Für alle, die noch einkaufen gehen müssen
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 23.12.03 10:02 | ||||
Eröffnet am: | 23.12.03 09:20 | von: Kalli2003 | Anzahl Beiträge: | 6 |
Neuester Beitrag: | 23.12.03 10:02 | von: BillyT. | Leser gesamt: | 548 |
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Nur eins auf dem Wunschzettel: ein Parkplatz
Nur die Straßenbahn kam zeitweise gestern noch vorwärts auf der Deutzer Brücke. Die Warteschlangen vor dem Kaufhof-Parkhaus reichten zurück bis zur Kölnarena. Aber auch die anderen Einfallstraßen waren rappeldicht. | ||||||
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Beinahe eine vorgezogene Weihnachtsgeschichte - und zwar den ersten, eher unangenehmen Teil mit der vergeblichen Suche des heiligen Paars - erlebten gestern Zehntausende weihnachtlich Bewegte bei ihrer Vorbereitung zur stillen Nacht: Sie eilten in die Stadt und ihre Autos fanden keinen Platz in der Herberge. „Unglaublich viele Autofahrer kennen in Köln offenbar nur das Parkhaus am Kaufhof“, wundert sich Frank Freikamp von der städtischen Verkehrsleitstelle. Mit 970 Stellplätzen ist es zwar das größte unter den linksrheinischen City-Parkhäusern, aber weitaus zu klein für die Nachfrage.
„Um 10.20 Uhr hatte sich ein Rückstau von der Parkhauszufahrt über die gesamte Deutzer Brücke gebildet, um die Mittagszeit stauten sich die Autos bis weit zurück ins Rechtsrheinische - da ging's schon in der Unterführung an der Kölnarena nur noch im Schneckentempo weiter“, haben Freikamp und seine Kollegen beim Blick auf die Überwachungsmonitore festgestellt. In langen Blechschlangen warteten ungeduldige Insassen auf das erlösende „Macht hoch die Tür“ an den Einfahrtschranken.
Das Leitsystem der Stadt, dessen Verkehrsbeobachtungen der Knotenpunkte sich zwar schnell auf Anzeigetafeln an den Einfallstraßen niederschlägt, wird von etlichen Citybesuchern geflissentlich ignoriert. „Klar hab ich »Rot« für die Dom- / Rhein-Parkhäuser gesehen“, sagt eine Autofahrerin, die kurz vor Mittag aus Porz-Wahn in die City gefahren ist. „Aber ich hab geglaubt, für mein kleines Auto finde ich schon noch einen Platz.“
Diesen Gedanken hat die Frau offenkundig mit gläubigen Heerscharen weiterer Autofahrer geteilt, und so wartet man gemeinsam auf dieses bescheidene Weihnachtswunder, diesen einzigen Platz. Wer „nur noch für ein paar Kleinigkeiten“ in die City fährt, will dafür schließlich nicht sein vorweihnachtlich klammes Zeitkonto strapazieren. Dennoch: Den Gedanken ans Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel weisen selbst Staugeplagte oft von sich; viele beharren darauf: „Ist doch so bequem mit dem Auto.“
Genervt sind am Montag nach dem vierten Advent die meisten Kauflustigen schon, bevor sie einen Parkplatz ergattert haben. Da gibt es wüste Hupkonzerte an der Aachener Straße, wenn einer rasch die Fahrspur wechseln will. Da bricht am Neumarkt die Anarchie aus, wenn vor dem Abbiegen in die Richmodstraße erst einer, dann gleich vier weitere Autofahrer das Ampel-Rot quasi als unverbindlichen Vorschlag der Stadtverwaltung schlicht ignorieren. Da rammen Passanten an der Breite Straße den Autofahrern, die unverschuldet zum Halten auf dem Überweg gezwungen sind, sperrige Pakete in den Türlack.
Spaß macht das nicht, aber das Ziel ist nah. Von der Parkhausschlange geht's mitten in die Menschenbrandung der Einkaufszonen, und dort lauern die nächsten Schlangen. Beim Bäcker und Fleischer, in den Feinkostabteilungen, bei Uhren und Schmuck, Parfüm, Spielzeug und Unterhaltungselektronik. „Die endlich erfreuliche Umsatzentwicklung vom vierten Adventssamstag hat sich fortgesetzt“, fasst Uwe Klein vom Einzelhandelsverband die Erfahrungen des Handels zusammen. Viele Familien hätten an diesem Ferientag Geschenke erworben, die „sie sich in den Wochen zuvor schon ausführlich angeschaut hatten“. Kaufhäuser und Fachgeschäfte hoffen auf eine Fortsetzung des Ansturms. Die Verkehrslenkung beobachtet weiter und weist auf die Park-and-Ride-Möglichkeiten hin. Und das Kaufhof-Parkhaus hat auch am Dienstag vor Weihnachten nur 970 Plätze.
So long (oder doch besser short?)
Kalli
Und wer's bequemer findet, ewig im Auto auf den Einlass ins Parkhaus zu warten ist selbst Schuld - sowas hab' ich mir schon lange abgewöhnt, zumal's mittlerweile nicht mal einen großen Preisunterschied macht, ob man das ÖNV- oder das Parkhaus-Ticket zahlt.
In diesem Sinne,
frohe Wihnachten!
T.
so was will ich nicht noch mal hören! Der "Einzelhandel" ist schliesslich mein Brötchengeber.
So long (oder doch besser short?)
Kalli