Auswanderung aus dem NM ???
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 11.07.01 00:55 | ||||
Eröffnet am: | 10.07.01 21:15 | von: aslam | Anzahl Beiträge: | 2 |
Neuester Beitrag: | 11.07.01 00:55 | von: marketmaker | Leser gesamt: | 2.398 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 1 | |
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Meiner Meinung nach der einzig richtige Weg!
Wenn nicht bald etwas unternomme wird, sieht es schlecht aus für den NM.
Auswanderungssegment Neuer Markt?
Kommentar von w:o-Redakteur Alexander Apel
Die Drohung von Singulus, den Neuen Markt in Richtung Nasdaq oder MDax zu verlassen, zeigt vor allem eines: Reformbedarf.
Singulus, einer der Dinosaurier am Neuen Markt, dazu Mitglied im Nemax50 und im exklusiven Klub der Unternehmen, die noch mehr als 1 Mrd. Euro Marktkapitalisierung auf die Waage bringen, will dem am Boden liegenden Segment den Rücken kehren. Die Begründung des Schrittes ist starker Tobak: Die Rahmenbedingungen seien unakzeptabel, der Image-Verlust durch die vielen schlechten Unternehmen verheerend.
Ob tatsächlich Unternehmen freiwillig das Weite suchen, ist nicht abzusehen. Mobilcom-Chef Schmid hat ebenfalls einmal mit dem Säbel gerasselt, ist aber bisher dem Neuen Markt treu geblieben. Die Äußerungen aus dem Hause Singulus sind zunächst ein Warnschuss des Anlagenbauers in Richtung Deutsche Börse.
Der Bedarf an Reformen ist unübersehbar. Zum Beispiel im Bereich der Gestaltung von Ad-Hocs müssen klare Regeln her, die bei der Veröffentlichung von Zahlen eins bewirken: Transparenz. Zu oft sind Anleger von der kreativen Gestaltung der Publikationen aus den IR-Abteilungen von Unternehmen in die Irre geführt worden. Klare Vorgaben darüber, was in diesen zu stehen hat, sind gefordert, nicht etwa eine Begrenzung der Zeilenzahl.
Die Rückgewinnung der Glaubwürdigkeit muss an erster Stelle stehen. Dazu bedarf es natürlich auch der Anstrengungen seitens der Unternehmen. Am Anfang steht das Begreifen, dass unvollständige oder gar verzerrende bzw. falsche Informationen mittel- und langfristig verseuchende Wirkung haben. Klar reglementierende Vorgaben seitens der Deutschen Börse können hier Hilfestellung geben und die Versuchung einschränken. Die Verbannung der Penny-Stocks aus dem Segment, würde die Kurslisten von den wild schwankenden Zwergen entlasten – eine eher kosmetische Korrektur.
Autor: Alexander Apel, 18:46 10.07.01
Wertpapiere des Artikels
SINGULUS TECHNOL. News Kurse Board
und es wird dann noch viel schlimmer kommen ...
wenn erst mal die letzten GUTEN aus dem NM abhauen !!!
ihr wisst ja ... mein FAZIT = hau raus die Scheisse, weg mit allem was am NM
gelistet ist !!! KZ = 0000
solong best invest
Die Thematik Ad-Hoc-Meldungen ist aber keine Erfindung des von der Deutschen Börse AG aufgestellten Regelwerks für den Neuen Markt, sondern - ebenso wie z.B. Insider-Verstöße - gesetzlich geregelt (WpHG). Und für die Änderung von Gesetzen ist nun wirklich nicht die Deutsche Börse AG, selbst ein börsennotiertes, privatrechtliches Unternehmen, zuständig.
Die Einhaltung der Ad-Hoc-Regelungen und der Insiderregeln überwacht im übrigen das Bundesaufsichtsamt für Wertpapierhandel, zur Zeit leider ein zahnloser Papiertiger. Zu unterscheiden ist hier allerdings die nur vom Neuen Markt, und damit privatrechtlich von der Börse, über das normale gesetzliche Mass hinaus geforderte Meldung sog. Director's Dealings, also Aktiengeschäfte von Vorständen oder Aufsichtsräten.
Hier wird also oft zu Unrecht auf die Deutsche Börse und den Neuen Markt eingeprügelt, auch wenn das Regelwerk Neuer Markt natürlich auch meiner Meinung nach verschärft werden sollte (Pennystocks, eigentlich ja "Cent"stocks).
Ein Wechsel z.B. in den SMAX aber bringt die derzeitigen NM-Unternehmen zumindest hinsichtlich der regularischen Rahmenbedingungen überhaupt nicht weiter.
Als echte Alternative kommt nur die Nasdaq in Betracht, in D und wohl auch im Rest von Europa gibt es einfach keine schärferen Regularien als am NM. Und den Gang an die Wallstreet mit Überwachung durch die SEC werden sich die meisten Unternehmen wohl doch nicht trauen. Da hast Du ohne eine Horde teurer Anwälte einfach keine Chance. Und das wäre wohl die Kapitulationserklärung vom Finanzplatz D und Europa ggü. den USA. Viele kleinere deutsche Wachstumsunternehmen hätten dann keine Chance mehr auf eine Deckung ihres Kapitalbedarfs zu angemessenen Kosten, was wiederum auch das Venture Capital-Geschäft in D wegen fehlender Exit-Möglichkeiten zum Erliegen bringen würde.
Der Neue Markt ist also enorm wichtig für Deutschland. Ich sehe das zur Zeit insgesamt als normale Kinderkrankheiten an. Wenn es mit der Gesamtwirschaft und der allgemeinen Börsenstimmung wieder aufwärts geht, wird auch keiner mehr über den NM fluchen.
Okay, die Kinderkrankheiten müssen dringend behoben werden. Aber die Nasdaq war bestimmt auch nicht von Anfang an perfekt.
Gute Nacht
mm