Der Dax und das blaue Auge
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 16.11.11 12:51 | ||||
Eröffnet am: | 15.11.11 23:58 | von: no-kia | Anzahl Beiträge: | 3 |
Neuester Beitrag: | 16.11.11 12:51 | von: no-kia | Leser gesamt: | 1.009 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 1 | |
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Renditen klettern wieder
Die erneut zugespitzte Lage am europäischen Anleihemarkt bleibt jedoch ein großer Belastungsfaktor. So kletterten die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen aus Frankreich und Belgien auf Rekordstände und auch Papiere aus Spanien, Italien und Österreich gerieten auf die Abschussliste der Investoren.
Die steigenden Renditen seien Ausdruck von Befürchtungen, dass die Schuldenkrise nicht in den Griff zu bekommen ist, kommentierte Marktstratege Stan Shamu von IG Markets. Nachdem Italien am Vortag für frisches Geld deutlich mehr als sechs Prozent Zinsen zahlen musste, folgte nun Spanien mit über fünf Prozent.
Am deutschen Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere deutlich auf 1,50 (Vortag: 1,57) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,66 Prozent auf 131,65 Punkte. Der Bund Future stieg um 0,30 Prozent auf 138,68 Punkte.
BIP nicht überzeugend genug
Die neuesten Zahlen zum deutschen Wirtschaftswachstum brachten keine eindeutigen positiven Impulse: Zwar wuchs die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal trotz der Schuldenkrise in Europa kräftig um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Gleichzeitig rechnen Ökonomen wegen der Schuldenkrise im Euro-Raum zum Jahresende jedoch mit einem Dämpfer: "Wir rechnen mit einer schrumpfenden Wirtschaft", sagte Jürgen Michels von der Citigroup. Christian Schulz von der Berenberg Bank sagte: "Der Vertrauensverlust der Unternehmen und Haushalte wird sich ab dem vierten Quartal niederschlagen. Wir rechnen mit einer milden Rezession im Winter. Wie lange sie dauert, hängt davon ab, wie schnell die Euro-Krise unter Kontrolle gebracht wird."
Banken im Minus
Finanztitel reagierten mit weiteren Verlusten auf die anhaltende Unsicherheit. Besonders deutlich fielen diese bei Papieren der Allianz und der Commerzbank aus, die 2,2 und 2,8 Prozent verloren. Papiere der Deutschen Bank sanken um 2,4 Prozent. Der Grund: Die Finanzkrise holt den Branchenprimus ein: Das Frankfurter Institut zahlt in einem Vergleich in den USA 145 Mio. Dollar (106 Mio. Euro), um Streitigkeiten wegen der Pleite von fünf großen Genossenschaftsbanken beizulegen. Es geht um den Verkauf von Hypothekenpapieren.
Zudem nimmt der Machtpoker um den wichtigen Posten eine neue und unerwartete Wendung: Josef Ackermann wird überraschend doch nicht an die Spitze des Aufsichtsrates von Deutschlands größtem Geldhaus wechseln. Statt Ackermann soll Allianz-Finanzvorstand Paul Achleitner auf der Hauptversammlung der Deutschen Bank im Mai 2012 in das Gremium gewählt werden.
Infineon knicken ein
Größter Verlierer im Dax waren Infineon und Daimler mit einem Abschlag von je 3,4 Prozent. Größter von lediglich zwei Gewinnern im Leitindex waren FMC-Papiere mit plus 1,7 Prozent.
Im MDax rutschten Papiere von Kabel Deutschland nach Zahlen um 3,2 Prozent ab. Deutschlands größter Kabelnetzbetreiber hat im zweiten Quartal dank gestiegener Abonnentenzahlen und einer geringeren Zinslast mehr umgesetzt und verdient. Für das Gesamtjahr konkretisierte das Unternehmen das Umsatzziel aber nach unten.
In der zweiten Reihe konnten auch EADS nicht von einem Milliardenauftrag der Flugzeugtochter Airbus profitieren. Die EADS-Papiere verloren 1,0 Prozent. Airbus sicherte sich einen Großauftrag für die Airbus A320 neo. Das US-Leasingunternehmen Aviation Capital Group (ACG) hat 30 dieser sparsamen Maschinen für 2,74 Mrd. Dollar bestellt. Wie ACG mitteilte, erfolgt die Order zusätzlich zu den bereits bestellten 98 A320.
Knapp 3,6 Prozent gaben HHLA ab: Nomura hat das Kursziel für die Papiere um rund 10 Prozent gesenkt.
Solwarwerte weiter unter Abgabedruck
Bei Q-Cells hielt die Talfahrt an: Die Aktien verbilligten sich um mehr als 15 Prozent, nachdem sie am Vortag bereits um knapp 27 Prozent abgestürzt waren. Die hohen Quartalsverluste von Montag wirkten noch immer nach, sagte ein Händler. Auch die Prognosesenkung bei LDK Solar trug nicht gerade zur Stimmungsaufhellung im Solarsektor bei. Der chinesische Solarkonzern hat wegen des Preisverfalls in der Branche seine Umsatzziele für das Gesamtjahr heruntergeschraubt. Solarworld verbilligten sich ebenfalls weiter und gaben 8,2 Prozent nach.
Auch Solon wiesen zweistellige Prozentuale Verluste auf: mehr als 7 Prozent ging es für die Titel nach unten, nachdem das Unternehmen einen hohen Quartalsverluste gemeldet hat und neuen Kapitalbedarf angemeldet hat: In den ersten neun Monaten sank der Umsatz um 11 Prozent auf 358 Mio. Euro. Der operative Verlust schnellte auf 114 Mio. Euro nach einem Minus von 5,5 Mio. im Boomjahr 2010.
http://www.welt.de/wirtschaft/article13719934/...richt-stark-ein.html
von Jens Lüders
Mittwoch 16.11.2011, 12:28 Uhr
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München (BoerseGo.de) – Das Ifo-Weltwirtschaftklima hat sich im vierten Quartal erneut eingetrübt. Sowohl die aktuelle Lage als auch die Entwicklung in den kommenden sechs Monaten wird von den Befragten jetzt ungünstiger beurteilt als im dritten Quartal, teilte das Münchner Institut für Wirtschaftsforschung (ifo) am Mittwoch mit. Der Index fiel auf 78,7 Punkte, nach 97,7 Zählern im Vorquartal.
Das vierteljährlich erhobene Barometer für die Konjunkturlage in 119 Ländern fiel damit unter den langfristigen Durchschnittswert zurück, sagte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. "Die Weltwirtschaft ist in einer schwierigen Situation. In Westeuropa hat sich das Wirtschaftsklima weiter verschlechtert, was überwiegend auf die schlechteren Aussichten zurückzuführen ist". In Nordamerika trübe sich die Stimmung auch ein, jedoch sei man dort noch optimistischer.
Als wichtigste Probleme wurden das fehlende Vertrauen in die Wirtschaftspolitik, die öffentlichen Haushaltsdefizite und die Arbeitslosigkeit gesehen. Das Problem der Inflation rückte bei den größten Problemen vom zweiten Platz im dritten Quartal auf den sechsten Platz zurück. Den Euro und der japanische Yen werden als überbewertet erachtet. Beim US-Dollar wird in den nächsten sechs Monaten ein stabiler Wechselkurs erwartet.