Dax, Silber, Gold, Euro und der Ölpreis
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 14.06.04 19:55 | ||||
Eröffnet am: | 10.05.04 19:08 | von: moya | Anzahl Beiträge: | 18 |
Neuester Beitrag: | 14.06.04 19:55 | von: moya | Leser gesamt: | 11.055 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 1 | |
Bewertet mit: | ||||
Zunächst hielten sich die Indizes sehr stark. Direkt nach 20.00 Uhr kam es doch zu den allseits erwarteten Abgaben.
Der Nikkei 225 nützte diese Vorgaben und stürzte heute um 4,84 % in ungewisse Tiefen. Dem Dax blieb kaum etwas anderes übrig, als diese schlechten Vorgaben aus den USA und Asien umzusetzen, er tat es mit einem Tiefstkurs von 3776 Punkten.
Im Prinzip wartet auf uns jetzt nur noch das Tief, welches der Dax nach den Anschlägen in Spanien ausgebildet hat, bei 3692 Punkten. Doch es könnte sein, dass die Märkte bereits vorher drehen, denn der exorbitant hohe Ölpreis, der in den letzten Wochen zusätzlich Druck auf die Märkte ausübte, kommt heute deutlich zurück und verliert zum Teil über 7 %. Hintergrund für diesen Einbruch: Die Opec will nun doch so langsam auf den hohen Ölpreis reagieren. Damit will sie verhindern, dass die westlichen Industriestaaten sich durch Einsparmaßnahmen an den teuren Ölpreis anpassen. Ich hatte über diesen Prozess berichtet.
Interessant ist auch, dass der Euro nun wieder in Richtung 1,18 Dollar läuft. Der Ausbruchsversuch nach oben in der letzten Woche ist damit auch wieder gescheitert. Findet der Euro nun bei 1,18 Dollar keine Boden, drohen deutlich tiefere Kurse. Seit Anfang des Jahres warne ich vor dem Euro - zu Recht. Für die Amerikaner könnte der stärkere Dollar und der sinkende Ölpreis durchaus von Vorteil sein. Für die Europäer wird ein Teil des positiven Effekts des niedrigeren Ölpreises durch den stärkeren Dollar wieder vernichtet.
Es ist schon beachtlich, wie stark eine bisher lediglich angekündigte US-Zinserhöhung sich auf den Dollar (und die gesamten Märkte) auswirkt. Dabei sind die grundsätzlichen Faktoren, die den Dollar schwächen, mit einer kleinen Zinserhöhung nicht aus der Welt zu schaffen (z.B. Außenhandelsdefizit). Langfristig rechne ich sowieso damit, dass der Dollar noch viel weiter unter Druck kommt und der Euro neue Hochs erklimmen wird. Doch im Moment reagieren die Devisenmarkthändler mehr auf die nahe Zukunft und da droht nun einmal eine Zinserhöhung.
Dabei ist es natürlich völlig abwegig, dass die Fed die Zinsen dramatisch anheben wird, denn das wäre der beste Weg, die monetär verursachte konjunkturelle Erholung in den USA auf brutalste Weise in die Knie zu zwingen. Mit anderen Worten, die stützende Wirkung einer Zinserhöhung auf den Dollar wird real relativ gering ausfallen und wahrscheinlich schnell verpuffen. Im Moment ist also viel mehr aufgeheizte Psychologie und nur sehr wenig reale Vernunft im Markt.
Das zeigt sich auch bei den Rohstoffen. Nur die Ankündigung, dass China ein wenig das Wachstum bremsen wird, hat die Rohstoffpreise einbrechen lassen. Auch diese Reaktion war natürlich völlig übertrieben. China wird auch weiterhin viel zu viele der sich verknappenden Rohstoffe verbrauchen.
Eines der auffälligsten Beispiele ist Silber. Als Silber nach der langen Seitwärtsbewegung von 5 Dollar innerhalb weniger Monate auf fast 8,5 Dollar anstieg, war das genauso übertrieben, wie der aktuelle Einbruch auf 5,50 Dollar nach unten übertrieben ist. Das Schöne ist, wer den ersten Zug verpasst hat, erhält gerade eine neue Möglichkeit einzusteigen. Natürlich ist es diesmal kein ICE sondern nur ein Bummelzug. Langfristig ist Silber auf diesem Niveau jedoch ein Kauf.
Langfristig, für Menschen die Geduld und einiges an Nerven mitbringen.
Das gleiche gilt für Gold. Grundsätzlich geht eine konjunkturelle Erholung mit einer Inflation einher, wenn die Zinsen so niedrig sind, wie in den USA, besteht die Gefahr, dass die Inflation jederzeit ausufert. Welches Medium sollte, bei anhaltend weltpolitischer Unsicherheit, davon mehr profitieren als Gold?
Nur, Gold wurde Ende letzten Jahres gepushed und durch die Medien gejagt. Ich hatte damals darauf hingewiesen, dass das nicht gesund sei. Viele Menschen sind selbst bei den Höchstkursen noch eingestiegen. Doch Gold hat enttäuscht, wurde fallengelassen und braucht nun nach dem Hin und Her etwas Ruhe. Aktuell sinkt Gold deswegen immer und immer weiter und raubt den verbliebenen Investoren die Nachruhe: Verkaufen oder halten. Derweil sehen diese Investoren zu, wie ihre Gewinn dahin schmelzen. Und auch hier gehen die Börsen wieder einmal den Weg des größten Schmerzes. Erst wenn der letzte Zittrige aus dem Markt ist, wenn der letzte Zweifler verkauft hat, wenn das letzte Loblied auf Gold in der Presse verklungen ist, werdet ihr merken, dass man Gold nicht inflationieren kann.
Wann das sein wird? Bei welchem Niveau ? Keine Ahnung. Gut, ich wage eine Prognose: 365 Dollar etwas drunter oder drüber. Dort könnte Gold sehr gut einen Boden finden. Langfristig wird es egal sein, wann Sie eingestiegen sind. Langfristig wird, wenn der Dollar tatsächlich weiter inflationiert, Gold weiter steigen - auf Niveaus, die wir uns heute kaum vorstellen können.
Du hast mich auf eine Idee gebracht, ich kaufe mir ein nächste Gelegenheit ein Paar Rand bei der Bank.
Gruß Moya
Meiner Meinung hat man aber mit Silber die größere Chance, weil die Nachfrage nach Silber ständig steigt. Weiters sind bei Silber keine großen Reserven (wie bei Gold) vorhanden.
xpfuture
Die geopolitischen Unsicherheiten infolge der Terrorängste, den Aufständen im Irak sowie der anhaltenden Krise im Nahen Osten nähren Sorgen über die Ölversorgung aus dieser Region und haben somit eine bullische Stimmung zur Folge. Die Ermordung von fünf Ingenieuren der Schweizer ABB bei Wartungsarbeiten in einem Ölkomplex der Hafenstadt Janbu am Roten Meer steigert die Sorge über die Sicherheit der Saudischen Ölanlagen. Der US-Botschafter in Saudi-Arabien hat Amerikaner bereits zum Verlassen des Landes aufgefordert.
Hinzu kommen noch Meldungen über neue Unruhen und Gewaltausbrüche im westafrikanischen OPEC-Mitgliedsland Nigeria. Das ölreichste Land Afrikas zählt zu den wichtigsten Öllieferanten der USA.
Ein starker preistreibender Einfluss kommt auch aus den USA. Trotz der geringen US-Benzinvorräte machten US-Behörden die Hoffnung auf eine Wende zunichte, indem sie ein Aussetzen der neuen Umweltschutzbestimmungen ablehnten. Der Schwefelgehalt im Benzin muss nach den neuen US-Umweltschutzvorschriften niedriger sein als früher. Viele Raffinerien in den USA und in Venezuela können diese Normen nicht erfüllen, somit fallen Produktionskapazitäten aus. Es lohnt sich nicht, die teilweise maroden Raffinerien mit ausreichender Entschwefelungstechnologie aufzurüsten, infolge dessen geraten die USA noch stärker in die Abhängigkeit von Öl- und nun auch von Benzinproduzenten in der Golfregion und in Fernost. Zudem fällt immer wieder die eine oder andere US-Raffinerie aus.
Einen starken bullischen Effekt haben weiterhin die finanzkräftigen Fonds, die jede Gelegenheit bei leicht nachgebenden Kursen zu Zukäufen nutzen und ihre Anteile an Long-Kontrakten (steigende Kurse) weiter erhöhen. Ursache für ihre lang anhaltende bullische Einstellung ist der über den Erwartungen liegende Anstieg des weltweiten Ölbedarfs. Weltweit wächst der Ölbedarfs, wobei insbesondere China, Indien und andere Fernoststaaten für einen Nachfrageboom und damit für Preissteigerungen sorgen.
Beim ihrem Treffen am 10. Februar in Agier beschlossen die Ölminister der elf OPEC-Staaten überraschend eine Drosselung der Fördermenge, da sie im Frühjahr einen saisonbedingten Preisverfall befürchten. Infolge der hohen Ölpreise ging man allgemein davon aus, dass die Quoten nicht verändert werden, sondern dass lediglich auf Einhaltung der bestehenden offiziellen Quoten gedrängt wird. Das hieße immerhin eine reale Reduktion der Ölströme um 1,5 bis 1,8 Mio. Barrel pro Tag. Doch die OPEC gingen weiter. Auf Drängen Saudi Arabiens wurde eine Quotensenkung von 1 Mio. Barrel pro Tag ab dem 01. April beschlossen. Expertenangaben zufolge benötigt Saudi Arabien die hohen Ölpreise dringen für seinen Staatshaushalt. Am 31. März einigten sich die OPEC-Vertreter in Wien darauf, die im Februar beschlossene Fördermengendrosselung auf 23,5 Million bpd (barrel per day) ab 01. April umzusetzen.
Auch das Drängen der US-Regierung wurde von der OPEC ignoriert. Die Kürzung führt voraussichtlich dazu, dass sich die Benzinpreise, die in den USA ohnehin schon auf Rekordhöhe liegen, weiter verteuern. Dies würde im bevorstehenden Präsidentschaftswahlkampf die Chancen von George W. Bush auf eine Wiederwahl schmälern.
Jedoch ist die Quotendisziplin derzeit sehr schlecht. Die Kartellmitglieder sind mit Blick auf die eigenen Kassen erfahrungsgemäß träge beim Drosseln der Ölhähne. Ob sich die beschlossene Reduktion von insgesamt 2,5 Mio. Barrel durchsetzen lässt, wird von einigen Analysten bereits angezweifelt. Sie sind der Meinung, dass das Kartell nicht in der Lage sein wird, seine Mitglieder an einer Überproduktion zu hindern. Bisher wurde nicht festgestellt, dass der OPEC-Beschlusses umgesetzt wird. Nur Venezuela und Indonesien, die gar nicht mehr produzieren können, hielten die alten Quoten ein. Zudem haben die OPEC-Staaten mit wenigen Ausnahmen bisher keine Maßnahmen eingeleitet, um die angekündigte Drosselung auch tatsächlich umzusetzen. In den kommenden Wochen könnten die Kurse somit wieder nachgeben.
Längerfristig besteht die Möglichkeit steigender Preise, da der Ölbedarf in den kommenden Jahren rasant wachsen wird. Insbesondere China benötigt für sein beeindruckendes Wirtschaftswachstum viel Öl. Zudem wächst im Reich der Mitte der Autoabsatz beträchtlich und dementsprechend auch der Benzinbedarf.
Preisentlastend wirkte bisher, dass die wichtigsten Nicht-OPEC-Länder Russland, Norwegen und Mexiko eine Reduzierung ihrer Liefermengen ablehnen. Zusammen mit den zunehmenden irakischen Exporten könnte die Kürzung der OPEC etwas kompensiert werden. Kürzt das Kartell die Fördermengen um die Preise stabil zu halten, droht ein Verlust von Marktanteilen an Nicht-OPEC- Mitglieder.
Analysten konzentrieren sich jedoch wieder verstärkt auf die Fundamentaldaten. Die Zahl der US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe verringerte sich um 25.000 auf 315.000 Erstanträge. Experten hatten durchschnittlich einen Stand von 335.000 Anträgen geschätzt.
Die Konjunkturdaten der vergangenen Monate zeigten mehrheitlich ein positives Bild, zudem wollen Analysten nun nach vorne schauen und hoffen auf eine wirtschaftliche Wende. Grund zum Optimismus sehen sie in den US-Steuersenkungen und im niedrigen Zinsniveau.
Ein schwächerer Dollar macht das in US-Dollar angeschriebene Gold und Öl für Anleger aus anderen Währungsräumen billiger und damit attraktiver. Allerdings führt er auch dazu, dass die OPEC nichts gegen die hohen Preise unternimmt, da die Einnahmen des Kartells an Wert verlieren.
xpfuture
Thread ist im Album *g*
matz
PS: bin neues Ariva-Mitglied, wer darf eigentlich GRÜNE (oder SCHWARZE) verteilen ? Hab das noch nicht ganz verstanden.
und dann sollte man vielleicht mal die letzten Reports von Hecla ,Goldfield und Placer dome lesen
http://www.mineweb.net/sections/gold_silver/
jedenfalls war Bema Gold eine der wenigen steigenden Aktien heute
Auch wenn einige es nicht glauben wollen:
http://www.ariva.de/articles/forum/moderatoren
bye, Paul.
Die Aussagen des saudiarabischen Ölministers haben sich direkt auf die Entwicklung des Ölpreises ausgewirkt. Im Tagesverlauf sank der Ölpreis zeitweise um mehr als 6 %.
SAN FRANCISCO (AFX) -- Tumbling oil prices sent European oil stocks lower
Monday, as the Bank of New York European ADR Index fell 2.43 points to close at
104.94.
Crude futures sank below $39 a barrel after Saudi Arabia's oil minister said it
was essential that OPEC raise supply targets.
Royal Dutch lost $1.16 to $48.16, Shell Transport & Trading dipped $1.07, or
3 percent, to $42.31, and BP was down $1.74, or 3 percent, to $52.22.
France's Total declined $2.45, or 3 percent, to $90.78.
OPEC, producer of more than a third of the world's oil, should boost its output target by at least 1.5 million barrels a day from 23.5 million now, al-Naimi said. Iraq's oil exports fell by more than a third after saboteurs struck a pipeline over the weekend. It will take two days to repair the damage, an adviser to the Iraqi oil ministry said.
``There's been a strong reaction to what the Saudis said about production, while the market ignored the attack on a major oil pipeline in Iraq,'' said Jim Steel, director of commodity research at Refco Inc. in New York. ``This just underscores the enormous influence that the Saudis have.''
Stahl.Ich hab das schon im Talkforum gefragt aber da interesiert es niemand.
Wird der Stahlpreis in Zukunft den Takt der Wirtschaft angeben?
Wird der Stahlpreis genauso wichtig wie der Ölpreis oder noch wichtiger.
Wer wird von den hohen Preisen profitieren?
Wieviel Arbeitsplätze wird es kosten?
Die Chinesen bauen unsere Werke ab ,wie abhängig wird die westliche Welt von China werden?
Explodierende Stahlpreise belasten heimische Industrie |
Beobachte die Stahlindustrie schon seit einiger Zeit. Momentan sind meiner Meinung nach die Märkte zu volatil um Prognosen für die nähere Zukunft abzugeben. Da auch keiner so genau weiß, wie es in China weitergeht, würde ich mit einem Investment noch einige Zeit warten, bis sich die Lage wieder beruhigt hat. (Tipp: Boehler-Uddeholm WKN:894577).
xpfuture
http://bigcharts.marketwatch.com/quickchart/...A%3AGFI&freq=2&time=10
Gold Fields kündigte gerade ein Kostensenkungs-Programm an: ( http://biz.yahoo.com/rm/040507/minerals_goldfields_savings_2.html )und, im Unterschied zu Anglogold Ashanti gabs keine Gewinnwarnung. Ich habe mir gestern eine Position ins Depot gelegt. Den Johannisburg-Chart findet Ihr mit diesem Link:
http://bigcharts.marketwatch.com/quickchart/...A%3AGFI&freq=2&time=10
Eine ausführliche Analyse in Deutsch hier: http://www.goldtrend.de/pdf/gold-fields.pdf
Falls jemand eine gute Homepage kennt, die sich mit der südafrikanischen Börse beschäftigt, wäre ich um Infos sehr dankbar.
Gruß an alle
Mecki
von Jochen Steffens
Natürlich hängt das Wohl und Wehe des Dollars nicht nur von den Zinsen ab. Es gibt eine ganze Reihe wichtiger Faktoren, die eine Währung gegenüber anderen Währungen stärken oder schwächen können. Aber eine Zinserhöhung ist ein einfach zu verstehendes, nahezu greifbares Ereignis bei Devisen. Die restlichen Faktoren sind in ihrer Auswirkung schwer bestimmbar und meistens eher von unterschwelliger, schleichender Natur. Eine Zinserhöhung steht an, also spekulieren die Devisenhändler auf dieses Ereignis. Deswegen warne ich nach wie vor, vor Investitionen in den Euro. Solange bis die Zinserhöhungsphase abgeschlossen ist wird ein eindeutiger Trend wohl kaum auszumachen sein.
Und das aus folgendem Grund: Die immense Staatsverschuldung und das ausufernde Außenhandelsdefizit wirken sich belastend auf den Dollar auf. Aber noch ein anderer Faktor sollte den Dollar im Verhältnis zum Euro belasten: In Europa tendieren wir eher zur Deflation, die aktuell durch die explosionsartig angestiegenen Ölpreise "verdeckt" wird. Vor diesem Ölpreisanstieg ist die Inflationsrate unter die von der EZB anvisierte Spanne gefallen.
Beste Beispiele für deflationäre Tendenzen in Deutschland sind: z.B.
der aktuell ausufernde Preiskampf im Bereich Lebensmittel zwischen Aldi, Lidl, Metro, Penny und Plus etc, der Preisverfall der Elektrogeräte, Kleider, Möbel - überall wird versucht, über niedrige Preise Waren an den Kunden zu bringen. Im Prinzip können wir Verbraucher uns freuen, wenn wir die Produkte immer billiger erhalten.
Aber es ist ein Teufelskreislauf: Preissenkungen zwingen die Firmen produktiver und kosteneffizienter zu arbeiten. Letzten Endes bedeutet
das: Weitere Stellen werden eingespart, die Arbeitslosigkeit nimmt zu.
Daraus folgt, dass noch weniger zahlungskräftige Konsumenten einer "Überproduktion" einem "Zuviel an Waren" gegenüberstehen. Die Firmen versuchen ihre Produkte vor der Konkurrenz an den Kunden zu bringen.
Nicht Qualität, sondern der Preis entscheidet. Die Folge: Weitere Preissenkungen, die Firmen müssen noch preiswerter produzieren - der gefährliche Kreislauf der Deflation hat begonnen.
Doch zurück zum Dollar/Euro Verhältnis: Die USA, mit ihrer anziehenden Konjunktur, steht deutlich in Gefahr einer Inflation, Europa hat immer noch deutliche Tendenzen in Richtung Deflation, bzw. deutlich niedrigeren Inflationsraten. Aus dieser Sicht müsste der Dollar gegenüber dem Euro immer mehr an Wert verlieren - theoretisch.
Praktisch steht jedoch, wie gesagt, erst einmal eine Zinserhöhung an.
Im Vorfeld dieser Zinserhöhung wird der Euro unter Druck geraten. Nach einer möglichen Zinserhöhung wird man wieder auf andere Aspekte schauen, der Euro erstarkt wieder etwas, bis der nächste Fed-Sitzungstermin näher rückt. Das Spiel beginnt von vorne. Die Folge: Eine Seitwärtsbewegung im Euro/Dollarverhältnis.
Erst wenn die Zinserhöhungsphase als vorläufig abgeschlossen gilt, wird der Euro, wenn sich hier in Europa bis dahin nichts fundamental geändert haben sollte, aus seiner Seitwärtsbewegung nach oben ausbrechen. Bis dahin bleibt der Euro ein Spielball wilder Spekulationen und unorthodoxer Kursbewegungen. Warten Sie also ab, bevor Sie sich in Investitionen stürzen.
1 Nutzer wurde vom Verfasser von der Diskussion ausgeschlossen: mirko75