Kinder und Rentenkassen skeptisch:Verhütungsmittel ab Mitte 2004 mit WarnhinweisenBERLIN – Seit dem 1. Oktober müssen auf den Zigarettenpackungen eindringliche Warnungen über die Gefahren des Rauchens stehen. Die großen Warnhinweise sind im Stil einer Todesanzeige gehalten und tragen Sprüche wie "Rauchen ist tödlich" oder "Rauchen kann zu einem langsamen und schmerzhaften Tod führen". Die Bundesregierung plant nun auch die Schachteln für Kondome und Antibaby-Pillen mit Warnungen zu versehen. Während auf den Schachteln für Rauchwaren vor einem frühzeitigen und schmerzvollen Ableben gewarnt wird, sollen die Packungen der verschiedenen Verhütungsmittel die Fortpflanzung propagieren. So könnte beispielsweise auf einer Kondompackung künftig "Sperma spendet Leben" stehen, auf einer Verpackung für Antibaby-Pillen "Verhütung verhindert Befruchtung und Wohlstand".Hintergrund für diesen Vorstoß der rot-grünen Koalition, der auch in der Opposition Rückhalt findet, ist die prekäre Lage der Rentenkasse. Auf immer weniger Beitragszahler kommen immer mehr Rentner. Auch eine Neuordnung der Alterssicherung, beispielsweise diese über Steuern abzudecken, kann das Problem nur kaschieren. Fakt bleibt momentan, die Jugend stirbt aus, die Alterspyramide steht Kopf.Wegen der neuen Hinweise, und die daraus entstehende Änderung der Verpackungsverordnung, traf sich gestern eine große Runde im Bundeskanzleramt, zu der auch die Parteivorsitzenden der Union, Merkel und Stoiber, sowie Guido Westerwelle für die FDP eingeladen waren.Die Sitzung sei ein voller Erfolg gewesen, ließ Familienministerin Renate Schmidt danach verlauten. Alle Anwesenden seien sich einig gewesen, dass Sex und die daraus entstehenden Kinder überlebenswichtig für die Rentenkassen unseres Landes seien. Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende Edmund Stoiber brachte es auf den Punkt: "Wir müssen den Egoismus aller Fortpflanzungsfähigen in unserer Bevölkerung bekämpfen. Schließlich ist Geschlechtsverkehr nicht nur Spaß sondern beinhaltet auch Verantwortung gegenüber Deutschland. Dies muss dem sexuell aktiven Teil unserer Nation durch die Verpackungshinweise deutlich gemacht werden."Die angespannte Haushaltslage verlangt in Zukunft im Kampf gegen die Vergreisung Idealismus statt Materialismus. Eine Erhöhung des Kindergeldes, mit dem Resultat einer Babyschwemme, ist nicht mehr möglich. Slogans und Fortpflanzungtipps auf Schachteln für Verhütungsmittel, die an das nicht benutzen appellieren, kosten den Staat dagegen keinen Cent.Für die beiden rechtsradikalen Parteien "Die Republikaner" und die NPD geht die neue Verpackungsverordnung nicht weit genug. Sie sprechen sich dafür aus Deutschen generell die Benutzung von Verhütungsmitteln zu verbieten. Schließlich werde mit der derzeitigen Fortpflanzungsrate von 1,7 Kindern pro Familie die deutsche Nation in wenigen Jahrhunderten aussterben, wie ein Sprecher der NPD verlauten ließ. Dagegen sollten ausländische Mitbürger, Frauen wie Männer, kostenlos mit Medikamenten zur Empfängnisverhütung versorgt werden, verbunden mit einem Erlas, der deren Gebrauch zwingend vorschreibt. |