Brasilianische Aktien mit KGV 2,5
Kennste CBD auch?
Gruss E.
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Ausländer heizen Brasiliens Börse an
Von Alexander Busch
Nach einem schwachen Jahresbeginn mit Gewinnmitnahmen hat die Börse in Brasilien ihre Aufwärtsbewegung wieder aufgenommen. Der brasilianische Leitindex Bovespa erreichte jüngst einen zwischenzeitlichen Höchststand von 27 184 Punkten.
SAO PAULO. Innerhalb der vergangenen zwölf Monaten hat der Index damit um ein Drittel zugelegt. Und die meisten Investmentbanken sehen noch weiteres Potenzial in São Paulo: Denn noch liegt der Bovespa rund 25 Prozent unter seinem Rekordhoch aus dem Boomjahr 1997.
Inzwischen sind es vor allem ausländische Investoren, die die Kurse beflügeln. Seit November wächst der Saldo der ausländischen Aktieninvestitionen in São Paulo kontinuierlich. Ausländische Investmentfonds sehen Brasilien als einen der interessantesten Aktienmärkte unter den Schwellenländern. So hat etwa die britische HSBC in ihrem neuen Emerging-Market-Fonds rund 30 Prozent in brasilianische Aktien investiert, vor allem in Titel von Telekomkonzernen und Banken.
Grund für die Zuversicht unter den ausländischen Investoren sind vor allem die soliden Makrodaten: Wegen der weiterhin starken Ausfuhren und der inzwischen angelaufenen Binnenkonjunktur könnte die brasilianische Wirtschaft dieses Jahr rund fünf Prozent wachsen. Die Zentralbank versucht, die Inflation mit hohen Leitzinsen von derzeit sieben Prozent bis zum Jahresende auf fünf Prozent zu drücken. Das bremst zwar die Konjunktur etwas, schafft aber eine solide Basis für das Wachstum im nächsten Jahr. Außerdem sind Reallöhne und Beschäftigung seit Ende 2004 deutlich gestiegen.
Geändert haben sich jedoch die Aktienempfehlungen der Analysten. „Letztes Jahr sind vor allem die Nebenwerte stark gestiegen, jetzt sind die Standardwerte wieder interessanter geworden“, sagt Marcelo Mesquita von UBS in Rio de Janeiro. Die Schweizer Bank konzentriert in ihrem Lateinamerika-Aktienportfolio rund die Hälfte der Mittel auf Brasilien; mexikanische Unternehmen folgen mit rund einem Drittel. Wie alle Investmentbanken empfiehlt die UBS derzeit Bankaktien wie Itaú. Auch Analyst Nami Neneas von Banif Investment Banking sieht ein Kurspotenzial von mehr als 40 Prozent für Itaú bis zum Jahresende.
Für die Großbank Bradesco rechnen Analysten wie Kelly Trentin von SLW in São Paulo damit, dass die Aktie noch 30 Prozent steigen könnte. „Die Banken profitieren vom hohen Leitzins und dem steigenden Kreditgeschäft“, sagt Banif-Analyst Neneas. Auch Gerüchte, dass die Citibank eine brasilianische Bank übernehmen möchte, sorgten zuletzt für steigende Kurse. Inzwischen haben die Bankaktien eine größere Kapitalisierung an der Bovespa als die traditionell führenden Telekom-, Bergbau- und Energiekonzerne.
Von der wachsenden Kauflaune der Brasilianer dürften Konsumaktien profitieren. Der Finanzdienstleister Thompson Financial rechnet damit, dass die Gewinne der führenden Unternehmen der Branche nach einem starken Schlussquartal 2004 auch in diesem Jahr stark zulegen werden. Das gilt sowohl für die Supermarktkette Pão de Açucar (CBD), für die Tania Sztamfater von Unibanco eine Gewinnzuwachs von 16 Prozent erwartet, als auch für die Lebensmittelfirmen Perdigão und Sadia. Diese profitieren zusätzlich von sinkenden Produktionskosten, weil die Soja- und Maispreise nachgegeben haben. Der Kosmetikhersteller Natura, der Textilkonzern Coteminas sowie der Braukonzern Ambev erwarten wegen der steigenden Realeinkommen ebenfalls zunehmende Gewinne.
Unter den brasilianischen Standardwerten bleibt der Eisenerzkonzern Companhia Vale do Rio Doce weiterhin ein Tipp der Experten. Der Konzern will bei den Stahlkonzernen einen Preisaufschlag von 90 Prozent für sein Erz durchsetzen. „Auch wenn es weniger wird, dürften die Gewinne stark zunehmen“, sagt Gilberto Kfouri von BNP Paribas. Er sieht ein Kurspotenzial von rund 50 Prozent bis Jahresende. Die beiden Telekomkonzerne Telemar Norte Leste sowie Brasil Telecom tauchen ebenfalls in den meisten Modellportfolios der Banken auf: Der Kurs von Brasil Telecom könnte abrupt steigen, wenn es zwischen den zerstrittenen Teilhabern (darunter auch Telecom Italia) zu einer Einigung kommen würde. Und von Telemar, die Mobilfunk- und Festnetze betreibt, erwartet José Cataldo von ABN Amro erstmals eine Dividendenausschüttungen.
HANDELSBLATT, Mittwoch, 23. Februar 2005, 13:01 Uhr