Delisting der BVB AG


Seite 1 von 1
Neuester Beitrag: 19.05.14 09:06
Eröffnet am:28.04.14 15:40von: Samba4Anzahl Beiträge:14
Neuester Beitrag:19.05.14 09:06von: Moppo11Leser gesamt:15.900
Forum:Börse Leser heute:3
Bewertet mit:
3


 

429 Postings, 8395 Tage Samba4Delisting der BVB AG

 
  
    #1
3
28.04.14 15:40
In diesem Forum möchte ich gerne mit alle Interessierten die Gründe für ein mögliches Delisting der BVB AG sowie deren Vor- und Nachteile diskutieren.

In einigen Threads wurde das Thema Delisting schon angesprochen. Aus meiner Sicht ist ein sehr interessantes und mittlerweile auch nicht unwahrscheinliches Szenario.

Die Kursentwicklung seit Mitte März diesen Jahres ist trotz überzeugender sportlicher Erfolge nicht nachvollziehbar. Dazu kommen der aus meiner Sicht gute Transfers von Ramos sowie die Vertragsverlängerung von Gündogan. Aktuell gibt es noch Spekulationen bezüglich des Kaufs von Ginter sowie einem möglichen Deal mit Reus bzgl. der Eliminierung der Ausstiegsklausel.

Trotz dieser positiven Nachrichten hat es den Anschein, dass jemand den Kurs massiv deckelt, um einen Ausbruch über die magischen 4,03 € und einem damit verbundenen sehr wahrscheinlichen Anstieg der Aktie Richtung 5 € zu verhindern.

Aus Sicht eines möglichen Delistings, sollte Herr Watzke bestrebt sein, den Kurs niedrig zu halten, damit das Delisting so billig wie möglich wird. Herr Watzke weiß, dass er für den BVB viel höhere Summen von großen Investoren bekommen würde als die aktuell 240 Mio. € Martktwert an der Börse. Und da der BVB aktuell auf einem sehr guten Wg ist, sich in den TOP 10 des europäischen Fussballs zu etablieren, wird der Markenwert des BVB weiter steigen.

Für mich gibt es 2 Möglichkeiten eines möglichen Delistings.
Erstens: Der BVB leiht sich Geld von einem größeren Investor, und kauft nach und nach die Aktien zu niedrigen Kursen zurück, bis man die nötige Anzahl der Aktien eingesammelt hat, um ein Delisting ohne Zustimmung der Aktionäre durchzuziehen. Der Investor bekommt im Gegenzug eine sehr guten Preis für einen Anteil von 10 bis 20 % am BVB.
Zweitens: Nicht der BVB selber, sondern externe Investoren kaufen die Aktien an der Börse. Im Gegenzug könnten diese ihre Anteile gegen Werbeverträge eintauschen. Ob dies vertragsrechtlich überhaupt möglich ist, kann ich nicht sagen.

So das sind erst mal kurz meine Gedanken zum Delisting.

Ich bin auf eure Antworten gespannt.  

867 Postings, 3893 Tage Yoni...

 
  
    #2
28.04.14 16:30
Naja, wenn man ein Delisting anstrebt wäre es schon reichlich dämlich, wenn man zuvor seine Nase in jedes Interview hält und versucht den Kurs anzukurbeln, indem man auf die massive Unterbewertung der Aktie hinweist.
Ich bin mit Sicherheit niemand, der Watzkes Kompetenzen überschätzt - aber so einen "Geniestreich" traue selbst ich ihm nicht zu.

Offensichtlich hatte sich Watzke hier schon einmal mit einem Delisting befasst:
http://www.manager-magazin.de/finanzen/boerse/...-teuer-a-923753.html

Aussage damals: Delisting bringt Vorteile, ist aber sehr teuer (tolle Erkenntnis)!
Seitdem hat sich der Kurs merklich erhöht und eine vergleichsweise hohe Dividende wurde auch gezahlt (was auch eher ungewöhnlich wäre, wenn man die Option Delisting wirklich auf dem Tisch hat).


 

1674 Postings, 3846 Tage Mr.TurtleDelisting entfällt!

 
  
    #3
1
28.04.14 17:25
Die Dividende ist da der springende Punkt!
Für die 6 Millionen hätte man doch bestens ein ARP starten können, das wäre nicht mal auffällig gewesen. Stattdessen die in dieser Branche nicht übliche Dividende, dei den Kurs nach oben treibt.
Zusätzlich müsste man den aktuellen Wert + X auch erstmal auftreiben, das wäre wieder einiges an Schulden, die der Strategie der letzten Jahren deutlich widerspricht.
Daher ein ganz klares nein!

Hätte man übrigens auch in einem anderen Thread ansprechen und gerade abhaken können. zum BVB gibt es bald mehr Threads als regelmässige Poster...  

3155 Postings, 4130 Tage Wasserbüffelein Delisting der BVB AG

 
  
    #4
28.04.14 17:44
wäre auf jeden Fall möglich.

Eine Frage ist, zu welchen Kosten wäre dies möglich und wie hoch wäre der Nutzen?

Angenommen man geht davon aus, dass der BVB in den nächsten 10 Jahren jeweils 25 Mio. Euro Gewinn pro Jahr erzielt, dann wäre eine Finanzierung von 200 Mio. Euro Fremdkapital zu 6% mit 12 Mio. Euro durchführbar.

Durch die jährlichen Fremdkapitazinsen von 12 Mio. Euro würde der angenommene Gewinn nach Steuern vermutlich nicht von 25 Mio. Euro auf 13 Mio. Euro sinken, sondern eher von 25 Mio. Euro auf 15 Mio. Euro bis 20 Mio. Euro sinken.
Der Gewinn vor Steuern würden vermutlich auch um exakt 12 Mio. Euro sinken.  

867 Postings, 3893 Tage YoniMmh

 
  
    #5
28.04.14 18:59
Watzkes variable Vergütung richtet sich doch nach dem Jahresüberschuss und nicht nach dem EBIT - auch das wäre ein gewichtiges Gegenargument für ein fremdfinanziertes Delisting.

Zumal die Nutzenabschätzing eines Delistings immer noch etwas im Nebel liegt...  

429 Postings, 8395 Tage Samba4Gesetzliche Rahmenbedingungen für ein Delisting

 
  
    #6
2
29.04.14 09:27
Der Delisting-Antrag einer Aktiengesellschaft muss von ihrer Hauptversammlung, also von der Gesamtheit der betroffenen Aktionäre, mit einfacher Mehrheit gebilligt werden. ußerdem sollte ein öffentliches Kaufangebot der Gesellschaft selbst oder des Großaktionärs an die übrigen Aktionäre erforderlich sein, wobei die Angemessenheit der angebotenen Abfindung auf Antrag von Aktionären in einem sog. Spruchverfahren gerichtlich überprüfbar sein sollte.

Aktuell haben wir einen Freefloat von 75,83%. Herr Geske hält 11,87%, der Verein 7,24% und der Hedgefonds Odey Asset Management LLP 5,06%. Sowohl Herr Geske, der Verein und der Hedgefonds würden sofort einem Delisting zustimmen, da sie wissen, dass ihr Anteil am BVB deutlich höher bewertet wäre, wenn der BVB wie Hertha und Bayern Anteile nicht über die Börse sondern außerhalb der Börse an große Unternehmen verkaufen würde. Zusammen halten diese 3 Aktionäre 24,17 %. Es müssten demnach nur noch 25,84% aller anderen Aktionäre einem Delsiting zustimmen, was ca. 33% entspricht. Das halte ich nicht für sehr unwahrscheinlich, wenn zudem das Kaufangebot einen Aufschlag von ca. 20% auf dem aktuellen Börsenkurs beinhaltet. Bei den vielen Tradern und Möchtegern-Aktionären, die in diese Aktie investiert sind, ist das ein verlockendes Angebot.

Daher schätze sich die Wahrscheinlichkeit eines Delisting in naher Zukunft mit ca. 50% ein. Warum? Herr Watzke sagt zwar, dass er nie wieder Schulden machen will. Die Aussage war vor 3 Jahren auch vernünftig, als der BVB die Meisterschaft gewonnen hat. Keiner konnte damals einschätzen, ob der sportliche Höhenflug eine Eintagsfliege war oder nicht. Mittlerweile hat sich der BVB als 2. Fussballkraft in der Bundesliga etabliert und auf europäischer Ebene ist man in den TOP 20. Die Umsätze sind seit der Meisterschaft 2010/2011 von 110 Mio. € auf 305 Mio. € letzte Saison gestiegen. Das Ergebnis nach Steuern von -6,1 Mio. € auf 51,2 Mio. €. Das heißt, der BVB hat komplett andere wirtschaftliche Möglichkeiten als noch vor 3 Jahren. Dazu kommen weiter steigende Einnamhen bei Fernshegelder, Merchadising und Werbung.
Zu glauben, dass sich Herr Watzke mit den 2. Platz dauerhaft zufrieden geben wird, kann ich mir nicht vorstellen. Außerdem sind Mit Wolfsburg und mittelfristig mit RB Leipzig 2 Konkurrenten in der Bundesliga, die scheinbar unbegrenzte finanzielle Möglichkeiten haben. Die Gefahr ist als vorhanden, dass man nicht immer mit dem 2. Platz spekulieren kann. Und jeder weiß, dass mit der Anzahl der Titel auch der Markenwert steigt. Das lässt sich an der Forbes Liste 2013 erkennen, wo der BVB mit 394 Mio. $, die Bayern mit 1,2 Mrd. $ und Manu auf Platz 1 mit 2,2 Mrd. $ bewertet wird.
Aufgrund der sportlichen Erfolge in der letzten und dieser Saison wird der BVB sicher einen großen Sprung anch oben machen. Das wird sich warum auch immer nicht kurzfristig im Aktienkurs wiederspiegeln.  

429 Postings, 8395 Tage Samba4Kosten Delisting

 
  
    #7
2
29.04.14 09:48
Geht man also von einen Kaufangebot auf Basis des aktuellen Aktienkurses zzgl. 20% Aufschlag aus, dabb würde sich die Marktkapitalisierung auf 277 Mio. € belaufen. Da man nur die Aktien im Freefloat zurückkaufen müsste, müsste der BVB für diese Anteile 210 Mio. € bezahlen. Geht man weiter davon aus, dass es bereits Gespräche mit großen Investoren bzgl. einer Beteiligung gegeben hat, dann wären die Finanzierungskosten bei einer Fremdkapitalfinanzierung auf Grund des aktuellen Zinssatzes mit ca. 4 % bei einer Laufzeit von 5 Jahren sehr günstig. Die zusätzlichen Zinskosten würden sich auf 8,4 Mio. € belaufen. Die Dividenenausschüttung in den letzten 2 Jahren beliefen sich auf 3,7 und 6,1 Mio. €. Da diese bei einer entsprechenden Vereinbarung mit den Investoren erstmal ausfallen könnten, würde die Ersparnis durch den Wegfall der Dividendenausschüttung die Zinskosten zu ca. 50% finanzieren. Gehen wir mal von Umsatzerlösen von 250 Mio. € ohne Transfererlöse und ohne steigende Einnahmen bei Werbung, Fernsehgelder und Merchadising aus (ist nur zur Vereinfachung der Rechnung) und einem Jahresergebnis von 25 Mio. € aus, dann würde man auf eine Umsatzrendite von 10% Bei Fremdkapitalkosten von 4% ist, dass ein verdammt guter Deal.

Die Tilgung des Darlehens könnte mit Hilfe der verkauften Anteile erfolgen. Die Hertha hat von KKR 61 Mio. € erhalten. Diese setzen sich wie folgt zusammen: Unterschriftsbonus 7 Mio. €, 36 Mio. Vorauszahlung für künftige Lizenzgebühren und 18 Mio. € für 9,7 %. Die Bayern ahben dieses Jahr 8,33% der Anteile für 110 Mio. € verkauft.
Geht man mal sehr konservativ davon aus, dass der BVB das 3-fache der Hertha und nur 50% der Bayern wert ist, dann würde man für den Verkauf von 10% der Anteile ca. 55 Mio. € bekommen. Inklusive einer Unterschriftsgebühr von 10 Mio. €, würde man also ca. 65 Mio. € für 10% erhalten, was dem 3-fachen der aktuellen Marktkapitalisierung entspricht. Verkauft der BVB also 30% der Anteile könnte er damit den kompletten Kredit für das Delisting tilgen. Aufgrund der neuen Eigentümerstruktur wäre der Verein immer noch zu 53,07% größter Aktionär und hält die einfache Mehrheit.  

1674 Postings, 3846 Tage Mr.TurtleSoweit so gut

 
  
    #8
1
29.04.14 11:23
wenn das alles so in einander greift, die Käufer schon stehen und keinen Alleingang an der Börse machen und niemand beim Delisting auf den wahren Wert (oder wie das auf Juristendeutsch hieß) klagt. Der wahre Wert liegt ja bekanntlich etwas über 270 Millionen + 20 %.
Ich hätte da gerne an Sachwerten den Spielerkader mit ca. 250 Millionen, das Stadion mit ca. 180 Millionen, den Footbonauten und sonstige Gebäude auch entschädigt. SChon sind wir gan schnell bei 8 Euro pro Aktie und der Deal platzt.
Das sollte jedenfalls langfristiger angelegt werden in Form eines ARP, dennn was man schon ha, hat man und zwar für das aktuelle kleine Geld.  

31079 Postings, 8217 Tage sportsstar#6

 
  
    #9
29.04.14 12:07
"Das lässt sich an der Forbes Liste 2013 erkennen, wo der BVB mit 394 Mio. $, die Bayern mit 1,2 Mrd. $ und Manu auf Platz 1 mit 2,2 Mrd. $ bewertet wird."

Woher hast du diese Zahlen? Die sind jedenfalls nicht aktuell...

siehe hier (Stand April 2013): http://www.forbes.com/soccer-valuations/list/

Da wird Real schon auf Platz 1 geführt (3.300$m), die Bayern auf Platz 5 (1.309$m) und der BVB auf Platz 13 mit 456$m !  

429 Postings, 8395 Tage Samba4sportsstar: ich habe leider fälschlicherweise

 
  
    #10
29.04.14 12:18
die Forbes Liste 2012 und nicht 2013 verwendet.  

3155 Postings, 4130 Tage Wasserbüffelinternes oder externes Delisting

 
  
    #11
29.04.14 13:48

Wenn ich es richtig sehe, gibt es 2 Möglichkeiten des Delistings.

a) das interne Delisting

BVB kauft die notwendige Anzahl an Aktien und zieht sich von der Börse zurück

b) das "externe" Delisting
Eine oder mehrere natürliche oder juristische Personen kaufen soviel wie möglich Aktien des BVB und streben danach ein Delisting an.
Im Moment könnten Sie den BVB aber nicht komplett übernehmen, wegen der 50+1 Regel.
Sobald diese fällt könnte der BVB dann komplett übernommen werden.

Ob sich das lohnt oder ob jemand das vorhat, weiß ich nicht, prinzipiell ist es aber möglich.

Möglich wäre ja auch, dass man die Aktien unterteilt in welche mit Stimmrecht und welche ohne Stimmrecht, so wie bei Facebook oder Google.



http://de.wikipedia.org/wiki/50+1-Regel

http://www.spox.com/de/sport/fussball/bundesliga/...ern-muenchen.html

http://www.sportschau.de/weitere/allgemein/...sports/hannover486.html

http://www.sport1.de/de/fussball/...l_bundesliga/newspage_726450.html

http://www.zeit.de/sport/2011-08/...nsuebernahmen-fussball-hannover96

 

429 Postings, 8395 Tage Samba4Laut einem Interview von Herrn Watzke,

 
  
    #12
14.05.14 15:37
ist der BVB ähnlich wie der FCB mit Adidas und der Telekom auf der Suche nach einem exclusiven Sponsoring-Partner. Das soll in spätestens 5 Jahren geschehen.

Was genau Watzke will, wurde nicht geschrieben?. Will er einen exclusiven Sponsor mit einer Beteilung des Sponsors am BVB oder ohne Beteiligung? Für den Sponsors macht es aus wirtschaftlicher Sicht deutlich mehr Sinn, sich als exclusiver Sponsor auch am BVB zu beteiligen.

Aber wie soll der Sponsoren-Partner sich am BVB beteiligen? Über eine Kapitalerhöhung zu deutlich höheren "marktgerechten" Kursen? Dann könnte der Sponsor ja jetzt schon Aktien zu deutlich niedrigeren Kursen einkaufen.

Ich kenne mich im Gesellschaftsrecht nicht aus. Welche Möglichkeiten einer Partnerschaft gibt es denn bei einer AG?
 

28046 Postings, 3769 Tage GalearisBis nächstes Jahr, FCB hat alle deutsche Titel

 
  
    #13
1
19.05.14 08:45
die gelben Unterhosen haben ...nichts.  

498 Postings, 4238 Tage Moppo11Wow,

 
  
    #14
1
19.05.14 09:06
für den Satz hast Du fast 2 Tage gebraucht?  

   Antwort einfügen - nach oben