BMW-Chef Milberg tritt ab


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Eröffnet am:04.12.01 20:45von: Happy EndAnzahl Beiträge:1
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04.12.01 20:45
4. Dez. 2001 Nach knapp über drei Jahren im Amt wird Joachim Milberg im Mai 2002 seinen Job als Vorstandschef von BMW abgeben. Diese völlig überraschende Entscheidung sei ausschließlich auf Wunsch von Milberg getroffen worden, sagte ein Konzernsprecher im Anschluss an eine Sitzung des Aufsichtsrates mit.

Nachfolger wird der derzeitige Finanzvorstand Helmut Panke, der seit 1996 dem Vorstand angehört (siehe Link: Porträt). Auch der unter anderem für das Großbritannien-Geschäft zuständige Vorstand Werner Sämann tritt zurück - er will bereits zum Jahresende in den Ruhestand gehen.

Gesundheitliche Gründe

Milberg wird in den Aufsichtsrat des Münchner Konzerns wechseln. Ursprünglich sollte der 58-Jährige - wie bei BMW üblich - erst in zwei Jahren mit dem Erreichen des 60. Lebensjahres seinen Chefposten abgeben. Auch eine Verlängerung des Vertrags galt als denkbar. Doch angesichts seiner gesundheitlichen Probleme - Milberg wurde im vergangenen Jahr an der Bandscheibe operiert - kam das für ihn wohl nicht mehr in Frage. Langes Sitzen und Stehen soll ihm zunehmend schwer fallen.

Spekuliert wird auch, ob Milberg mit seinem frühzeitigen Rücktritt nicht eine lange Nachfolgedebatte und eine von Unsicherheiten geprägte Übergangsperiode vermeiden wollte. Zudem bereitete er so den Weg für seinen Wunschnachfolger Panke, der andernfalls im Jahr 2003 eventuell als zu alt für den Sprung an die Spitze gegolten hätte. Auf diese Weise gewährleistet Milberg zudem eine Kontinuität in der Geschäftspolitik des Konzerns, der auch dank Milberg wieder auf die Erfolgsspur zurückgekehrt war.

Erfolgreiche Schlussbilanz

Milberg übernahm im Februar 1999 die Führung von BMW. Sein Vorgänger war der designierte VW-Chef Bernd Pischetsrieder, der über die Probleme bei der britischen Tochter Rover gestolpert war. Doch auch dem Professor für Maschinenbau und Betriebswirtschaft gelang es nicht, den angeschlagenen britischen Autohersteller zu sanieren. Vor knapp zwei Jahren setzte Milberg daher den Verkauf von Rover durch.

In der Folgezeit wurde monatelang über einen möglichen Rücktritt Milbergs spekuliert, doch der Fertigungsexperte ging letztlich gestärkt aus der Krise hervor. Seine Strategie, auf die Stärke von BMW als Premiummarke zu setzen, ging voll auf. Schon das vergangene Jahr war für BMW äußerst erfolgreich, in diesem Jahr rechnen die Analysten mit erneuten Rekorden beim Umsatz und beim Gewinn. So waren es nicht nur leere Worthülsen mit denen Aufsichtsratschef Volker Doppelfeld den scheidenden Konzernchef lobte: Unter Milberg habe der Konzern „die erfolgreichste Periode seiner  Geschichte“ erlebt.

 

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