Ariva. In Sachen Sperrung von Börsenfreak
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 10.11.08 12:53 | ||||
Eröffnet am: | 11.03.08 18:07 | von: Dieindermitte | Anzahl Beiträge: | 21 |
Neuester Beitrag: | 10.11.08 12:53 | von: BRAD P007 | Leser gesamt: | 2.491 |
Forum: | Talk | Leser heute: | 3 | |
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Viele User haben hier eine Irritation, was die Unterscheidung von Nazitum und einer rechten Weltanschauung angeht.
Faustregel: Nicht jeder Rechter ist ein Nazi. Aber jeder Nazi ist ein Rechter.
Ein Profil zeichnet sich dabei jedoch klar als Dilemma ab:
Es gibt im Deutschland des Jahres 2008 nicht wenige Bürger, die teilweise sogar recht gebildet sind und die Nazis und Hitler und den Nationalsozialismus ablehnen, gleichzeitig aber bei jeder Gelegenheit gegen Ausländer, Migranten, Minderheiten etc. fleißig mitschimpfen.
Sie sind sich dabei selber sicher, dass sie keine Nazis sind und sind wütend, wenn man sie als Rechte betitelt.
Gleichzeitig tun sie jedoch so, als ob jeder, der ihnen rechtes Gedankengut unterstellt oder auch nur mal um Differenzierung bittet ein Linker sein muss oder absolut verneinen will, dass es hier in Deutschland kriminelle Ausländer oder ab und zu auch Probleme mit Randgruppen gibt.
Dabei übersehen diese Leute, dass das Nazideutschland damals nur die Vervollkommnung rechten Gedankenguts als Staatsform war. Die Saat dafür waren die rechten Gedanken des Otto-Normal-Verbrauchers, die ein Bauernfänger namens Hitler damals einfach nur im Korb einsammeln brauchte. Dazu noch etwas Wirtschaftskrise und schon wuchs die giftige Pflanze.
Klar ist Ariva nun nicht von der NPD unterwandert. Aber die Saat findet hier in verschiedenen Thraeds sehr nährbaren Boden.
Millionen Deutsche, die vor 60 Jahren auf Hitler reingefallen sind, waren doch nicht alle Idioten oder ungebildet.
Das macht deutlich, wie gefährlich unbedacht geäußerte Hassparolen sein können.
Also WÄHRET DEN ANFÄNGEN
Im übrigen hat sich ja bestätigt, Moderation bei ARIVA ist so demokratisch wie die Heilige Inquisition und so intelligent wie 100 Meter Landstraße. Jedenfalls soweit das Happy_End betrifft scheint mir der Beweis erbracht. Würde allerdings mit solchen Leuten nicht reden. Die haben sich disqualifiziert. Da diskutiere ich lieber mit meinem Hund. Schätze, der hat mehr Verstand.
Quelle: www.spiegel,de
Ron Jones stand ratlos da. Es war April 1967 und der Lehrer gab Geschichtsunterricht an der "Cubberley High School" im kalifornischen Palo Alto; Thema "Drittes Reich". Ein Schüler hatte ihm eine Frage gestellt und er wusste einfach keine Antwort: "Wie konnten die Deutschen behaupten, nichts von der Judenvernichtung gewusst zu haben? Wie konnten Dorfbewohner, Bahnangestellte, Lehrer, Ärzte behaupten, sie hätten nichts von dem Grauen in den Konzentrationslagern gewusst?"
Auch als die Stunde schon lange vorbei war, ließ den Lehrer diese Frage nicht los. Er beschloss ein außergewöhnliches Experiment zu wagen. Er wollte Nazi-Deutschland nachbauen, im Kleinen, im Klassenzimmer. Er wollte seine Schüler Faschismus erleben lassen, hautnah: den Horror, aber auch die Faszination. Am Montag stand er in der Klasse, anstatt normalen Unterricht zu machen, kommandierte er seine Klasse.
"Mr. Jones war für seine radikalen Lehrmethoden berüchtigt", sagt Phillip Neel, einer der damaligen Schüler. "Er hatte uns einmal in Zweiergruppen aufgeteilt. Einer von beiden musste tagelang mit verbundenen Augen rumlaufen. So wollte er uns lehren, was Vertrauen bedeutet." Ein anderes Mal verbot der extreme Lehrer einer Gruppe von Schülern für einige Tage bestimmte Toiletten im Schulgebäude zu benutzen. "Da wollte er uns etwas über Rassentrennung beibringen", erinnert sich Phillip Neel. Der damalige Schüler ist heute Fernsehproduzent und arbeitet zur Zeit an einer Dokumentation über Ron Jones' Experiment.
Schüler durch Drill so gut wie noch nie
Doch Jones war nicht nur für seine radikalen Lehrmethoden, sondern auch als echter Kumpeltyp bekannt - er lebte in einem Baumhaus und spielte Punk-Musik. An einem Montag aber befahl er den Schülern, sich zur besseren Konzentration richtig zu setzen; aufrecht, stramm - die Füße flach auf dem Boden, die Hände flach im Hohlkreuz. Dann kam der Geschwindigkeitsdrill: Aufstehen, Setzen, zack-zack. Immer und immer wieder. Am Ende standen die Schüler vor dem Klassenzimmer, Jones gab Startzeichen, sie liefen zu ihren Stühlen und setzten sich. Jones stoppte die Zeit: Fünf geräuschlose Sekunden. Und das nach wenigen Minuten Training.
Jones ging noch weiter. Er gab Anweisung, einen Text zu lesen. Anschließend Diskussion, aber nach strikten Regeln: Wer sich meldete, musste aufstehen, sich neben den Tisch stellen und "Mr. Jones" sagen. Erst dann durfte er zum Eigentlichen kommen. Hier war wichtig: Sich präzise und knapp fassen, deutlich sprechen! Wer gelangweilt oder schlampig antwortete, wiederholte seinen Beitrag, noch mal, immer wieder.
Jones blieb stur und staunte. Rebellen wurden zu Vorbildern, ihre Sätze waren klar, markant und mit Schneid vorgetragen. Es meldeten sich nicht mehr nur die üblichen zu Wort, sondern alle - das Niveau der Fragen und Antworten wuchs erstaunlich, man passte auf und hörte einander zu. Jones hatte gedacht, die Schüler fänden autoritäres Lernen lächerlich, würden sich verweigern, bocken - aber das Gegenteil war der Fall. Es war einfach gewesen, ihnen Disziplin und Drill abzuverlangen, unheimlich einfach. Sie waren produktiver als je zuvor.
"Ein Lehrer, dem wir vertrauten"
Am Dienstag betrat er das Klassenzimmer und ihn empfing eine regungslose Stille. Alle saßen aufrecht an ihren Pulten. Dabei hatte niemand von ihnen verlangt, das zu tun. Ihre Gesichter waren gespannt, konzentriert, keiner grinste. Sie warteten auf ihn, Ron Jones, ihren Lehrer. Er schrieb an die Tafel: "Stärke durch Disziplin" - "Stärke durch Gemeinschaft", dann sprach er zu ihnen. Die Schüler hingen an seinen Lippen, sie sahen zu ihm auf. Zum Ende der Stunde machte er eine kurze, zackige Bewegung mit der Hand: sie schoss vor, beschrieb eine steile Kurve nach oben und fiel wieder ab. Eine Welle. Jones stellte sie als neuen Gruß der Klasse vor, in der Schule und auf der Straße sollte sie zeigen, dass man Teil einer Bewegung war.
Jones nannte den Gruß "The Third Wave" – Die dritte Welle. Wellen kommen in Dreiergruppen, die letzte, die dritte aber ist die kräftigste, wenn sie auf den Strand trifft. Niemandem fiel die begriffliche Nähe zum "Dritten Reich" auf.
"Mr Jones war ein Lehrer, dem wir sehr vertrauten. Ich selbst machte auch mit. Es war ein großer Spaß, fühlte sich wie ein Spiel an. Zumindest am Anfang", erinnert sich Neel. Der Junge fand es damals einfach interessant, seinem Lehrer zuzuhören.
Jeder verpetzt jeden - zum Wohle der Gemeinschaft
In den nächsten Tagen ging Jones besonders aufmerksam durch die Schule. In der Cafeteria, in der Bücherei, in der Turnhalle nutzten Schüler den "Welle"-Gruß, wenn sie sich trafen. Das Experiment dehnte sich über das Klassenzimmer aus.
Am Mittwoch verteilte Jones Mitgliederkarten, auf dreien war ein rotes X. Es war ein Sonderauftrag: alle die zu melden, die sich nicht an die Regeln der Welle hielten. Dann predigte Jones wieder: Diesmal Taten, Einsatz für die Gemeinschaft bis hin zur Selbstaufgabe. Seine eigenen Worte ergriffen ihn, er schwankte in seiner Doppelrolle zwischen Führer und Lehrer, er war stolz auf die Leistungen seiner hoch motivierten Schüler, auf ihren Zusammenhalt. Er war stolz auf sich selbst.
Und dann waren da die Denunziationen. Drei Schüler hatte er beauftragt, Kritiker und Abweichler zu melden. Über zwanzig kamen. Sie berichteten alles, verrieten ihre besten Freunde, die über die Welle spöttelten, und ihre Eltern, die sich skeptisch zur Welle äußerten. Alles zum Wohle der Gemeinschaft. Die Bewegung war binnen dreier Tage zu ihrem Leben geworden.
"Da wurde mir klar, dass es außer Kontrolle geriet"
"Ich machte damals zwar mit, war aber eher ein Beobachter der Ereignisse", sagt Neel heute. Es hätte Schüler gegeben, die ganz und gar in der Bewegung aufgegangen seien, aber auch solche, die sich radikal dagegen entschieden. "Ich selbst habe erst Angst bekommen, als ich in der Pause gegenüber meinem besten Freund einen Witz über die 'Third Wave' machte und am nächsten Tag von Mr. Jones vor allen Schülern darauf angesprochen wurde." Neel wusste: Nur sein bester Freund konnte ihn verraten haben. "Doch der schaute nur stur geradeaus. Da wurde mir klar, dass es außer Kontrolle geriet."
Auch Jones bekam Angst, als so viele Schüler bereit waren, ihre Freunde für "die Sache" zu denunzieren. Er musste einen Weg finden, das Experiment zu beenden. Aber wie?
Am Donnerstag. Die Klasse war von 30 auf 80 angewachsen - die Neuen schwänzten ihren regulären Unterricht. Jones verkündete, dass "The Third Wave" Teil einer nationalen Jugendbewegung sei, die sich für politische Veränderungen im Land einsetze. Am Freitag werde ein Präsidentschaftskandidat um zwölf Uhr ihre offizielle Gründung bekannt geben. In der Schule solle eine Kundgebung stattfinden.
Ein bizarrer Zufall verlieh der Ankündigung des Lehrers damals Glaubwürdigkeit: Eine ganzseitige Anzeige im Time Magazine warb für ein Holzprodukt namens Dritte Welle. Die Schüler waren begeistert. "Da war keiner, der Mr. Jones nicht glaubte", erinnert sich Neel.
"Wir hätten gute Nazideutsche abgegeben"
Freitag-Mittag in der Schulaula. Über zweihundert Schüler saßen da, stramm, aufrecht, die Decke verhüllt von breiten "The Third Wave"-Banner. Jones grüßte zackig, 200 Arme hoben sich ihm entgegen, machten den "Welle"-Gruß. Das Experiment hatte fünf Tage gedauert. Doch schon das war zu lange.
"Natürlich", so Neel, "war ich auch bei der Veranstaltung. Es ist schwer, von außen zu begreifen, was für ein Gruppenzwang sich in den wenigen Tagen aufgebaut hatte."
In der Aula schaltete Ron Jones einen Fernseher ein. Eine flimmernde helle Fläche erschien. Die Schüler warteten. Der Bildschirm blieb hell, konturlos. Die Schüler aber warteten, sie waren geübt in Disziplin und Gehorsam. Doch nach einigen Minuten kam sie doch, die unvermeidliche Frage: "Es gibt gar keinen Führer, oder?" Entsetzen im Saal. Jones begann zu reden, nicht mehr scharf, laut, sondern weich, schuldbewusst: "Ihr habt recht. Aber wir hätten sicher alle gute Nazideutsche abgegeben."
Niemand wollte über das Experiment sprechen
Der Lehrer zeigte seinen Schülern einen Film über das Dritte Reich: die große Bewegung auf Reichsparteitagen, Gemeinschaft, Disziplin, Gehorsam - und dann die großen Taten für die Gemeinschaft: Terror, Gewalt, Gaskammern. Ron Jones sah in die fassungslosen Gesichter. Der Kreis schloss sich, die Frage war beantwortet. Er wusste, warum er vergessen würde, warum alle hier vergessen würden. Er sagte es: "Wie den Deutschen wird es euch schwer fallen zuzugeben, dass ihr so weit gegangen seid. Ihr werdet nicht zugeben wollen, manipuliert worden zu sein. Ihr werdet nicht zugeben, bei diesem Irrsinn mitgemacht zu haben."
Er behielt recht damit. Am nächsten Schultag herrschte eine bedrückte Stimmung. Niemand wollte mehr über das Experiment sprechen. "Ich selbst war damals nicht so sehr involviert. Deshalb war es für mich einfach ein einzigartiges Lernerlebnis." Doch andere sprachen nie wieder über das Thema, bis Philip Neel für seine Dokumentation nachfragte.
Vielen, erfuhr Neel bei seinen Recherchen, war es peinlich, wie leicht sie sich von der Welle haben mitreißen lassen. Gerade unter den Älteren, die eigentlich gar nicht zur Klasse gehörten, aber für die 'Third Wave' ihren Unterricht schwänzten. "Es war 1967 und viele von denen waren politisch engagiert", erklärt Neel. "Sie waren bei der Studentenbewegung und sogar bei den Black Panthers - und sie alle waren unglaublich schockiert, wie schnell sie bereit gewesen waren, ihre persönliche Freiheit aufzugeben."
Habe keine Ahnung was @Dieindermitte sich bei seinen letzten 7 Threads bezwecken wollte. Eigentlich hat @Zombi 0815 schon darauf hingewiesen das dies ein Spiel mit dem Feuer ist! http://www.ariva.de/Servus_Adolf_t322893
Mach jetzt lieber schluss!
Wünsche alle noch einen schönen Sonntag!
hört meine Toleranz bei anderen Usern auf, wenn ich sehe, dass diese regelmäßig Grenzen überschreiten.
Meine Laune ist dann unter 0, wenn ich die Postings von denen wieder lesen muss.
Nicht vergessen: Es geht um Dinge, die wo anders strafrechtlich und verfassungsrechtlich relevant werden könnten.
Da differenziere ich halt.
Ich kenne das gelöschte Posting in #17 nicht, aber ich lese in der Begründung des Moderators das, wasich vorher schon mit Hedra als Thema hatte