Der Antizykliker-Thread
Apropos: In Jordanien fängt es auch schon an zu brodeln, die Regierung wurde komplett gefeuert. Gestern gab es eine Runde mit Scholl-Latour. Er sah vor allem Jordanien und Lybien als "gefährdet" an. Saudi-Arabien weniger, da würden dann notfalls die Amis einmarschieren.
Unter diesen Umständen lass ich den Short besser wirklich drin....
Gestern könnte man in dem Artikel "Italien blockiert schärferen Stabilitätspakt" beim Handelsblatt ( http://www.handelsblatt.com/politik/international/...aetspakt;2743502 ) folgendes lesen:
"BRÜSSEL. „Dass die Italiener trotz Schuldenkrise weiter auf der Bremse stehen, ist skandalös“, kommentiert ein EU-Diplomat gegenüber Handelsblatt die italienischen Bemühungen gegen härtere EU-Sparvorschriften. Konkret geht es um das Vorhaben, alle Schulden oberhalb des EU-Grenzwerts von 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) jährlich mindestens um ein Zwanzigstel abzubauen. Wer sich nicht daran hält, soll mit Geldbußen bestraft werden. Das ist in einem Verordnungsentwurf vorgesehen, den die EU-Kommission vergangenes Jahr vorgelegt hat. Die EU-Behörde füllt damit eine Lücke im Stabilitätspakt. Bisher gibt es EU-Strafverfahren nur wegen exzessiver Haushaltsdefizitquoten von mehr als drei Prozent."
und der Artikel führt fort:
"...die fragliche Verordnung muss einstimmig von allen 27 EU-Mitgliedstaaten beschlossen werden; Italien könnte die neue Regel also blockieren. Das Vetorecht nutzt Rom nun als Hebel, um die neue EU-Vorschrift zu verwässern. Anders als der Staat seien die Privathaushalte in Italien kaum verschuldet, argumentiert Rom. Italien müsse seinen öffentlichen Schuldenberg deshalb nicht so schnell abbauen wie andere EU-Länder."
Und da wundert man sich, kann es endlich nicht ein Minimum an Konsensus geben, auf der Basis der Logik?
Denn, da haben die Italiener absolut recht, jeder Grundschüler sollte in der Lage sein sich dies klar zu errechnen können, dazu ein simples Beispiel damit man einfacher verstehen kann:
In einem Staat wo 100% seines BIPs vom Privatsektor produziert wird, dies wär der Idealfall eines Extrem-Kapitalismus ohne jeglicher staatlicher Präsenz, in so einem Fall würden alle Schulden der Wirtschaft Privat-Schulden sein.
Das zweite Extrem in diesem Vergleich wär: der Staat in dem 100% des BIPs vom Staatsektor generiert wird. Dies wär der Grenzfall bei einem Staat wo alle Schulden dem Staatssektors zugerechnet werden, bzw. theoretisch es in diesem Idealfall keinen BIP produzierenden Privatsektor gibt, alle Schulden sind hier als Staatsschulden wahrzunemen.
In Euroland/EU sieht es so momentan aus: der Staatssektor produziert von 15% bis 65% des BIPs je nach Mitgliedsstaat. So ist der EU-Grenzwert von 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) bei den Staatsschulden für alle Mitglieder reiner Unsinn. Dies sollte jedem der bis 3 zählen konnte mittlerweile klar geworden sein.
Falls man sich in der EU einigen sollte, dass der Staatssektor maximum nur z.B. 30% des BIPs bei allen Staatsmitglieder generieren sollte, nur dann könnte man auch von diesen Staaten verlangen, dass auch die Staatsschulden für alle nicht mehr z.B. als 60% des BIPs sein sollten.
Andernfalls sollte man diesen totalen Unsinn endlich beiseite legen, und sich ein anderes Maastricht Kriterium auswählen um evtl. Schuldenlanst bei den EU-Staaten zu messen und zu vergleichen. Eine Messlatte wär die Staatsschulden je produzierender BIP-Einheit, oder die gesamten Schulden vom Staats- und Privatsektor zusammen, nur so könnte man einen sinnvollen Vergleich bei solch ungleichen Volkswirschaftsstrukturen wie die der Euroländer erreichen.
Von der Grundschule schon für jeden bekannt, hatte Mousillini seit der 40er Jahre all die italienische Wirtschaft verstaatlicht, so ist es zum Teil bis heute noch, der italienische Staat produziert immernoch 50-60% des BIPs. Deshalb sind die Staatsschulden Italiens sehr gross, 125% des BIPs, und deshalb sind die italienischen Privatschulden auf einem niedrigen Niveau. Die Privatschulden Italiens m.a.W. sind relativ zu den anderen Euroländer aus diesem Grund sehr niedrig: 200% des BIPs Italiens (2009: Gesamtschuld 315% - Staatschuld 116% = 200% des BIPs).
Gleiches gilt für Griechenland, wo der Staatssektor je bis zu 55%-65% des BIPs produziert: dort sind die Staatschulden enorm, 140% des BIPs, und die Privatschulden minimal, d.h. die Privatschulden eben in Vergleich zu den anderen Eurostaaten sehr gering: 115% des BIPs Griechenlands (2009: Gesamtschuld 230% - Staatschuld 115%=115% des BIPs), was die kleinste Verschuldung des privaten Sektors bei den Euroländer ist.
Italien und Griechenland haben deswegen jedes Recht, die Reform dieses Maastricht Kriteriums der maximaler 60% des BIPs Staatsschuldenlasts im Euroraum zu verlangen. Faktum: Die Italiener und die Griechen schulden per Kopf weniger als jeder anderer in Euroland. In diesem Sinn sind sie immernoch das Vorbild für all die anderen Euroländer auch heute noch...
Bei den anderen PIIGS sieht es anders aus, ein kleinerer Staatssektor hat zu grösseren Privatschulden geführt:
-Spanien: Privatschulden enorm: 300% des BIPs Spaniens (2009: Gesamtschuld 360% - Staatschuld 60%=300% des BIPs).
-Portugal: Privatschulden nicht zu hoch: 239% des BIPs (gemäss Deutsche Bank), was verglichen zu Spaniens Privatschuldenen von über 300% nicht so erschreckend zu scheinen mag, aber immerhin ist dieser Prozensatz doppelt so hoch als in Griechenland wo die Privatschulden 115% des BIPs sind.
-Irland: Privatschulden gewaltig: Die Privatschulden nur ins Ausland (der Staatschuld miteinbezogen) sind 1,267% des BIPs.
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Das Original des Handelsblatt-Artikels:
Soviel gepostet, dass man von Sucht sprechen kann, hat er in letzter Zeit auch nicht.
Von hier aus viele Grüße und lass mal von dir hören.
Ich werde nicht aus dieser Mail zitieren, aber fragen, ob er nicht ein finales Statement abgeben will, dass ich hier für ihn veröffentlichen werde.
Auch wenn ich hoffe, dass er wieder zurück kommt, sollten wir uns damit vertraut machen, dass er weg ist und jeder überlegen, ob wir das AZ-Ding am Leben halten wollen und werden.
Und auch die Frage gilt es zu klären, ob wer die Berechtigung bekommt, Vollpfosten zu ermahnen und hier zu sperren.
Ich werde am WE einige der (alten) Stammbesatzung darauf ansprechen, ob sie wieder einsteigen wollen...
Für ein umfangreiches Feed-Back wäre ich dankbar!
A.
Wir leben in sehr intressanten Zeiten- für Bullen.
In Antis Bärenthread wird jeder kleine Rülpser nach unten als Trendwende analysiert. Geschieht das nicht, haben irgendwelche Big- Boys wieder mal an einer Schraube gedreht, hehehe...
Als ob diese Herren des Universums den Markt lenken könnten. Das sind nur ganz normale Wasserkocher in weltfremden Glastürmen- meist unwissend, was im Dschungel abgeht....
Die Zinsentwicklung und eine aufkeimende positive Verfassung der Meute sind die wichtigsten Faktoren für eine langfristige Börsentendenz.
Zinsen sind bekanntlich im Keller und jeder Tag mit steigenden Kursen lässt Zweifler umfallen.
Das sind langfristig gute Zeiten für Bullen, basta...
Auf eine äußerst aktive Phase folgte eine selbst verordnete Auszeit. Bei den vergangenen Malen wurde dieser "Abschied" jeweils bekannt gegeben. Ich kann mich Armi also vor allem in 2 Punkten anschließen:
a) Ein "Schlusswort" von metro wäre super. Es würde einfach helfen "zu verstehen".
b) Wie lehna sagt: The show MUST go on. Ich halte diesen Thread weiterhin für einen der besten, wenn nicht den besten Thread auf ariva. Der durchschnittliche Informationsgehalt pro Posting ist einfach immens hoch und für alle nicht daily trader ist es ein purer Genuss hier lesen zu dürfen. Dieses Lob gebührt auch, aber eben nicht alleine metro und deshalb wünsche ich mir ebenfalls, dass z.B. Armi sich der (Führungs-)rolle annimmt und die Antizykliker durch die stürmische Börsensee manövriert und moderiert.
Gruß, trailer
Schade...
Ich hoffe mal, dass das kein endgültiger Endschluss ist, zumal es ja für uns Außenstehende keine offenkundigen Gründe gibt.
Der Thread war super, eigentlich das Einzige, was ich hier bei Ariva lese und das seit Jahren fast täglich. Wäre wirklich schade wenn der Kapitän von Bord gehen würde.
Ich werde ihm schreiben, was hier die Reaktion war und ihn bitten ein Statement zu verfassen, über die Gründe, welches ich hier einstellen werde.
Und ihm nahelegen den Schritt zu revidieren.
ich konnte weder mit metro noch mit diesem Thread hier jemals
viel anfangen.
Ich habe das Prinzip nicht begriffen.
Nennt sich Anti-, ist aber pro fast alles.
Liegt natürlich an mir selber.
shit happens - wie man sagt - und keiner ist unfehlbar und es wäre genau das richtige fehlzock unterstellt sich selber ruhe zu gönnen - das fände ich nur menschlich und richtig