Bier rettet Wald!! ;-)
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 31.05.02 08:50 | ||||
Eröffnet am: | 31.05.02 08:49 | von: gufril | Anzahl Beiträge: | 2 |
Neuester Beitrag: | 31.05.02 08:50 | von: db24.de | Leser gesamt: | 1.626 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 2 | |
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> entnehmen war, daß die Krombacher Brauerei und Greenpeace ein
> beispielloses Projekt zur Rettung des Urwaldes ins Leben gerufen
haben:
>
> Daraufhin habe ich mich kurzfristig entschlossen, mich aktiv für
unsere
> Umwelt einzusetzen.
>
> Für jeden getrunkenen Kasten Krombacher Bier werden sie 1 m² Urwald
> retten.
>
> In mir erwachte sofort der bisher tief in meinem Innersten verborgen
> gewesene Naturfreund und Umweltschützer und so beschloß ich, auch
meinen
> Beitrag zur Rettung der Urwälder beizutragen.
>
> Während ich so mit der Rettung des einen oder anderen Meters Regenwald
> beschäftigt war kam meine Freundin nach Hause. Bei der anschließend
> geführten, hitzigen Debatte mit ihr machte ich vermutlich die gleiche
> Erfahrung, wie Tausende andere Umweltschützer vor mir auch: Ich stieß
auf
> völliges Unverständnis. Der Urwald schien ihr völlig egal, mein
Engagement
> für
> die Natur und das Leben aller Menschen lehnte sie völlig ab. Sie
wollte
> nicht verstehen, daß man eine so große Aktion wie die Rettung der
Natur
> nicht
> aufschieben kann, ganz gleich, ob es erst Vormittag ist oder nicht.
>
> Da sie in keinster Weise einsichtig war und man(n) bereit sein muß,
für
> die Vollbringung solcher Taten Opfer zu bringen, verließ ich das Haus.
>
> Niedergeschlagen, nein traurig, lief ich zunächst ziellos umher. Angst
> beschlich meine Gedanken. Angst um die Wälder. Verzweiflung machte
sich
> tief in meinem Inneren breit, denn mit jeder verstrichenen Minute
hätte
> ich wieder einige Quadratzentimeter unwiederbringlicher Natur retten
> können.
>
> Die Angst schnürte meine Kehle zu, die Verzweiflung ließ meinen Hals
> austrocknen.
>
> Wie groß war da meine Freude, als ich unerwartet auf eine Versammlung
> gleichgesinnter Umweltaktivisten traf! Ich erkannte sie sofort, denn
als
> Zeichen ihrer Verbundenheit hielten sie alle eine Flasche Krombacher
in
> der Hand, die sie demonstrativ leerten.
>
> Schnell nahmen sie mich in ihre Mitte auf und so erfuhr ich sehr bald,
> daß einige von ihnen sich bereits seit Jahren mit der Rettung ganzer
> Kontinente beschäftigen, unbeachtet von der Öffentlichkeit, genau
hier,
an
> diesem Kiosk! Ich bewunderte die Zeichen ihres teilweise jahrelangen
> Kampfes:
> Die von den Entbehrungen ausgemergelten Körper, die zum Aufforsten
> nötigen,
> prallen Bäuche, den Geruch nach Jahrtausende altem Urwaldboden, die
> mannigfaltigen Insekten und ich übersah auch nicht, daß sich einige
beim
> Kampf um die Natur wohl die Zähne ausgebissen hatten.
>
> Nachdem wir zusammen eine ungefähr tennisplatzgroße Menge natürlichem
> Urwaldes gerettet hatten stellte ich fest, daß der Schutz und die
Rettung
> der Umwelt ihren Tribut zollten. Durch das lange stehen schmerzten
meine
> Füße, die Waden krampften, selbst die Zunge war durch die langen
> Debatten in ihrer Funktionsweise beeinträchtigt: Ich hatte immer
größere
> Mühen
> beim Aussprechen der großen Buchstaben eines Satzes oder Wortes. Aus
> diesem
> Grund beschloß ich, die Versammlung zu verlassen und machte mich auf
die
> Suche nach weiteren Mitstreitern.
>
>
> In einer Gaststätte ganz in der Nähe wurde ich dann auch sofort wieder
> fündig: Gut ein halbes Dutzend Umweltler hatte sich dort eingefunden
und
> arbeitete hier im Verborgenen an der Rettung der natürlichen
Ressourcen.
> Schnell war ich aufgenommen. Ich war gerührt als der Wirt meine Hand
> nahm und mir sagte: "Junge, rette den Urwald, wir zählen auf Dich",
und
> orderte die 4te Lokalrunde um unsere Aktion voranzutreiben. Da die
anderen
> Gäste darauf bestanden, neben dem Urwald auch zusätzlich Gebiete wie
die
> Sahara, die Wüste Gobi und den Rheingau wieder aufzuforsten und somit
auch
> den
> Aufbau des heimischen Waldbestandes zu unterstützen, blieb mit nichts
> anderes übrig, als zu der Runde noch Jägermeister zu ordern.
>
> Ganz schwindlig war mir vor Stolz und Glück, als ich viel später die
> Kneipe verließ. Plötzlich sah ich die Welt mit anderen Augen! Leicht
> verschwommen zwar, aber dafür sah, nein fühlte ich, daß sich unsere
gute
> Mutter Erde drehte. Nicht gleichmäßig und in eine Richtung, nein, es
waren
> eher ruckartige Bewegungen in abwechselnde Richtungen. Welch eine
> Erfahrung!
>
> Vor Glück taumelnd lief ich zu meinem Auto und beschloß, einen
> Demonstrationszug durch die Kneipen der Innenstadt durchzuführen, um
die
> vielen, anderen Menschen auf die Probleme aufmerksam zu machen.
>
> So fuhr ich in Richtung Stadt und war gerade einem Ozonloch
ausgewichen
> als ich am Straßenrand einen Streifenwagen entdeckte. Auf der Fahrbahn
> standen mehrere Polizisten und schauten in meine Richtung. Sie mußten
von
> meinem Vorhaben erfahren haben, denn sie hielten gezielt mein Fahrzeug
an.
> Von
> Vorkontrollen bei Demonstrationen hatte ich ja bereits gehört, war
aber
> dennoch verwundert, wie schnell sich das rumgesprochen hatte.
>
> Nachdem ich angehalten und aus meinem Wagen gestiegen war, entschloß
ich
> mich zu einer spontanen Sitzblockade auf der Straße. Wenn ich im
> nachhinein darüber nachdenke, war es keine rationell erklärbare
Aktion,
> eher ein
> Zwang meines Unterbewußtseins. Ich saß und mein Körper weigerte sich,
> wieder aufzustehen. Mir widerfuhr das gleiche Schicksal wie
> Sitzblockierern in
> Brockdorf oder entlang der Castor - Strecke: Ich wurde durch die
> Polizisten weggetragen. Auch sie wollten den ernst der Lage nicht
> verstehen, obwohl ich sie immer wieder darüber aufklärte.
>
> Später, auf dem Revier erschien dann endlich ein Vernünftiger Mensch.
Er
> hörte sich mein Problem in aller Ruhe und sichtbar interessiert an und
> erklärte mir dann, daß er die Anzahl der von mir geretteten Bäume
> feststellen wolle. Ich hätte den Schutz der Umwelt quasi im Blut und
er
> bräuchte aus diesem Grund etwas davon. Ich war glücklich, diesen
> verständnisvollen Menschen getroffen zuhaben. Mein Engagement würde
> amtlich festgehalten und der Nachwelt erhalten!
>
> Dafür gab ich ihm gerne mein Blut.
>
> Wenig später befand ich mich zu Fuß auf dem Weg nach Hause. Meinen
Wagen
> hatten die netten Beamten behalten, damit er durch seine Abgase nicht
> alle meine Bemühungen wieder zerstört, wie sie mir erklärten. Auch
haben
> sie
> mir fest versprochen, nach dem Recyclingverfahren aus meinem
Führerschein
> ein Flugblatt zur Unterstützung der Rettungsaktion zu machen.
>
> Froh und mit der Gewissheit, etwas großartiges getan zu haben ging ich
> dann nach Hause. Unterwegs rettete ich an der Tankstelle noch ein paar
> Pflänzchen und erinnerte mich an eine alte Weissagung der Indianer:
>
> Erst, wenn die letzte Ölplattform versenkt,
> die letzte Tankstelle geschlossen,
> das letzte Auto stillgelegt,
> die letzte Autobahn begrünt ist,
> werdet Ihr feststellen, daß Greenpeace nachts kein Bier
verkauft.
>
> So ich denke jetzt gehe ich erst einmal ein bischen Wald retten.
>
Na denn, Prost,
grufril