Einzelhandel senkt seine Prognosen deutlich


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Neuester Beitrag: 26.10.02 13:00
Eröffnet am:26.10.02 12:05von: TraderAnzahl Beiträge:4
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1943 Postings, 8862 Tage TraderEinzelhandel senkt seine Prognosen deutlich

 
  
    #1
26.10.02 12:05
Die Welt

HDE: Unternehmen verlieren fünf Milliarden Euro Umsatz durch Koalitionsbeschlüsse

Berlin - Der Handel verliert durch die rot-grünen Koalitionsbeschlüsse im kommenden Jahr nach einer Rechnung des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE) rund fünf Mrd. Euro Umsatz. "Und das Konsumklima wird sich längere Zeit nicht erholen", meinte HDE-Präsident Hermann Franzen in Berlin. Die Hoffnung auf eine leichte Umsatzsteigerung von einem Prozent im kommenden Jahr sei damit nicht mehr zu halten. Jetzt erwartet der Verband ein Minus von 0,5 Prozent. "In der Gesamtwirtschaft droht eine Rezession, auch eine Deflation wie in Japan ist möglich", so Franzen.

Große Erwartungen setzen die Handelsunternehmen jetzt in das Weihnachtsgeschäft, das in guten Jahren rund elf Milliarden Euro zusätzlichen Umsatz bringt. Im Gesamtjahr sei dann der Umsatzrückgang noch auf 2,5 Prozent zu drücken - im ersten Halbjahr hatte das Minus noch bei vier Prozent gelegen. Optimismus strahlt die Branche trotz der leicht Besserung zum Jahresende nicht aus. "Seit zehn Jahren treten wir auf der Stelle, seit zehn Monaten geht es bergab", so Franzen. Franzen räumte ein, dass die zahlreichen Rabattaktionen der vergangenen Monate zum Einbruch beigetragen hätten.

Die Verschärfung der Krise verändert die deutsche Handelslandschaft weiter: In diesem Jahr rechnet der HDE mit einem Rekord von 8000 bis 10 000 Insolvenzen. Ähnliche Zahlen seien im kommenden Jahr zu befürchten. Besonders dramatisch sieht es in den neuen Ländern aus: Auf eine Pleite mit Westen kommen zwei im Osten. Die Konzentration zu Lasten der kleinen Anbieter setzt sich immer schneller fort. "Die Discounter wie Aldi oder Lidl haben eine Konjunktur so gut wie noch nie in der Geschichte. Doch für viele kleine und mittlere Einzelhandelsgeschäfte bleibt die Situation äußerst prekär", meint Franzen. Die Anbieter langlebiger Konsumgüter bekämen die Kaufzurückhaltung besonders stark zu spüren. Das Geschäft mit Dingen des täglichen Bedarfs laufe hingegen nicht ganz so schlecht.

Zu Beginn des Jahres arbeiteten 2,8 Millionen Frauen und Männer im Handel, je die Hälfte auf Vollzeit- und Teilzeitstellen. In diesem Jahr verschwinden rund 30.000 Stellen, 2003 wird eine ähnlich hohe Zahl erwartet.

Der HDE wiederholte seine Forderung nach einer Liberalisierung des Ladenschlusses. Das Gesetz sei nicht mehr zeitgemäß. Nur an Sonn- und Feiertagen sollten die Geschäfte geschlossen bleiben. HDE-Mitglied Kaufhof hat gegen das Gesetz bereits Verfassungsbeschwerde eingelegt, weil die Gewerbefreiheit beschnitten werde.

Dazu verlangt der Verband von der Bundesregierung, die Einkommensgrenze für geringfügig Beschäftigte auf einheitlich mindestens 400 Euro im Monat festzulegen. Das schaffe 100.000 neue Arbeitsplätze im Handel und bringe zusätzliche Kaufkraft. Die bisher geplanten unterschiedlichen Einkommensgrenzen von 500 Euro für haushalts- und 325 Euro für unternehmensnahe Dienstleistungen gehörten abgeschafft. sl  

3374 Postings, 8899 Tage PieterWenn wunderts, nach 2 Jahren nur finanzieller

 
  
    #2
26.10.02 12:31
Verluste, und den kommenden neuen Steuer- und Abgabebelastungen müssen sicher auch viele erstmal ihre Finanzen wieder in Ordnung bringen. Andere halten das Geld zusammen weil sie nicht wissen, wie es in den naechsten Jahren mit der Arbeit weitergeht.

Hier meine persönliche Streichliste :
Auto kaputt - Neues Auto vorerst gestrichen -> Busfahren ist angesagt oder Rad
Skiurlaub 2003 - gestrichen
Sommerurlaub 2003 - von 3 auf 1 Woche gestrichen (hoffentlich reichts wenigsten für die)
defekter Videorecorder - Neuanschaffung gestrichen
neue Wohnzimmermöbel - gestrichen
Einkauf im Feinkostladen - gestrichen, Aldi und Lidl sind angesagt
Versicherungen - alle die nicht die wirtschaftliche Existenz sichern werden gekündigt (Auslandsreiseversich.,
                         Krankenhaustagegeld, Rechtsschutz (besonders teuer), ...
Bausparvertrag - wird gekündigt
Kino, Theaterbesuche - gestrichen
Bier in der Stammkneipe - wird auf 1 halbed reduziert, Besuche ebenfalls auf einmal die Woche
Kleidung - andere schneiden sich absichtlich Löcher in die Jeans, da kann ich meine auch ein halbes
              Jahr länger auftragen, Schuhe sollange sie halten.
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Die Liste wird noch viel länger werden, ach ja, Riester kann sich seine Schrottaltersvorsorge in seinen Arsch rein schieben. Und Eichel seine "Premium"-Altersvorsorge ebenfalls. Das ist sowieso genauso eine Todgeburt wie die CDU-Pflegeversicherung die ja jetzt schon pleite ist.

Denke das werden schlimme Zeiten die naechsten Jahre, mal sehen, ob wir unser Land und unsere Wirtschaft und Gesellschaft in 4 Jahren noch wiedererkennen.
Pieter  

9061 Postings, 8549 Tage taosBesonders lustig fand ich,

 
  
    #3
26.10.02 12:41
was ich gestern immer im Autoradio gehört habe. Der regte sich der Sprecher des Einzellhandels Verbandes darüber auf, dass die Leute bei den Discounter einkaufen und die (so wörtlich) teuerer Geschäfte meiden.

Also lieber Einzellhandels Verband, überlegt euch mal was ihr bei der Euro Umstellung gemacht habt. Glaubt ihr wirklich, das die Leute alle so blöd sind und noch bei euch kaufen?

Nicht die Politik, sondern die Abzocker in Handel sind schuld. Aldi geht es super gut.

Taos

 

9070 Postings, 8792 Tage SlashTja, es ist eben so

 
  
    #4
26.10.02 13:00
wer einmal Lügt dem glaubt man nicht.
Das schlimme daran ist bloß, das die Zeche wieder einmal die kleinen Leute zahlen.
ABer so spielt das Leben.

Gruß slash  

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