Vogelgrippe Welcher Impfstoff macht das Rennen?


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Neuester Beitrag: 19.04.06 07:37
Eröffnet am:19.04.06 05:31von: moyaAnzahl Beiträge:2
Neuester Beitrag:19.04.06 07:37von: HausmeisterK.Leser gesamt:12.875
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1352445 Postings, 7363 Tage moyaVogelgrippe Welcher Impfstoff macht das Rennen?

 
  
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19.04.06 05:31

Eine ganze Reihe von Unternehmen beschäftigt sich derzeit mit der Entwicklung einer möglichst effektiven Impfung gegen die Vogelgrippe. Bis vor kurzem lag noch die deutsch-französische Sanofi-Aventis (WKN: 920657) Kurs Nachrichten Diskussionen mit ihrer Impfung gegen das H5N1-Virus an der ersten Stelle, doch die jüngst im Fachblatt The New England Journal of Medicine veröffentlichten Daten einer Studie mit dem Impfstoff haben dem Hoffnungsträger Nummer eins einen gehörigen Tiefschlag versetzt. Zum einen konnte Sanofis Impfstoff lediglich bei der Hälfte der Studienteilnehmer eine Immunantwort provozieren, ein zweites Problem waren die sehr hohen Dosen, die für einen effektiven Impfschutz notwen! dig sein werden. Zwar kam es selbst bei der sehr hohen Dosierung des Impfstoffes zu keinen wirklich ernsthaften Nebenwirkungen, dennoch sind diese ersten Daten mit 1203, so der Name der Impfung, eher ernüchternd. Die U.S. Regierung hat Sanofis Impfung für den Fall einer Pandemie zwar bereits auf Lager, doch im Hinblick auf die eingeschränkte Wirksamkeit in Verbindung mit der recht hohen Dosierung, müssen die Gesundheitshüter nun nach weiteren Alternativen suchen.

Über diese Daten dürfte der Pharmagigant GlaxoSmithKline (WKN: 940561) Kurs Nachrichten Diskussionen nicht wirklich unglücklich gewesen sein, schließlich entwickelt man selbst einen menschlichen Impfstoff gegen H5N1, der im Falle einer Pandemie vor dem Schlimmsten schützen soll. Nur wenige Tage nach der Publikation der Sanofi-Daten gab GlaxoSmithKline dann auch den Start erster Versuche am Menschen bekannt. Zwei potenzielle Impfstoffe, die eine Substanz enthalten, welche das Immunsystem besonders rasch auf den Impfstoff aufmerksam machen soll, werden demnächst in die spannende Testphase eintreten. Nach der kleinen Niederlage von 1203 sind die Hoffnungen der Forscher des Pharmaunternehmens, ihre neuen Impfstoffe könnten deutlich effektiver sein als das Sanofi-Produkt, wieder dramatisch gestiegen. Mit dem Zusatz des Immun-Boosters zur eigentlichen Impfung nimmt zudem die Wahrscheinlichkeit zu, dass der Impfstoff sogar bei einem leicht veränderten Virus wirksam sein könnte. Damit schürt GlaxoSmithKline sogar erste Hoffnungen, dass sein experimenteller Impfstoff auch bei einer mutierten Version von H5N1, die möglicherweise eine Mensch-zu-Mensch Übertragung zulässt, eine Wirkung besitzen könnte.

Sollte die Behandlung mit dem Impfstoff eine Wirksamkeit zeigen, wovon die Forscher bei GSK! überzeugt sind, dann könnte das Pharmaunternehmen noch in diesem Jahr mit der Produktion beginnen. Und wenn der Immun-Booster die gewünschte Aktivierung des Immunsystems bewirkten sollte, dann wäre Sanofis 1203 wohl auf den zweiten Platz in der Rangliste abgedrängt. Außerdem würde Glaxo dann gleich doppelt von der Vogelgrippe profitieren, denn das Unternehmen vermarktet zudem noch den antiviralen Wirkstoff Relenza, der neben Tamiflu, dem Gemeinschaftsprodukt von Roche und Gilead Sciences, die bisher einzige Hoffnung gegen eine Infektion mit dem Vogelgrippe-Virus ist. Wie Glaxo weiter bekannt gab, will man den Impfstoff in einer deutlich geringeren Dosierung als Sanofi einsetzen. Sansofis 1203 zeigte erste bei der 12-fachen Dosis der normalen Grippeimpfung eine Wirkung gegen H5N1. Das neue Adjuvant, also die Immunstimulierende Substanz, die GlaxoSmithKline wie seinen Augapfel hütet, wird die Überlegenheit der neuen Impfung im Falle einer Wirksamkeit im Menschen ausmachen. Sollte sich diese Wirkung in den beiden Studien, die in Belgien und Deu tschland durchgeführt werden, verifizieren lassen, dann würden die meisten Regierungen wohl Glaxos Impfung der von Sanofi vorziehen.

GlaxoSmithKline wird den Bedarf an Impfstoff zwar auch nicht decken können, denn alle weltweit existierenden Fabriken können jährlich nur etwa 900 Millionen Dosen Impfstoff produzieren, was im Falle einer weltweiten Pandemie viel zu wenig wäre. Schließlich müssten im Falle eines weltweiten Ausbruchs nicht nur Millionen, sondern Milliarden Menschen geimpft werden. Nach Alternativen zur Herstellung von Impfstoffen wird deshalb weltweit gesucht, zu anfällig und zu langwierig ist die alte Methode, die noch immer Hühnereier zur Herstellung nutzt. Auch hier hat Glaxo bereits einen Fuß in der Tür, in einer neuen Fabrik im Pennsylvania wird man künftig Zellkulturen zur Impfstoffproduktion nutzen.

Doch all diese Anstrengungen werden im Falle einer Pandemie nicht ausreichen, die Nachfrage nach Impfstoff zu decken, weshalb auch viele kleine Biotechs von der Einlagerung von Impfstoffen profitieren könnten. Einige, die ich schon vor längerer Zeit vorgestellt habe, konnten bereits von der Bedrohung profitieren, anderen steht dies noch bevor. Besonders interessant ist auch ein kleines australisches Unternehmen, welches sich auf die Produktion eines Impfstoffes gegen H5N1 fokussiert hat.

Erst kürzlich hat das Unternehmen ermutigende Ergebnisse einer Studie vermelden können. Als Alternative zum Impfstoffmangel setzt die Firma auf ein Produkt, das in deutlich geringerer Menge verabreicht wird und dennoch einen optimalen Impfschutz bietet. Den letzten Studienergebnissen zufolge man nun tatsächlich eine solche optimale Dosis, die deutlich unter der herkömmlich verabreichten Dosis liegt, finden. Bei ungefähr der Hälfte der Studienteilnehmer konnte ein ausreichender Schutz mit einer Dosis von nur 15 Mikrogramm des viralen Antigens erreicht werden.

Damit schneidet der Impfstoff deutlich besser ab als der von Sanofi, dess en experimenteller Impfstoff erst bei einer Gabe von 30 Mikrogramm des viralen Antigens ausreichenden Schutz gegen das Vogelgrippevirus zeigte. Damit kämen im Falle einer Pandemie deutlich mehr Menschen in den Genuss einer Impfung, welche sich dann wohl eine große Nachfrage erfreuen dürfte. Schon Ende 2006 wollen die Australier die Zulassung eines Prototyps des Impfstoffes beantragen.

Gruß Moya 

 

1320 Postings, 7100 Tage HausmeisterKrauseGuten Morgen,

 
  
    #2
19.04.06 07:37
habe den Namen der Australier nicht lesen können, meinst Du Biota oder wen?
Gruß Hausi  

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