Alle schauen momentan nur nach dem KGV...
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 22.06.06 20:11 | ||||
Eröffnet am: | 30.05.06 01:31 | von: Meiko | Anzahl Beiträge: | 22 |
Neuester Beitrag: | 22.06.06 20:11 | von: Lokim | Leser gesamt: | 6.853 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 2 | |
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Und das ist das¨Problem des beliebsteten fundamentalem Wertes, man ignoriert die Schulden oder die Chanchen eines Unternehmens indem man nur das KGV beachtet!
Eventuelle Wachstumschancen oder hochverschuldete Unternehmen werden nicht wahrgenommen.
Diesen "KGV Trend" erkenne ich seit einem knappem Jahr!!!"
Prost
Wie Du richtig erwähnt hast, haben natürlich Unternehmen ohne SChulden und mit gutem CashFlow weitaus mehr Chancen entweder zu wachsen (oft anorganisch oder durch Investitionen in organisches Wachstum) oder hohe Dividenden auszuschütten. Habe oft Aktien, wo die Leute den Zusammenhang zwischen GUV und Bilanz nicht verstehen. denen kann man hundertmal sagen, dass ein Unternehmen mit viel cash ohne Schulden und enormen Cashflow höhere bewertet werden kann/muss als ein Unternehmen mit hoher Verschuldung und wenig liquiden Mitteln. Allein des Risikos wegen.
Grundsätzlich sind sehr viele Bilanzen stark bereinigt worden in den letzten Jahren. Das macht neben den ohnehin niedrigen KGVs Mut, dass der Aufwärtstrend an den Märkten noch lange nicht vorbei ist.
Hat ein Unternehmen Schulden oder der Gewinn ist im Vergleich zum Umsatz zu groß wird das KGV negativ oder sehr hoch. Oder wozu soll ich dann noch Bilanzen durchlesen? Egal wie hoch die Schulden sind, wenn das KGV z.B. bei 3 liegt heißt es 1. es ist Gewinn da und 2. in 3 Jahren ist der Firmen-Aktien-Wert wieder rein. Wenn ich nebenbei die Hälfte des Gewinns zum Schuldenabbau nehmen will verdoppelt sich halt das KGV auf 6, immer noch erträglich. Ich kann alternativ als Unternehmen mit niedrigem KGV mehr investieren (des lieben guten Wachstums wegen) und den Gewinn verringern, trotzdem noch eine niedrige Bewertung haben.
Grundsätzlich denke ich ist es allemal besser sich auf ein niedriges KGV zu verlassen als die Bilanz zu zerpflücken, Informationen über "Cashflow" etc zu sammeln und dann falsche Schlußfolgerungen oder Interpretationen zu tätigen.
Fehlt jetzt nur noch das touareg sagt: hey, heyde is ja geil, da kostet eine aktie nur 3 cent, das is ja billig!!
also touareg, nimms mir nicht übel, aber wenn du für ne aktienanalyse nur das KGV zugrunde legst, dann such dir besser ne andere freizeitbeschäftigung, die dich nicht um deine ersparnisse bringt...
PROST!!
und selbst mit deiner 3 Cent Aktie hast du recht, selbst die psychologische Wirkung eines "billigen" Preises ist beim Kauf nicht zu unterschätzen.
Das sind doch gerade die Gründe, warum ein Aktie steigt die manchem, der sich länger damit beschäftigt, völlig überteuert erscheint und umgekehrt.
prost
Zum Zocken ists egal, aber investieren ist was anderes.
Ein Unternehmen XY wächst in gutem Marktumfeld aufgrund niedriger Verschuldung mit Hilfe von Kapitalerhöhungen oder Fremdkapital stark anorganisch (erleben wir ja derzeit häufiger). Der Vorstand und auch die Anleger achten dabei aber nur auf die gewonnenen Umsätze und Gewinne, anstatt sich auch mal die übernommenen Vermögenswerte und Schulden anzuschauen. Was passiert?
Das KGV sinkt durch die Gewinnzuwächse, und der Vorstand rühmt sich in Adhocs zu Quartalszahlen oder auf Hauptversammlungen wie toll doch seine Strategie funktioniert, und die Anleger freuen sich über das relativ niedrige KGV, obwohl schon da durch ne Kapitalerhöhung eine Verwässerung stattgefunden hat. Aber das nu am Rande.
Wichtiger dabei ist, dass man das Risiko nicht richtig einschätzt, dass sich bei Problemen an der Konjunkturfront oder internen Problemen durch die veränderte Bilanzstruktur ergeben kann. Plötzlich kommt es zu Goodwillabschreibunegn, immaterilles Vermögen oder Forderungen sind niht werthaltig etc.! Wenn dann das Eigenkapital durch diese Abschreibungen stark sinkt, beurteilt eine kreditgebende Bank dann auch die Passiva-Seite nochmal kritischer. Unter Umständen kann das ganz blöd ausgehen, obwohl das KGV ja angeblich die ganze Zeit so niedrig war.
Das ist nur ein Beispiel. Ein zweites Beispiel betrifft den Unterschied von GUV zu Kapitalfluss. Kann ich am besten am Beispiel des Spielepublishers CDV erklären.
Was nützt es CDV, wenn man ständig hohe Gewinne ausweist, aber die Investitionen egentlich nie einen operativen CashFlow bringen? CDV hat immer KGVs von 5-9, aber das ist auch nicht unberechtigt, da das Unternehmen ja ständig klamm mit liquiden Mitteln ist, und daher das Risiko für den Anleger zu groß ist. Da nützen auch niedrige KGVs nix!
Also für mich ist das KGV durchaus die wichtigste Größe bei einer Aktienanalyse, aber man muss sich schon genau angucken, wie es zu diesem KGV kommt. Ne Aktie mit gerade hohen Abschreibungen und daher hohem KGV kann sehr interessant sein, wenn die Bilanz dann fast bereinigt ist, und daher das KGV in den Folgejahren extrem sinkt. Ne Aktie mit niedrigem KGV kann aber extrem teuer sein, wenn in der Bilanz merkwürdige Bilanzrelationen vorherrschen, wo man sicher davon ausgehen kann, dass in den Folgejahren mit Abschreibungen zu rechnen ist.
Leider hab ich solche Negativbeispiele in meiner Börsenzeit 3-4 Mal an eigenen Leib erfahren müssen. Bei 2 der Beispiele (PGAM und Lintec) bin ich früh fast ohne Kursverluste rausgekommen, aber es gab auch Aktien die mich vpor 4-5 Jahren ne Menge Kohle gekostet haben. Daraus lernt man.
Grüße
- Gewinne durch "Bilanzierungstricks" (z.b. Arques)
- Hoher Risikofaktor
- Durch Einmaleffekte
- Unbekanntheit des Titels
- Wenn die Branche gerade nicht in "Mode" ist
- Wenn die ¨Gewinnprognosen für die Folgejahre verhältnismässig sehr niedrig sind (z.b. Salzgitter)
- Während einer allgemeinen Baisse
Hat noch jemand andere Gründe??
Marke einen höheren Wert aufweist rechtfertigt ein höheres KGV als ein Unternehmen
mit einem geringeren Markenwert (natürlich auf eine Branche bezogen). Meine
Theorie; Das KGV flacht mit zunehmender Zeit immer weiter ab, wenn auch die
Umsätze in Zukunft stagnieren werden, da ja auch die Kostenseite in den letzten
Jahren schon ziemlich gedrückt wurde (trifft vorerst nur auf die BlueChips zu).
Gelingt es einem Unternehmen, als Beispiel sei mal spontan Adidas herausgegriffen, nicht ,neue Geschäftsfelder aufzubauen, verliert das KGV immer mehr an Bedeutung.
KGV betrachte ich immer im Verhältnis zum Umsatzwachstum, sollte sich proportional
entwickeln. Bei einigen BlueChips, dessen Umsatzzuwächse stagnieren, sehe ich den
Trend zu fallenden KGV´s, ohne dabei implikationen für den Finanzmarkt hervorzurufen.
Ich vermute einen KGV von 5-8 (in den nächsten 10-20 Jahren)bei den betroffenen Unternehmen. Daher sehe ich den Umsatzwachstum als eine der wichtigsten Kennzahlen
überhaupt, wobei wichtig ist das dieser auch aus eigener Kraft erzeugt werden kann.
Gewinne sind zweitrangig. Bei den großen Unternehmen gewinnt dagegen ein vernünftiges
Geschäftsmodell - Business Redesign etc - immer mehr an Bedeutung zur Entwicklung
neuer Geschäftsfelder...
Jahre ausschließlich auf Blue Chips mit niedrigen KGV´s konzentriert.
Der Erfolg war eher mäßig, im Vergleich mit Index-Papieren hinkte ich
meist hinterher.
Seit ca. einem Jahr mische ich Blue-Chips mit Wachstums-Titeln und Small-Caps.
Während Growth absolut eigenen Gesetzen folgt und man hier einfach mitschwimmen
muß ist bei kleinen Titeln ein niedriges KUV und vorallem eine geringe Kapitalisierung
auf Dauer mit ziemlicher Sicherheit ein Erfolgsgarant, Umsatzwachstum und den Chart solte man nicht außer Acht lassen. Turnaround-Kandidaten, wie heuer z.B. Plambeck und Nordex können hinter jeder abgestraften Aktie stecken. Seit dieser Strategie-Änderung hat mein Depot die Indizes outperformt.
Aktien wie aktuell z.b. Tiptel oder Neue Sentimental, mit einem KUV zwischen 0,3 und 0,1, einem wachsenden Umsatz und einer geringen Marktkapitalisierung, werden früher oder später Kursgewinne abwerfen. Wohin soll die Bewertung auch sinken? Worstcase wäre der Konkurs, wobei Umsatzwachstum dieses Risiko wohl minimiert. Man braucht halt manchmal Geduld. Ein KGV ist bei diesen Titeln eher nebensächlich!