137% Babcock Borsig! Bald 1 Euro wieder?
Xetra 0,135 0 0,00%
0,135 0,00 - 0,00 02.03.04
Hamburg 0,140 0 0,00%
0,140 0,00 - 0,00 02.03.04
Hannover 0,145 0 +7,41%
0,135 0,145 - 0,145 02.03.04
Berlin 0,150 0 +7,14%
0,140 0,150 - 0,150 02.03.04
Stuttgart 0,200 0 +37,93%
0,145 0,200 - 0,200 02.03.04
Düsseldorf 0,32 2500 +137,04%
0,135 0,145 - 0,32 09:54
Frankfurt 0,34 3000 +137,76%
0,143 0,152 - 0,34 09:56
Finger weg von Babcock
Heftige Kursbewegungen bei einem Wert, bei dem alles zu spät ist. Babcock Borsig legte in der Spitze um 130 Prozent zu. Da haben einige Investoren vieles missverstanden.
Das Traditionsunternehmen Babcock Borsig ist pleite, und zwar schon lange. Im Juli 2002 wurde Insolvenz beantragt. Der Aktienkurs erklomm daraufhin unerreichte Tiefen. Als Penny-Stock dümpelt der Wert vor sich hin.
Insolvenzverfahren geht jetzt erst los
Dann die Meldung gestern: Auf Antrag des Vorstands der Babcock Borsig AG hat das Amtsgericht Duisburg das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung aufgehoben und das geregelte Insolvenzverfahren angeordnet.
Dieser juristische Kladderadatsch hat dann für Furore gesorgt. Einige Tageszeitungen titelten heute halbwahr " Insolvenz bei Babcock aufgehoben" , und schon waren die Käufer auf dem Parkett zur Stelle.
Käufer sind schlecht beraten
Sie werden es bereuen, denn die Insolvenz geht jetzt erst in die entscheidende Runde. Bislang hatte der Babcock-Vorstand die Geschäfte noch in Eigenverwaltung geführt. Jede Entscheidung musste jedoch vom Sachwalter, Helmut Schmitz, abgesegnet werden.
Die Insolvenz in Eigenverwaltung entstammt der neuen Insolvenzordnung von 1999. Grundidee: Der Vorstand soll weiterführen, weil er sich mit dem Geschäft auskennt. Der Sachwalter hat aber das letzte Wort.
Aktionäre haben nichts mehr zu erwarten
Nun, nachdem die Sanierung des Kerngeschäfts abgeschlossen ist, geht Babcock Borsig in die geregelte Insolvenz. Das bedeutet: Der einstige Sachwalter ist nun der Insolvenzverwalter, in persona von Helmut Schmitz. Er allein führt nun die Geschäfte, sieht zu, dass die Gläubigerforderungen befriedigt werden können. " Aktionäre haben von Babcock nichts mehr zu erwarten" , sagt Thomas Schulz, Pressesprecher des insolventen Unternehmens.
Diese Tatsache wurde im übrigen schon im Brief an die Aktionäre vom 2.September 2002 in aller Deutlichkeit gesagt. " Obwohl das völlig unstrittig ist, kommt es nach Konzernmitteilungen immer wieder zu solchen Kursausschlägen. Irgendwie wollen es die Anleger nicht glauben, oder sie wollen zocken" , versucht Schulz die heutige Rally zu erklären.
Insolvenzverfahren dauert mindestens zehn Jahre
Auf mindestens zehn Jahre ist die geregelte Insolvenz angelegt. Es geht um Forderungen von fünf bis sechs Milliarden Euro. Experten rechnen damit, dass die Schulden nur zu einem einstelligen Prozentteil befriedigt werden können.
Manche Gläubiger werden deshalb klagen, und zwar durch alle Instanzen. Das allein dauert Jahre. Zudem müssen noch einige Großprojekte abgewickelt werden, an denen Babcock Borsig bis heute noch beteiligt ist.
Also wer Zocken will soll zocken mir isr das Ding zu heiß!
Babcock heute in den Medien.....
Forderung von Babcock Borsig droht Werftenfusion zu verzögern
Die geplante Fusion der Werften von Blohm und Voss, Thyssen Nordseewerke und der Kieler Howaldtswerke-Deutsche Werft AG (HDW) droht sich zu verzögern. Der Grund: Der Insolvenzverwalter der Babcock Borsig AG, Helmut Schmitz, verlangt von HDW 524 Millionen Euro.
beu/lip HAMBURG. „Wir wollen nicht die Existenz der Werft gefährden. Wir wollen aber die Interessen der Gläubiger von Babcock Borsig befriedigen“, betont ein Babcock-Sprecher. Wie es heißt, sei der Insolvenzverwalter bereit, mit dem HDW-Vorstand über eine Vergleichssumme im unteren dreistelligen Millionenbereich zu verhandeln. Doch bisher habe der Werftenvorstand keine Gesprächsbereitschaft signalisiert, betont der Babcock-Sprecher.
Fraglich ist, ob es dazu kommt: Denn HDW wies am Wochenende die Forderung umgehend als „juristisch völlig unbegründet“ zurück. Der Werftenvorstand warf dem Insolvenzverwalter hingegen vor, Druck auf die Verhandlungen zwischen dem HDW-Eigner One Equity Partners (OEP) und Thyssen-Krupp auszuüben, um „daraus Kapital zu schlagen“. OEP und Thyssen-Krupp wollen ihre Werften zu einem neuen Verbund unter dem Dach von Thyssen-Krupp mit mehr als 9 300 Beschäftigten verschmelzen. Die Verträge sollen Ende September unterzeichnet werden, um die Fusion zum Jahresanfang 2005 umzusetzen. Babcock Borsig war 2002 mit 50 Prozent und einer Aktie mehrheitlich bei HDW beteiligt, bevor der Anlagenbauer die Anteile an den US-Konzern OEP verkaufte.
Der Insolvenzverwalter begründet seine Millionenforderung damit, dass der Vertrag über den Verkauf der Babcock Borsig-Tochter HDW an OEP im März 2002 nichtig sei. So habe die Kieler Großwerft den Verkauf ihrer Gesellschaftsanteile an OEP selbst finanziert und damit ihr Eigenkapital gefährdet. Dies bedeute nach Ansicht des Insolvenzverwalters ein Verstoß gegen das Aktiengesetz.
Hintergrund hierfür ist, dass die sich die damals finanziell schwache Babcock Borsig AG im Rahmen eines Cash-Managements von HDW einen Betrag von 524 Mill. Euro geliehen hat. Doch Babcock Borsig konnte die Schulden an die Werft nicht zurückzahlen. Der Anlagenbauer trat stattdessen die Geldforderung von HDW an eine Vorschaltgesellschaft von OEP ab. OEP übernahm später diese Forderung von HDW und erhielt hierfür von Babcock Borsig die Anteile an der Werft.