"Abschied vom Pfund kommt bald"


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Neuester Beitrag: 29.03.02 09:25
Eröffnet am:04.02.02 20:40von: Happy EndAnzahl Beiträge:3
Neuester Beitrag:29.03.02 09:25von: erzengelLeser gesamt:1.258
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95441 Postings, 8512 Tage Happy End"Abschied vom Pfund kommt bald"

 
  
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04.02.02 20:40
Lehman-Chefvolkswirt erwartet schnelle Einführung des Euro in Großbritannien
Die Euphorie über die gelungene Euro-Einführung ist für John Llewellyn ein gutes Zeichen. Der Chefvolkswirt der US-Investmentbank Lehman Brothers erwartet, dass Großbritannien schon bald über die Einführung der Gemeinschaftswährung abstimmt. Optimistisch fällt auch der Konjunkturausblick des neuseeländischen Ökonomen aus, der ab dem dritten Quartal mit einer moderaten Erholung in Europa und den USA rechnet. Mit Llewellyn sprach Anja Struve.

DIE WELT: Wie lange wird Großbritannien der Euro-Zone noch fern bleiben?

John Llewellyn: Wir rechnen schon im Herbst 2002 oder im Frühling 2003 mit einem Referendum, das nach unserer Erwartung zu Gunsten des Euro ausfallen könnte. Dass die Briten vom Pfund Abschied nehmen, ist nur noch eine Frage der Zeit.

DIE WELT: Aber bislang ist sich doch noch nicht einmal die Regierung Tony Blairs einig.

Llewellyn: Das ist richtig. Schließlich entscheiden sich in den Umfragen auch noch immer zwei von drei Befragten gegen den Euro. Fragt man aber die Leute, ob sie erwarten, dass der Euro nach Großbritannien kommt, sagt etwas mehr als die Hälfte ja. Und früher oder später wird die Regierung versuchen, diese Gruppe zu überzeugen.

DIE WELT: Sind Sie für Dänemark und Schweden auch so optimistisch?

Llewellyn: Ich bin mir bei diesen beiden Ländern weniger sicher als bei Großbritannien. Aber die überaus erfolgreiche Euro-Bargeld-Einführung hat die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass auch diese beiden Kandidaten dazu kommen. Und die Finanzmärkte werden es zunehmend abstrafen, wenn drei der fünfzehn EU-Staaten nicht zur Euro-Zone gehören.

DIE WELT: Ein großer Vorbehalt gegen den Euro ist sein schwacher Außenwert zum Dollar. Wann rechnen Sie mit einer Erholung des Euro an den Devisenmärkten?

Llewellyn: Der Euro ist in der Tat noch immer unterbewertet. Wir erwarten, dass sich die europäische Wirtschaft in den kommenden Monaten schneller erholt als die Wirtschaft in den Vereinigten Staaten. Wenn das eintritt, könnte der Euro in diesem oder Anfang nächsten Jahres die Parität zum Dollar erreichen. Viel wichtiger als der Außenwert ist aber die innere Stabilität der Gemeinschaftswährung. Dass der Euro stabil ist, daran gibt es keinen Zweifel.

DIE WELT: Mit der Ansicht, dass sich die Euro-Zone schneller erholen wird als die USA stehen Sie unter Volkswirten relativ allein da.

Llewellyn: Europa kann die USA schlagen. Wir rechnen für die Euro-Zone in diesem Jahr mit einem durchschnittlichen Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent, für die Vereinigten Staaten prognostizieren wir 0,5 Prozent. Schließlich ist die ohnehin schwankungsanfälligere US-Wirtschaft in einen deutlich tieferen und längeren Abschwung geraten.

DIE WELT: Sie haben 2001 bereits ein besseres Abschneiden der Eurozone prognostiziert. Was macht Sie so sicher, dass Sie diesmal richtig liegen?

Llewellyn: Die europäische Wirtschaft hat sich mit einem Wachstum von rund 1,5 Prozent tatsächlich besser entwickelt als die US-Wirtschaft, allerdings längst nicht so gut wie von uns erwartet. Wir waren im vergangenen Jahr zu optimistisch und haben die Auswirkungen des US-Abschwungs auf Europa unterschätzt. Momentan wird Europa an den Finanzmärkten aber schlechter gemacht als es ist. Der Reformprozess ist schon ein großes Stück voran gekommen. Das wird an den Märkten noch nicht ausreichend gewürdigt. Europa sieht sich selbst im Vergleich zu den USA immer noch viel zu selbstkritisch.

DIE WELT: Dann ist die US-Wirtschaft das größte Risiko für den Aufschwung in Europa?

Llewellyn: Nach dem Ausschlussprinzip ist die Entwicklung in den Vereinigten Staaten tatsächlich das größte Risiko. Denn es fällt schwer, die Krise in Japan als größeres Risiko für Europa zu sehen. Auch Argentinien und Lateinamerika insgesamt stellen keine große Gefahr für den bevorstehenden Aufschwung dar.

DIE WELT: Wie groß schätzen Sie das Risiko für den Aufschwung dann noch ein?

Llewellyn: Wenn nichts Außergewöhnliches mehr passiert, sollten die geballten fiskal- und geldpolitischen Maßnahmen sowohl in

den USA wie auch in Europa ihre volle positive Wirkung entfalten. Allerdings wird die weltweite Erholung im Durchschnitt der vergangenen Jahre nur moderat ausfallen. Doch das Schlimmste liegt bereits hinter uns.
 

4009 Postings, 9029 Tage erzengelIn 20 Jahren haben wir sowieso nur mehr 1 Währung o.T.

 
  
    #2
04.02.02 20:42

4009 Postings, 9029 Tage erzengelTja, die Verschmelzung wird kommen - früher oder

 
  
    #3
29.03.02 09:25
später(Weltwährung). Diese Äußerung machte ich schon ein Jahr zuvor, nur lässt sich dieser Thread nicht(mehr) auffinden.

Schnorrer du lebst doch in München?

Erzi  

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