Analysten zum 11.09.2001


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Neuester Beitrag: 13.09.01 21:12
Eröffnet am:11.09.01 20:57von: Happy EndAnzahl Beiträge:19
Neuester Beitrag:13.09.01 21:12von: Happy EndLeser gesamt:1.913
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95441 Postings, 8616 Tage Happy EndAnalysten zum 11.09.2001

 
  
    #1
1
11.09.01 20:57
Einfach unglaublich!! Manche schrecken doch vor nichts zurück:

"Erstmals wurde an den internationalen Börsen eine wirkliche Ausverkauf-Stimmung erzeugt. Nach dem größten Tages-Verlust seit 1989 wurde mit Erleichterung beobachtet, dass optimistische Stimmen zu weiteren Kursverläufen nahezu vollständig verstummten. Ein Börsen-Insider sprach vom erlösenden Befreiungsschlag, den alle Aktionäre so lange herbeigesehnt hätten. Ein finaler Sell-Off."

In meinem Namen wurde hier nicht gesprochen, auf solch einen Wendepunkt (wenn es denn überhaupt einer ist!!) möchte ich keine zukünftigen Aktiengewinne bauen!!!!!

Gruß
HE
 

2573 Postings, 8564 Tage josua1123Die sind ja

 
  
    #2
11.09.01 21:05
dämlicher als ich es mir jemals gedacht hätte
und jetzt glauben diese Vollhämmer die Kurse werden steigen
da werden sie sich kräftig täuschen.

jo.  

421 Postings, 9133 Tage jan2Dow Future morgen mit 600 bis 900 in minus

 
  
    #3
11.09.01 21:10
ist natürlich nur eine Vermutung aber das heute war erst der Anfang?

frage mich nur warum ich heute meine siemens nicht verkauft habe? kann es fast nicht glauben  

6203 Postings, 8798 Tage Star IkoneAnalysten sind nicht mehr zu retten...

 
  
    #4
11.09.01 21:13
Um Himmels willen...

Wer diese Aussage getätigt hat, gehört entlassen!
Gibt es denn nur noch Menschen, die überhaupt keinen Anstand mehr haben.

Star Ikone  

254 Postings, 8885 Tage dameloErlösender Befreiungsschlags !!!

 
  
    #5
11.09.01 21:13
Eigentlich habe ich mich seit langer Zeit aus dem aktivem Boadr verabschiedet, aber diese Aussage in Anbetracht der gegebenen Umstände bringt mich wieder in dieses Board. Auch wenn ich eigentlich nur noch passiv teilnehme, hier kommt richtige Wut in mir hoch. Schade, daß nicht anstelle all der unschuldigen Opfer all die vom Erdboden verschwunden sind, die in dieser Situation noch ihren Schwachsinn verbreiten oder, was noch schlimmer ist, noch mächtig Geld mit dem Elend verdienen. Man sieht ja, wie der Markt wieder dreht. Und all das Gesabbel über Öl- und Goldpreise!! Trotz all meiner Verluste hatte ich keine Sekunde lang an Geschäfte gedacht!

Wer immer über uns wacht ( Atheist ), wer immer die Macht hat, last uns den Wahnsinn stoppen.

Ein tiefbetroffener
DAMELO  

95441 Postings, 8616 Tage Happy EndOhne Worte o.T.

 
  
    #6
11.09.01 21:34

32 Postings, 8369 Tage m77077ANALYSTENSCHWEINE!

 
  
    #7
1
11.09.01 21:47
ERST VERARSCHEN SIE EINEN,JETZT WOLLEN SIE AUS DEM LEID ANDERER ,PROFITIEREN.
HOL SIE DER TEUFEL!  

95441 Postings, 8616 Tage Happy EndAuch hier am Board:

 
  
    #8
11.09.01 21:47
Zitat SIEGER...

"PS: Laßt euch alle nicht unterkriegen, denn solche Ausnahme
situationen werden die Chance auf Reichtum eroeffnen!!"

Es fehlen mir die Worte...  

95441 Postings, 8616 Tage Happy EndFrankfurter Börsenhandel soll morgen normal laufen

 
  
    #9
11.09.01 22:10
Frankfurt, 11. Sep (Reuters) - Die Deutsche Börse hat nach den Terroranschlägen in den USA am Dienstag eine Bombendrohung erhalten. Knapp eine Stunde vor Handelsschluss um 20.00 Uhr mussten nach Börsenangaben sowohl das alte Börsengebäude mit dem Handelssaal in der Frankfurter Innenstadt als auch die neue Hauptverwaltung im Westen der Stadt geräumt werden. Rund eine Stunde später gab die Polizei beide Gebäude wieder frei. Der Aktienhandel, der am Dienstag etwa eine Dreiviertelstunde früher als gewohnt beendet wurde, sollte nach Angaben der Börse am Mittwoch wieder aufgenommen werden. Die Börse hatte bereits vor einigen Monaten eine Bombendrohung erhalten und war daraufhin ebenfalls evakuiert worden. Am Dienstagvormittag amerikanischer Zeit waren zunächst zwei Flugzeuge in die beiden Türme des World Trade Center in New York sowie später ein weiteres in das Verteidigungsministeriums gerast. Beide Türme des World Trade Center brachen in sich zusammen. Die Maschinen der American Airlines  und United Airways  waren entführt worden. Hinter den Abstürzen werden terroristische Anschläge vermutet. Die New Yorker Wall Street blieb geschlossen. An der Frankfurter Bröse brachen die Aktienkurse ein. Um Nachahmungstaten nach den Anschlägen in den USA zu verhindern, riet Hessens Innenminister Volker Bouffier (CDU) dazu, symbolträchtige Hochhäuser in Frankfurt am Mittwoch geschlossen zu halten. Die Deutsche Börse hatte am Dienstag nach eigenen Angaben den Handel am Kassa- und Terminmarkt normal weiterlaufen lassen, das Geschäft mit US-Werte dagegen für eine Stunde unterbrochen. Auch an verschiedenen Regionalbörsen wurde der Handel mit amerikanischen Wertpapieren ausgesetzt. pew/mit
 

19 Postings, 8376 Tage MoneycoachDas ist ...

 
  
    #10
11.09.01 22:31
ja jetzt tatsächlich der Abschuß!
Analysten sind doch wirklich die Grössten Kapital Wixer überhaupt!
Verstehe nicht, das der Handel nicht ausgesetzt wurde!!!!  

51345 Postings, 8816 Tage eckiEs gibt Ärsche und es gibt Analysten.

 
  
    #11
11.09.01 22:32
Manchmal auch beides gleichzeitig.  

309 Postings, 8467 Tage DarhKnightMens Sana in corpore sano ??????? o.T.

 
  
    #12
11.09.01 22:42

95441 Postings, 8616 Tage Happy EndTja... o.T.

 
  
    #13
12.09.01 22:30

6388 Postings, 8494 Tage schmuggler@Happy

 
  
    #14
12.09.01 22:45
Ich bin ja was Gelddinge anbelangt auch eher kühl - aber das ist schon etwas zu hart!!


Schmuggler  

95441 Postings, 8616 Tage Happy EndUS-Terror: Erwacht jetzt der Telekomsektor?

 
  
    #15
12.09.01 22:56
12.09.2001 22:50:00:
So grotest es klingen mag, aber einige Fondsmanager und Experten haben heute darauf hingewiesen, daß sich die Aussichten des Telekommunikationssektors gerade durch die jüngsten Terroranschläge in den USA verbessern könnten. Als Begründung nannte man die gewachsene Angst, die bei Geschäfts- und Privatleute im Hinblick auf Flugreisen aktuell vorherrschen würde, nach dem in den USA vier Flugzeuge für beispiellose Terrorakte mißbraucht worden waren. Das könnte den Telekomsektor beflügeln, dessen Dienste dadurch verstärkt in Anspruch genommen werden könnten. Denn wenn Geschäftsleute sich weniger besuchen, müssen sie das Wesentliche am Telefon aushandeln, so die einfache Kalkulation. "Die Leute werden sich in Zukunft zweimal überlegen, ob sie fliegen werden oder lieber telefonisch verhandeln wollen", erklärte Ulf Moritzen von der Nordinvest in Hamburg. Ihm schlossen sich Kollegen von Goldman Sachs und der Bankgesellschaft Berlin an. So konnte heute der Eurostoxx telecoms index tatsächlich um 1,46% zulegen, in Deutschland stiegen Telekomaktien, in Großbritannien konnten
Vodafoneaktien zulegen.  
© BörseGo  

95441 Postings, 8616 Tage Happy EndGoldman Sachs ändert Portfolio-Strategie

 
  
    #16
12.09.01 23:38
Empfehlung: Goldman Sachs ändert Portfolio-Strategie nach Anschlägen in den USA

Goldman Sachs hat mit Blick auf die Terroranschläge in den USA seine Anlagestrategie für europäische Aktien umgekrempelt.

Die Investmentbank Goldman Sachs setzt nach der Terrorwelle in den USA mit ihrer europäischen Portfolio-Strategie nicht mehr auf eine rasche Erholung der Wirtschaft. Die bisherige Ausrichtung sei nicht länger Erfolg versprechend, schreiben die Analysten in einer am Mittwoch veröffentlichten Kurzstudie. Die Anschläge in den USA dürften sich negativ auf das Verbraucher- und Geschäftsvertrauen auswirken und so eine Erholung der Weltwirtschaft verzögern.
Auch die Konjunktur könnte in Mitleidenschaft gezogen und der Aufschwung verzögert werden. Die Experten richten ihre Portfolio-Strategie aus diesem Grund konservativer aus. Zu den Sektoren, die am härtesten von den Geschehnissen betroffen sein dürften, rechnen die Analysten Fluggesellschaften, das Hotelgewerbe, die Freizeitindustrie und den Einzelhandel.

Telecom-Werte könnten profitieren

Aussichten auf Besserung hätten dagegen Telekommunikations-Gesellschaften, vor allem die Ex-Monopolisten. Auch Sicherheitsdienste und Sicherheitstechnologie-Unternehmen sollten profitieren, schreiben die Goldman-Analysten. Der Nutzen, den Öltitel aus den Ereignissen ziehen können, werde aller Wahrscheinlichkeit nach nur kurz anhalten. Sollte die Ölversorgung beeinträchtigt werden, stehe dem Anzapfen der staatliche Reserven nichts im Weg. Damit werde der Mangel sofort ausgeglichen.

Letztlich sei der Aufschwung auf Schützenhilfe von den Zentralbanken angewiesen. Wie sich die Konjunktur entwickelt, hänge davon ab, wie aggressiv die Zinsen gesenkt würden, sowie von der Entwicklung der Ölpreise, heißt es.

© dpa  

4009 Postings, 9133 Tage erzengelWer´s glaubt ....? o.T.

 
  
    #17
12.09.01 23:42

95441 Postings, 8616 Tage Happy EndTerrorakt erzwingt eine Neubewertung der Börse

 
  
    #18
13.09.01 00:02
aus der Financial Times Deutschland:

Die Pietät gebietet Schweigen, die Kolummnistenpflicht verlangt eine Einschätzung. Derzeit gibt es nur Fragen und keine Antworten. Wie hoch sind die Verluste bei den Banken und Versicherungen? Wie viele werden noch kommen? Wie werden die USA reagieren? Droht eine Eskalation - in Nahost, weltweit?

Eines scheint aber sicher: Die Risikoprämie an den Aktienmärkten ist stark gestiegen. Wer jetzt auf Kaufkurse setzt, geht ein riskantes Spiel ein. Gut, auf Basis der Konsensschätzungen kosten Dax und Stoxx jetzt das 15fache des 2002er Gewinns. Spottbillig? Die Analysten werden ihre Schätzungen, die schon zuvor optimistisch waren, nach unten korrigieren müssen.

Die US-Wirtschaft, die im letzten Quartal auf der Stelle trat, stand vor dem Terroranschlag an der Kippe zur Rezession. Jetzt ist sie möglicherweise heruntergestürzt. Drei Gründe zwingen zum Nachdenken - selbst wenn es nicht zu einer Spirale des Schreckens kommt.

Erstens und vor allem: Die US-Verbraucher, die rund zwei Drittel zum Sozialprodukt beitragen, haben bislang mit unerschütterlichem Zukunftsvertrauen die Wirtschaft getragen. Nachdem der sichtbarste Beweis für den US-Vorrang in der Welt in Trümmern liegt, werden die Amerikaner wohl andere Probleme auf sich zukommen sehen als die Wahl des nächsten Autos. Je unsicherer die Zeiten, desto mehr wird gespart. Für die Konjunktur ist das gefährlich.

Zweitens: Der Ölpreis ist sofort um 3,5 $ auf 31 $ pro Fass hochgeschossen. Äußerungen der Opec, sie würde ausreichend Öl anbieten, beruhigten etwas. Eine schwächere Weltwirtschaft würde für sich genommen auch den Anstieg bremsen. Aber es ist unwahrscheinlich, dass die bisherigen Ölprognosen von 25 $ und darunter bestehen bleiben. Die Unsicherheit ist einfach zu groß und droht den Preis hoch zu halten.

Drittens: Niemand kann derzeit sagen, wie stark das Weltfinanzsystem durch den Terrorakt getroffen wurde. Allein Morgan Stanley, eine der ganz großen US-Investmentbanken, hat ein Achtel des World Trade Center gemietet. Dort arbeiteten bis zu 50.000 Menschen.

Die Notenbanken werden auf die drohende Rezession zu reagieren haben. Die Fed hat 1987 beim Börsencrash und 1998 bei der Asienkrise die Schleusen geöffnet. Sie wird es auch diesmal tun. Allerdings hat sie bei einem Leitzins von 3,5 Prozent nicht mehr so viele Möglichkeiten. Das bedeutet: Auf Europa kommt künftig eine noch größere Verantwortung zu. Bislang hat eine US-Rezession noch immer Europa angesteckt. Und Japan steckt ohnehin schon mittendrin in der Wirtschaftsflaute. Der Export fällt für die Europäer als Konjunkturmotor aus, die Binnenwirtschaft muss einspringen. Die EZB lässt sich nicht gerne treiben. Aber sie muss jetzt handeln - rasch und entschlossen.

Versicherungen

Am schlimmsten traf es die Versicherungswerte. Insbesondere die großen Rückversicherer sind durch den Terrorakt auf das World Trade Center direkt betroffen. Aber es wird Tage dauern, bis die Schäden feststehen. Sie werden im Milliardenbereich liegen. Schätzungen sind zu diesem frühen Zeitpunkt naturgemäß wenig aussagekräftig.

Dennoch erscheinen die Kursreaktionen teilweise panisch hoch. Die Münchener Rück hat rund 7 Mrd. Euro an Börsenwert verloren, die Schweizer Rück ist fast 8 Mrd. Schweizer Franken weniger wert als am Vortag. Um das alleine mit den Anschlägen zu rechtfertigen, müsste die Schadensumme bei rund 60 Mrd. $ liegen, wenn man jeweils eine zehnprozentige Beteiligung der beiden großen Rückversicherer unterstellt. Beides sieht sehr hoch aus. Auch Unternehmen wie CGNU haben gelitten, die außer einer kleinen Lebensversicherung kein Geschäft mehr in den USA betreiben. Zudem: Versicherungen sind weniger konjunkturanfällig als andere Sektoren. Sie werden immer gebraucht, in Krisenzeiten sogar noch eher. Auch steigen bei einer drohenden Rezession die Anleihen, die einen Großteil des Vermögens von Versicherungen ausmachen.

Die Kursrückschläge lassen sich nur mit Befürchtungen über die Zukunft erklären. Die Katastrophe hat gezeigt, dass Anschläge in dieser Größenordnung möglich sind. Es besteht die Gefahr, dass sich solche Untaten wiederholen. Davon wären Versicherungsunternehmen in starkem Maße betroffen.

Außerdem verschärft sich durch den Anschlag das außenpolitische Klima, was die Kriegsgefahren erhöht. Versicherer bieten auch Policen gegen politische Gefahren und Kriegsrisiken an. Zwar nimmt diese Risiken normalerweise nicht ein einzelnes Unternehmen in die Bücher, sondern ein spezialisierter Broker wie Lloyd’s, der sich das nötige Kapital über ein Konsortium aus mehreren Versicherungen besorgt. Damit wird eine Risikostreuung über den Sektor hinweg erreicht. Die Tragödie vom Dienstag hat jedoch das Risikoniveau für die gesamte Branche angehoben. Nach diesem Tag ist auch für die Versicherer nichts mehr so, wie es war.

 

95441 Postings, 8616 Tage Happy EndKonjunkturrisiken kaum abzuschätzen

 
  
    #19
13.09.01 21:12
Die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bundesregierung haben davor gewarnt, angesichts der Anschläge in den USA Rezessionsängste zu schüren. Volkswirte sehen allerdings erhebliche Risiken für die Weltwirtschaft.

Der Chef der EZB, Wim Duisenberg, schloss längerfristige Konsequenzen auf die Finanzmärkte nicht aus. Es sei allerdings noch zu früh zu sagen, welche Konsequenzen dies sein könnten, sagte Duisenberg am Mittwoch in Brüssel. Entscheidend sei, dass das Vertrauen der Verbraucher und der Wirtschaft nach den Terroranschlägen stabil bleibe. Die EZB steht nach seinen Angaben bereit, das Funktionieren der internationalen Märke zu garantieren.

Finanzminister Hans Eichel (SPD) wies Befürchtungen über eine weltweite Wirtschaftskrise zurück. Warnungen von Analysten bezeichnete er als "Quatsch". "Durch Taten von Verrückten kann die Weltwirtschaft nicht beeinflusst werden."

Auch für die führenden deutschen Wirtschaftsinstitute ist eine weltweite Rezession eher unwahrscheinlich. Das Risiko eines weiteren Konjunkturrückschlags beurteilen sie unterschiedlich: "Die augenblicklichen Panikreaktionen dürften abklingen", sagte Silke Tober vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin. Falls sich die Unruhe nicht lege, gebe es Möglichkeiten gegenzusteuern. In erster Linie müssten die Zentralbanken reagieren.

Das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung sieht vor allem erhebliche psychologische Folgen; Ifo-Chef Hans Werner Sinn sagte, langfristig sei entscheidend, dass die USA nach den Anschlägen als verwundbar gelten. "Damit sind die USA nicht mehr der sichere Investitionsstandort, der sie lange waren. Dies wird die Kapitalströme in andere Länder umlenken, mit entsprechenden Folgen für US-Aktien.

Nach Meinung von Roland Dörn vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung kommt es darauf an, geldpolitisch gegenzusteuern. Nach dem Börsencrash 1987 in den USA habe die US-Notenbank Maßnahmen ergriffen, die die Konjunktur sogar beflügelt hätten. Allerdings sei der Umfang der Folgen des Anschlags noch nicht abzusehen. Zahlreiche Volkswirte erwarten jetzt weitere Zinssenkungen durch die EZB und die US-Notenbank.

Die US-Investmentbank Goldman Sachs kündigte an, ihre Portfolio-Strategie zu ändern. Eine rasche Erholung der Wirtschaft sei nun nicht mehr zu erwarten, da sich die Anschläge negativ auf das Verbraucher- und Geschäftsvertrauen auswirken würden. Goldman Sachs rechnet damit, dass vor allem Fluglinien, Hotels, der Einzelhandel und die Freizeitbranche betroffen sein werden. Hingegen hätten Telekomunternehmen Aussichten auf Besserung. Auch Sicherheitsdienste und Sicherheitstechnik-Firmen sollten profitieren.

Der ohnehin seit längerem unter Druck stehende Nikkei-Index in Tokio verlor 6,4 Prozent und schloss am Mittwoch nahe einem 18-Jahre-Tief bei 9610 Zählern. Allein die Aktien des Unterhaltungselektronikkonzerns Sony gaben um fünf Prozent nach. Sony ist stark vom US-Markt abhängig. Der Dollarhandel lag in ganz Asien größenteils brach. Dort wo noch gehandelt wurde, gab der Dollar gegenüber dem Yen stark nach. Grund sind Befürchtungen, dass die US-Wirtschaft längerfristig betroffen sein wird. In Thailand blieben die Finanzmärkte geschlossen; alle Ölexporte wurden ausgesetzt. Die US-Börsen werden den Handel voraussichtlich am Donnerstag wieder aufnehmen. Am Mittwoch blieben die New Yorker Börsen geschlossen.

Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) hat den Höhenflug der Ölpreise gestoppt. Unmittelbar nach den Terroranschlägen und Regierungsgebäude in Washington war der Ölpreis um bis zu 4 $ auf 31 $ je Barrel (159 Liter) Brent in die Höhe geschossen. Nach der Ankündigung der Opec, den Markt stabilisieren zu wollen, gaben die Preise wieder nach.

Der Rohstoffexperte des Hamburgischen Weltwirtschafts-Archivs, Klaus Matthies, rechnet nicht damit, dass die Ölpreise nachhaltig steigen. Im Gegensatz zum Golfkrieg vor zehn Jahren seien weder Förderung noch Handel direkt betroffen. Öl-Experten hatten spekuliert, dass Nahost-Terroristen für die Anschläge verantwortlich sein könnten und US-Bestrafungsaktionen den Ölpreis auch in absehbarer Zeit nach oben treiben würden.

Der Euro gab am Mittwochvormittag einen Teil der frühen Gewinne wieder ab. Gegen 12 Uhr Uhr kostete die europäische Gemeinschaftswährung 0,9064 $. "Die spontane Reaktion war natürlich, den Dollar zu verkaufen", sagte Taisuke Tanaka, Währungsstratege bei der Credit Suisse First Boston. Angesichts des geschwächten Weltmarktes, blieben die Folgen jedoch voraussichtlich nicht auf Amerika beschränkt. In Europa waren am Vortag nach dem Anschlag die Anleger regelrecht aus dem Dollar geflüchtet, zugleich stieg der Goldpreis.

 

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