DFB Team nur Sparringspartner


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Neuester Beitrag: 16.11.03 13:15
Eröffnet am:16.11.03 12:30von: NassieAnzahl Beiträge:3
Neuester Beitrag:16.11.03 13:15von: Spitfire33Leser gesamt:422
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16074 Postings, 8205 Tage NassieDFB Team nur Sparringspartner

 
  
    #1
16.11.03 12:30
Schockierender Jahresausklang schürt EM-Ängste

Gelsenkirchen (dpa) - Der demoralisierte Kapitän verweigerte jeden Kommentar - und nach kurzen Erklärungsversuchen verließen auch die anderen Verlierer fluchtartig den Ort des Schreckens. Schonungslos wie selten zuvor wurde beim 0:3 gegen den Europameister Frankreich entlarvt, dass die deutsche Nationalmannschaft im Konzert der ganz großen Fußball-Nationen derzeit nur im Vorprogramm auftreten kann.

 
 
«Was bleibt, ist das nackte Ergebnis. Diese Packung tut uns weh, die tragen wir jetzt drei Monate auf dem Buckel», zeigte sich auch Rudi Völler nach der Lehrstunde der Franzosen desillusioniert. Bis zum nächsten Länderspiel am 18. Februar 2004 ist der Schaden von Gelsenkirchen von Oliver Kahn und Co. nicht einmal mehr zu begrenzen.


«Es war ein katastrophales Spiel von uns. In der zweiten Halbzeit war fast gar nichts mehr da, da haben sie uns schon vorgeführt», fand ausgerechnet der Youngster Andreas Hinkel, der sich als einziger deutscher Spieler auf der offiziellen DFB-Pressekonferenz stellte, deutliche Worte. «Wir waren den Franzosen in allen Belangen unterlegen», stellte ARD-Experte Günter Netzer fest. Sogar Bundeskanzler Gerhard Schröder ist in Sorge: «In der zweiten Hälfte sah man, dass der Abstand zu einer Mannschaft wie Frankreich noch groß ist. Den müssen wir bis zur Europameisterschaft aufholen.»


Was besonders bitter aufstößt: Nicht nur spielerisch zeigte der Europameister dem Vizeweltmeister einen Klassenunterschied auf - das war nicht anders zu erwarten gewesen. Auch im strategischen und im kämpferischen Bereich sowie als Einheit auf dem Platz - bei der WM 2002 in Asien noch die entscheidenden Tugenden der DFB-Elf - blieben die deutschen Fußball-Arbeiter in kümmerlichen Ansätzen hängen. «Es hat der Sauhund-Effekt gefehlt», ärgerte sich Völler.


Das nackte Ergebis vor 53 574 Fans in der «Arena AufSchalke» zeigt das Ausmaß der Hilflosigkeit im Vergleich mit jenen Nationen, die sich einst selbst an den Deutschen gemessen haben. Gegen die «Grande Nation» ging der achte Vergleich hintereinander mit einem großen Gegner verloren; die erschreckende Torbilanz dabei lautet 3:19. Das letzte Mal hatte die A-Nationalmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) vor 65 Jahren auf eigenem Platz eine Niederlage mit drei Toren Differenz kassiert (3:6 gegen England). Danach gab es mit dem noch allgegenwärtigen 1:5 gegen England vor zwei Jahren in München überhaupt nur noch eine höhere Heimniederlage.


Statt wie erhofft Selbstbewusstsein und Zuversicht nehmen Oliver Kahn, der die Treffer der franzöischen Stürmerstars Thierry Henry (21.) und David Trezeguet (55./81.) kopfschüttelnd hinnahm, nun neben neuem Frust auch EM-Ängste mit ins Jahr 2004. «Es hat mich besonders geärgert, dass wir nach dem 0:2 vorgeführt wurden und uns aufgegeben haben», meinte Völler, der zur Halbzeit personell und taktisch auf die Problemfelder insbesondere auf der rechten Abwehrseite nicht reagiert hatte und am Ende den Zerfall seines Teams miterleben musste. «Jeder Mannschaftsteil hat nur noch für sich gespielt», gestand Abwehrspieler Christian Wörns, der selbst einen «schwarzen Tag» (Völler) erlebte.


Frankreich zeigte gnadenlos die Rückstände auf. Die deutsche Elf am Ende des Jahres 2003 ist ein Gebilde im Umbruch, den Völler im neuen Jahr noch radikaler vorantreiben muss. «Ganz wichtig war, dass man in einem solchen Spiel gesehen hat, wo bei welchen Spielern die Grenzen sind», sagte Völler. Gerade in der strategisch entscheidenden Zone im Mittelfeld kommen Akteure wie Frank Baumann oder Jens Jeremies über die Rollen als biedere Malocher nicht hinaus. Wörns und Jens Nowotny, dessen Comeback nach 19 Monaten zumindest auf höhere Stabilität hoffen lässt, kamen nicht fehlerfrei über die Zeit.


«Da sieht man, dass wir noch nicht so gefestigt sind», urteilte Michael Ballack, der im Spielmacherduell gegen den alles überragenden Zinedine Zidane auch deshalb chancenlos blieb, weil sein Umfeld wie er selbst zu instabil ist. Den im Eiltempo in die Nationalmannschaft geschossenen Aufsteigern wie Arne Friedrich, Andreas Hinkel und Kevin Kuranyi fehlt die Erfahrung auf höchstem Niveau. Und die Stürmer treffen gegen die «Großen» das Tor nicht, wobei Kuranyi mit seinem Lattenschuss (11.) Pech hatte. So blieb Völler nur die ohnehin schon bekannte Erkenntnis: «Du kannst gegen ein Team wie Frankreich nur bestehen, wenn du die Möglichkeiten, die dir der Gegner gibt, auch nutzt. Das haben wir nicht getan.»


Der Teamchef zeigte sich trotz der Enttäuschung bereit zum Kämpfen: «Wir dürfen jetzt nicht in Panik verfallen. Es dauert halt noch eine Weile, bis wir dahin kommen, wo Frankreich ist.» Vor allem aus der Entwicklung jungen Spieler wie Kuranyi, Hinkel oder Paul Freier schöpft der Teamchef seine Hoffnung: «Wir werden - davon bin ich überzeugt - auch bei der Europameisterschaft ein gute Rolle spielen», lautete trotzig sein Schlusswort des Jahres.


Quelle: dpa


 

12104 Postings, 8084 Tage bernsteinist doch alles kein wunder.

 
  
    #2
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16.11.03 13:06
1.ein völlig überforderter trainer samt co.ein topp-spieler und sympathieträger ist
 noch lange nicht automatisch ein guter coach.
2.ein torwart der nur noch beim aufreißen seiner klappe auffällt.
3.ausgelutschte"star`s"wie wörns,jeremis,rehmer und bobic setzen doch keine impulse mehr
wahrscheinlich leiden viele unter realitätsverlust nach dem dusel bei der wm.
mit hängen und würgen gerade mal die em qualli geschafft.
anspruch und wirklichkeit sind völlig abhanden gekommen.das spiel gestern war wieder mal
der offenbarungseid.und das gesappel anschließend-man hätte immerhin gegen den europa-
meister gespielt-zeigt doch das der wm vize-titel einen dreck wert ist.  

4420 Postings, 8573 Tage Spitfire33Was wllt Ihr denn ? Unsere Jungs spielen

 
  
    #3
16.11.03 13:15
doch innerhalb der 90 Minuten mindestens schon 20 Minuten recht anständig. Immerhin alles Euromillionäre.

Es ist nur eine Zeitfrage, bis es auch für 90 Minuten reicht.
Gehälter erhöhen oder der DFB zahlt für jeden Sieg 1 Mill. Euro ? Ja, kein Problem. In der Regel kommt es ja zu keiner Auszahlung des Betrages.

Vielleicht sollte man die WM-Elf der Damen demnächst spielen lassen. Weniger leisten als ihre männlichen Kollegen können sie ja auch nicht oder geht noch mehr als nur verlieren ?  

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