Borussia Dortmund - erster Kurs 10,20 Euro in Münc
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 30.11.00 00:39 | ||||
Eröffnet am: | 31.10.00 10:01 | von: schnee | Anzahl Beiträge: | 20 |
Neuester Beitrag: | 30.11.00 00:39 | von: Expropriateu. | Leser gesamt: | 7.847 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 2 | |
Bewertet mit: | ||||
Die Aktien des ersten deutschen Fußball-Clubs an der Börse feierten nur einen verhaltenen Start.
Der erste Kurs im Amtlichen
Handel der Münchner Börse lag bei 10,20 Euro.
Der Emissionspreis der Papiere von Borussia Dortmund lag bei 11 Euro und damit am
unteren Ende der Bookbuilding-Spanne von 11 bis 13 Euro. Für Zeichner war ein Verlust
von 8 % zu beklagen. Der Kurs pendelte in der ersten halben Handelsstunde zwischen
10,30 und 10,80 Euro. Die Erstnotiz in Frankfurt ließ zur Stunde noch auf sich warten.
Der 1909 gegründete Verein hat sich in den letzten Jahren zu einer der Top-Adressen
des europäischen Fußballs entwickelt. Dafür stehen fünf deutsche Meisterschaften und
nicht zuletzt der Sieg in der Champions League 1997. Die Diversifizierung ist weit
vorangeschritten: Der BVB besitzt 46 % des Westfalenstadions (nach IPO: Aufstockung
auf 75 %) und ist an dem Sportartikelhersteller goool.de, dem B.E.S.T. Reisebüro und
der Internet-Agentur Absolute Sports beteiligt.
startet mit Kursverlusten Die erste deutsche Fußball-Aktie des Bundesligisten Borussia Dortmund (BVB) ist am Dienstag mit Kursverlusten an der Börse gestartet. Nach wenigen Handelsminuten notierte das BVB-Papier am Morgen in Frankfurt am Main bei 10,70 Euro und damit 2,7 % unter dem am Wochenende bekannt gegebenen Ausgabepreis von 11 Euro.
Da eröffnen sich ja ungeahnte Diskussionshorizonte !! Ich fang`mal an : Wie wäre der Börsenstart verlaufen, wenn man das Spiel am vergangenen Wochenende nicht verlorengegangen wäre ?? ;-)))
Ich selbst bin auch Mitglied und vom BVB ziemlich entäuscht.
Anfänglich hieß es: Mitglieder erhalten Aktien zu Vorzugpreisen.
Dann kam das Schreiben zur Zeichnung und auf einmal konnte man nur noch Aktien zum Ausgabekurs kaufen und muß diese auch noch 6 Monate halten.
Ich frage mich, ob hiemit mit der Naivität der Fans gespielt wurde. Viele Fußballfans beschäftigen sich nicht mit der Börse und halten so ein Vorgehen warschl. für normal.
Heute kann man die Aktien günstiger kaufen und verkaufen wann man möchte.
Und stellt euch folgendes vor: In der Winterpause bestätigt sich das Gerücht und Heiko Herrlich wechselt ablösefrei zu Bayer Leverkusen. Eine Woche später bricht sich Fredi Bobic das Bein. Der Kurs bricht daraufhin um 30% ein, aber die Mitglieder müßen die Aktien bis Mai '01 halten.
Ne,ne das kann es doch nicht sein.
Eine weitere Frage die sich mir stellt ist: aus welcher Motivation sollten Institutionelle eine Fußballaktie aufnehmen, deren Wert davon abhängt, ob die Mannschaft gewinnt oder verliert.
Da kann man doch auch bei Intertops oder Oddset spielen.
Der potentielle Börsenwert eines Fußballclubs hängt von viel zu vielen Faktoren ab, die der Verein nicht oder nur mittelbar beeinflussen kann.
Ich kaufe nicht, weil...
1. Eine Haupteinnahmequelle sind die Lizenzrechte für die TV-Übertragung. Noch zahlen die Medienmogule Unsummen, die sich aktuell noch nicht rechnen (SAT1 macht mit "ran" massive Miese). Was aber ist, wenn sich "Pay per View" nicht durchsetzt? Werden dann diese Millionen und Milliarden weiter fließen? Wohl kaum. (Ich als bekennender Fußballfan werde jedenfalls nicht eine müde Mark extra bezahlen, und außerdem überträgt ja meine Stammkneipe...;-)
2. Hohe Investitionen garantieren noch keine große Mannschaft - der BVB wäre in der letzten Saison mit einer der teuersten Teams beinahe eine Etage tiefer gerutscht. Ohne Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb jedoch gibt´s auch keine exessiven Preisgelder und TV-Millionen - ein ziemliches Risiko (gerade für den BVB).
3. Die Einnahmen für Marketingartikel vom Trikot über den Fanschal bis hin zum schwarz-gelb etikettierten Hausmachersenf steigen und fallen mit dem, wie oben beschrieben unsicheren, Erfolg der Mannschaft. Allein von den treuen Zehntausend auf den Stehrängen kann der BVB nicht leben.
4. Akzeptieren es die "alt-eingefleischten" Anhänger, dass ihr Verein jetzt auf "obere Zehntausend" und "Investor Relations" mit "Event-Manager Norbert Dickel" macht, oder verliert der BVB nach und nach die Treuesten der Treuen und damit die Basis?
5. Wird es eine akzeptable Dividende geben können oder wecken höhere Summen auch die Begehrlichkeiten der angestellten Balltreter?
6. Was ist, wenn Matthias Sammer kokst?
7. Und außerdem bin ich SCHALKER...;-))!!!
Vielleicht ist dieser Börsengang der Trend der Zeit - aber bei weitem nicht jeder Club hat auf dem Parkett eine tolle Performance hingelegt. ManU und Lazio sind nur die (gern genannten) Ausnahmen...
Slainte
Rosebud
um BVB-Aktien zu bekommen. Zum Glueck bin ich kein Mitglied ge-
worden. Gespannt bin ich auf naechsten Montag. Samstag abend
empfangt der FC Bayern den BVB. Wie wirkt sich ein Sieg oder
eine Niederlage auf den Aktienkurs aus? Ich persoenlich denke,
dass bei einem Sieg der Kurs ca. 10 - 20% steigen koennte. Bei
einer Niederlage koennte es die 10 -20% in die andere Rich-
tung gehen.
alpet
Dem Fan reichen die Siege. Mit den Gewinnen sah es beim BVB schon
immer sehr schlecht aus.
Wenn das Geld aus der Emission nur in Spielergehälter und -Käufe
gesteckt wird, dann ist es schnell aus.
Es muß schnell ein ertragreiches zusätzliches Standbein aufgebaut,
werden, das auf Basis der Siege wachsende Erträge generiert (z. B.
Merchandising oder ich nenn es mal B2B Eventmanagement Firmenlogen
mit allem was man sich vorstellen kann --- Nee doch nicht allem,
sonst kommt noch die Polizei).
Im Grunde nichts für seriöse Anleger. Die warten eher auf Bayern
und Hoeness. Da stimmen heute schon die Margen, auch wenn man kein
Bayernfan ist.
Timchen
Eine Fußballaktie ist nichts anderes als eine Fußballwette (mit geringerem Risiko), wobei man die Wette als einen Optionsschein auf die Aktie sehen kann, Laufzeit: bis nächsten Samstag.
alpet
Da unter den Fondsmanagern über Nacht wohl keine Fußball-Euphorie ausgebrochen ist, liegt die Vermutung nahe, dass die Konsortialbanken ihre Beteiligungsportfolios angezapft und die überzähligen Aktien in die eigenen Bücher genommen haben. Das wäre nicht verwunderlich, denn der Börsengang des BVB ist prestigeträchtig. Außerdem stehen die Borussen mit 70 Mill. Euro in der Kreide. Bis zu 20% des Emissionsvolumens sollen für die Schuldentilgung verwendet werden. Bei Investmentbanken, die nicht an der Platzierung beteiligt sind, wird vermutet, dass die Mitglieder des Konsortiums zu den Instituten zählen, die Kredite an den BVB vergeben haben. Insofern würde bei einer Beteiligung der Konsorten das Geld in den eigenen Reihen bleiben.
Eine solche Beteiligung müsse nicht unbedingt den Kursverlauf der Aktie belasten, hieß es in Konsortialkreisen beschwichtigend. Denn Institute wie die Deutsche Bank seien in der Lage, Beteiligungen lange zu halten. "Die werden den Deckel draufhalten", sagte ein Vertreter einer nicht beteiligten Bank. Blieben die Beteiligten diszipliniert, könne sich der BVB trotz der Startschwierigkeiten noch zu einem Renner auf dem Parkett entwickeln.
Dieses Szenario ist denkbar, aber eher etwas für Optimisten. Zum einen dürften viele Privatanleger verdutzt feststellen, alle gezeichneten Aktien auch tatsächlich erhalten zu haben. Das kann von Anfang an für Abgabedruck sorgen. Bereits gestern rutschten die Kurse im Per-Erscheinen-Handel unter 11 Euro, den Ausgabekurs. Sollte sich der Kurs der schwarz-gelben Aktie wider Erwarten positiv entwickeln, wird der Anreiz für die Banken immer größer, aus den Beteiligungen auszusteigen. Zumal die Fußball-KGaA vermutlich in der näheren Zukunft keine allzu großen Gewinne erwirtschaften oder gar hohe Dividenden auszahlen wird. Zudem ist der Wert wegen der geringen Platzierung im Retailsektor sehr eng. Jedes Spielergebnis wird den Kurs erheblich nach oben oder unten treiben. Sollten sich die Banken eines Tages von den vermuteten Beteiligungen trennen, dürften die Käufer fehlen. Denn bisher sind Fonds nach Einschätzungen in Konsortialkreisen nur beteiligt, um ihren guten Willen zu demonstrieren.
Außerdem ist es fraglich, ob es überhaupt Aussichten auf eine langfristige Haltedisziplin gibt. Denn das Engagement könnte das IPO-Geschäft mit anderen Klubs stören, wird in Konsortialkreisen vermutet. Der Interessenkonflikt sei offensichtlich. Zudem sei die Möglichkeit beschränkt, über eine weitere Beteiligung einen problematischen Börsengang zu retten. Denn die Statuten der europäischen Fußball-Organisation Uefa untersagen, dass ein Investor mit größeren Beteiligungen bei verschiedenen Klubs engagiert ist, die miteinander im Wettbewerb stehen.
Daum Mitschuld?
Die erste deutsche Fußball-Aktie des Bundesligisten Borussia
Dortmund ist am Dienstag mit Verlusten an der Börse
gestartet. Im frühen Handel notierte das BVB-Papier bei
10,70 Euro und damit 2,7 Prozent unter dem Ausgabepreis
von 11 Euro.
In Frankfurt dagegen wurde der erste Kurs um 10.30 Uhr mit
11 Euro ermittelt. Ein Frankfurter Händler sagte auf dem
Börsenparkett, die Emissionsbanken hätten vermutlich
sichergestellt, dass der erste Kurs in Frankfurt nicht unter
dem Ausgabepreis lag. "Das hätte sonst der Deutschen Bank
als Konsortialführer ebenso geschadet wie dem Verein."
Nach Angaben der Deutschen Bank war von den mindestens
13,5 Mio. Anteilsscheinen mit 71,7 Prozent der Löwenanteil
bei »renommierten institutionellen Anlegern in ganz Europa
platziert« worden. 25 Prozent der Aktien gingen an
Privatanleger in Deutschland, 3,0 Prozent an Mitglieder des
Fußballclubs und 0,3 Prozent an bevorzugte Zeichner im
Rahmen des Friends&Family-Programmes.
Der Börsengang soll rund 340 Millionen Mark in die
Vereinskassen spülen. Der Präsident von Borussia Dortmund
, Gerd Niebaum, ist verwundert über die Skepsis, mit der der
erste Börsengang eines deutschen Fußballvereins
aufgenommen wird. »Das ist in Großbritannien anders - da
wird nicht nach dem Ob einer Fußball-Aktie gefragt, sondern
nur nach dem Wie«, sagte Niebaum am Dienstag in Frankfurt
bei der Erstnotiz der BVB-Aktie. »Wir müssen den Beweis
führen, dass hinter der Aktie echtes Unternehmertum steht«,
sagte Niebaum. Die Drogenaffäre um Christoph Daum habe
dem Börsengang des BVB geschadet: »Das hat uns schon
die Aufmerksamkeit weggenommen, alle Zeitungen haben ja
nur noch über den Fall Daum geschrieben.« Der Fußball
werde sich aber seiner Meinung nach von dieser Affäre
erholen.
Quelle: Tomorrow Business
http://www.tomorrow-business.de/aktien_fonds/...ml?newsid=972976408.1
Für Nicht-Fußballfans: Die gelb-schwarzen Kartoffelkäfer aus dem Vorort von Lüdenscheid werden an dem o.g. Datum die Ehre haben, den Schalkern ein paar Bälle zuspielen zu dürfen, bevor sie erneut gesengten Hauptes von den heiligen Stätten verjagt werden. ;-)
Gruß
EXPRO
P.S.: Wenn jemand meint, daß dieses Posting beleidigend gemeint sein könnte, so kann ich hierzu nur versichern: Jo, so isset!
Die Nord-Lüdenscheider kassieren zwar die Hälfte der Einnahmen (und ausverkauft wird´s sein!), das Geld reicht aber gerade mal, um mal wieder die Millionen für Retter Lattek aufzubringen.
Slainte
Rosebud
Mit Deinen -6% hast Du ja ganz gut gelegen, besser als ich mit meinen -10 bis -20%. Im Moment sieht es fuer den BVB nicht gut aus. Freitag ist das
Spiel gegen den Tabellenfuehrer Hertha BSC und im Pokal ist mit S04 eine
harte Nuss zu knacken. Entweder hop oder top, sowohl fuer die sportliche
Seite wie fuer die Boerse. Verlaufen diese Spiele fuer den BVB erfolgreich,
so ist jetzt wahrscheinlich ein guter Einstiegzeitpunkt fuer die BVB-Aktien.
Sollte der BVB beide Spiele verlieren, sehe ich sehr, sehr schwarz fuer die
Aktien. Ich ueberlege, ob ich nicht eine kleine Tradingposition bei Borussia
eingehen soll. Mein Fazit ist: Als Langfristinvestment kann man BVB-Aktien
nicht ansehen, als kurzfristige "Zockerei" schon.
Diesmal hoffe ich auf den BVB, erstens weil ich Sammer für einen guten Mann halte, zweitens weil eine Trotzreaktion kommen könnte (wie bei den Bayern nach dem Pokal-Aus), drittens weil ich ein Roter bin und damit auf einen Punktverlust von Hertha baue.
Schalke 04 wird natürlich wieder hart, aber ist da nicht eine rechnung offen?
Leider oder auch gottseidank ist eine Fußball-Club-Aktie an dem Erfolg der Mannschaft geknüpft. Damit hast Du recht, daß es mit einem Langzeitinvestment schon recht gefählich ist. Aber vielleicht ist der Titel dann gut kaufbar, wenn die Mannschaft dauerhaft keinen Erfolg hatte und die Trendwende zum Abzählen ist...
Wer noch investiert ist, sollte jetzt lieber schnell aussteigen *grins*
Gruß
EXPRO
Stufe den Wert von "strong sell" auf "sell" hoch.
;-)
Gruß
EXPRO