Das Märchen von der Eigenkapitalquote oder


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Neuester Beitrag: 07.05.01 19:11
Eröffnet am:07.12.00 11:34von: DarkKnightAnzahl Beiträge:8
Neuester Beitrag:07.05.01 19:11von: KlittyKlatLeser gesamt:1.576
Forum:Börse Leser heute:3
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34698 Postings, 8780 Tage DarkKnightDas Märchen von der Eigenkapitalquote oder

 
  
    #1
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07.12.00 11:34
warum Geschichten wie Infomatec, EM.TV usw. passieren und warum die Bänker endlich umlernen müssen:

Was bedeutet EK-Quote? Alle Finanzierungskonzepte durch Banken beruhen auf best. EK-Quoten, 15, 20 oder 25%, egal. DAS IST QUATSCH.

Unternehmen werden zum Sanierungsfall, wenn die rechtlichen Anforderungen (Aufzehrung von 50% des EK = Einberufunf der HV, Aufzehrung von mehr als 100% = Überschuldung mit ggfalls Konsequenz der Beantragung der Insolvenez)gegeben sind und dann die Bänker an den Tisch gerufen werden. DANN IST DAS KIND ABER SCHON IN DEN BRUNNEN GEFALLEN.

Wann werden die Bänker endlich kapieren, daß die geringstmögliche EK-Quote das bestmögliche Geschäftskonzept trägt? Dann werden sie nämlich früher an den Tisch gebeten, Konzepte zur Rettung werden früher erstellt, oder man läßt die Unternehmen früher sterben (mit einem Zehntel der Schulden, die sie vielleicht noch anhäufen können).

Ein profitables Konzept trägt sich mit Null EK. Alles andere, auch aus der Old Economy (Holzmann, KHD, usw.) ist bewußte Augenwischerei oder das Klammern von Vorständen an lukrativen Positionen, die sie in anderen Unternehmen nie wieder bekommen wegen bewiesener, fortgesetzter Unfähigkeit.

So, das wollte ich jetzt einfach mal loswerden.  

2385 Postings, 8949 Tage BroncoPaßt leider nicht ganz.

 
  
    #2
1
07.12.00 13:51
Richtig ist tatsächlich, daß immer erst was passiert, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist und das es unter Umständen ein unüberwindliches Hindernis sein kann, eine Unternehmung zu starten, wenn hohe Eigenkapitalquoten verlangt werden (da weiß ich selber ein Lied zu singen. Für kleine Unternehmungen sind die Anforderungen übrigens noch restriktiver. Hier werden derzeit standardmäßig gerademal 60% des aktivierbaren Kapitals als Kredit gewährt. Die effektiv erforderliche EK-Quote ist dabei deutlich größer als 40%, da natürlich nur ein Teil des erforderlichen Kapitals aktivierbar ist. Geringere EK-Quoten sind da nur indirekt, z.B. über KfW-EK-Hilfen o.ä. möglich).
Anzumerken ist allerdings, daß wir es in der Realität mit unvollkommenen Kapital- und Finanzmärkten zu tun haben, in denen Sollzinsen > Habenzinsen sind. Das hat zur Folge, daß bei durchschnittlicher Gesamtkapitalrendite ein bestimmter EK-Anteil vorhanden sein muß, um wenigstens mit 0 herauszukommen.
Da die Banken ihre Kohle nicht verschenken wollen, unterstellen sie dem Unternehmen selbstverständlich keine überdurchschnittliche GK-Rendite, sondern nur den Durchschnitt und ermitteln anhand der Differenz zwischen Soll- und Haben-Zinsen die mind. zugrundezulegende EK-Quote. Das ist durchaus nicht unvernünftig und hat schon manchen davor bewahrt, sich in ein unkalkulierbares Abenteuer zu stürzen.
Zu kritisieren ist, daß generell in D die Bereitschaft gering ist, Venture-Kapital zur Verfügung zu stellen (als Beteiligung, also als Eigenkapital des Unternehmens). Der IT-Bereich war im letzten Jahr diesbezüglich eine Ausnahme. Das Venture-Kapital kam aber zum großen Teil aus den Taschen der Kleinanleger, die häufig gar nicht wußten, worauf sie sich einließen (siehe NM).  

34698 Postings, 8780 Tage DarkKnight@bronco: sehr lehrreich, vielen Dank. Nochwas:

 
  
    #3
08.12.00 08:36
ich spreche hier aus einer realen Situation. Mein Bänker hat zu diesem Argument folgendes gesagt: eigentlich einleuchtend, ABER: wenn wir schon ihr gesamtes Geschäft und ihr gesamtes Risiko finanzieren, dann wollen wir auch den gesamten Gewinn, und nicht nur die Zinsen.

Bin noch am Knabbern, was die Gegenargumente angeht. Fällt Dir etwas dazu ein?  

34698 Postings, 8780 Tage DarkKnightup, für dZdM o.T.

 
  
    #4
07.05.01 17:52

3357 Postings, 8718 Tage das Zentrum der M.Na gut, dann werde ich mal meinen Senf dazugeben

 
  
    #5
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07.05.01 18:17
Die betrachtungsweise der Eigenkapitalquote aus Kreditgebersicht, wie es Darkknight beschreibt, ist zweifelsfrei richtig. Dem gibt es auch nichts hinzuzufügen. Aus der Sicht des Anlegers hingegen, stellt sich das Thema aber völlig anders dar. Wer in ein Unternehmen investiert, das nachhaltig hohe Gewinne erwirtschaftet und diese bei einer hohen Eigenkapitalrebdite reinvestiert werden, kann sich über einen steigenden inneren Unternehmenswert freuen. Das führt zwangsläufig zu einer sehr guten Eigenkapitalquote, da das reinvestierte Kapital(Jahresüberschuß gehört dem Aktionär)dem Aktionärskapital zugrechnet wird. Die Börse wird einen steigenden Unternehmenswert im Laufe der Zeit mit steigenden Notierungen Rechnung tragen. Weiterhin führt eine steigenden Eigenkapitalquote bei sehr guten Unternehmen auch zu steigenden Unternehmensgewinnen, denn wenn es das Unternehmen versteht gleichbleibende Eigenkapitalrenditen zu erwirtschaften, so erhöht sich der Jahresüberschuß, da Prozent immer von hundert bedeutet.

Gut beraten ist derjenige, der solche bilanztechnischen Kennzahlen aus seiner Interessenlage beurteilt und nach Unternehmen differenziert.  

21 Postings, 8531 Tage KlittyKlatWas bedeutet Eigenkapitalquote, Kfw und

 
  
    #6
07.05.01 18:31
GK-Rendite. Kann euch leider nicht folgen.
Dachte immer, je hoeher die eigene Leistung desto kreditwuerdiger
gegenueber der Bank. Vielleicht trifft dies nur bei Privatpersonen zu
und bei Firmen wird anders kalkuliert.
Wuerdet ihr mich bitte aufklaeren.  

34698 Postings, 8780 Tage DarkKnight@KlittyKlat: 23 und bereits nicht mehr in der

 
  
    #7
07.05.01 18:34
Lage, folgen zu können? Da habe ich 39 Jahre hingearbeitet mit Alkoholexzessen. Welche Leistung meinst Du eigentlich, wenn Dir Dein Bänker Geld gibt?  

21 Postings, 8531 Tage KlittyKlatDarkKnight: Die Sparleistung ;-) o.T.

 
  
    #8
07.05.01 19:11

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