist auch ein Grund warum man sich mit dem Kürzen der Militärausgaben so schwer tut. An diesem Apparat hängen einfach zu viele Arbeitsplätze und die Rüstungsindustrie ist in manchen Staaten die einzig richtige Industrie die sie haben. Das hat es der Rüstungsindustrie ermöglicht eine so starke Lobby aufzubauen...

Ich weiß nicht ob wir eine neue Blüte erleben werden, aber zurzeit "vernichten" sich alle Gegner der USA selbst. Der Euro-Raum mit dem Euro wurde gegründet um ein Gegengewicht zum Dollar herzustellen. Für knapp 10 Jahre war der Euro auch die einzige Währung die dem USD die Stirn bieten konnte. Die Europäische Union wurde immer mächtiger aufgrund ihrer gemeinsamen Währung. In das Weltbild der USA, in dem es nur eine Supermacht geben darf, nämlich die USA selbst, hat das nicht wirklich reingepasst. Daher nutzt man die Gelegenheit den Euro mit gezielten Attacken zu zerschießen. Fällt der Euro fällt auch die Europäische Union und damit ihre Macht.
China als aufstrebende Supermacht wird sich irgendwann selbst vernichten. Schon jetzt existiert auf dem chinesischen Immobilienmarkt eine Blase, die nur noch durch immermehr staatliche Eingriffe vor dem Platzen "gerettet" wurde. Auch China spürt mehr und mehr konjunkturellen Gegenwind aber anstatt auch ein Wirtschaftsrückgang wie Europa und USA verkraften zu können, MUSS die chinesische Wirtschaft wachsen. Ansonsten droht Massenarbeitslosigkeit und Chaos. Schon jetzt können sich die meisten Menschen den Lebensunterhalt kaum mehr leisten...
Eine Rezession dort wäre der Super-GAU. Wie bestrebt die chinesische Regierung ist, die Wirtschaft zu unterstützen, sieht man auch daran, dass sie sogleich die Kreditvergabe gelockert haben, nachdem die Nachricht öffentlich wurde, dass die Wirtschaft um ein halbes Prozent weniger wächst. Eine Wachstumsrate unter 6-7 Prozent reicht China nicht mehr...

Ob das den USA hilft oder nicht weiß ich nicht. Jedenfalls werden sie dann zwei Konkurrenten weniger haben und das hat noch niemanden geschadet (aus Sicht der USA)

Viele Grüße  

249 Postings, 5434 Tage D.W.S.3 Lösungsansätze für die Euro-Krise

 
  
    #49
26.11.11 17:07
"Das Ringen um den Euro ist in ein finales Stadium eingetreten. Es geht nicht mehr um die Frage, wie Griechenland zu helfen ist, wie sehr Deutschland für andere Länder zahlen muss, wie teuer die Staatsschuldenkrise überhaupt wird - es geht jetzt um alles oder nichts."

So beginnt die Sueddeutsche Zeitung ihren Artikel über die Eurokrise. Ein wenig aufreiserisch, aber es trifft genau den Punkt. Die Krise ist im finalen Stadium angelangt und fast außer Kontrolle. Es geht jetzt um alles oder nichts und es muss jetzt was unternommen werden, sonst ist es zu spät...

Anscheinend ziehen schon erste Marktakteure ihr Geld aus EUROPA ab. Pläne wie eine Welt ohne Euro aussehe könnte liegen sicherlich schon auf den Tischen mancher Unternehmer und ganz bestimmt auch auf dem Tisch unserer Bundesregierung.

Letztendlich gibt es genau 3 Möglichkeiten der Situation Herr zu werden.

A)
Die EZB beginnt aus vollen Rohren zu feuern und Geld bis zum Anschlag zu drucken. Mit dem Geld müssten wir dann die Schrott-Anleihen aufkaufen um die Renditen zu drücken. Die Anleihen wären sicherlich zum größtenteil uneinbringbare Schulden und würden dem Steuerzahler zur Last fallen. Die 200 Mrd. die die EZB jetzt schon wöchentlich zum Aufkauf von Staatsanleihen verwendet, werden dann heute nur das Vorspiel sein. Der Weg würde unweigerlich ein einer Inflation enden und eine riesige Kapitalsvernichtung nachsich ziehen.

B)
Euro-Bonds. Mit diesem Mittel könnte die Last auf alle Länder verteilt werden. Das würde die Märkte kurzfrisitig beruhigen, allerdings ändern sie nichts an den Strukturproblemen, weshalb man die Krise nur verschieben würde. Die Probleme würden alle auf uns zurückkommen und das wahrscheinlich in einem vielfachen Ausmaß. Auf freiwillige Reformen der Pleitestaaten wird man wohl lange warten. Das ausgesendete Signal würde heißen: Weitermachen wie bisher, wir hauen euch schon irgendwie raus, auch beim nächsten Mal.

C)
Sparen, sparen und nochmals sparen und dann retten. Es wird Reformen geben müssen, in jedem Land. Man muss die Strukturprobleme angehen um so eine Krise in Zukunft zu vermeiden. Natürlich macht man sich damit nicht beliebt, aber wichtig ist es die Ursache und nicht die Symptome zu bekämpfen...
Zum Glück favorisiert Merkel diesen dritten Weg. ich denke, dass er der schmerzhafteste für den Moment ist, aber uns in Zukunft den größten Nutzen bringt. Da kann man nur hoffen, dass unsere Politiker diesen Weg durchziehen und nicht einknicken werden.

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/...dspiel-um-den-euro-1.1219112

Viele Grüße  

16574 Postings, 5048 Tage zaphod42Sparquote #24

 
  
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26.11.11 17:11
Deine Argumente sind nicht stichhaltig:

1) Die Sparquote kann jetzt auch sinken, weil die Privaten ihre Schulden massiv abgebaut haben und somit keine Notwendigkeit zum Sparen mehr besteht. Das passt mit dem gestiegenem Konsumentenvertrauen zusammen. Der Ami an sich spart nur ungern, und nur wenn er muss.

2) Die Sparquote ist historisch gesehen immernoch recht hoch.  (bezogen auf die letzen 10-12 Jahre). Bezogen auf das Durchschnittseinkommen eines Amis (rund 50k USD) spart er immernoch 2k pro Jahr und Person.  

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