BSE-Tests an Rindern - welche börsennotierte Firma
Vielleicht weiß jemand etwas über so eine (börsennotierte?) Firma, die für diese Tests "arbeitet".
MfG KHII
Aber wie sieht das bei BSE aus, jetzt wo wir der Illusion beraubt sind, in einem BSE-freien Land zu leben ? Einige von Euch werden sicherlich heute im nächsten Supermarkt ein saftiges Rumpsteak oder Ähnliches kaufen und dann später herzhaft verspeisen. Und das könnte dann bereits Euer Todesurteil sein.
Ich hoffe, ich konnte Euch mit diesen Ausführungen meine Bedenken etwas näher bringen.
In diesem Sinne noch ein schönes Wochenende,
Kannibale
und nicht um Gänseblühmchen,mit rumjammern und Die+Wir tun uns leid iss niemanden geholfen
blaubärgrüsse ---->auch an sensible Kannibalen
Gruß
EXPRO
Das Bioanalytik-Unternehmen Eurofins Scientific rechnet für das kommende Jahr aufgrund der steigenden Nachfrage nach BSE-Tests mit einem Umsatzanstieg. Für das Jahr 2000 hält das Neue-Markt-Unternehmen jedoch an seiner Umsatzplanung fest.
Die Auswirkungen der EU-Entscheidung über die Einführung flächendeckender BSE-Tests werde gemessen am Konzernumsatz im Jahr 2000 noch nicht ins Gewicht fallen, sagte Vorstandschef Gilles Martin der Nachrichtenagnetur Reuters. Erst 2001 dürfte die Nachfrage nach Tests zum Nachweis der Rinderseuche BSE dank dem Beschluss der Agrarminister der Europäischen Union (EU) am Dienstag stark ansteigen. Das Marktvolumen schätzt Martin in Europa auf über eine Milliarde DM.
Der EU-Beschluss sieht vor, dass vom kommenden Jahr an alle Rinder mit einem Alter von mehr als 30 Monaten auf BSE getestet werden, wenn sie Symptome der Krankheit zeigten. Nach Aussage des EU-Gesundheitskommissars David Byrne vom Dienstag, werden die Tests später möglicherweise auf alle zum Verzehr bestimmten Rinder in der EU ausgeweitet. Nach Angaben des deutschen Landwirtschaftsministeriums führt die zunächst beschlossene Ausweitung der Tests in Deutschland zu rund 66.000 Tests pro Jahr.
Für den Fall, dass alle Rinder, die in Deutschland zum Verzehr bestimmt sind, getestet werden, würde dies rund eine Mio. Tests pro Jahr bedeuten. Die Kosten einer BSE-Analyse belaufen sich derzeit auf 100 DM. Allerdings sei noch nicht geklärt, ob die Tests in den jeweiligen Ländern von staatlichen oder privatwirtschaftlichen Labors geleistet werden.
Das Ziel der Eurofins besteht darin, diese Dienstleistung im kommenden Jahr flächendeckend in Europa anzubieten, sagte Martin. Von den rund 30 Eurofins-Labors in Europa und den USA sei derzeit lediglich die Einrichtung in Garching bei München auf BSE-Tests ausgerichtet.
Martin kündigte an, die Kapazität der auf BSE-Tests ausgerichteten Labore auf vier bis fünf pro Land aufzustocken. Er schloss nicht aus, dass Eurofins seinen im Oktober beim Börsengang an den Frankfurter Neuen Markt vorgestellten Business-Plan revidieren müsse. Dort seien Einnahmen aus dem Verkauf von BSE-Tests bislang nicht berücksichtigt, sagte Martin.
Also die Frage nach Reibach iss im Kapitalismus auch ein synomym für Interesse nach Forschung/Produkten,tja und ein Riesenpharma hat mehr Möglichkeiten + Manpower den Hammer kreisen zu lassen,also no panic+ verdorbene blaubärkapitalistengrüsse
Am Neuen Markt wird auch die Phantasie gehandelt. Dies betrifft insbesondere die Bio-Techs.
Die jetzt grassierende Panik ist das Fundament des nächsten Hypes für BSE-Profiteure. Eurofins ist zumindest einer davon. Die Sache wird jetzt richtig ausgeschlachtet.
Interessant ist vor allem auch die Tatsache, daß diese Umsätze noch gar nicht in der bisherigen Planung berücksichtigt wurden (siehe Artikel oben).
Die bestehenden Kapazitäten sind vermutlich viel zu gering um die erforderliche Anzahl von Tests durchzuführen. Wichtig ist es jetzt, möglichst schnell europaweit entsprechende Labors einzurichten. Eurofins hat hierzu die erforderliche Infrastruktur.
Die Risiken sehe ich insbesondere darin, daß nicht abzusehen ist, in welchem Umfang Eurofins letztenendes tatsächlich profitieren wird und ob die Test nicht doch von staatlichen Gesellschaften gemacht werden und ob nicht jemand noch einen besseren Test rausbringt.
Schlecht gelaufen ist der Titel zudem auch nicht...
Kapitalistischen Gruß
EXPRO
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Die ersten Faelle von BSE wurden Anfang der 70er Jahre in Suedengland berichtet. Nichtsdestotrotz dauerte es bis 1985, dass eine neue Krankheit, BSE, festgestellt wurde, die verwandt war mit der seit dem 18. Jhd. bekannten Schafskrankheit Scrapie. Daher vermutete man den Ursprung von BSE in Scrapie-verseuchten Tiermehl. Neuere Studien betrachten BSE jedoch als eine genuin bei Rindern entstandenen Krankheit, die sich von ihren Anfaengen in Suedengland durch Kannibalismus, sprich Tiermehlverfuetterung, weiterverbreitete. Wegen der verharmlosenden Politik der damaligen britischen Regierung wuchs die Krankheit zu einer Epidemie aus, die 1994 ihren Hoehepunkt erlebte, und bis heute in GB 177465 Opfer forderte ( zum Vergleich: Deutschland 7 Opfer, davon 6 importiert, Frankreich 179, 1 Import).
Seit Bekanntwerden von BSE spekulierte man ueber eine Uebertragung auf den Menschen, und 1995 gab es dafuer erste Beweise. Bei dem "menschlichen" BSE handelt es sich um eine Variante der bereits bekannten, seltenen, Creutzfeldt-Jakob-Krankheit CJK (die nur aeltere Menschen betrifft), die vCJK genannt wurde. Seither beobachtet man genau die Entwicklung der vCJK-Faelle in England, erhofft man sich schliesslich davon eine Vorhersage der Verbreitung der Krankheit und Erkenntnisse ueber die Ansteckung und die Inkubationszeit. Seit Entdeckung von vCJK wurden in GB 78 sichere Erkrankungen gezaehlt, und die Prophezeihungen fuer die zukuenftigen Faelle reichen von einigen hundert bis zu hunderttausend. Dabei ist letzteres eher unwahrscheinlich, geht man dort von worst-case-Szenarien mit horizontaler Uebertragung und langen Inkubationszeiten von 20-30 Jahren aus (zum Vergleich das Alter der bisherigen Opfer bewegte sich zwischen 15 und 54).
Sieht man jetzt in diesem Zusammenhang die deutschen Zahlen an BSE, so ist eine Gefaehrdung durch eine vCJK-Erkrankung praktisch Null, auch wenn natuerlich jedes Opfer zuviel ist,wenn man in Betracht zieht, dass es sich bei BSE um eine vermeidbare Epidemie handelte. Deshalb sollte man sich von den Massenmedien nicht verrueckt (sic) machen lassen, nach dem Motto das naechste Steak kann das letzte sein. Dennoch ist es wichtig, hier sofort alle Massnahmen zu ergreifen, die in GB zu spaet erfolgten, um eine aehnlich epidemische Ausbreitung zu verhindern.
Einige Links:
http://www.guardianunlimited.co.uk/bse/article/0,2763,388748,00.html
http://www.guardianunlimited.co.uk/bse/article/0,2763,388304,00.html
http://www.guardianunlimited.co.uk/bse/article/0,2763,402805,00.html
http://www.doh.gov.uk/cjd/stats/nov00.htm
http://www.bse.org.uk/bsestory/bsestory.htm
In diesem Sinne wahnsinnige Gruesse von MadMax
blaubärgrüsse
In Deutschland haben bislang nur die beiden Hersteller Prionics und Bio-Rad die amtliche Zulassung nach dem deutschen Tierseuchengesetz beantragt. Zuständig ist dafür nationale Referenzzentrum für BSE-Diagnostik an der Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der Tiere in Tübingen. Beide Tests werden in Deutschland bereits angewandt.
Nach Angaben der Forschungsanstalt beruhen beide Verfahren auf dem immuno-chemischen Nachweis krankhaft veränderter Eiweiße (Prionen) und sind innerhalb von sechs bis acht Stunden durchführbar. Allerdings können die Tests lediglich an Gewebeproben aus dem Gehirn infizierter Rinder nach dem Tod der Tiere vorgenommen werden. Für die Untersuchungen anderer Gewebe wie Muskelfleisch oder auch Blut sind diese Verfahren nicht geeignet.
Beide Verfahren wurden in einem EU-weiten Versuch geprüft und waren nach Angaben der Tübinger Forscher bei 1 400 Proben in der Lage, Gehirngewebe von BSE-erkrankten Tieren von dem BSE-freier Tiere zu unterscheiden. Diese Untersuchung umfasste allerdings keine Proben von Tieren in der Inkubationszeit - das ist die Zeit zwischen der Infektion und dem Ausbruch der Krankheit. Noch lägen keine gesicherten Erkenntnisse darüber vor, von welchem Zeitpunkt an innerhalb der durchschnittlichen fünfjährigen Inkubationszeit infizierte Tiere mit Sicherheit erkannt werden könnten. Daraus folgt: Auch Proben mit negativem Testergebnis können nicht garantieren, dass die untersuchten Tiere tatsächlich BSE-frei sind.
«Ein negativ getestetes Tier ist nicht unbedingt BSE-frei», bestätigt Jürgen Kundke vom Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV) in Berlin. Zwar können mit den von der EU geplanten flächendeckenden Tests älterer Tiere Hinweise auf die Ausbreitung von BSE in Deutschland gewonnen werden. Gerade jüngere Schlachttiere könnten jedoch BSE-Erreger unter der heute nachweisbaren Menge in sich tragen.
In der EU sollen vom 1. Juli 2001 an alle Schlachtrinder, die älter als 30 Monate sind, einem Schnelltest unterzogen werden. In Deutschland wären das nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums rund 1,6 Millionen Kühe pro Jahr. Insgesamt wurden in der Bundesrepublik im vergangenen Jahr fast 4,6 Millionen Rinder (einschließlich der Kälber) geschlachtet - der Großteil vor Erreichen des 30. Lebensmonats. Nach Schätzungen wird das Kilo Rindfleisch durch den Test um etwa 30 Pfennig teurer werden.
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Eurofins hat die Lizenzen für den Prionics-Test. Also Leute, beim nächsten Steak-Kauf darauf achten:
Gruß
EXPRO
Aber no panic ne Haushaltsleiter iss viel gefährlicher(Leitern alle verbrennen und Handel verbieten)
blaubärgrüsse
Man stochert noch ziemlich im Nebel, und weil man nicht weiter weiß, ergreift man eben irgendwelche Maßnahmen - egal, ob sie sinnvoll sind oder nicht. Aber so ist Politik nun eben mal, da kommt es nicht in erster Linie auf den Sinn an, sondern auf die Legitimation der Politiker.
"Allein in Deutschland müssten im kommenden Jahr auf Grund von EU-Verordnungen mehr als 1,6 Millionen Schlachttiere auf BSE untersucht werden.
...
Die EU-Kommission hat nach einer Analyse von vier Testsystemen drei zugelassen: den Nachweis der Schweizer Firma Prionics, der irischen Enfer Technologies sowie der französischen CEA.
...
Alle EU-Mitgliedsstaaten außer Irland und Belgien hätten sich für den Test der Schweizer entschieden."
Im weiteren Verlauf des Artikels wird dargelegt, daß Eurofins Lizenznehmer von Prionics ist. Prionics kassiert für einen bei ihnen selbst durchgeführten Test vom Kunden 80 Schweizer Franken (104 DM). Eurofins nimmt meines Wissens auch ca. 100 DM. Prionics kassiert für jeden Test von Eurofins 24 Schweizer Franken. Jetzt kann man mutmassen, wieviel netto für Eurofins je Test übrigbleibt...
Heftig war heute auch die Bild-Zeitung.
Bevor wieder alle aufschreien: Ja, dies ist ein sensibles Thema und Geschäftemachen ist nicht alles. Ich kann mir aber nicht verkneifen zu berichten, wie hier unverhohlen Werbung für Eurofins gemacht wird. Die Berichterstattung ist im übrigen an schwarzer Satire nicht zu überbieten:
Auf der Titelseite ein großes Bild von der Kanzlergattin mit dem Text: "BSE - was mache ich meiner Familie jetzt zu essen?"
Auf Seite 2 kommt dann ein Foto von einer Laborassistentin hinter etlichen "Urintöpfchen" mit Hirnproben. Darunter steht: "Blick in eine schaurige Sammlung: Auf dem Labor-Regal der Münchener Eurofins Scientific BSE-Test GmbH stapeln sich in verschlossenen Plastikbehältern Gehirnproben von verdächtigen Rindern."
Zu guter Letzt folgt dann noch Bärbel Höhn auf Seite 3 mit Metzgermeister Nieß. Bärbel hält ein Schild in der Hand mit der Aufschrift: "Nur für GeNießer - garantiert BSE getestet".
Im Text berichtet Bild:"...lassen viele Metzger in Deutschland ihr Fleisch vor dem Verkauf gezielt auf BSE prüfen. (jetzt fett:) IHRER AUCH?
Metzgermeister Nieß plaudert aus dem Nähkästchen:"Wir suchen pro Woche drei Rinder auf uns bekannten Bauernhöfen aus" (wer hätte das gedacht?) "Bei der Schlachtung bin ich persönlich dabei, entnehme Proben aus Hirn und Rückenmark." Die Proben schickt der Metzger zur Untersuchung an die Münchner Firma Eurofins BSE-Test GmbH. 24 Stunden später liegt das Laborergebnis per Fax vor. (jetzt Fettdruck:) UND NUR NEGATIV GETESTETES FLEISCH KOMMT IN DEN VERKAUF (ist ja nicht wahr - gute Idee!) Metzger Nieß:"Die Laborkontrolle kostet zwar 100 Mark pro Rind, doch das sind wir unseren Kunden einfach schuldig" (naja, die müssen die 100 Mark ja wohl letztendlich auch zahlen...).
Am Ende des Textes wird ehrlicherweise dann noch eingeräumt: "100% Sicherheit kann derzeit niemand garantieren. Der Test wurde in der Schweiz entwickelt, gilt europaweit als der zuverlässigste."
Gruß
EXPRO