COMMERZBANK kaufen Kz. 28 €
Mal etwas ab von der Coba - ich denke mittlerweile spielen so viele Kurspunkte, Wertverläufe und Algorithmen rein, die absolut nichts mit dem Unternehmen an sich zu tun haben, dass es mich ein wenig gruselt. Ich bin kein Charttechniker und meinetwegen verpasse ich dadurch auch gute Ein-/Ausstiegszeitpunkte. Und selbstverständlich hat die Chattechnik auch ihre Berechtigung, aber ich finde es eigentlich etwas traurig.
Bestes Beispiel die Deutsche Bank letzte Woche - operativ läuft es ordentlich und die Rückstellung kam wenig überraschend. Dennoch verkauft sicher der eine oder andere, weil er auf ein ARP gehofft hat. Soweit so gut, so nachvollziehbar. Aber 10 % Abschlag und am Folgetag nochmal 5 % - beim besten Q2-Ergebnis seit 13 Jahren? Da kann doch niemand ernsthaft drüber nachgedacht haben. Da wurde nur massenweise Marken gerissen und die Algorithmen haben sich in einen Rausch gesteigert. Da werden automatisch Aktien auf den Mark geworfen weil eine Kursmarke erreicht ist, dadurch sackt der Kurs soweit runter dass die zweite Marke reißt, was bei nächsten zu Verläufen führt usw. Diese Automatismen, bei denen offenbar kein tatsächlicher Mensch mehr drüber nachdenkt - das hat m.E. mit dem eigentlichen Sinn der Börse (Teilhabe an einem Unternehmen) wenig zu tun. Hier wird einfach nur aufs schnelle "Glücksspielgeld" gewettet und gut ...
Und mal weiter gedacht - wenn "blind" einem Algorithmus gefolgt wird, ist es doch ein Leichtes sich vor/nach den Algorithmus zu setzen. Wenn ich entsprechendes (finanzielles/anteiliges) Potential habe schubse ich den Kurs doch einfach an die Marke und warte die Auslösung des Algorithmus (der hinterlegt ist) ab. Und greife dann zu ... sprich, wenn ich weiß dass bei 15 € die "Verkaufsmarke" liegt schubs ich den Kurs doch darunter und deck mich dann mit den Anteilen ein, die alle auf den Markt schmeißen. Das Unternehmen bleibt doch gleich erfolgreich ...
Also wie gesagt, es hat alles seine Berechtigung und es sind sicher schon mit allen Verfahren Leute reich und reicher geworden, aber gesund ist das m. E. nicht. Es sollte m. E. immer noch um Werte und Unternehmen gehen - so der (wahrscheinlich zu) alte Mann hat gesprochen. :-D
Achso und um den Bogen wieder zu spannen - in einer guten Woche ist es soweit und die Zahlen kommen und von denen erwarte ich mir schon einiges. Bei der DB lief das Geschäft grundsätzlich auch gut (ich bin der Coba sogar fremd gegangen und habe mir ein paar Stückchen zugelegt, vergebt mir) und die Zinsen sind länger stabil als gedacht. Am Donnerstag noch die Zahlen der MBank vorab (die Rückstellungen für Frankenkredite sollten ja weitgehend durch sein) und dann eine Woche später Aussagen zum ARP (ich hoffe auf die psychologische Milliarde) - dann bin ich guter Dinge.
Viel Erfolg allen (und falls das zu weit vom Coba-Thema weg war - sorry).
Nachdem auch die MBank einen positiven Beitrag im Q2 beigetragen hat, werden die Zahlen m. E. recht gut ausfallen. Und ich hoffe weiterhin aus eine runde Milliarde für das ARP. Ich denke also die Zahlen morgen werden sich positiv auf den Kurs auswirken - auch wenn er (aktuell marktbedingt) natürlich nicht in Höhen laufen wird, wie man sie vor ein paar Wochen wohl geschätzt hätte.
Ich bin bei der Coba bereits langfristig investiert und werde es wahrscheinlich auch noch eine Weile bleiben. Aus dem Grund bin ich wie beim vorangegangenen ARP nicht böse, dass der Kurs zurück gekommen ist. Letztens hat die Coba gut 10 % (ca. 5 Mio. Stück) mehr Aktien einsammeln können, als ich vorher erwartet hatte und wenn dieses ARP der Durchschnittsrückkaufkurs wieder einen Euro niedriger liegt als vor dem Crash, gern. Wenn es wieder 5 Mio. mehr werden, sind insgesamt etwa 1 % mehr Grundkapital vom Markt genommen worden als vor den Crashs. Für einen langfristigen Investor, der sich auf die Dividenden freut, ist das keine zu schlechte Nachricht.
Und persönlich gesehen - mein EK liegt bei etwa 8 - heißt für mich also, um nach Steuern die gleiche Aktienanzahl behalten zu können, hätte ich bei 15 verkaufen und bei 13,11 einkaufen müssen. Retrospektiv betrachtet wäre das (und sogar noch mehr) natürlich möglich gewesen, aber das hätte mir wohl niemand verbindlich (mit Haftung) vorab versichert. ;-) Also trauere ich dem ganzen auch nicht nach und sehe es positiv für das ARP - die Coba bleibt m. E. trotz des Crashs auf Kurs. Und durch das nun wahrscheinlich etwas erfolgreichere ARP wird sie sogar noch etwas lukrativer je Aktie.
Viel Erfolg allen ...
Kleine Ausnahme: Wie lange sind die Rückstellung der MBank noch notwendig?
Welche Kosten sind im Russlandgeschäft möglich?
Aber Grundsätzlich alles auf Kurs.
Da wollte wohl nur einer ein paar SL auslösen und abfischen.
Denke heute Abend sind wir wieder leicht grün.
Allgemein sind die Aussagen der Coba m. E. wieder etwas konservativ wie wir das in letzter Zeit schon gewohnt sind (was natürlich auch ein zukünftiges Enttäuschungsrisiko verringert). Ich hätte mir z. B. eine andere Kommunikation zum ARP gewünscht. 600 Mio. klingen einfach nach wenig (im Vergleich zum letzten ARP) und den Nachsatz "als erste Tranche" nimmt dann keiner mehr wahr, auch wenn sich hieraus schon ablesen lässt, dass 1 Mrd. in Summe nicht unrealistisch sind (und das klingt dann schon anders). Hier kann man mehr "poltern". Auch eine Andeutung zur Dividende hätte mir gefallen, z. B. dass für beide Quartale schon xx Cent rückgestellt wurden. Besonders ärgert mich aber, dass das ARP nicht schon läuft und die aktuellen Kurse mitgenommen werden können - von daher ist die konservative Darstellung aber erstmal gut.
Bzgl. der konkreten Zahlen ( https://investor-relations.commerzbank.com/de/...9-a430-280972a7da93/ und
https://investor-relations.commerzbank.com/media/...sposition=inline)
Die Aussagen sind hier und da etwas verzerrt dargestellt, weil mal Q2/23 mit Q2/24 und dann wieder H1/23 mit H1/24 verglichen wird. Aber das hat sicher auch seine Berechtigung (saisonale Schwankungen, Einmaleffekte). Insgesamt läuft es doch ganz gut - operatives Ergebnis und Gewinn um über 10 % gesteigert (Halbjahresvergleich mit H1/2023). Und dies trotz ca. 400 Millionen Sonderbelastungen (MBank, Russland) wobei die MBank dennoch 147 Mio. zum Ergebnis beitragen konnte. Die MBank (80% Ertragssteigerung von 2Q23 zu 2Q24) ist also - ausgenommen die Fremdwährungskreditgeschichte, die langsam aber ausgestanden sein sollte - m. E. eine "Perle" für die Zukunft.
Die Erträge sind stabil/leicht steigend (+0,1 Mrd; Vergleich Q2/23) wobei der Rückgang der Zinsüberschüsse durch zusätzliche Kundeneinlagen ausgeglichen werden konnte. Die Provisionsüberschüsse mit +5 % (zu Q2/23) entwickeln sich auch positiv. Das angestrebte "zusätzliche Standbein" ist also auf einem wachsenden Ast. Das Vertrauen in die Bank seigt auch (steigende Kundeneinlagen, steigende Kundenzufriedenheit [z.B. Umfragen usw.]) was für das zukünftige Geschäft definitiv positiv sein sollte. Apropos zukünftiges Geschäft - die nun abgeschlossene Übernahme von Aquila Capital wird im zweiten Halbjahr positiv zum Ertrag beitragen.
Die Kosten hat die CoBa ebenfalls im Griff. Die Reduzierung um 0,1 Mrd (im Vergleich zum 1H23) konnte erreicht werden, trotz einer zusätzlichen "Investition" der MBank in zukünftiges Geschäftswachstum. Die Aufwandsquote reduziert sich auf 59 % (H1/23: 61%) und liegt damit schon im Zielbereich für 2024 (lt. Coba-Kapitalmarktupdate vom 08.11.23).
Die Kernkapitalquote (06/24: 14,8 %) ist nochmals gestiegen und die Eigenkapitalrendite fürs erste Halbjahr mit 8,9 % lässt eine Zielerreichung für das Gesamtjahr (8%) erwarten.
Und auch der allgemeine Ausblick - die Kreditnachfrage zieht langsam wieder an (Firmenkunden, Baufinanzierungen), die Einlagen im Firmen- und privaten Bereich steigen, das Wertpapiergeschäft entwickelt sich gut, und das Provisionsgeschäft steigt an. Und nochmals auf die MBank zurück gekommen - ohne die o.g. Sonderbelastungen hätte sie einen MBank-bezogenen Rekordwert operatives Ergebnis von 447 Mio erzielt.
Zusammengefasst - für mich klingt das alles nach einem grundsoliden und gesunden Konzern, der für die Zukunft sehr gut aufgestellt ist. Die Coba wird sicher kein Highflyer wie mancher Techwert werden, aber als langfristiges, solides Investment mit regelmäßigen Ausschüttungen ist die m. E. ein sehr guter Wert. Ich bleib auf jeden Fall dabei ...
Viel Erfolg allen weiterhin.