ATX-Flaggschiffe haben keine Zeit für Kleinanleger


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Neuester Beitrag: 25.04.02 07:57
Eröffnet am:25.04.02 07:57von: border2005Anzahl Beiträge:1
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1 Posting, 8054 Tage border2005ATX-Flaggschiffe haben keine Zeit für Kleinanleger

 
  
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25.04.02 07:57
25.04.2002
Finanzportal BLUeBULL testet die Anlegerfreundlichkeit der börsenotierten österreichischen Unternehmen
ATX-Flaggschiffe haben keine Zeit für Kleinanleger

Überraschendes Ergebnis eines Mystery-Mailings zum Thema Kleinanlegerfreundlichkeit: Nicht die ATX-Riesen, sondern die an der Börse geprügelte AUA sowie die kleinen Nebenwerte AHT und Sanochemia haben die beste IR-Arbeit.


Peinliches Ergebnis für die Stars des Wiener Kapitalmarkts. Wenn es um das Thema Anlegerfreundlichkeit geht, müssen sie sich mit den hinteren Rängen zufrieden geben. Die Bestnoten erhalten andere. Unter den Top Ten eines vom Finanzportal BLUeBULL durchgeführten Tests zum Thema Anlegerfreundlichkeit landeten mit der AUA und BWT nur zwei ATX-Unternehmen. Insgesamt erhielten nur drei Unternehmen, nämlich AUA, AHT und die am Neuen Markt notierte Sanochemia, die Bestnote 1 (zu den Kriterien siehe Textkasten). Hinter den Besten etablierten sich fünf Auslandsösterreicher und ein ATX-Unternehmen mit der Note 1,5.



Langsame Stars


Wobei sich vor allem eines zeigte: Von Geschwindigkeit bei der Beantwortung von Anlegeranfragen halten die meisten Blue Chips wenig.
Eine grosse Anzahl schaffte es nicht, binnen fünf Arbeitstagen die Mystery-Mails der Tester zu beantworten. Die betroffenen Unternehmen verhinderten eine glatte 5 als Zeugnisnote nur durch zum Teil sehr gute und umfangreiche Antworten. 18 Unternehmen aus dem ATX-Prime Market schafften es nicht, die getürkten Anlegeranfragen binnen zwei Wochen zu beantworten. Einige blieben die Antwort bis zum Abschluss des Tests (rund vier Wochen nach Start) schuldig und erhielten dafür einen "Fleck" im Zeugnis. In puncto Kleinanlegerfreundlichkeit haben sie versagt.

Was den internationalen Vergleich angeht, müssen die grossen Österreicher noch einiges dazulernen.
Denn von den dreissig im DAX gelisteten Unternehmen beantworteten nur drei die Anfragen nicht. Vier DAX-Firmen erhielten die Bestnote 1, sieben kamen auf einen Notenschnitt von 1,5, weitere vier schafften immerhin eine 2.



Schnelligkeit zieht


Peinlich ist die Gemächlichkeit, mit der manche auf Anlegeranfragen antworten, vor dem Hintergrund einer im Jänner unter Fondsmanagern und Finanzanalysten durchgeführten Studie.
Die im Rahmen einer Diplomarbeit von Andreas Freitag durchgeführte Befragung ergab, dass ein grosser Teil der österreichischen Finanzanalysten eine Antwort auf E-Mail-Anfragen binnen sechs Stunden erwartet. Fondsmanager geben in der Mehrheit den IR-Verantwortlichen einen Tag Zeit. (hf)



So wurde getestet


Die Tester schickten per E-Mail eine kurze Anfrage an die IR-Abteilung.
Inhalt waren zwei Fragen: Erstens wurde nach der so genannten Peer-Group (vergleichbare Unternehmen) gefragt. Zweitens, welche Analysten das befragte Unternehmen covern.

Bewertet wurde nach dem Schulnotensystem, wobei Geschwindigkeit der Beantwortung ebenso mit 50 Prozent in die Gesamtnote einfloss wie die Qualität der Antwort (umfassende Antwort = Note 1).
Bei der Anfragebeantwortung wurden Antworten binnen eines Tages mit 1, binnen zwei Tagen mit 2, usw. beurteilt. Wer fünf Arbeitstage oder mehr brauchte, erhielt bei der Antwortzeit automatisch eine 5. Wer binnen vierzehn Arbeitstagen doch noch antwortete, konnte die Gesamtnote durch die Qualität noch verbessern.
Harald Fercher
 

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