Quo vadis, DaimlerChrysler ??


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Neuester Beitrag: 23.09.06 14:10
Eröffnet am:17.09.06 10:30von: EinsamerSam.Anzahl Beiträge:3
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24466 Postings, 7118 Tage EinsamerSamariterQuo vadis, DaimlerChrysler ??

 
  
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17.09.06 10:30
GEWINNWARNUNG

DaimlerChrysler-Aktie bricht ein

DaimlerChrysler veröffentlicht eine Gewinnwarnung - die US-Tochter hat gepatzt, kam mit dem Marktumfeld nicht zurecht. Die Konzernmutter gelobt Besserung. Chrysler soll nun kleinere Modelle bauen. Derweil reagiert die Börse geschockt.

Stuttgart - DaimlerChrysler  hat am Freitag den Aktienmarkt mit einer überraschenden Gewinnwarnung geschockt. Die US-Tochter Chrysler wird aufgrund des starken Wettbewerbs in den USA sowie den anhaltend hohen Kraftstoffpreisen im Geschäftsjahr 2006 statt eines Gewinns einen operativen Verlust von rund einer Milliarde Euro ausweisen, wie der Automobilhersteller mitteilte. Entsprechend erwartet DaimlerChrysler auch für den Konzern nun nur noch einen operativen Gewinn von rund fünf Milliarden Euro, zuvor waren es rund sechs Milliarden Euro gewesen.

Kurz nach Bekanntgabe der Gewinnwarnung brachen die Aktien des Automobilherstellers zeitweise um über 8 Prozent ein und notierten zum Xetra-Schluss bei 39,18 Euro, ein Minus von 5,57 Prozent. DaimlerChrysler hatte aufgrund der schwierigen Situation auf dem US-Markt und den hohen Lagerbeständen bei den Händler bereits bei der Veröffentlichung der Zweitquartalszahlen eine Gewinnwarnung für Chrysler herausgegeben, die Jahresprognose für den Konzern aber bekräftigt.

Die negative Entwicklung bei Chrysler komme aus seiner Sicht nicht ganz unerwartet, sagte ein Händler in einer ersten Reaktion. Es stelle sich die Frage, wie DaimlerChrysler "aus dieser Sache wieder rauskommen will", äußerte sich Automobilanalyst Michael Punzet von Equinet. Er verwies darauf, dass für die Probleme einige vom Unternehmen nicht zu beeinflussende Faktoren maßgeblich seien, wie die steigenden Kraftstoffpreise oder der Margendruck bei den Geländewagen (SUV).

Erhöhter Margen- und Mengendruck auf US-Markt

Der US-Markt ist schon seit Jahren durch massive Überkapazitäten insbesondere der drei großen US-Hersteller General Motors, Ford und Chrysler geprägt. Daraus entstand ein Rabattwettbewerb, der es den Unternehmen schwer macht, mit den Fahrzeugen Geld zu verdienen. Wesentliche Wettbewerber hätten durch massive Preiszugeständnisse - vor allem bei den Light Trucks - den Margen- und Mengendruck weiter erhöht, begründete nun DaimlerChrysler die Prognosekorrektur.

Außerdem entscheiden sich die US-Kunden aufgrund der anhaltend hohen Kraftstoffkosten derzeit eher für den Kauf eines sparsameren Pkw und lassen die einst äußerst beliebten großen Pick-ups und SUVs links liegen. In diesem an sich hochmargigen Light-Truck-Segment ist Chrysler jedoch besonders stark vertreten, während das Produktportfolio bei kleinen Fahrzeugen eher beschränkt ist. Der Markt sei durch eine stärkere Nachfrageverschiebung hin zu kleineren Fahrzeugen geprägt, so DaimlerChrysler.

Weitere Produktionskürzungen

Im dritten Quartal sei es der Chrysler Group nicht gelungen, dem Nachfrageverhalten der Kunden mit dem bestehenden Produktportfolio zu folgen, da das Kundeninteresse sich auf kleinere Fahrzeuge konzentriert habe, hieß es weiter. Deshalb will Chrysler die Produktion im dritten und vierten Quartal noch weiter kürzen. Allein für das dritte Quartal veranschlagt die US-Tochter einen operativen Verlust von 1,2 Milliarden Euro. In den ersten sechs Monaten war noch ein Gewinn von 54 Millionen Euro ausgewiesen worden. Im vergangenen Jahr hatte die Sparte über 1,5 Milliarden Euro verdient.

Während die anderen Sparten des Konzerns allesamt im Plan liegen, sieht DaimlerChrysler weitere Gewinnrisiken durch die Beteiligung am Luft- und Raumfahrtkonzern EADS. Möglicherweise noch entstehende Ergebnisbelastungen durch EADS seien in der aktualisierten Ergebnisprognose noch nicht enthalten, warnte der Automobilhersteller. Der Luft- und Raumfahrtkonzern steckt aufgrund von technischen Problemen in der Flugzeugdivision Airbus in Problemen und hat deshalb vor Kurzem weitere Gewinnbelastungen nicht ausschließen wollen.

DaimlerChrysler hat über eine Verkaufsoption 7,5 Prozent an EADS im Frühjahr abgegeben. Ohne diese Option beläuft sich der Anteil noch auf 22,5 Prozent. Die operativen Ergebnisse von EADS werden in der DaimlerChrysler-Gewinn- und Verlustrechnung mit einem Quartal Verzögerung verbucht.

Am Montag hoher Druck auf die Aktie?

Analyst Punzet rechnet nach der Gewinnwarnung mit zahlreichen Senkungen der Analystenschätzungen für das laufende und kommende Jahr. Seine nach den letzten Quartalszahlen auf "Marketperformer" gesenkte Einstufung für die Aktie will er nicht ändern, die Prognosen werde er aber "noch einmal reduzieren".

Als kritisch für den weiteren Kursverlauf werten Marktteilnehmer den Zeitpunkt der Gewinnwarnung zum sogenannten Hexensabbat: Am Abend werden an den Terminmärkten die Optionen auf die Einzelwerte abgerechnet. Durch die Veröffentlichung ausgerechnet am Verfallstag könnte der Aktie am Montag doppelter Druck drohen: Einerseits durch verfallsbedingt mögliche Überhänge und gleichzeitig durch die zu erwartenden negativen Analystenkommentare.


Quelle: manager-magazin.de mit Material von vwd

Euer

   Einsamer Samariter

 

358 Postings, 6401 Tage Titustjo, leider....

 
  
    #2
22.09.06 11:24
Leider nicht viel positiv von Daimler....
Ich war bei diesen vor rund 2 Jahren investiert (zu 33) und dann letztes Jahr (leider ein bisschen zu früh) kurz nach dem Abgang von Herrn Schrempp bei 42 wieder abgesprungen.

Habe das Geld in Toyota und Hyundai gesteckt - glaube auch, dass dieses dort erst einmal besser aufgehoben ist.

Beobachte Daimler aber weiterhin 'ein wenig aus der Ferne' - sehe diese im Moment aber leider nicht als Kauf.  Ab 33-35 Euro werde ich vielleicht wieder einen näheren Blick drauf werfen - und befürchte, dass es sogar recht schnell zu diesen Kursen kommen kann.
 

436 Postings, 6446 Tage NRWTRADERFehlinvestitionen vermeiden

 
  
    #3
23.09.06 14:10

Fehlinvestitionen vermeiden
Es müssen nicht immer Daimler-Aktien sein
Vermögensexperten schätzen, dass nur jedes zwanzigste deutsche Depot dem Risikoprofil und den Renditeerwartungen des Inhabers entspricht. Größter Fehler: Zuviel Emotion.
Von Daniel Eckert

"Ich bin eine Gefahr für mich selbst", heißt es in einem aktuellen Hit der Pop-Charts. In abgeschwächter Form machen diese unangenehme Erfahrung immer wieder Anleger, die sich im Nachhinein über die unbefriedigende Wertentwicklung ihres Portfolios ärgern. Denn nicht in jedem Fall sind überteuerte oder schlecht konstruierte Bank-Produkte die Performance-Killer im Portfolio. Gar nicht mal selten steht auch die Psyche des Investors dem eigenen Anlageerfolg im Weg. "Depots, die wir neu übernehmen, weisen oft eine große Einseitigkeit auf und decken sich gar nicht mit den selbst formulierten Geldanlagezielen der Mandanten", stellt Joachim Paul Schäfer von der Münchner Vermögensverwaltung PSM fest. Vermögensexperten schätzen, dass nur jedes zwanzigste deutsche Depot dem Risikoprofil und den Renditeerwartungen des Inhabers entspricht.

Fehler Nummer 1: Mangelnde Streuung

Ein Übermaß an Risiko fangen sich Anleger zum Beispiel durch mangelnde Streuung ihrer Investments ein. So sind in bundesrepublikanischen Depots zum Beispiel überproportional viele Aktien von Automobilkonzernen vertreten. Nach einer Untersuchung des Instituts für Vermögensaufbau (IVA) finden sich in durchschnittlich vier Prozent aller Privatanlegerdepots Autowerte wie DaimlerChrysler oder VW. Im Weltindex MSCI Word - der Messlatte für sämtliche professionelle Investoren - haben die Titel der Kraftfahrzeughersteller jedoch gerade einmal eine Gewichtung von 0,3 Prozent. "Die relativ hohe Zahl von Beschäftigten in der Autobranche führt zu einer intensiven öffentlichen Berichterstattung. Das wiederum verleitet viele Privatanleger dazu, die Bedeutung dieses Sektors zu überschätzen", formuliert Gabriel Layes vom IVA. Diese Einseitigkeit kann spätestens dann nach hinten losgehen, wenn Autowerte - wie bei diesem zyklischen Sektor nicht unüblich - eine längere Durststrecke durchleiden und der Anleger gerade dann Kasse machen muss.

Fehler Nummer 2: Ausgeprägte Heimatverbundenheit

Insgesamt bringt die Bevorzugung vertrauter Werte aus dem eigenen Land - Experten nennen diesen Effekt auch "Home Bias" - häufig Probleme mit sich. Schließlich betrachten Profis die regionale Streuung als eines der wesentlichen Prinzipien zur Risikoreduzierung, getreu dem Motto: Lege nie alle Eier in einen Korb ist.

Wie ausgeprägt die Bevorzugung des Heimatmarkts ist, offenbart ein Blick in deutsche Privatdepots: Nach einer Untersuchung des Instituts Tetralog ist in 35,2 Prozent aller Portfolios die T-Aktie enthalten, Daimler-Chrysler findet sich in 28,4 Prozent und Allianz in 21,9 Prozent der Fälle. Zwar muss es nicht generell verkehrt sein, sich auf solche Anlagen zu konzentrieren, über die man am besten informiert ist. Allerdings geht die Wette auf das Bekannte oft eben nicht auf. So hätten viele der Anleger mit hohem T-Aktien Anteil selbst nach den Verlusten der Jahre 2000 bis 2003 noch gut daran getan, ihre Telekom-Papiere in einen Dax-Indexfonds zu tauschen. Wer hingegen unbeirrt an seinen rosaroten Papieren festhielt, verschenkte seither beachtliche 93,1 Prozentpunkte Rendite (die hohe Dividende des Rosa Riesen eingerechnet). In konkreten Zahlen heißt das: Von 10 000 Euro, die Anfang 2003 in T-Aktien angelegt waren, sind heute noch 9900 Euro übrig, aus der gleichen Summe wurden, in ein schnödes Dax-Zertifikat investiert, rund 19 200 Euro. Auch mit den nächstpopulärsten Aktien haben Anleger zum Teil beträchtlich schlechter abgeschnitten als mit dem Index (siehe Grafik). Erschwerend kommt hinzu, dass sich Anleger aus Anhänglichkeit schwer tun, ewige Renditekiller aus dem Depot zu werfen. So ist es wohl zu erklären, dass ein gutes Fünftel der hiesigen Privatinvestoren noch Nokia-Titel hält, obwohl der Stern dieser einstigen High-Tech-Ikone längst gesunken ist.

Fehler Nummer 3: Zuviel Emotion

Ähnliche Phänomene wie bei Aktien lassen sich auch Festverzinslichen, Renten- und Immobilienfonds sowie anderen Asset-Klassen beobachten, allerdings ist die Performance-Erosion hier oft schleichender als bei Aktien und fällt deshalb weniger ins Auge. "Viele Depots sind vollkommen unsystematisch zusammengestellt", resümiert Vermögensprofi Max Schott aus Stuttgart. Dabei fielen Anleger die Fehler oft wie Schuppen von den Augen, wenn man sie auf die Gefahren aufmerksam mache. Tatsächlich zeigen Studien, dass professionelle Asset Manager eine höhere Rendite erzielen als Private, eben weil sie das Thema Geldanlage strategisch und weniger emotional anpacken.



 

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