Aktien steigen ewig
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 23.12.08 19:46 | ||||
Eröffnet am: | 07.09.08 12:39 | von: Stöffen | Anzahl Beiträge: | 19 |
Neuester Beitrag: | 23.12.08 19:46 | von: Stöffen | Leser gesamt: | 2.579 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 5 | |
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Auf den ersten Blick erfüllt der Chart des Dow von 1896 bis zum Ende des Jahres 2007 den Traum eines jeden Anlegers. Der Index verläuft von links unten nach recht oben. Selbst die Weltwirtschaftskrise und andere Crashs wurden im Zeitablauf wieder aufgeholt.
Aber das Märchen eines ewig steigenden Aktienmarkts unterschlägt folgende Fakten:
1. Haussephasen wechseln sich ab mit langjährigen Seitwärtsbewegungen, die ein Jahrzehnt und länger andauern können.
2. Wer zum Hoch vor der Weltwirtschaftskrise kaufte, musste über 25 Jahre warten, bis der Dow es wieder erreichte.
3. In der Zwischenzeit hätten die investierten Gelder anders angelegt werden können. Opportunitätskosten werden nicht berücksichtigt.
4. Der Chart ist eine reine Nominalwertbetrachtung. Die Geldentwertung durch Inflation wird vernachlässigt. So kann selbst eine „Seitwärtsbewegung“ über 20 Jahre, wo der Anleger theoretisch seinen Nominalbetrag zurück erhält, 50% oder mehr an Kaufkraft einbüßen - also in Wirklichkeit viel Geld verlieren.
5. Regelmäßig finden Indexumstellungen statt. Schlecht laufende Aktien tauscht man gegen bessere aus. Damit zeigt der Index tendenziell ein besseres Bild als die Wirklichkeit der Aktiengrundgesamtheit.
Also immer nur kaufen und liegen lassen? Und Timing spielt somit keine Rolle mehr?
Insofern eine schwierige Gesprächssituation. Hierzu läßt sich festhalten, dass die Betrachtungskriterien der zwei relevanten Marktteilnehmergruppen erheblich differieren. Während die einen auf langfristig sinnvolle Einstiegsmöglichkeiten schauen und durchaus bereit sind, Positionen größeren Spielraum zuzugestehen, ist dies bei der aktiven Marktteilnehmergruppe nicht der Fall. Letztere handeln bevorzugt kurz- und/oder mittelfristige Preisbewegungen, haben eine deutlich höhere Transaktionsfrequenz und arbeiten mit erheblich engeren Stops. Insofern besteht durchaus die Möglichkeit, dass man zumindest partiell aneinander vorbeiredet.
Meines Erachtens verlaufen gerade in den zurückliegenden Jahren Trends schneller und ausgeprägter ab. Internetaktien explodieren einige Jahre und kollabieren anschließend einige Jahre wieder. Gold steigt innerhalb von wenigen Jahren von 250 $ auf über 1.000 $ pro Feinunze und taucht anschließend auf unter 800$ ab. Öl steigt von 17 $ auf fast 150 $ pro Barrel, um dann wieder auf gut 100$ einzubrechen. Und ähnliche Bewegungen sieht man ebenfalls in anderen Sektoren. Es erscheint also fast schon so, dass man auch als Investor zu besserem Timing gezwungen wird. Sonst kann es eben diesem Investor passieren, dass er zwar einen guten Einstiegskurs bekommt, ihm dann aber die Kurse dermaßen deutlich zurückkommen, so dass am Ende kaum Profit oder sogar Verluste zustandekommen.
für alle die es nicht verstanden haben die haben seit 15 JAHREN praktisch denselben stand! und zwar NOMINAL also die inflation noch nicht mitgerechnet.
Es ist Ende Januar 2008, der erste heftige Kursrutsch ist durch und du beschließt, 1000 Shares einer von dir aus guten Gründen, welche jetzt hier nicht näher erläutert werden sollen, favorisierten Company zu einem Preis von 17€ pro Share zu kaufen.
Und tatsächlich, du hast ein gutes Näschen gehabt, innerhalb von nur drei Monaten zieht der Kurs stark an und läuft auf über 27€ hoch.
Danach bröckelt der Kurs stark ab, um sich mittlerweile fast wieder dem Ausgangsszenario von 17€ angenähert zu haben.
Hättet ihr in diesem Fall zwischenzeitlich gehandelt? Oder doch etwa Buy and Hold, weil ein Analyst eines bekannten Börsenblatts noch vor kurzem ein Kursziel von 38€ rausgegeben hat?
Meinungen dazu?
Wenn Du ein Eurex-Konto hast, kannst Du am vermuteten Hoch auch aus-dem-Geld-Calls short gegen die Aktien verkaufen, in Deinem Beispiel 10 Kontrakte.
Details hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Covered_Call
Covered Call Selling hat den Vorteil, dass Du als Stillhalter vom Zeitwertverfall der Calls profitierst, während das beim Put die Gegenseite tut. Dafür sichert der Put besser nach unten ab.
Wenn jetzt im Fernsehen Werbung für Staatsanleihen gemacht werden, ist der Zeitpunkt nicht mehr fern für Aktien als Anlageklasse.
Kurz- und mittelfristige Anleger dürften bei weitem Langfristanleger und Daytrader ouperformed haben.
meine Anlagen: Bei 2 Titeln im Dax habe ich kurzfristige Gewinne von 15 bis 20% nicht realisiert seit März diesen Jahres. Bei anderen, von denen ich fundamental nicht sehr überzeugt war, habe ich entsprechende Gewinne eingefahren.
Einige Titel aus dem M-Dax, S-Dax und sonstigen, die ich seit März gekauft habe, stehen deutlich im minus.
Was aber die wenigsten bedenken die gierig sind: Wer gierig wird wenn`s hochgeht der neigt auch zur Panik wenn`s mal am abkacken ist. Es handelt sich ja um dieselbe Ursache: Mangelnde Selbstkontrolle und fehlende Disziplin.
Der Fehler bei vielen ist, daß Kurssteigerungen als Gewinn angesehen werden. Und von Gewinnen trennt man sich nur ungern. M.M. nach mit einer der Hauptgründe warum zu lange gewartet wird.
Vor kurzem, nachdem Katjuscha darauf aufmerksam machte das SFC 20% unter Cash bewertet ist (an dieser Stelle ein Dankeschön) bin ich ca. 7% über Tiefstkurs reingekommen. Als ein paar Tage später der Kurs 55% über Tiefstkurs war habe ich es tunlichst vermieden in Gewinne zu denken und habe SL gesetzt. Jetzt nachdem der SL ausgelöst wurde erlaube ich mir mich über meine knapp 40% zu freuen.
M.M nach eine der wichtigsten Regel an der Börse lautet: Nur REALISIERTE Gewinne sind Gewinne.
Gruß und guten Start in die Woche.
Früher war ich auch eher der Langfristanleger. Das hat sich seit 2-3 Jahren geändert und wird mit der Abgeltungssteuer sicherlich noch verschärft zur Geltung kommen.
Selbst Aktien, die ich für sehr günstig halte, verkaufe ich konsequent, wenn sie in einem gewissen Zeitfenster stark gestiegen sind. katjuschov hat ja das Beispiel SFC genannt. Ich halte die Aktie auch jetzt noch für nicht teuer, aber wenn man 40% in 1-2 Wochen macht, dann muss man die in der Verfassung der Aktienmärkte einfach mitnehmen. Da braucht man auch nicht unbedingt ein SL. Ich setze eh keine SLs, es sei denn TrailingSL bei Derivate-Trading.
Was Aktien betrifft, glaub ich zwar schon, das man langfristg auch weiter gute Gewinne machen kann, aber wie immer an der Börse kann das nicht pauschalisieren. Man muss bezüglich Timing natürlich viel Erfahrung mitbringen und halbwegs gut fundamental analysieren können. Zusätzlich das Depot an relativen Highs mit Puts/Shorts auf Indizes absichern, und dann kann man trotz hoher Inflation durchaus noch gute Gewinne machen. Um das Beispiel mit Januar mal aufzugreifen. Ich hab bei WO im Januar einen Thread aufgemacht, in dem ich 7 Nebenwerte gekauft habe, als der DAX noch bei 7200 Punkten stand, also nach dem ersten Ausverkauf. Dieses Nebenwertedepot ist heute immernoch zweistellig im plus, obwohl der DAX fast 15% seitdem im minus ist. Das zeigt durchaus, das man mit Aktien immernoch gute Gewinne machen kann. Man muss aber häufiger die Märkte beobachten, um das richtige Einstiegstiming zu entwickeln und natürlich sehr selektiv die Aktien auswählen. Dann ist eine Langfriststrategie nach wie vor sinnvoll.
Ich werd in nächster Zeit einen Thread zu den Nettocashwerten eröffnen. Es gibt einige Aktien, die zu 2 Drittel und mehr von ihrem Börsenwert durch Nettocash unterlegt sind. Wenn die zudem keinen negativen Cashflow (operativ und frei) haben, sollte man sich solche Werte anschaun, und kann sie auch nach 20% Kursgewinn vielleicht drin lassen. Aber bei SFC hab ich selbst das nicht getan, sondern verkauft.
Es gibt in meinem Depot nur 3 Aktien, die ich länger als 9 Monate im Depot habe, und auch vor habe weitere 9-18 Monate zu halten. Der Rest sind trotz extremster Unterbewertung nur Tradingpositionen. Es ist aktuell einfach kein Bullenmarkt. Da kann man sich nicht hinstellen und sagen meine Aktien sind super günstig und 1 Jahr nicht hingucken. Dann trade ich doch lieber in der Zeit 3 Mal die gleiche Aktie 15% hoch und runter, eben weil sie so stark fundamental abgesichert ist und man daher ein so gutes Gefühl hat. Und wenn sie nach oben wegläuft nachdem man ausgestiegen ist, ist es mir auch egal. Schließlich gibts viele hübsche Töchter. :)
halt alte hausfrauenart
ich für meinen teil kam ja zu dem resultat das bildung das beste investment überhaupt ist aber darüber kann man auch streiten...
Ich nenne diese Vorgehensweise einfach mal: Die dümmsten Bauern haben die größten Kartoffel - Strategie.
und aktien zur altersvorsorge??? müßte ja bekloppt sein.
letztendlich sind das alles nur bedruckte papierlappen oder zahlen in bankrechnern...
bin ich froh, daß ich seit jahren null vertrauen in irgendwen habe...
Das mag einleuchtend klingen, doch wenige verstehen es und noch weniger handeln auch entsprechend.