AT&S verscheucht Insiderverdacht


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5535 Postings, 8897 Tage sir charlesAT&S verscheucht Insiderverdacht

 
  
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24.04.02 11:15
AT&S verscheucht Insiderverdacht

Aufatmen beim steirischen Leiterplattenhersteller AT&S: Der Finanzvorstand und Schwiegersohn des AT&S-Großktionärs Hannes Androsch, Harald Sommerer, wurde von der neuen Finanzmarktaufsicht vom Verdacht des Insiderhandels befreit.

Auslöser der drei Monate dauernden Untersuchung war, dass Sommerer am 3. Jänner 2002, kurz vor Veröffentlichung einer Umsatzwarnung, 4000 seiner insgesamt 170.000 AT&S-Aktien abgestoßen hatte. Nach der Umsatzwarnung am 8. Jänner stürzte der Kurs der Aktie am Frankfurter Neuen Markt um 20 Prozent ab.

Die schiefe Optik veranlasste die deutsche Börsenaufsicht, ein Insiderverfahren gegen Sommerer zu starten. Kurz darauf gaben die Deutschen die Causa an die Kollegen bei der österreichische Wertpapieraufsicht weiter. Diese schloss sich der Stellungnahme Sommerers an und teilten ihm gestern, Dienstag, mit, „dass sich der Verdacht des Missbrauchs von Insiderinformationen nicht bestätigt“. In der Stellungnahme spricht Sommerer „von der bisherigen Strategie, kleinere Beträge seines AT&S-Aktienbestands bei Kursen über 17 Euro automatisch für private Zwecke zu verkaufen. „Ein Sturm im Wasserglas: die Vorwürfe waren an den Haaren herbeigezogen“, zieht Sommerer Bilanz über die Causa.

Schwarze Zahlen

Allen düsteren Marktprognosen von Großabnehmern wie Nokia zum Trotz kündigt Sommerer für das am 31. März endende Geschäftsjahr „schwarze Zahlen“ an. Den bereits im vergangenen Jahr prognostizierten Umsatzrückgang von 15 Prozent werde man einhalten können, sagt der AT&S-Finanzchef. Die Werke seien derzeit zu 90 Prozent ausgelastet, Leoben sogar zu 100 Prozent, weshalb jetzt 70 neue Mitarbeiter aufgenommen würden. „Die Auftragseingänge sind in den vergangenen Wochen weiter gestiegen“, sagt Sommerer, schränkt aber ein: „Fraglich bleibt, ob diese Entwicklung nachhaltig ist.“

Aufgrund der Flaute in der Handybranche und der Unsicherheit, wie die neue Handy-Generation ankommt, baut AT&S seine Kapazitäten im Bereich der Automobilindustrie aus. Bei Handys setzt AT&S auf den Hoffnungsmarkt China. Sommerer:„Mit Jahresende verlässt die erste Leiterplatte unser Werk in Shanghai.“ Die AT&S-Aktie war am Dienstag Nachmittag 11,55 Euro wert.


 

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