Agrarhilfen


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Neuester Beitrag: 19.03.09 14:14
Eröffnet am:19.03.09 11:47von: nuessaAnzahl Beiträge:13
Neuester Beitrag:19.03.09 14:14von: nuessaLeser gesamt:2.533
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6858 Postings, 6971 Tage nuessaAgrarhilfen

 
  
    #1
5
19.03.09 11:47
unternachfolgender URL könnt ihr nachschauen, welcher Agrarbetrieb EU-Zahlungen in welchem Umfang erhält, evtl. geht damit vielen mal ein Licht auf und das Mitleid mit so manchen Betrieben hält sich in Grenzen. Nicht unerwähnt lassen möchte ich, dass die Beträge nichts mit Subvention zutun hat, die kommt nochmals separat.

Gebt einfach die Postleitzahl ein, dann kommen alle Datensätze, wer wieviel EU Mittel erhält. Kann sich dann jeder selbst denken, ob´s dafür ne Grundlage gibt. Ein normaler Betrieb um 100 ha erhält so nebenher 8500 € einfach so, dafür muss ein durchschnittl. Arbeitnehmer mehrere Monate arbeiten...


http://www.agrar-fischerei-zahlungen.de/Suche?

870 Postings, 8370 Tage hasenhaarschneiderha !

 
  
    #2
6
19.03.09 11:59
welcher bauer geht montag morgens 9:00 zur arbeit und und "freitag nach ein" ist zick?
ach ja: welcher bauer macht drei oder sechswöchige urlaubsreisen?
und zieht euch mal die preise für landwirtsch. geräte ´rein.

und die milch,eier, fleisch zu teuer?   ich hätte da mal´n job zu vermitteln, will einer paar wochen dem schweinestall
adi.., tschüß sagen

6858 Postings, 6971 Tage nuessa@hasenhaarschn.

 
  
    #3
19.03.09 12:08
darum geht es nicht. Ich habe nicht´s gegen die Arbeit von Bauern, ich habe selbst ein paar ha (verpachtet) und bin auch bissl in der Branche tätig. Auch profitiere ich von obigen Zahlungen, trotzdem bin ich ein aktiver Gegner davon, dies aus folgenden Gründen:

1.) Subventionen verzerren immer den Wettbewerb
2.) Werden diese Mittel dazu genutzt die Pachten hochzutreiben, was sich massiv
    auf die Fixkosten niederschlägt.

D.h. in unserer Region gibt es mehrere Betriebe, die einfach zuviel Pacht bezahlen, nur um ihren mitbewerber auszustechen, manche verdienen an der Bewirtschaftung von 20 ha Land nix, gar NIX, sie leben nur von Subventionen.

Hier setze ich mich massiv ein, ich bin dafür, dass alle Subventionen gestrichen werden, Betriebe, die dann nicht überleben können, sterben eben. Damit muss man leben, dass es teilweise nicht schön ist, leuchtet mir auch ein, aber ein fortschrittliches Industrieland wie Deutschland, kann mit solchen alten Strukturen einfach nicht konkurrenzfähig produzierren.

Es gibt genügend Betrieben, denen es sehr sehr sehr gut geht, sie verdienen im Schnitt soviel wie ein Unternehmer, der 20 - 50 Leute beschäftigt hat. Die Einnahmequellen sind größtenteils durch den dummen Arbeiter finanziert, nachfolgenden die Branchen:

1.) Solar
2.) Biogas
3.) Subventionen für Nichtbewirtschaftung der Äcker (RICHTIG, BAUERN BEKOMMEN GELD, WENN SIE DEN ACKER NICHT BESTELLEN)

2213 Postings, 6350 Tage FloSSubventionen

 
  
    #4
2
19.03.09 12:16
Sehr interessanter Link nuessa.

Gerade die Subventionen machen die Agrarindustrie langfrisitig kaputt.
Wenn du bedenkst, dass der "nicht profitable" Agraringenieur/Bauer/... durchaus noch viele ha
Ackerfläche zur Verfügung hat, diese aber brach liegen, sollten doch lieber Kollaborationen
gestartet werden, um Ackerland effizient ausnutzen zu können.

Wir haben hier bei uns Ruhrgebiet (bissl grüner) auch recht viele Bauern mit ziemlich viel Ackerland in der Hinterhand. Viele sind aber mittlerweile "nur  noch" Lohnhöfe, die mit dem eigentlichen Betrieb nicht mehr viel zu tun haben.

Wenn Subventionen gestrichen werden, fallen die faulen Früchte durchs Netz und das ist gut so.
Wir werden auch nicht unterstützt und müssen profitabel arbeiten, um existieren zu können.
(Werbetechnik)

2213 Postings, 6350 Tage FloSachso hasenhaarschneider

 
  
    #5
1
19.03.09 12:24
Die Geräte etc in anderen Branchen sind auch nicht unbedingt billig.

Aber wie ich sagte, sollten Kollaborationen gestartet werden.
In der Praxis könnte das so aussehen, dass der Mähdrescher von mehreren Bauern finanziert und genutzt wird, etc.

6858 Postings, 6971 Tage nuessaGanz meine Meinung FloS

 
  
    #6
1
19.03.09 12:26
insbesondere in den letzten Jahren, haben sich die Bauern eigentl. nicht mehr um Ihre Aufgaben gekümmert, sondern sind in Solar oder Biogas eingestiegen, mit billigen Krediten und vielen Hilfen vom Staat. Ergebnis ist, bei uns großflächig Mais angebaut wird, mit dem Mais "befeuert" man die Biogasanlage, Ergebnis die Weizenpreise steigen und Mais, der so ENERGIEREICH ist, wird so verbraucht.

Solar ist das selbe, die ganze Branche könnte ohne Hilfe vom Staat einfach nicht existieren und Jahr für Jahr, wird wieder ne Menge Kohle reingepumpt, Freilandanlagen werden gebaut, dadurch verringert sich auch der Anbauplatz f Preise steigen. Wir merken den Preisansteig freilich nicht so krass, ob das Brot nun 2,10 oder 2,30 kostet ist für uns nicht so ausschlaggebend, aber die Menschen in der dritten Welt, die müssen darunter massiv leiden.

Injedem Fall finde ich die Veröffentlichung sehr gut, da kann man so manchen jammernden Bauern mal die Zahlen schwarz auf weiß präsentieren, dann fällt der Unterkiefer nach unten. Das lustige ist ja, die Bauern haben mit Internet oft nicht´s am Hut, zumind. die in der ländlichen Gegend, die nicht größer als 100ha sind... :))

6858 Postings, 6971 Tage nuessaWeil Du Mähdrescher sagst, dazu

 
  
    #7
19.03.09 12:31
kann ich ein kleines Beispiel aus der Realität erzählen:

Ein Betrieb mit 10 ha Land kauft sich für 10.000 € einen Mähdrescher, warum macht er das?? Ganz einfach, weil er es sich dank den Subventionen leisten kann. Bei uns kostet der Ha ungefähr 100 € zum dreschen von einen Lohnunternehmer, bei 10 ha machen das im Jahr ca. 1.000 € mit folgenden Vorteilen:

1.) Modere Technik (Mähdrescher kostet dann 300.000 €)
2.) ein Bruchteil der Zeit (Schneidwerkgröße 7,50 mtr. statt 2 mtr.)
3.) Es wird kein 2ter Arbeiter benötigt. Weil habe ich selbst einen Mähdrescher, muss einer den Hänger fahren, der andere den Mähdrescher

All diese Vorteile werden jedoch nicht genutzt weil es sich die betriebe mit 20 - 50 ha leisten können darauf zu verzichten und nur weil sie Subvention kassieren.

Im obigen Beispiel könnte der Bauer 10 Jahre dreschen lassen und hat noch eine Arbeitskraft weniger im Einsatz, ist schneller fertig und von den Wartungsarbeiten + Unterstellkosten möchte ich gar nicht erst reden.

10545 Postings, 6178 Tage blindesHuhnIch hab hinterm Haus etwa

 
  
    #8
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19.03.09 12:36
100qm landwirtschaftliche Nutzfläche, davon etwa 2/3 Grünland, der Rest Obst/Gemüse/Zierpflanzen.

Wieviel an Subventionen kann ich in etwa erwarten?

3119 Postings, 5773 Tage gardenqueenToller Link, nuessa!

 
  
    #9
1
19.03.09 12:58
Meine Vermutung hat sich bestätigt:
Der örtliche Biohof bekommt EUR 1,25 (i.W. einenEuroundfünfundzwanzig),
der Eierproduzent mit Legebatterien ganze 3740,- EUR.   :(

Schönen Dank auch, EU!

6858 Postings, 6971 Tage nuessa@gardenqueen

 
  
    #10
19.03.09 13:15
bitte nicht falsch verstehen, ich möchte nochmal deutlich folgendes sagen:

1.) Bei den Zahlungen handelt es sich nur um einen BRUCHTEIL, der je nach Betrieb unterschiedl. ist, weil eben der eine Betrieb auf diese Zahlungen hinarbeitet, der andere darauf verzichtet und dafür aber andere Zahlung in anspruch nimmt. Trotzdem dienen die Zahlungen als Anhaltspunkt, wer was bekommt. Nochmals, die Zahlung gibt´s für NICHTS...! Der Bauer muss nur seinen Job machen und kommt dies als Beihilfe...

Biohof hin oder her, ich bin auch ein Gegner von Bio, weil wenn jeder bio machen würde, könnten sich nicht mal die Menschen in den Industriegebieten ernähren. Biohöfe erhalten weit mehr Zuschuss als "normale" Höfe, zusätzlich können Sie einen höheren Preis gegenüber den Verbraucher rechtfertigen, weil der Verbraucher einfach dumm ist. Das Produkt eines Biohof´s kostet in der Herstellung weit weniger, als das eines normalen Betriebs. Letztes Jahr haben die Biobauern gut verdient, weil es allgemein eine schlechte Ernte war. Pauschal könnte man es durchaus so sehen, dass ein Biobetrieb mit 50 ha doppelt soviel NUR am Getreide verdient hat, wie ein normaler Betrieb auch mit 50 ha. Was ist schuld daran??

Subventionen.!!!

6858 Postings, 6971 Tage nuessa.

 
  
    #11
19.03.09 13:54
TOPEMPFÄNGER ist übrigens das Land Schleswig-Holstein, mit satten 12,5 Millionen im Jahr...

2213 Postings, 6350 Tage FloSsaftig, kann man das so nennen?

 
  
    #12
19.03.09 14:09

6858 Postings, 6971 Tage nuessairgendwie scheints kaum

 
  
    #13
19.03.09 14:14
jmd. zu interessieren, aber wenn der Sprit mal 1 oder 2 ct. teurer wird, geht für manchen die Welt unter.

Die Bauern haben aus welchen Gründen auch immer (KEINE AHNUNG WELCHE???!!!) ein viel zu gutes Ansehen in unserer Gesellschaft.

Möchte nochmals erwähnen, dass ich auch in der Agrarbranche nebenher tätig bin und selbst Ackerland besitze. Nicht, dass hier das Gefühl aufkommt, da regt sich so ein dummer Städtler auf, der eh 0 Plan hat...

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