Verbund - Strom aus Wasserkraft


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Neuester Beitrag: 07.11.23 10:34
Eröffnet am:28.03.13 21:42von: xpfutureAnzahl Beiträge:337
Neuester Beitrag:07.11.23 10:34von: Highländer49Leser gesamt:154.615
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3530 Postings, 3857 Tage Doc20815Anony...

 
  
    #76
1
14.02.14 10:54
Das Problem bei einigen Gaskraftwerken sind die Gasverträge. Man muss das Gas abnehmen, ob man möchte oder nicht. D.h. man legt sie also still aber kauft trotzdem Gas. Ausserdem sind hier auch noch Städte und Kommunen beteiligt, die ihre Wärmeversorgung so geregelt haben.

Würde man also die Gaskraftwerke einmotten ergeben sich zwei Probleme:

a) Die Kommunen werden dem nicht zustimmen - sind aber Anteilseigner an der Verbund
b) Man mottet sie ein, zahlt aber trotzdem fürs Gas. Das macht es nicht besser. Da ist es wohl noch besser die Anlagen laufen zu lassen. Immerhin bekommt man dafür ja noch Geld.  Im anderen Fall kein Geld aber teures Gas. Das einzige das man sich beim einmotten sparen könnte, wäre Personal. Aber darüber will ich nicht diskutieren, weil man Leute nicht einfach so rausschmeisst.

Demnach wär ein Verkauf keine schlechte Lösung. Weil dann die Belastungen weg wären. Wenn man Sorgenia und die Gaskraftwerke aus dem Portfolio entfernen könnte, würden hier ganz andere Kurse stehen. Grotesk, schließlich hat man mal dafür Geld bezahlt. Nun würde man sich wünschen sie einfach entfernen zu können. Auch zum Nulltarif. Das Management ist jetzt gefragt, schnell eine Lösung zu erarbeiten. Lieber mit Verlust weg, als Jahre am Bein.  

3530 Postings, 3857 Tage Doc2Aber ein Verkauf dürften

 
  
    #77
14.02.14 10:56
wegen der Beteiligungen der Kommunen und Städte auch nicht so leicht sein. Weiß nicht ob sie dem so ohne weiteres zustimmen. Es geht hier um ein russisches Unternehmen.

Sonst ist der Verbund ein gutes Unternehmen mit werthaltigen Assets und nachhaltiger Unternehmensstrategie.  

1240 Postings, 4069 Tage windspiel0815Verbund Discounter

 
  
    #78
14.02.14 14:11
Habe mein Depot um die gleiche Anzahl an Discountzertifikaten auf Verbund erweitert.

Mein durchschnittlicher EK bei den Aktien war 16,63 Euro. Der durchschnittliche Ek beim Discounter ist jetzt 13,78 Euro (Cap 15,00 Euro). HY106Z - Laufzeit: 27.11.2014.

Sollten mir die Aktien geliefert werden, dann würde mein DEK auf 15,20 Euro rutschen.
Hinzu kommt auf jeden Fall die Dividende auf die Aktien im Depot für 2013. Sollte der Discounter nicht ziehen, dann hätte ich die Dividende in etwa verdoppelt für 2013 (15,00-13,78 = 1,22 Euro/Anteil).

Damit kann ich sehr ruhig schlafen und ökologisch sauber. Habe damit kein Atom mehr im Depot, da Eon verkauft.



 

1732 Postings, 3889 Tage LillelouWenn Verbund nicht halbstaatlich wäre

 
  
    #79
1
14.02.14 15:08
Hätte e.on längst zugegriffen. Einen besseren Energiespeicher gibt es eigentlich gar nicht.  

1240 Postings, 4069 Tage windspiel0815Boerse Express

 
  
    #80
14.02.14 15:14
http://www.boerse-express.com/pages/1422894/fullstory/?page=all

Kein Renommee ist es auch für den Verbund, was da gestern bekannt wurde: 2014 soll der Gewinn bei etwa 150 Mio. Euro liegen, das ist das Niveau aus dem Jahr 2002! Damals notierte der Verbund übrigens bei etwa 8 Euro. Das wollen wir für diesmal nicht hoffen. Und setzen/hoffen auf die diesmal hohe Dividende als Absicherung, einen Chart der bei 14,0/14,5 bestens abgesichert sein sollte (grün). Und haben die Position um 200 Stück á 15,1 Euro aufgestockt.


 

1240 Postings, 4069 Tage windspiel0815Dividendenstars Austria

 
  
    #81
14.02.14 15:23
Auszug aus:
http://www.boerse-express.com/cat/pages/1422886/fullstory

Angeführt wird das Ranking derweil noch vom Verbund, der ja schon vor einiger Zeit angekündigt hat, heuer eine Sonderdividende für 2013 auszuschütten. Das und der niedrige Kurs, der unter dem gestrigen Ausblick für 2014 gelitten hat, machen den Stromkonzern zur aktuell attraktivsten Aktie Österreichs aus Sicht eines Dividendensammlers. Im Hinterkopf sollte man aber behalten werden, dass angesichts der Gewinnaussichten für 2014 wohl keine ganz so hohe Dividende mehr heraussehen wird.

 

3530 Postings, 3857 Tage Doc2windspiel

 
  
    #82
1
14.02.14 16:41
Bzgl der 8 Euro:
Die waren damals auch gerechtfertigt. Die Assets sind heute 4 mal soviel wert. Es gilt jetzt zu klären, woher das nun alles rührt. Wenn es nur wegen der Beteiligungen ist, dann kann man sich zurücklehnen. Wenn nicht ist die Aktie nicht mehr billig.
Meine Anfrage an Verbund läuft. Keine Antwort. Wahrscheinlich viel Hektik derzeit. Geb aber dann Bescheid.  

1240 Postings, 4069 Tage windspiel0815Doc

 
  
    #83
14.02.14 17:10
Bin bei 14,75 nochmal mit einer kleinen Position rein und habe meinen EK jetzt bei 15,98 Euro.

Abzüglich der Dividende kann ich da nicht mehr so falsch liegen und liege um 15,- Euro. Wenn die Discounter noch ziehen, dann liegt der EK im Depot am Jahresende bei unter 14,00 Euro. Selbst 0,28 Euro Dividende in 2014 wären dann noch 2 %.

Sollte in absehbarer Zeit eine Meldung über den Verkauf der Gaskraftwerke kommen, dann dreht die Kiste sowieso wieder.

Damit kann ich alt werden. Ist wie bei K+S und Südzucker. Bleiben halt dann ewig liegen und die Enkel können sich freuen.

 

2206 Postings, 4739 Tage ZappelphillipIst bei Verbund schon was

 
  
    #84
14.02.14 17:34
Bekannt geworden, warum der Gewinn so drastisch zurückgeht?  

1681 Postings, 4006 Tage Value_InvestmentMEIN GOTT

 
  
    #85
14.02.14 17:46
das ist die selbe Meldung die wir schon vor einem Jahr kannten............ das wusste doch schon jeder. Wieso steigt EON/RWE wenn das was neues ist??? Bauernfang damit die Pensionisten abverkaufen  

3530 Postings, 3857 Tage Doc2value

 
  
    #86
14.02.14 17:52
ich kann dir nicht folgen. Bin selbst in Verbund investiert. Dennoch muss ich einen kühlen Kopf bewahren und mir nichts schönreden. Ich bewerte die Situation dann, wenn mir die Umstände bekannt sind.  

1681 Postings, 4006 Tage Value_InvestmentNein ich bin in EON investiert seit paar wochen

 
  
    #87
14.02.14 18:21
Den Verbund hab ich sofort gecallt.

"Dieses Marktumfeld ist gekennzeichnet durch weiter fallende Großhandelspreise für
Strom als Folge von massiven Überkapazitäten in der Stromerzeugung, einer
Übersubventionierung der neuen Erneuerbaren Energien und eines nicht
funktionierenden CO2-Markts."

Ach wirklich? Genau deswegen haben die Versorger so schlecht performt 2013. Es wurde ja bereits mit einem Gewinnrückgang gerechnet anscheinend kommt das beim Verbund erst jetzt an... Mir solls recht sein, denn RWE/EON steigen jetzt weil sich die Bedingungen zu ändern scheinen.  

1240 Postings, 4069 Tage windspiel0815value

 
  
    #88
14.02.14 18:22
Mit Bauernfängerei hat dies wirklich nichts zu tun und die Pensionisten verkaufen sowieso nicht. Die kaufer eher nach um auf der HV ein warmes Essen auf Kosten von Verbund zu kriegen und essen das Buffet leer um sich schadlos zu halten.  

1681 Postings, 4006 Tage Value_InvestmentWas soll diese Meldung dann?

 
  
    #89
14.02.14 18:25
Oder wurde bis jetzt wirklich mit dem hohen Ergebnis gerechnet? Das kann doch nicht wahr sein, oder suchen unsre Banken günstige Einstiegskurse? ;) Denn wie gesagt wenn das was neues drinnen wäre, wären die anderen Versorger auch betroffen.  

3530 Postings, 3857 Tage Doc2ich

 
  
    #90
14.02.14 18:42
hab mich umfassend mit dem Unternehmen beschäftigt und hätte ohne Sonderbelastungen einiges mehr erwartet. Deshalb will ich auch wissen, an was es lag.  

7 Postings, 3853 Tage WundbrandAusblick

 
  
    #91
2
14.02.14 18:58
Hallo zusammen,

hier mal folgende Überlegungen zum Verbund
(bin bis gestern noch investiert gewesen aber nach der Meldung des Ausblicks erst mal mit kleinem Verlust flat gegangen)


Im Ausblick für  2014 wir ein EBITDA von 850 Mio. angegeben worden.
( Vgl. 2012 : 1.233 Mio. / 2011 : 1.069 Mio.) Im Vergleich zu 2012 ist dies ein Einbruch von 33 %.

In dieser Größe fehlen:
Sondereffekte ( Impairments  / Finanzergebnis )
(somit Ergebnisse aus Werthaltigkeitsprüfungen und Beteiligungsergebnisse (Sorgenia)
planmäßige Abschreibungen
Zinsen


Wenn man sich das 3. Quartal 2013 anschaut, so ergeben sich
planmäßige Abschreibungen 94 Mio. >> x4 >> 376 Mio.

Zinserträge: 7,2 Mio
Zinsaufwand: -54 Mio
Saldo : 46,8 x 4 >>> 187,2

Somit kommt man auf ein Konzernergebnis in Höhe von

EbitDA 850 Mio.
Abschreibungen          §376 Mio.
    Zinsen                              §187,2 Mio

Konzernergebnis vor Steuern: 286,8

Die Steuerquote in der Vergangenheit lag immer bei ca. 25 %

Somit (nachhaltiges) Konzernergebnis nach Steuern: ca. 215 Mio. €

Hier sind noch keine Sondereffekt wie weitere Abschreibungen wegen Wertminderungen oder negative Beteiligungsergebnisse (Sorgenia,.. ) drin.

Die Differenz zu den 150 Mio. gemeldeten Konzerergebnis vom Verbund würde
dann Sondereffekte betreffen. (ca. 60 Mio.)

Bin selbst von einem Konzernergebnis ohne Sondereffekte von 400. Mio.
und mit Sondereffekten von ca. 250-300 Mio. € ausgegangen, somit habe ich erst mal verkauft.
Da EbitDA ist im Wesentlichen durch die Umsatzerlöse beeinflusst.
Der Umsatzrückgang in folge der geringen Strompreise scheint somit wesentlich stärker zu sein, als von mir angenommen.  

1681 Postings, 4006 Tage Value_Investmentdenkt ihr, dass die deutschen

 
  
    #92
14.02.14 19:07
Versorger dem folgen werden? Eigentlich hätten die jetzt sinken müssen wenn dem so wäre. Oder das ist dort schon eingepreist.  

2413 Postings, 7372 Tage xpfutureMeiner Meinung nach

 
  
    #93
14.02.14 19:14
wird der Verbund die beiden Gaskraftwerke in Frankreich an Gazprom verkaufen wird. Das GKW in Mellach wird beim Verbund bleiben (zu viele politische Faktoren). Größere Sorgen macht mir da schon die Beteiligung an Sorgenia - die scheint mir bei den aktuellen Rahmenbedingungen derzeit so gut wie unverkäuflich.

Aber schön langsam kommt der Kurs wieder in Regionen die die Aktie langfristig interessant machen.

xpfuture  

3530 Postings, 3857 Tage Doc2Wundbrand

 
  
    #94
4
15.02.14 11:09
Erstmal danke für deine Gedankengänge. Es ist immer gut, wenn die jemand aufschlüsselt um sehen zu können, wie man denkt.

Fangen wir ganz oben beim Ebitda an. Wie du richtig gesagt hast liegt die Guidance bei 850 Mio €. Dies kann man am Besten mit 2012 vergleichen, da 2013 Veräusserungseffekte und auch höhere Wasserspiegel das Ergebnis verzerrt haben.

Wie du auch richtig festgestellt hast, sind im "earnings before interest, taxes and depreciation" keinerlei "impairments", Finanzergebnisse und ähnliches enthalten.

Die genaue Aufschlüsselung sieht wie folgt aus:

Stromerlöse
+Netzerlöse
+Sonstige Erlöse
+Sonstige Betriebliche Ergebnisse
-Strom-,Netz-, und Gasbezug sowie Emissionszertifikate
-Brennstoffeinsatz
-Personalaufwand
[-Abschreibungen auf imm. Vermögensgegenstände und Sachwerte] nicht im Ebitda
-sonstige betriebliche Aufwendungen
-[Effekte aus Werthaltigkeitsprüfungen]
[+Ergebnis aus at equity Unternehmen]
+sonstiges Beteiligungsergebnis

Die Summe aus diesen Bestandteilen ergibt das Ebitda // ausgenommen der [].

Komme also auf ein selbst berechnetes Ebitda von 1233.718 Mio € für das gesamte Jahr 2012.

2014 sollen dies noch 850 Mio € sein. Das entspricht einem Minus von rund 23 %.

Faktoren die das Ebitda verringern können (in Klammern dahinter die Entwicklung 2011 - 2012 up für Steigerung down für Minderung - const. für in etwa konstant:
- Stromerlöse (const)
- Netzerlöse (down)
- sonstige betriebliche Erträge (down)
- Strom Netz Emissionszertifikate (const)
- Brennstoffeinsatz (up)
- Personal (const)
- sonstige betrieb. Aufwendungen (up)
- sonstiges Beteiligungsergebnis (up)

Nun vorerst zu dem Stromhedging. Verbund hedgt die Strompreise (einen großen Teil. Wohl um die 90%) des folgenden Jahres. Sie hedgen sowohl die Peak als auch die Base Preise.

2011 (also Futures für 2012) waren die Basepreise 56€/MWh. Die Peakpreise bei 69€/MWh.
2012 (also Futures für 2013) waren die Basepreise 49,3€/MWh. Die Peakpreise bei 60,8€/MWh.
2013 liegen die Spotmarktpreise bei 38€/MWh für die Base und 48€/MWh für die Peakloads.
Die Futures liegen z.b. 2011 7 % über den Spotpreisen, da man von steigenden Preisen für 2012 ausging. Ich schlage dieses mal 5 % drauf.

Damit liegen die Futures ungefähr bei 40€/MWh für die Base und 50€/MWh für den Peak.
Es ist nicht wichtig hier ganz genau zu rechnen, da die Eigenerzeugung auch schwankt und bei fallenden Renditen mehr Strom gekauft, als erzeugt wird.

Alles in allem sind die realisierten Preise für 2014 um 29 % für die Base und um rund 27 % für die Peakload unter 2012.

Effekte die weiterhin negativ dazukommen, wären die Strompreissenkungen, für die Kunden des Verbunds.

Effekte die positiv hinzukommen, wären beispielsweise die Wasserkraftwerke des Asset Swaps mit Eon.

Da Verbund keine 100 % Eigenerzeugung betreibt und auch Kontrakte hinzukauft, dürften das Ebitda leicht unter den 29 respektive 27 %, über den Preisverfall der Futures, liegen.

Oben haben wir ein Minus von 23 % ausgerechnet. Dies ist somit für mich keine Überraschung. Anders sieht es aus mit dem Konzernergebnis.

Das Konzernergebnis lag - über viele Jahre - bei rund 30 % (und leicht drüber) des Ebitda's.

Damit hätte ich heuer mit 255 - 260 Mio € gerechnet. Damit gehen mir 100 Mio € ab.
Gründe dafür könnten sein:
-Sorgenia
-at equity Beteiligungen
-höhere Planmäßige Abschreibungen auf die neuen Assets

hier hätte ich mir mehr Kommunikation Seitens Verbund gewünscht. Sie gaben ein Ebitda und ein Konzernergebnis vor. Die Ebitda Rendite schwindete auf 17 %. Das ist fast die Hälfte der Vorjahre.

Ich rechne damit, dass dies nicht nachhaltig sein wird. Aber näheres dazu wird man wohl erst mit den Zahlen verkünden.

Quellen für meine Ausführungen sind der GB 2012 und die Interimszahlen 2013.

@valueInvest

Hinsichtlich Eon, kann ich dir sagen, dass sie 2012 bereits 2014 zu 90 % abgesichert haben. 2015 nur noch zu 30 %. Insofern sich bis Ende 2014 nichts bei den Strompreisen ändert, wird Eon den Preisverfall 2012 - 2014 erstmals zu spüren bekommen. Wie oben erwähnt, ist dieser nicht gerade milde ausgefallen.
Ohne weitere Kommentare, nur als sachliche Info.


 

3530 Postings, 3857 Tage Doc2Wichtig bei der weiteren

 
  
    #95
5
15.02.14 11:18
Bewertung des Verbunds wird sein:

kann man nachhaltig die 30 % Ebitda Rendite halten ? Falls nicht - warum nicht.

Man sollte aber auch nicht einfach denken, dass der Kurs nun einfach auf das Niveau von 8 € zuläuft. Von der Seite der KGV Betrachtung wär das durchaus möglich und ausschließen tu ich ohnehin nichts. Allerdings sind seit diesem Zeitpunkt 4 mal soviel Vermögenswerte geschaffen worden. Lediglich der Preis drückt hier enorm aufs Geschäft.

Es sind also die Assets vorhanden, viel mehr zu verdienen. Mit viel mein ich wirklich viel. Aber der Strompreis gibt es einfach nicht her. Das ist aber auch kein Grund die Aktie auf 8 Euro abzuschieben. Aber ich rechne schon damit, dass sie noch nachgibt. Momentan ist sie doch etwas optimistisch bewertet. Eben auch vor dem Hintergrund, dass sich der Strompreisverfall noch nicht verflüchtigt hat. Er hängt wie ein Gespenst über allen Versorgern, die in Zentraleuropa ihr Geschäft machen. Niemand kann sich dem entziehen.

Ein Punkt, den man bei Verbund noch beachten sollte sind die Emissionszertifikate. Jeder Versorger bekommt ein gewisses Maß davon umsonst zugeteilt. Benötigt man sie nicht, kann man sie verkaufen. Das macht sogar eine große Summe aus, wenn diese Zertifikate auch bei einem normalen Preis notieren. Da diese auch so stark verfallen sind, sind die Erlöse aus diesen Geschäften natürlich nochmals gemindert worden und geben den schmutzigen Erzeugnissen wie Kohle Rückenhalt.

Kohle profitiert sozusagen doppelt. Einmal wegen der geringen Kosten und das zweite mal wegen der Zertifikate. So wie es aussieht, geht der Markt davon aus, dass dieses Szenario noch länger so bleiben wird. Womit der Markt RWE mehr zutraut. Man sollte jedoch beachten, dass dieser Hebel auch doppelt in die andere Richtung gehen kann. Eben aus diesem Grund ist für mich RWE kein gutes Investment. Sehr angespannte Bilanz und nun aufgrund der unverständlichen politischen Reglements auf einem Höhenflug. Wenn man ihnen die Basis nimmt, siehts auf einmal ganz düster aus. Bei den Energieunternehmen, die jetzt sauber produzieren, aber über unverständliche Marktinstrumente abgestraft werden sehe ich langfristig Potential. Vor allem dann, wenn die Bilanz ein langes und unbeschwertes überleben garantiert. In meinen Augen ist das bei Verbund gegeben.  

3530 Postings, 3857 Tage Doc2Die Preise

 
  
    #96
2
15.02.14 11:29
der Versorger korrelieren sehr stark mit den Futuremärkten. Der Schub, der 2013 einmal quer durch die Versorger ging, war durch den Anstieg der Futures gezeichnet. Insofern hier ein nachhaltiger Boden ausgebildet werden kann, wird die ganze Branche schnell steigen. Alles wartet auf ein Ende der Abwärtsdynamik.

Kann mich noch erinnern, dass zu dem Zeitpunkt damals viele Großinvestoren eingestiegen sind. Als sich der Anstieg dann als Flop abzeichnete, stiegen sie so schnell aus, wie sie drin waren.  

1240 Postings, 4069 Tage windspiel0815doc

 
  
    #97
15.02.14 14:32
Danke für die detailierten Ausführungen.

Mir ist der ökologische Aspekt bei Verbund sehr wichig und entgegen der allgemeinen Meinung auch die Staatsbeteiligung. Verbund ist für mich sicher angelegter Vermögenswert. Eon war Spekulation und ich wäre früher oder später sowieso ausgestiegen.

Verrückt, aber lieber weniger Rendite und gutes Gefühl. Nochmals Danke.  

3530 Postings, 3857 Tage Doc2windspiel

 
  
    #98
1
15.02.14 15:39
Ich für meinen Teil bin der Meinung, dass mit den aktuellen Spotmarktpreisen bald der Boden gefunden sein könnte. Ob das nun so sein mag oder nicht, sei mal dahingestellt.

Es ergäbe sich somit bei 260 Mio Konzernergebnis (wie oben beschrieben) ein Faktor 20 - um auch das Potential in Zukunft adäquat einzupreisen. Mit einem Faktor 20 lande ich bei 5,2 Mrd Unternehmenswert. Damit gehe ich weiterhin davon aus, dass dieses Jahr Sondereffekte beinhaltet. Woher käme sonst der Ebitda - Konzernergebniseinbruch. Es wurden keinerlei anderer Geschäfte neu geregelt. Keine neuen Anleihen emittiert oder ähnliche Kreditlinien abgeschlossen.

Wichtig wird sein, dass Frankreich aus dem Portfolio rutscht und auch Sorgenia gelöst wird. Es gab mal Interessenten. Hab aber die Sache nicht mehr einhergehend verfolgt. Hier liegen aber Punkte, die man nachhaltig lösen muss.

Natürlich könnte man auch naiv hergehen und sagen, 150 * 15 = 2,25 Mrd €. Macht ungefähr 7 Euro. Damit würde man aber das Potential der Assets überhaupt nicht berücksichtigen.

Ich für meinen Teil rechne mit 11 - 14 Euro. Insofern man dann Probleme wirklich nachhaltig lösen kann, Co2 Rechte in Ordnung bekommt und von den Gasverträgen aussteigen kann, Sorgenia verkaufen kann. Dann ist diese Firma bedeutend mehr wert. Mit bedeutend meine ich nicht nur 20 oder 30 %.

Der Schuldenstand ist hier auch nicht so, dass man irgendetwas auf die schnelle erzwingen müsste. Langfristig orientierte Anleger, sollten momentan noch etwas abwarten, dann aber je nach eigener Einschätzung einsteigen. Ich denke es könnte sich gut auszahlen. Insbesondere auch vor dem Hintergrund der Energiespeicherung. Hier muss man sich was einfallen lassen und da hat Verbund das Doppelass in der Hand. Niemand wird so günstig Energie speichern können. Niemand !

Bzgl. der Politik sehe ich hier keine Probleme. Die Probleme sind die Spotpreise und die Co2 Zertifikate. Aber die Spotpreise betreffen alle. Wenn sie weiter fallen, kann man meine Worte vergessen :). Allerdings wären dann sehr viele Versorger am Rande des Ruins. Insbesondere die mit höherem Schuldenprofil. Man hätte dann große Probleme, die Zinsen für die Anleihen zu tilgen.

I.a. gilt aber im gesamten Energiesektor Vorsicht walten zu lassen. Es erscheint alles so günstig. Aber bei einigen Kandidaten haben die Marktgegebenheiten noch nicht vollständig durchgeschlagen. Hedging sei Dank.
Ich für meinen Teil rechnete fest damit, dass die Politik (D) hier was ändert. Passiert ist nichts. Deshalb hab ich bei Eon auch die Konsequenz gezogen. RWE sehe ich noch als viel gefährlicher an. Nicht kurzfristig. Aber langfristig.


 

783 Postings, 3858 Tage KoP2014Value

 
  
    #99
15.02.14 18:28
Die deutschen Versorger haben das hinter sich, insbesondere Eon.
Dividende halbiert Aussicht duester gemalt, etc.
Aber bei Verbund ist der Grad der Verschuldung erheblich geringer, das ist der wesentliche Unterschied zu E.on und auf Dauer sind die Erzeugunskosten geringer, abhaengig von der Gasliefervertraegen und wann sie diese Kraftwerke stilllegen koennten.  

3530 Postings, 3857 Tage Doc2KoP

 
  
    #100
1
15.02.14 18:35
Bei Eon stimme ich dir nach wie vor zu. Denke auch das das Unternehmen gut geführt wird. Mir machen aber dennoch die Futures Kopfzerbrechen. Wie schon ausgeführt, wird die Divergenz 2012 - 2014 erst Ende 2014 mit Ausblick auf 2015 fällig. Deshalb war ich auch nach dem "nichtstun" nach der Bundestagswahl dann skeptisch.

Die Frage lautet auch dort, wie sehr man sich an den Gewinnen festbeisst. Die reale Werte sind auf jeden Fall mehr wert. Aber auch erst, wenn die Strompreise anziehen.

Das Eon den Markt gut kennt, beweißt ihre Hedgingstrategie. Soviel zum Thema, dass Management dort hat keine Ahnung. Man hat alles bis zur Bundestagswahl gehedgt. Schon 2012 ! Mit alles meine ich 90 %. Für 2015 deckt man wie gesagt noch 30 % ab. Alles folgende muss neu verhandelt werden.

Die Divergenz 2012 - 2014 lässt sich oben an den Verbundzahlen ermitteln. Sie ist relativ hoch.

Mit Investments ist es zur Zeit zum Haare raufen. Alles was billig erscheint, muss sehr genau untersucht werden.  

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