AIR Berlin-Übernahme durch EASY-Jet? Weiss jemand
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Eröffnet am: | 09.07.07 18:53 | von: Acampora | Anzahl Beiträge: | 23 |
Neuester Beitrag: | 29.01.24 17:21 | von: pavlovikto | Leser gesamt: | 14.214 |
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11:40 23.08.07
Bad Nauheim (aktiencheck.de AG) - Die Analysten von "Aktienservice Research" empfehlen derzeit die Aktien von Air Berlin (ISIN GB00B128C026/ WKN AB1000) zum Kauf.
Das Management um Vorstandschef Joachim Hunold habe mit der überraschenden Übernahme des Konkurrenten dba den deutschen Flugmarkt kräftig durcheinander gewirbelt. Mit dem Kauf des profitablen Münchener Unternehmens habe die Fluggesellschaft Air Berlin den Druck auf Branchenprimus Lufthansa erhöht und ihr Streckennetz in Deutschland und Europa weiter ausgebaut. Ende März habe Air Berlin die Übernahme des angeschlagenen Ferienfliegers LTU gemeldet, bei dem Hunold als Geschäftsführer einst im Zorn ausgeschieden gewesen sei. Damit habe die Fluggesellschaft ihr Streckennetz nun auch um außereuropäische Flüge erweitert.
Die Folge der angekündigten Übernahmen sei ein kräftiger Kursanstieg gewesen, der auch durch gute Geschäftszahlen untermauert worden sei. 2006 habe die Fluggesellschaft ihren Umsatz um 29 Prozent auf 1,57 Milliarden Euro gesteigert. Gleichzeitig sei das operative Ergebnis deutlich von 5,5 auf 64,1 Millionen Euro gestiegen. Die Zahl der Passagiere habe sich um 13 Prozent auf 19,7 Millionen erhöht. Doch dem Höhenflug sei bald der jähe Absturz gefolgt. Nachdem die Aktie zuvor schon korrigiert habe, sei die Notierung im Juni vollends in den Sinkflug übergegangen. Der Vorwurf, das Management habe sich vor der Ankündigung der dba-Übernahme mit Aktien eingedeckt und somit verbotenen Insiderhandel betrieben, habe den Kurs abstürzen lassen.
Seitdem befinde sich die Aktie auf dem Rückzug. Vom Höchststand im April habe sich die Notierung zeitweise annähernd halbiert. Und auch von den Zahlen des ersten Quartals hätten sich die Anleger enttäuscht gezeigt. Zwar sei der Umsatz um ein Drittel auf 373,1 Millionen Euro geklettert. Unter dem Strich sei der Verlust mit 41,3 Millionen Euro aber höher ausgefallen als im ersten Quartal des Vorjahres. Auch gute Passagierzahlen für den Monat Juli hätten die Talfahrt nicht bremsen können. Dabei habe das Unternehmen die Zahl der Fluggäste um 15,5 Prozent auf 2,315 Millionen steigern können. Gleichzeitig habe sich die Auslastung im Vergleich zum Vorjahr von 81,3 auf 83,2 Prozent erhöht. Daneben sei auch die Genehmigung der LTU-Übernahme durch die zuständigen Kartellbehörden von den Börsianern weitgehend ignoriert worden. Selbst Spekulationen, Ryanair könne Interesse an einer Übernahme von Air Berlin haben, hätten dem Aktienkurs nicht auf die Sprünge helfen können.
Der jüngste Kursrutsch ändere jedoch nichts daran, dass Air Berlin unverändert über gute Perspektiven verfüge. Gerade durch die angekündigten Übernahmen, mit denen die Marktposition deutlich gestärkt worden sei, stehe das Unternehmen vor einer Phase kräftigen Wachstums. In diesem Jahr dürften die Erlöse auf rund 2,6 Milliarden Euro vorankommen. Im kommenden Jahr solle die Marke von 3 Milliarden Euro geknackt werden, was gegenüber 2006 annähernd einer Verdoppelung entsprechen würde. Noch stärker solle dabei der Gewinn zulegen. Auch wenn die Analysten ihre Prognosen in den letzten Monaten ein wenig zurückgenommen hätten, sei für das kommende Jahr ein Gewinn je Aktie von 1,75 Euro realistisch. Auf Basis dieser Schätzungen werde der SDAX-Titel derzeit gerade einmal mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von sieben gehandelt. Der Börsenwert betrage nicht einmal 30 Prozent des für das laufende Jahr erwarteten Umsatzes.
Auch wenn die Vorwürfe des Insiderhandels nach wie vor nicht ausgeräumt seien, dürfte angesichts dieser Bewertung und des zu erwartenden Wachstums eine deutliche Kurserholung nur eine Frage der Zeit sein. Die Unterbewertung dürfte dabei nicht nur bei Anlegern Begehrlichkeiten wecken, sondern auch bei der Konkurrenz. Gut möglich, dass ein Wettbewerber die günstige Notierung nutze, um eine Übernahmeofferte für Air Berlin vorzulegen. Begünstigt würden diese Spekulationen auch dadurch, dass die Deutsche Bank inzwischen ein Aktienpaket von 13 Prozent an Air Berlin halte, das einem Interessenten den Einstieg erleichtern könnte. Insgesamt erscheine das Risiko weiterer deutlicher Kursabschläge somit überschaubar, und auf dem ermäßigten Kursniveau würden derzeit die Chancen überwiegen. Risikobereite Anleger könnten daher auf eine kräftige Kurserholung setzen.
Vor diesem Hintergrund lautet das Rating der Analysten von "Aktienservice Research" für die Aktien von Air Berlin auf "kaufen".
lg Conny
Air Berlin gibt Drehkreuz London auf
Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft Air Berlin hat in Großbritannien einen Rückschlag im Wettbewerb mit den Billigfliegern Easyjet und Ryanair erlitten.
Ein Flugzeug von Air Berlin steht in Berlin TegelWie die Zeitung „Die Welt“ vom Dienstag berichtet, gibt Air Berlin zum Winterflugplan ab November sein Drehkreuz am Flughafen London-Stansted auf. Damit würden künftig keine innerbritischen Strecken mehr angeboten. Eine Air-Berlin-Sprecherin habe dies der Zeitung bestätigt.
Air Berlin begründet den Rückzug dem Bericht zufolge mit einer bereits im Februar erfolgten Gebührenerhöhung für Starts und Landungen im Vereinigten Königreich. „Damit machen die Strecken für uns wirtschaftlich keinen Sinn mehr“, sagte die Sprecherin dem Blatt. Branchenkenner machten aber auch die aggressive Preispolitik der Platzhirsche für den Rückzug von Air Berlin verantwortlich.
Allen viel Erfolg