Musik CD für 9,99 € ?
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Eröffnet am: | 21.01.03 19:04 | von: Luki2 | Anzahl Beiträge: | 16 |
Neuester Beitrag: | 21.01.03 22:33 | von: Luki2 | Leser gesamt: | 1.038 |
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Cannes (dpa) - Musik-CDs müssen nach Meinung der deutschen Plattenhändler deutlich billiger werden. «Wir müssen die Preise drastisch senken, nicht nur um 10 oder 20 Cent. Jede CD muss 9,99 Euro kosten», sagte der Vorsitzende der Vereinigung deutscher Plattenhändler, Michael Huchthausen, in Cannes.
Mit einem solchen Preis könnten wieder mehr Musikfans überzeugt werden, CDs zu kaufen anstatt sie zu brennen. Dem widersprach Phonoverbandschef Gerd Gebhardt heftig. «Das würde gar nichts ändern. Im Moment haben wir eine Kostenlos-Mentalität, dagegen kommt man auch mit 9,99 nicht an», sagte er in einer Diskussionsrunde auf der internationalen Musikmesse Midem.
Eigentlich sei die CD heute zu billig, denn ihr Preis habe sich seit der Markteinführung vor 20 Jahren kaum verändert. Mit den höheren CD-Preisen für Top-Künstler finanziere man zudem die Interpreten, die keinen Hit landeten. «Neun von zehn Platten sind Flops, diese müssen von den Hits mitfinanziert werden. Bei einem Einheitspreis von 9,99 Euro können gar keine Neuheiten mehr herausgebracht werden», sagte Gebhardt, dessen Verband die Interessen der deutschen Plattenfirmen vertritt. Das massenhafte Brennen von CDs wird hauptverantwortlich dafür gemacht, dass der Umsatz der deutschen Musikbranche in den vergangenen vier Jahren um etwa 30 Prozent zurückgegangen ist.
Um die kostenlose Vervielfältigung von Musik einzudämmen, muss nach Ansicht der Branche schnellstens die Urheberrechtsnovelle vom Bundestag verabschiedet werden. «Die Novelle (...) ist die Klarstellung, dass digitales Gut schutzwürdig ist», sagte der Präsident der Verwertungsgesellschaft GEMA, Prof. Reinhold Kreile, in einem dpa-Gespräch am Rande der Midem. Mit dem neuen Gesetz wird die private Kopie einer Musik-CD nicht untersagt, aber sie muss vergütet werden, über pauschale Abgaben für Brenner beispielsweise. Zudem wird die Umgehung eines Kopierschutzes unter Strafe gestellt.
Auch im Internet hofft die Branche auf Fortschritte. Gebhardt äußerte sich zuversichtlich, dass noch in diesem Jahr die langersehnte gemeinsame Internetplattform für Musik-Downloads geschaffen werden kann. «Wir arbeiten stark daran, dass das klappt», sagte er. Dies habe länger gedauert als wünschenswert. «Aber wir haben das Phänomen Internetmusik nie ignoriert, sondern hatten unterschiedliche Ansätze, die Sache anzugehen.»
Sollten sich Plattenfirmen und Musikverleger über die Verteilung der Erlöse aus dem Online-Musikverkauf einigen und die Labels ihre Werke für den Onlinevertrieb freigeben, dann hätten deutsche Websurfer erstmals ein Angebot, dass die Musikstücke der fünf großen Major-Labels und kleiner Plattenfirmen komplett anbietet. In den USA gibt es bereits verschiedene solcher Angebote seit rund einem Jahr.
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erschienen am 21.01.2003 um 18:32 Uhr
© WELT.de
Endlich eine gute sache.
luki2
Wenn ich richtig informiert bin, dann liegen die Produktionskosten einer CD unter denen eines Vinyl-Longplayers. Was also rechtfertigt den hohen Preis einer CD ?
Zitat: "Neun von zehn Platten sind Flops, diese müssen von den Hits mitfinanziert werden."
War das früher nicht so ?
Und wenn es stimmt was Herr Gebhardt sagt, dann sollte er sich einmal fragen, ob die Fliessband-Flop-Produktion der richtige Weg ist.
Der Kunde soll also dafür bluten, dass 90% der Titel Schrott sind ?
Mit solchen Aussagen beweist man nur eines: das man inkompetent ist.
Grüße Max
Die Musikindustrie denkt darüber nach, die gelagerten Mutterkopien der Áufnahmen auf CD zu ziehen, die Bänder zu vernichten und so die Kosten für Lagerung und Pflege zu senken. Ein Skandal, nicht DVD-Audio -was noch ok wäre wegen der hohen Abtastrate, nein auf CD.
Es laufen Eingaben bei der UNESCO (?) wegen Vernichtung von Weltkulturerbe. Wenn das soweit ist, werde ich hier Unterschriften sammeln.
Schluchzend
Willi
Wenn die großen Läden mal wieder Lockangebote im Programm haben, dann geben sie nur geringe Stückzahlen gleichzeitig raus weil sie genau wissen, dass andere Händler sonst gnadenlos bei ihnen zuschlagen um die Dinger unterm EK zu kriegen.
Das wäre doch nicht so, wenn die Gewinnspanne bei 50% läge, oder ? Nur so ne Vermutung. Vielleicht liege ich aber auch daneben.
@Ego, so etwas nennt man Schocktherapie!
Ich find Sylvia ebenso toll wie rpz seine brennenden Mülltonnen.
Ich benutze in Post´s wo Du dabei bist die Sylvia nicht mehr, darauf verzichten will ich nicht. so halte ich´s auch bei f_h und Grich.
Reicht das?
Willi
PS sorry wenn ich´s ma vergesse. Und was ist mit den Bändern?
Eine andere Frage an luki2:
Hast Du auch einen link zu dem Artikel, da ich ihn auf der Homepage der Welt nicht finden kann. Danke.
Grüße Max
Mit den Bändern hast Du absolut Recht. Warum lagern sie die Masters nicht gleich in MP3-Form ? Da können sie dann noch viel mehr Platz sparen.
Traurig, traurig...