Wie viele bittere Pillen kommen noch?


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Neuester Beitrag: 15.09.08 20:40
Eröffnet am:13.07.08 14:52von: esperantoAnzahl Beiträge:14
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371 Postings, 7777 Tage esperantoWie viele bittere Pillen kommen noch?

 
  
    #1
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13.07.08 14:52
http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_300804

13.07.2008 14:20
Wie viele bittere Pillen kommen noch?
Anleger müssen im Moment Nerven wie Drahtseile haben. Die Aktienkurse schwankten in der vergangenen Woche heftig, und das dürfte auch in der kommenden Woche so bleiben. Die Angst vor einer Angst vor einem Kollaps weiterer Banken geht um.

Eine bittere Pille gab es bereits am Freitagabend: Nach Börsenschluss wurde bekannt, dass der US-Hypothekenfinanzierer IndyMac zusammengebrochen ist, womit die Kreditkrise einen neuen Tiefpunkt erreichte. Der größte unabhängige börsennotierte Baufinanzierer wurde vom Staat übernommen, nachdem das Institut in massive Kapitalnöte geraten war. Es ist eine der größten Bankenpleiten in der US-Geschichte überhaupt und bereits der fünfte Zusammenbruch eines Instituts in diesem Jahr. Von den Börsen verdaut wird die bittere Pille erst am Montag - keine guten Aussichten also für den Wochenstart.

In der vergangenen Woche hatten Freddie Mac und Fannie Mae die Börsenwelt in Atem gehalten, denen ebenfalls der Kollaps droht. Die staatliche Übernahme von IndyMac fachte allerdings Spekulationen an, dass auch die angeschlagenen Hypothekenfinanzierer auf einen ähnlichen Rettungsanker vom Staat hoffen könnten. So erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters aus verschiedenen Kreisen, dass US-Notenbankchef Ben Bernanke eine Notfall-Finanzspritze für Freddie und Fannie plane. Eine Sprecherin der US-Notenbank sagte dagegen, es seien keine Diskussionen mit den beiden Konzernen über Zugang zum Diskontfenster der Notenbank geführt worden.

Angst vor der totalen Explosion
Unsicherheit bleibt also das dominierende Gefühl. Schwarzseher sprechen schon von der totalen Explosion des gesamten Finanzsystems oder von einer Kernschmelze. Kein Wunder, schließlich sind schon etliche Banken ins Schleudern geraten: J. P. Morgan, Lehman Brothers, Bear Stearns, Wachovia, UBS, Credit Suiss.


Die Angst vor einem Kollaps von Banken dominiert die Grundstimmung, weshalb Anleger im gerade begonnenen Bilanzreigen vor allem auf die Quartalsbilanzen der Banken Acht geben werden. In der kommenden Wochen präsentieren JP Morgan, Merrill Lynch und Citigroup als US-Schwergewichte der Branche ihre Bilanzzahlen.

Darüber hinaus kommen Ergebnisse zahlreicher anderer Konzerne: Unter anderem berichten Intel und Johnson & Johnson am Dienstag, Ebay am Mittwoch. Microsoft, Google und IBM folgen am Donnerstag. Aus Europa stehen vor allem Zahlen von Philips am Montag, Rio Tinto am Mittwoch und Nokia und Novartis am Donnerstag im Vordergrund.

Die Konjunkturdaten der Woche
Konjunkturzahlen stehen ebenfalls an. Allerdings machen Experten keine große Hoffnung, dass diese dem Dax zu Kursgewinnen verhelfen. "So langsam wird es immer offensichtlicher, dass sich die Wirtschaftslage verschlechtert", sagt Chefvolkswirt Carsten Klude von MM Warburg. Der am Dienstag bevorstehende ZEW-Index dürfte deswegen keine positiven Impulse geben: Von Reuters befragte Experten rechnen damit, dass der Index, der die Erwartungen von Börsenexperten für die deutsche Wirtschaft widerspiegelt, im Juli auf minus 55 Punkte von minus 52,4 Zähler abgesackt ist. "Auch die letzten Optimisten werden die Flinte ins Korn werfen", so Klude. "Die guten konjunkturellen Zeiten mit Wachstumsraten von zwei bis drei Prozent sind vorbei".

In den USA stehen die Erzeugerpreise und die Einzelhandelsumsätze für Juni am Dienstag, die Verbraucherpreise und die Industrieproduktion am Mittwoch sowie Immobiliendaten und der Philly-Fed-Index am Donnerstag an. Starke Beachtung sollte aber vor allem die halbjährliche Anhörung des US-Notenbankpräsidenten Ben Bernanke vor dem US-Senat am Dienstag und im Anschluss vor dem Repräsentantenhaus am Mittwoch finden. Das Protokoll der Sitzung der US-Notenbank vom 24. bis 25. Juni, das am Mittwoch veröffentlicht wird, dürfte indes keine neuen Erkenntnisse bringen.

Sturmhaube auf!
Commerzbank-Aktienstratege Markus Wallner prognostiziert eine schwierige Woche. "Niemand weis, was die Banken noch in ihren Portfolios haben, und solange das so bleibt, wird immer wieder Unsicherheit aufkommen und den Markt belasten", prognostiziert. "Es dürfte eine Woche geben wie die abgelaufene: mal zwei Prozent hoch und dann wieder zwei runter." Auch Frederic Dickson, Marktstratege bei D.A. Davidson & Co. sieht kurzfristig keinen Silberstreif am Horizont. "Ich habe mir bereits meine Sturmhaube aufgesetzt und meine Rüstung angezogen. Wir erwarten eine weitere Berg- und Talfahrt an den Märkten, die auf Bilanzdaten, Öl und der Krise bei den Immobilienfinanzierern reagieren werden."
 

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3469 Postings, 6147 Tage KnitzebreiKernschmelze - Implosion...alles möglich.

 
  
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13.07.08 15:04
aber selbst wenn man in den nächsten Wochen feststellen sollte, dass man das gesamte Gesparte durch Zocken eingebüßt hat, kann man immer noch im nächsten Jahr mit frischem Geld aus dem Keller losstarten... vorausgesetzt, man hat die Schnauze von der Börse  dann immer noch nicht voll...

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3256 Postings, 6356 Tage loshamoondas us-finanzsystem...

 
  
    #3
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13.07.08 15:24
....sollte mal mit einem sterbehilfeverein kontakt aufnehmen.  

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14542 Postings, 6466 Tage gogolwenn wir Glück haben

 
  
    #4
13.07.08 15:35
wird die Zeit zur Grundreinigung genutzt, aber ich glaube nicht das alle Leichen ans Tageslicht kommen

LEIDER

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35553 Postings, 5785 Tage DacapoAus den USA wird nichts gutes mehr kommen...

 
  
    #5
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13.07.08 18:31
die haben fertig  

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371 Postings, 7777 Tage esperantoZwagsversteigerungen klettern im Juni um 53 Prozen

 
  
    #6
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13.07.08 19:52
arme Teufel....
http://www.faz.net/s/...D4BBD1901912D96B39~ATpl~Ecommon~Sspezial.html


Amerikanische Finanz- & Immobilienkrise
Zwangsversteigerungen klettern im Juni um 53 Prozent



10. Juli 2008 Die amerikanische Immobilien- und Finanzkrise scheint immer ausgeprägter zu werden. Das zeigt sich nicht nur daran, dass der ehemaligen Fed-Gouverneurs William Poole die angeschlagenen amerikanische Hypotheken-Giganten Fannie Mae und Freddie Mac für „faktisch zahlungsunfähig“ hält. Die Politik müsse dies anerkennen und möglicherweise ein Rettungspaket schnüren, erklärte er in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg. Einem Bericht des „Wall Street Journal“ zufolge laufen bereits entsprechende Beratungen im Finanzministerium und den zuständigen Aufsichtsbehörden.

Auf dieser Basis kann es nicht verwundern, dass die Aktien der beiden Unternehmen auch am Donnerstag wieder massive Kursverluste hinnehmen müssen, nachdem sie schon in den vergangenen Tagen deutlich unter Druck standen.

Massive Kursverluste bei den Aktien von Freddie Mac und Fannie Mae

Die Aktien von Freddie Mac verbuchen im frühen amerikanischen Handel einen Kursverlust von knapp 28 Prozent, die Papiere von Fannie Mae fallen rund 17 Prozent. Anleger forderten zudem auch einen höhere Risikoaufschlag für festverzinsliche Papiere der beiden Institute. Die Aktien von Freddie Mac haben seit November des Jahres 2006 rund 90 Prozent ihres Wertes verloren, jene von Fannie Mae gaben seit Mitte des vergangenen Jahres mehr als 80 Prozent nach.

Sie spüren die Krise am amerikanischen Immobilienmarkt voll, da sie den Markt im Kern über massive Marktanteile dominieren. Sie garantieren mehr als die Hälfte der ausstehenden Hauskredite im Wert von etwa 12 Billionen Dollar. Auf der anderen Seite waren sie schon immer vergleichsweise anfällig für alle möglichen Finanzierungs- und Bewertungsskandale, intransparent und unterkapitalisiert. Das rächt sich nun gleich doppelt. Denn das Misstrauen der Anleger führt dazu, dass sie vom Markt kaum frisches Kapital bekommen dürften. Dabei übersteigen die Verbindlichkeiten von Freddie dessen Vermögenswerte inzwischen um mehr als fünf Milliarden Dollar, erklärte Poole. Er geht davon aus, dass die amerikanische Regierung die beiden Unternehmen retten wird.

Das Ausmaß der Immobilienkrise zeigt sich unterdessen an der Anzahl der Zwangsvollstreckungen in den Vereinigten Staaten. Sie haben im Juni dramatisch zugenommen. Im Jahresvergleich stieg die Zahl um 53 Prozent. Die Aneignungen von Immobilien durch Banken verdreifachten sich sogar. Mit den sinkenden Hauspreisen bei zugleich steigender Zinsbelastung können immer mehr Amerikaner ihre Raten nicht zahlen.

Deutliche Wertverluste bei Häusern - zunehmende Zwangsversteigerungen

Über 252.000 Objekte befanden sich in irgendeiner Phase der Zwangsversteigerung, berichtet der Datenanbieter RealtyTrac. Damit wäre einer von 501 amerikanische Haushalten betroffen. „Das Problem der Zwangsversteigerungen verschlimmert sich. Es wird uns noch bis ins nächste Jahrzehnt erhalten bleiben“, prognostizierte Mark Zandi, Chef-Ökonom bei Moody's Economy.com. Seit dem Frühjahr 2006, als die amerikanische Häuserpreise den Höhepunkt erreicht hatten, ist für die Eigentümer der Wert ihrer Immobilien um insgesamt etwa 3,5 Billionen Dollar gesunken.

Bei 53 Prozent der Kreditnehmer von Subprime-Hypotheken wird bis Ende des Jahres der Wert ihres Hauses unter den Beleihungswert fallen, erwarten die Analysten von Credit Suisse in New York. Diese Quote werde 2009 noch auf 63 Prozent steigen. Die zunehmenden Zahlungsausfälle und Zwangsversteigerungen verstärken das bereits erhebliche Überangebot am amerikanische Immobilienmarkt und verlängern die Krise. Die höchste Rate an Zwangsversteigerungen hatte erneut der Bundesstaat Nevada. Einer von 122 Haushalten dort befand sich in einer Phase der Zwangsversteigerung, was viermal so hoch ist wie der nationale Durchschnitt. Am zweitstärksten war Kalifornien betroffen mit einem von 192 Haushalten.

Aufgrund dieser Entwicklung dürfte die amerikanische Wirtschaft mit großer Wahrscheinlichkeit in eine tiefe Rezession rutschen, aus der sie sich nicht allzu schnell wird erholen können. Genau das dürfte in der restlichen Welt bremsend zu spüren sein, da in der Vergangenheit viele der hergestellten Produkte letztlich beim amerikanischen Konsumenten landeten. Nun muss dieser den Gürtel enger schnallen. In diesem Sinne dürfte es für Anleger ratsam sein, nicht zu schnell auf die Erholung der Konjunktur zu setzen, schon gar nicht auf die der Finanzwerte.  

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2829 Postings, 7339 Tage asdfkann man jetzt in USA eine hütte billig kaufen?

 
  
    #7
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13.07.08 20:26
 

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2829 Postings, 7339 Tage asdfam liebsten würde ich sie von einem republikaner

 
  
    #8
13.07.08 20:30
kaufen der so richtig in der scheisse steckt. dann würde ich den preis nochmal um 20% drücken.

hehehehe  

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3785 Postings, 6981 Tage astrid isenbergmit dem hüttenkauf würde ich noch warten,..

 
  
    #9
13.07.08 20:36
das ganze wird im kommenden jahr 2009 noch billiger..und man beachte , die nebenkosten  sind immens .... also billig muss nicht immer schnäpchen sein.....be carefull...  

25589 Postings, 6297 Tage gruenelinieIn D werden de Hütten bald auch billiger

 
  
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13.07.08 20:38
Nur warten: Rezession und dann der demokratische Faktor! Ab 2020 gibts wirkliche Schnäppchen.

371 Postings, 7777 Tage esperantogruenelinie, meinst wohl eher Demografie

 
  
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13.07.08 20:48
http://de.wikipedia.org/wiki/Demographie_Deutschlands

Altersstruktur

Während die Altersstruktur in Deutschland Anfang des 20. Jhs. noch weitgehend der einer klassischen Alterspyramide aufwies, hat sich dies, wie in anderen Industrieländern auch, in den letzten Jahrzehnten dahingehend verändert, dass die bevölkerungsstärksten Jahrgänge in einem immer höheren Alter anzutreffen sind (man spricht hier auch von "Urnenform" - siehe Abb. Prognose 2050). Ursachen hierfür sind die geringere Geburtenrate und die bessere Gesundheitsversorgung, die eine höhere Lebenserwartung zur Folge hat. Während wir im Jahr 1950 z.B. bei den Zehnjährigen einen sehr bevölkerungsreichen Jahrgang erkennen können, "wanderte" dieses Maximum bis 2000 zum Jahrgang der 38-Jährigen hoch; bis 2050 ist das Maximum dann bei den 60-Jährigen zu erwarten. Der Altenquotient - das ist das Verhältnis der Personen im Rentenalter (derzeit Personen ab 65 Jahre) zu 100 Personen im erwerbsfähigen Alter (derzeit 20 bis 64-Jahre) - beträgt im Jahr 2005 ca. 32, im Jahr 2030 wird er bei ca. 50 bzw 52 liegen, im Jahr 2050 bei 60 bzw. 64. Die Zuwanderung von Ausländern schwächt diese Entwicklung etwas ab, da es sich bei den Migranten häufig um Menschen im jungen Alter handelt und deren höhere Geburtenrate eine Rolle spielt. Allerdings haben sich frühere Wanderungsbewegungen inzwischen weitgehend neutralisiert.  

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25589 Postings, 6297 Tage gruenelinieJoo, genau! Schreibe schneller als ich denke. ;o)

 
  
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13.07.08 21:05

7974 Postings, 6617 Tage louisanerDemografy

 
  
    #13
14.07.08 00:15

371 Postings, 7777 Tage esperantomein kommentar: FO

 
  
    #14
15.09.08 20:40
MK von lehman.........

http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_311102
15.09.2008 17:38
Finanzkrise erreicht neue Dimension
Der Kollaps der US-Investmentbank Lehman Brothers und der Notverkauf der Rivalin Merrill Lynch haben die Anleger tief verunsichert. An der Wall Street geht die Furcht vor weiteren Pleiten um.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte brach im Handelsverlauf in New York um bis zu drei Prozent ein. Die Lehman-Aktie stürzte um mehr als 90 Prozent an. Die deutsche Finanzaufsicht BaFin blockierte derweil die Geschäfte der Tochter Lehman Brothers Bankhaus AG, um einen weiteren Abfluss von Vermögen zu verhindern. Hierzulande existieren Verbindlichkeiten von rund 14,3 Milliarden Dollar.

AIG-Papiere brechen ein
Im Lehman-Sog verzeichneten auch andere Finanztitel an der Wall Street herbe Verluste. Als Wackelkandidat gilt auch die größte US-Sparkasse Washington Mutual. Beim Versicherer AIG kursieren Gerüchte, er müsse sich von Konzernteilen trennen, um zu überleben – AIG-Aktien büßten rund 50 Prozent ein. Zu den größten Gewinnern gehörten dagegen die Titel von Merrill Lynch. Der Notverkauf an die Bank of America bescherte der Aktie einen Freudensprung von rund 30 Prozent. Die Anleger der Bank of America waren weniger glücklich über den Deal, die Aktien gab zwölf Prozent ab.

Bereits zuvor hatten die Börsen rund um den Globus teils kräftige Verluste hinnehmen müssen. So rutschte der deutsche Leitindex Dax zeitweise bis zu 4,7 Prozent auf 5.942 Zähler ab und unterschritt damit auch das bisherige Jahres-Verlaufstief von 5.999 Punkten - ein charttechnisch äußerst bedenkliches Signal. Vor allem Finanztitel gerieten unter die Räder. Am größten fielen die Abschläge bei der Deutschen Bank, Commerzbank und Allianz aus.
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US-Regierung verweigert Hilfe
Die US-Investmentbank Lehman Brothers hatte am Montagmorgen Gläubigerschutz beantragt. Zuvor hatten unter anderem die Bank of America und die Barclays Bank einen Kauf des Instituts ausgeschlossen. Die Banken waren nicht bereits gewesen, die milliardenschweren Risiken zu übernehmen – und auch die US-Regierung schloss Staatshilfen aus.

US-Finanzminister Henry Paulson hatte am Wochenende klar signalisiert, dass die Bush-Regierung nicht jede Bank retten könne, und damit eine strategische Kehrtwende vollzogen. Erst eine Woche zuvor hatte die US-Regierung die beiden maroden Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac mit einer 200 Milliarden Dollar teuren Verstaatlichung vor dem Aus gerettet.

Dramatische Kettenreaktion?
Die Tatsache, dass keine US-Bank Lehman zum "Schnäppchenpreis" von zuletzt 2,53 Milliarden Dollar erwerben wollte, dürfte ein Hinweis sein, wie schlecht es tatsächlich um Lehman bestellt war. Bereits zum Stand 31. Mai betrug die Gesamtverschuldung von Lehman 613 Milliarden US-Dollar, wie das Insolvenzgericht bestätigte. Zu diesem Zeitpunkt betrug das Gesamtvermögen von Lehman noch 639 Milliarden Dollar.

Dabei könnte mit der Lehman-Pleite eine Kettenreaktion in Gang gesetzt werden. Denn zu den größten Gläubigern der US-Bank gehörte die Citigroup mit rund 138 Milliarden Dollar.

Nur noch zwei statt fünf Investmentbanken
Auch die US-Investmentbank Merrill Lynch war von einem drastischen Kurseinbruch nicht verschont geblieben. Daher und wegen angehäufter Milliardenverlusten war sie zuletzt immer stärker unter Druck geraten. Für rund 50 Milliarden Dollar wurde sie an die Bank of America verkauft.

In den vergangenen Monaten hat sich somit das US-Bankensystem dramatisch verändert. Zurzeit gibt es nur noch zwei unabhängige Investmentbanken an der Wall Street statt fünf vor einem halben Jahr. Erst vor sechs Monaten hatte die Investmentbank Bear Stearns wegen der Kreditkrise ihrem Zwangsverkauf an den Finanzkonzern J.P. Morgan Chase zustimmen müssen.

Damals war die US-Notenbank Federal Reserve mit Milliarden-Garantien in die Bresche gesprungen. Sowohl die Fed als auch die Banken arbeiten derweil an Notfallprogrammen, um die Krise an den Finanzmärkten zu entschärfen. Doch Experten wie Fairesearch-Chefvolkswirt Eberhardt Unger warnen Anleger vor zu hohen Erwartungen (lesen Sie dazu unseren Beitrag "Die Fed ist völlig hilflos").
ag
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