Das Märchen von der Eigenkapitalquote oder
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 07.05.01 19:11 | ||||
Eröffnet am: | 07.12.00 11:34 | von: DarkKnight | Anzahl Beiträge: | 8 |
Neuester Beitrag: | 07.05.01 19:11 | von: KlittyKlat | Leser gesamt: | 1.687 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 2 | |
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Was bedeutet EK-Quote? Alle Finanzierungskonzepte durch Banken beruhen auf best. EK-Quoten, 15, 20 oder 25%, egal. DAS IST QUATSCH.
Unternehmen werden zum Sanierungsfall, wenn die rechtlichen Anforderungen (Aufzehrung von 50% des EK = Einberufunf der HV, Aufzehrung von mehr als 100% = Überschuldung mit ggfalls Konsequenz der Beantragung der Insolvenez)gegeben sind und dann die Bänker an den Tisch gerufen werden. DANN IST DAS KIND ABER SCHON IN DEN BRUNNEN GEFALLEN.
Wann werden die Bänker endlich kapieren, daß die geringstmögliche EK-Quote das bestmögliche Geschäftskonzept trägt? Dann werden sie nämlich früher an den Tisch gebeten, Konzepte zur Rettung werden früher erstellt, oder man läßt die Unternehmen früher sterben (mit einem Zehntel der Schulden, die sie vielleicht noch anhäufen können).
Ein profitables Konzept trägt sich mit Null EK. Alles andere, auch aus der Old Economy (Holzmann, KHD, usw.) ist bewußte Augenwischerei oder das Klammern von Vorständen an lukrativen Positionen, die sie in anderen Unternehmen nie wieder bekommen wegen bewiesener, fortgesetzter Unfähigkeit.
So, das wollte ich jetzt einfach mal loswerden.
Anzumerken ist allerdings, daß wir es in der Realität mit unvollkommenen Kapital- und Finanzmärkten zu tun haben, in denen Sollzinsen > Habenzinsen sind. Das hat zur Folge, daß bei durchschnittlicher Gesamtkapitalrendite ein bestimmter EK-Anteil vorhanden sein muß, um wenigstens mit 0 herauszukommen.
Da die Banken ihre Kohle nicht verschenken wollen, unterstellen sie dem Unternehmen selbstverständlich keine überdurchschnittliche GK-Rendite, sondern nur den Durchschnitt und ermitteln anhand der Differenz zwischen Soll- und Haben-Zinsen die mind. zugrundezulegende EK-Quote. Das ist durchaus nicht unvernünftig und hat schon manchen davor bewahrt, sich in ein unkalkulierbares Abenteuer zu stürzen.
Zu kritisieren ist, daß generell in D die Bereitschaft gering ist, Venture-Kapital zur Verfügung zu stellen (als Beteiligung, also als Eigenkapital des Unternehmens). Der IT-Bereich war im letzten Jahr diesbezüglich eine Ausnahme. Das Venture-Kapital kam aber zum großen Teil aus den Taschen der Kleinanleger, die häufig gar nicht wußten, worauf sie sich einließen (siehe NM).
Bin noch am Knabbern, was die Gegenargumente angeht. Fällt Dir etwas dazu ein?
Gut beraten ist derjenige, der solche bilanztechnischen Kennzahlen aus seiner Interessenlage beurteilt und nach Unternehmen differenziert.
Dachte immer, je hoeher die eigene Leistung desto kreditwuerdiger
gegenueber der Bank. Vielleicht trifft dies nur bei Privatpersonen zu
und bei Firmen wird anders kalkuliert.
Wuerdet ihr mich bitte aufklaeren.