Börse Russland trotz Putin-Rede im Minus

[17.11.2003 - 18:24]

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Die Botschaft hören sie wohl, allein ihnen fehlt offensichtlich der  Glaube. Die Rede Putins vom Freitag verhallte ohne entsprechende Wirkung auf die russische Börse. Der RTS- Index verlor trotz ermutigender Unternehmenszahlen weitere 2,86 Prozent auf 511,40 Punkte, der die acht größten Werte umfassende RTX-Index büßte 2,04 Prozent auf 918,39 Zähler ein.

Zum wiederholten Male hat Präsident Vladimir Putin beteuert, es werde keinen wirschaftspolitischen Rückfall in Sowjetzeiten geben und die Prvatisierungen der 90er Jahre würden auf keinen Fall rückgängig gemacht. Statt dessen rief er zu schnellen Wirtschaftsreformen auf. Vorrangig sei die Stärkung der Institutionen des Eigentums, die Steuer- und Verwaltungsreform, die Reformen im Bankensektor und die Reorganisation von Monopolen im Infrastruktur- Bereich.

Dass er dies gegenüber dem russischen Verband der Industriellen und Unternehmer (RSPP) tat, ist beachtenswert, hat er sich doch bisher geweigert, mit den Topleuten der russischen Wirtschaft über den Fall Yukos zu sprechen. Allerdings hat er es auch tunlichst vermieden, die Namen Chodorkowski und Yukos in den Mund zu nehmen.
Positive Signale hatte auch Premier Michail Kasyanov gesendet. Nachdem der verarbeitende Sektor in den ersten zehn Monaten ein Wachstum um 6,9 Prozent aufweisen konnte, überlegt sich die Regierung, die Prognose für die Zunahme des BIP von derzeit 5,9 Prozent auf über sechs Prozent anzuheben.

Ebenfalls für Auftrieb hätte sorgen können, dass in Russlands Schatzkästchen inzwischen mit 41,3 Mrd. US-Dollar gefüllt ist. Seit Jahresbeginn bedeutet dies eine Steigerung um über 30 Prozent. Allerdings dürfte bei der Inflationsrate die angepeilten zwölf Prozent zunehmend unrealistisch erscheinen. In den ersten zehn Monaten belief sich die Teuerung auf 9,7 Prozent, für November werden 1,5 und für Dezember 1,6 Prozent erwartet. Die Volkswirte von Aton Research tippen auf 13,2 Prozent für das Gesamtjahr.

Einer der wenigen Gewinner ist heute der Minenkonzern Norilsk Nickel (676683). Die ADRs verteuern sich in Frankfurt beachtliche 3,98 Prozent auf 47 Euro. Ausgelöst wurde der Kursaufschlag von den Neunmonatszahlen, die der Konzern am Freitag vorgelegt hatte. So wurde in den ersten neun Monaten dank hoher Rohstoffpreise ein Umsatz von 3,143 Mrd. US-Dollar erzielt, was eine Steigerung um 54 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutet. Der operative Gewinn wurde mehr als verdoppelt und stieg auf 1,346 Mrd. US-Dollar. Unter dem Strich steht ein Nettogewinn von 871 Mio. US-Dollar, nach 85 Mio. US-Dollar im Vorjahr. Demnach hat der Nettogewinn um 925 Prozent zugelegt.
Bei den jetzt veröffentlichten Zahlen muss berücksichtigt werden, dass in ihnen die Ergebnisse der Vertriebsgesellschaft Norimet noch nicht enthalten sind und die RAS-Bilanz grundsätzlich weniger Aussagekkraft besitzt als die nach internationalen Standards erstellte Bilanz. Da die Analysten davon ausgehen, dass sich der Preis für Nickel bis Jahresende auf dem jetzigen Niveau halten wird, wird Norilsk Nickel voraussichtlich auch im vierten Quartal sehr gute Ergebnisse erzielen können.

Teilweise erfreuliche Zahlen konnte der russische Monopolist für Ferngespräche, Rostelekom (912293), melden. Gemäß der nach RAS erstellten Bilanz stieg der Umsatz um 11,6 Prozent auf 670 Mio. US-Dollar und übertraf damit die Erwartungen um vier Prozent. Das EBITDA ging allerdings um 7,1 Prozent auf 308 Mio. US-Dollar zurück, lag aber ebenfalls vier Prozent über den Prognosen der Analysten. Der Nettogewinn schrumpfte um 1,7 Prozent auf 154 UMio. US-Dollar und damit etwas mehr als erwartet.

Noch positiver ist zu werten, was der Minister für Telekommunikation, Leonid Reiman, am Freitag andeutete. Ohne Details zu nennen, kündigte er an, dass das Monopol von Rostelekom bis Ende 2004 aufgebrochen, und das Unternehmen privatisiert werden könnte, zwei Jahre früher als bisher erwartet. Als möglicher Interessent für den zur staatlichen Svyazinvest-Gruppe gehörende Konzern steht angeblich die Alfa Group bereits in den Startlöchern. Für Alfa, eine der größten russischen Holdings, ergäbe der Kauf von Rostelekom durchaus einen Sinn.
Nach jahrelanger Tätitgkeit im Ölbusiness zieht man sich allmählich aus diesem Sektor zurück und vergrößert das Engagement im Telekom-Sektor. So gehören Alfa bereits Sperrpakete an den Mobilfunk-Anbietern VimpelCom (903602) und Megafon. Eine Ausdehnung auf den Festnetz- Sektor wäre deshalb durchaus aussichtsreich. In einer Pressekonferenz erklärte Reimann, er habe bisher noch kein Angebot von Alfa erhalten. Er machte allerdings auch deutlich, dass er gegen ein mögliches Interesse von Alfa an Rostelekom nichts einzuwenden habe.

Rostelekom (912293) kann von dieser Meldung und den Zahlen allerdings nicht profitieren und rutscht deutliche 3,61 Prozent auf 9,35 Euro ab.

Tristesse herrscht auch bei den Ölwerten vor. LUKoil (899954) verliert 2,96 Prozent auf 68,90 Euro, Sibneft (920856) 4,12 Prozent auf 18,60 Euro, Surgutneftegaz (904596) 3,01 Prozent auf 20,95 Euro, Tatneft (904282) 4,11 Prozent auf 16,35 Euro und Yukos (632319) 4,24 Prozent auf 38,35 Euro. Gazprom (903276) verbilligt sich um 2,78 Prozent auf 19,20 Euro.

Spitzenreiter auf der Verliererliste ist allerdings UES (906912) mit einem Abschlag von 4,79 Prozent auf 20,85 Euro. Mosenergo (899416) gibt 3,64 Prozent auf 5,30 Euro ab.  

Leider zu früh raus aus dem Put,  

Leider viel zu früh raus. Und nun sitze ich noch auf den Calls. Ich denke es lohnt sich
nochmal wieder Puts aufzubauen, was meint ihr?

2.550
GOLDMAN SACHS PUT RTX 700
.01 22.10.04 Options-
schein    954518 23.10.03
10:01 0,300
765,000 17.11.
17:30  0,680
(OTC) +0,03
+4,62% 0,680
0,660 1.734,000 +76,500 +969,000
+126,67%